4 Kanal Amp für Sub??? oder lieber zwei 2 Kanal Amps ???

  • Hat die 'ideal' realisierte Sense-Leitung nicht einen nahezu unendlich hohen Dämpfungsfaktor der Endstufe zur Folge und könnte sogar den Innenwiderstand der Endstufentransistoren kompensieren weil sie letztlich dafür sorgt, dass die Spannung am Lautsprecher immer dem gewünschten Wert entspricht? Egal, welche Gegen-EMK der Lautsprecher erzeugt?

    Theoretisch ja. Praktisch wird das ganze dann schwingen. Abgesehen davon gibt es keine unendliche Verstärkung, und somit auch keine 100%ige Kompensation.

  • Passt schon :)


    Was ihr diskutiert habt, geht zwar über mein Fachwissen hierzu hinaus, aber trotzdem Interessant zu lesen.

    Und,...nein,...AktivSubwoofer kaufen wir deswegen jetzt nicht. ;)


    Es wurde anstatt einer 4 Kanal Endstufe für vier 4 Ohm Bässe,... zwei 2 Kanal Endstufen.

    MC² E 45 genau genommen!



    Gruß

  • Hi,

    das Phänomen mit den schwammingen Bässen bei einer Brückenschaltung hatte ich vor langer Zeit bei einer 'amtlichen' Endstufe auch. Da war der Bass beim Umstellen auf 2 * Normal mit je einer Box deutlich 'trockener' als bei zwei parallelen Boxen an Brücke, wobei auch dieser Betriebsmodus noch in der Spezifikation war.

    Meiner Meinung nach lag das am fehlenden Stromlieferfähligkeit des Netzteils.

    Seitdem habe ich keine Experimente im Brückenmodus gemacht. Heute ist das ja eigentlich wegen der immensen Leistung der Endstufen nicht mehr nötig.

    Natürlich teilt sich bei der 'statischen' Betrachtung alles genau auf, und die 'Mitte' ist ist konstant. Aber beim dynamischen Betrieb ergeben sich sicherlich Ströme, die zwischen den Lautsprechern 'pendeln'. Wenn ich mal Zeit habe (und es trocken ist, ich im Lager bin und drandenke) werde ich mal eine Messung machen. Es interessiert mich selbst, ob man einen Unterschied sehen kann.

    Interessant finde ich die in diesem Thread geäußerte Idee, die Last bei zwei Endstufenkanälen auf beide 'Rails' zu verteilen, indem man bei einem Kanal die Polarität des Eingangs und des Ausgangssignals invertiert. Meine Bedenken wären da, dass keine Seite mehr eine 'Pause' hat, um mal die Elkos wieder etwas aufzuladen. Beim klassischen Netzteil vielleicht ein Problem, beim Schaltnetzteil vielleicht eher nicht... hängt aber meines Erachtens nach auch wieder stark am Signal und Endstufe..

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  • Dir ist aber schon klar, dass du der Endstufe auf diese Weise mal eben das Vierfache an Stromlieferfähigkeit abverlangt hast, und dass das daraus resultierende klangliche Ergebnis so rein gar nichts mit der Brückenbetriebsweise an sich zu tun hat? Spezifikation hin oder her - die Tatsache, dass das Ding dabei nicht sofort kaputt geht muss keineswegs bedeuten, dass diese Betriebsweise auch sinnvoll ist.

    Für einen 1:1 Vergleich hättest du außer den beiden Endstufen halt auch die beiden Lautsprecher in Reihe schalten müssen... ;)


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Hallo,

    also ich habe die Erfahrungen gemacht das z. B. meine alten "Eisenschweine" Amcron Macro Tech 5002 ohne Problem mit 2 Ohm je Kanal (beide Kanäle das gleiche Signal) spielen. Einmal spielte ich auf 1 Ohm (8 x 8 Ohm Basslautsprecher) pro Seite. Kein Problem.

    Bei meinen Crown XTI 2000 ist das nicht so der Fall. Die betrieb ich eine Zeit lang Mono Bridge mit 4 Ohm an zwei passiven 8 Ohm Topteilen (2000 Watt 4 Ohm).

    Bei Volllast hatte ich das Gefühl, es passt nicht mehr, auch leuchtete immer wieder die Clipping Lampen bei den Amps auf und zwar unabhängig. (Es wurden jeweils drei XTI 2000 mit dem gleichen Signal betrieben, also 6 Amps Top und 6 Amps Bass). Die XTI, welche an den Bässen hingen, machten den Job besser als die an den Tops. Der Grund war für mich - es funktioniert besser, wenn keine passiven Frequenzweichen in den Boxen verbaut sind??

    Diese XTI 2000 wurden aber bald von ihren Jobs abgezogen und verrichten jetzt manchmal "niedrige" Dienste - pro Kanal eine 8 Ohm Monitorbox - das passt Super.

    Sie wurden durch XTI 6002 ersetzt und die sind voll O.K.

    Einmal editiert, zuletzt von rubicon ()

  • Wir können ja mal theoretisieren und die resultierenden Dämpfungsfaktoren ausrechnen. Ich vermute nämlich, daß da der Hase im Pfeffer liegt. Wenn die Impedanzen niedrig werden, wird es beim DF kritisch, und das ist gerade bei tiefen Frequenzen sehr von Nachteil, weil da unten doch erheblich mehr Masse bewegt werden muß, die dann auch träge ist. Die Rails sind dann nur noch Nebensache.

    Daraus resultiert mein Leitsatz "Wenn eine Endstufe 2-Ohm-Betrieb kann, Subs mit minimal 4 Ohm damit antreiben". Dann habe ich ein besseres Ergebnis und wenn eine Endstufe aussteigt, kann ich die Last noch innerhalb der Spezifikation an einer anderen Enstufe zusäztlich betreiben.

  • Daraus resultiert mein Leitsatz "Wenn eine Endstufe 2-Ohm-Betrieb kann, Subs mit minimal 4 Ohm damit antreiben".

    Wann macht 2 Ohm Betrieb überhaupt Sinn?


    Es sprechen so viele Faktoren dagegen:


    • Die Leistungsangaben der Endstufen sind kritisch zu sehen, die von 4 Ohm nach 2 Ohm gefühlte Leistungsverdoppelung relativiert sich dann.
    • Habt Ihr mal in Eure Bässe geschaut was da intern für eine Verkabelung ist? Happy Durchschleifing.
    • Hier ist immer die Rede davon die Chassis voll auszulasten. Powerkompression mal angesehen? Da gehen die letzten 1000W gerne mal in Luft (Wärme) auf.
    • Was ich in meinem Leben schon an Lautsprecherkabeln gesehen habe... Also Intern im Stecker... Gerade das Link Kabel ist meist stiefmütterlich...
    • Betriebssicherheit
  • Wann macht 2 Ohm Betrieb überhaupt Sinn?


    Es sprechen so viele Faktoren dagegen:

    ich mache auch keinen 2 Ohm betrieb, niemals.

    gründe:

    - betriebssicherheit

    - klangliche einbußen durch extrem niedrigen däpfungsfaktor (oder sehr dicke/schwere/teure kabel nötig)

    - stress für die elektronik (impedanzminimum eventuell nahe am kurzschluss!)


    2 Ohm würde ich nur in notfällen machen, wenn mir mal ein amp aus irgendwelchen gründen aussteigt. und auch dann würde ich mir erstmal überlegen, ob es nicht sinnvoller ist halb so viele boxen zu benutzen.


    aber es gibt durchaus kollegen, die das mit den 2ohm praktizieren.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Aber beim dynamischen Betrieb ergeben sich sicherlich Ströme, die zwischen den Lautsprechern 'pendeln'. Wenn ich mal Zeit habe (und es trocken ist, ich im Lager bin und drandenke) werde ich mal eine Messung machen. Es interessiert mich selbst, ob man einen Unterschied sehen kann.

    Da wäre es interessant nicht nur eine akustische Messung zu machen sondern einfach mal die Spannung jeder Box und die Ausgangsspannung des Verstärkers auf einem Oszilloskop parallel anzuschauen. Gerne auch noch den Strom zwischen den Boxen. Wäre dann halt ein 4-Kanal Speicheroszilloskop um z.B. einen Base-Drum Schlag anzuschauen. Dann müsste man das Pendeln der Energie zwischen den Boxen sehen - und auch den Effekt, wenn jede Box eine andere akustische Impedanz 'sieht' oder auch was passiert wenn es 2 verschiedene Boxen sind.

  • TomyN:

    Zitat:

    "Interessant finde ich die in diesem Thread geäußerte Idee, die Last bei zwei Endstufenkanälen auf beide 'Rails' zu verteilen, indem man bei einem Kanal die Polarität des Eingangs und des Ausgangssignals invertiert. Meine Bedenken wären da, dass keine Seite mehr eine 'Pause' hat, um mal die Elkos wieder etwas aufzuladen. Beim klassischen Netzteil vielleicht ein Problem, beim Schaltnetzteil vielleicht eher nicht... hängt aber meines Erachtens nach auch wieder stark am Signal und Endstufe.."


    -> Sorry, aber damit ist wohl eindeutig klar, daß du keine Erfahrung bzgl. Netzteildesign und ebenso keine Erfahrung bzgl. Amp-Design hast. Ich habe hauptberuflich 17 Jahre Netzteildesign hinter mir und auch ein paar Class D's (diese nicht hauptberuflich). Wenn du nun mit mir über Dämpfungsfaktoren und Ersatzschaltbilder diskutierst... hmm...


    Nichtsdestotrotz muss ich sagen, daß ich die gebrückte Serienschaltung für nicht ganz so "toll" halte wie die gebrückte Serienschaltung plus einpoligem Groundleiter von Amp-Ground zum Verbindungspunkt der beiden Schwingspulen. Diese deckt auch Asymmetrien ab und ist die beste Wahl für Subs wenn die Impedanzen passen und der Amp aus 2 Halbbrückenausgängen besteht (oder wie bei XTI6002 aus 2 Class I-Stufen, welche sich aber nach aussen wie Halbbrücken verhalten).