Connected PA

  • Hab grade ein Video vom Volker in Facebook gesehen wo er so die Neuheiten der Harman Group vorstellt unter anderem erwähnt er da Connected PA, ein System das dank wiedererkennbarer Hardware, in dem Fall das AKG P5i oder die DBX DI Box DI1 in der Lage ist beim anschließen den Besitzer zu erkennen und alle Parameter des Besitzers wieder her zu stellen so das laut seinen Worten der Soundcheck unnötig wird.

    Ich dachte ja immer Soundcheck hat was mit der Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort zu tun und nicht mit gespeicherten Parametern aus dem Probelokal. Aber was meint ihr dazu? Wird das die Zukunft die uns ersetzt oder ist es nur die Neuerfindung des digitalen Mukkermischpults das auf keinen Fall verstellt werden darf.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat

    Current products that support HARMAN Connected PA include the Soundcraft Ui24R mixer, JBL PRX800W loudspeakers, AKG P5i microphones, and dbx Di1 direct boxes.

    Mukkerkram. Der Profi hat ja schon sein Pultfile ?


    ...wobei: wenn sich in Zukunft die Pultinputs beim Festival einfach selber patchen, dann umgeht man damit womöglich so manche Sprachbarriere... ?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • also ich arbeite ja schon viele jahre mit pulten, die mir die möglichkeit der speicherung mikrofon- und personenbezogener einstellungen erlauben. früher waren das bei mir yamaha-pulte, danach kam dann iLive und schliesslich die dLive.

    von den library-möglichkeiten mache ich seither jedenfalls regen gebrauch! und im laufe der zeit hat sich da für mich eine ansehnliche sammlung an kanalpresets angehäuft. diese library presets benutze ich ständig für das vorbereiten von pultfiles.

    meiner erfahrung nach sind solche sammlungen eine sehr gute grundlage für die arbeit. die werte der preamps muss ich so gut wie nie ändern. und wenn, dann nur ganz leicht. die kompressorwerte ändern sich auch eher selten und müssen meist nur in nuancen angepasst werden. für die EQ werte ist je nach raum aber schon die eine oder andere anpassung nötig.


    deshalb würde ich aus meiner erfahrung heraus behaupten, das solche automatischen einstellungen zwar ein guter ausgangspunkt sind, aber das optimum nur unter optimalen bedingungen erreichen.

    und beschallungssituationen unter optimalen bedingungen sind bekanntlich eher selten anzutreffen.8)


    dennoch:

    wenn die vorgespeicherten werte sinnvoll waren, wird man damit auch ohne soundcheck eine gute grundlage bekommen.

    bei InEar anwendungen sind die erfolgschancen sicherlich am größten, wenn mit wedges gearbeitet wird kann das auch mal schief gehen...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Unterschied ist aber: Wenn du deine Schoepse ans Mischpult anschliesst, dann hast du eine Vorstellung von dem Ergebnis dass du in der jeweiligen Anwendung erhalten möchtest und wählst danach dein Preset aus - in der vollautomatischen "Connected"-Variante hingegen baust du die Mikros z.B. für eine Klassikabnahme auf und beim Einstecken lädt das Pult die OH-Einstellungen vom letzten Gig den die Mikros hatten.

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  • So wie ich das verstanden habe ist in den einzelnen Mikrofonen oder sagen wir allgemein in der Hardware ein Chip verbaut die dieser einen individuellen ID gibt. Bei Anschließen wird diese ID abgefragt oder übermittelt, das Mischpult registriert das und ruft das Setting auf. In dem Fall wohl wie schon geschrieben das letzte Setting. Das ist bei Individuellen Mikrofonen ja noch ok, bei allroundern kann das ganz schön in die Hose gehen und sogar ein Mehraufwand bedeuten.

    Lassen wir jetzt aber mal den Satz vom Volker weg, das sich der Soundcheck damit erledigt hat, und nehmen eine Veranstaltung mit Changeover wo man eben in der Konstellation den Soundcheck im Vorab gemacht hat dann kann es schon wieder interessant sein. So zumindest mein Fazit nach dem ich ein paar Tage darüber sinniert habe aber so richtig den Sinn sehe ich immer noch nicht.

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  • Ich bin mal so frei und verlinke das Video hier, damit es die anderen es auch mal gesehen haben:


    https://www.facebook.com/volke…/videos/1383972254958812/


    Ab Minute 2:06...


    Ich sehe da vor allem einen Vorteil in relativ losen Formationen mit wechselnden Musikern, die in kleinen Locations ohne Techniker unterwegs sind.


    Während man sich bei dem klassisch voreingestellten Bandpult beim Stecken an die Kanalbelegung halten muss, kann man hier leichter variieren - heute mal die grosse Gesangsformation, morgen im Heavyladen noch die dritte E-Gitarre dazu, übermorgen das Akustikset.


    Fraglich allerdings ob sich alle Musiker dafür mit den Harman-Produkten eindecken wollen. :/


    (kleiner Kommentar übrigens am Rande: Ist es nicht herrlich, wie zuverlässig das Marketing einen Datenspeicher wieder einmal mit Intelligenz gleichsetzt? :D )

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    Einmal editiert, zuletzt von audiobo ()

  • Ich find die Idee im Grunde sehr gut. Was dann alles auf diese Idee aufgesetzt wird, lässt sich sicherlich kreativ diskutieren. Aber das alle beteiligten Komponenten miteinander kommunizieren können (Internet of things) ist ja per se nicht schlecht.

    Szenario: Mischpult sagt mir: "Am anderen Ende ist ein Beta 52." "Ah kein Wunder das ich keine Snare bekomme."


    Ob dann das Pult ein Preset vorschlägt oder gar auswählt oder einfach nur anzeigt was anliegt ist dann ein anderes Thema.

  • danke an Audiobo für das verlinken von Volker's videobeitrag.

    nun verstehe ich das auch besser ;)


    einer der beiden großen haken daran ist:

    - man muss sich neue mikrofone kaufen, die diese ident-chips eingebaut haben. man wird damit also automatisch AKG kunde, sonst funktioniert das eben nicht.


    - wie schon angedeutet könnte es ein problem geben, wenn ein mikrofon für verschiedene zwecke eingesetzt wird.

    das bedeutet im umkehrschluss , jedes mikro darf nur einen bestimmten zweck erfüllen!

    welch grandioser verkaufstrick :thumbup:


    an der mischpultauswahl deutet sich aber ganz klar an, für wen diese erleichterung gedacht ist: für die musiker, die sich nie merken können in welchen kanal sie ihr mikro beim letzten gig eingesteckt hatten. damit unterstützt Harman also diese art der demenz. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ... Aber das alle beteiligten Komponenten miteinander kommunizieren können (Internet of things) ist ja per se nicht schlecht.

    Funktioniert in der Praxis doch schon super! Mein Gerätemanager sagt mir immer "Unbekanntes USB-Gerät/ Fehler beim Anfordern einer Gerätebeschreibung." Und folgerichtig geht’s dann auch nicht. Tja, Pech gehabt.

    Erscheint dann in Zukunft in den Kanaldisplays auch immer so ein hübsches kleines gelbes Warndreieck?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Funktioniert in der Praxis doch schon super! Mein Gerätemanager sagt mir immer "Unbekanntes USB-Gerät/ Fehler beim Anfordern einer Gerätebeschreibung." Und folgerichtig geht’s dann auch nicht. Tja, Pech gehabt.

    Erscheint dann in Zukunft in den Kanaldisplays auch immer so ein hübsches kleines gelbes Warndreieck?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    Du musst nur immer die aktuellen Treiber dabeihaben - aber passt mit den Firmware-Updates auf, nicht das einer von der Stagecrew im falschen Moment den Stecker zieht, dann weiss dein Mikro nicht mehr ob es nicht doch 'ne Lampe ist... ;)

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