Voc-Mikrofone für Akustikband gesucht

  • Moin!


    Ich habe leider absolut keinen Marktüberblick was Mikros angeht, daher diese Anfrage:


    Ich betreue von Zeit zu Zeit eine 4-köpfige Akustikband bestehend aus 4x Gesang, Kontrabass, Cayon + Snarepard, Gitarrist mit E- und Akustikklampfe.

    Musik ist Coverrock ála Rockabilly, 60er-80er, aktuelle Charts etc.


    Die Sängerin hat ein Sennheiser E845, was auch halbwegs vernünftig klingt und mit dem sie soweit glücklich ist, daher kein Veränderungsbedarf.


    Für die 3 restlichen Herren bin ich nun auf der Suche nach 3 günstigen Mikros, die gerne auch gebraucht zu bekommen sind.

    Bisher haben sie meine SM58 genutzt, ich wollte aber aus klanglichen Gründen jetzt keine 58er anschaffen. Das plärrt mir zu doll und obenrum fehlt so ziemlich alles.


    E845 klingt bei der Sängerin gut da sie eine recht hohe Stimme hat, bei den Herren klingt es (mir) etwas zu dünn.


    Frage: Gibt es im Preisbereich (neu oder gebraucht) zwischen 50-100€ einen Geheimtipp oder ein Modell, was man sich unbedingt mal anhören sollte?


    Bin auf Vorschläge gespannt!


    LG, Ralle

  • Probier mal ein Beta 57

    Da kommt man näher an den Korb und durch den verstärkten nahbesprechungseffekt

    Ist die Stimme schön dick.


    Ansonsten mal das e935 das trägt etwas dicker auf, und alle anderen tips die ich geben könnte sprengen das Budget sehr deutlich

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich will mich nicht als den Top-Experten auf dem Gebiet ausgeben, kenne aber das AKG D5 als sehr tauglich für solche oder vergleichbare (eigentlich alle) Zwecke. Der Preisrahmen wird auf jeden Fall eingehalten, und man macht imho wenig verkehrt. Geht auch recht gut für gemischten Gesang-/Gebläsebetrieb, falls da mal Bedarf wäre.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Es ist zwar etwas ausserhalb des Budgetrahmen aber allemal wert näher betrachtet zu werden, das Audio Technica AT2010. Ich habe es inzwischen als die deutlich bessere Variante zu den immer noch allgegenwärtigen SM58 kennen gelernt.


    Wenn es wirklich im Budgetrahmen bleiben MUSS dann kann ich auch noch das Beyer Dynamic TG V50 empfehlen.

  • Bisher haben sie meine SM58 genutzt, ich wollte aber aus klanglichen Gründen jetzt keine 58er anschaffen. Das plärrt mir zu doll und obenrum fehlt so ziemlich alles.

    Dass das SM58 kein Klangwunder ist, weiss man ja. Aber so drastisch wie du beschreibst, ist es nicht. Mit einem digitalen Mischgerät bringt man das sehr einfach hin.

    Mit Sm58 und E845 bekommt man eigentlich alles hin, wenns um Stimmen geht.

    Der Ton macht die Musik.

  • Mich stört das Wort "eigentlich".


    Ich persönlich finde ja, dass Gesangsmikros Künstlersache sind. Nicht nur aus Gründen der Hygiene.

    Der Idee folgend könnte der ein oder andere Vocalist dann auch auf die Idee kommen, etwas mehr als die anvisierten 50 - 100 Euro für eine verwarzte Gurke aus dem Ebay anzulegen.

    Als erklärter Freund von AT würde ich mal die 6100er oder 5400er ins Rennen werfen - eben nur nicht für den Kurs. Auch Audix hat schöne Modelle, wurde ja bereits genannt. Und dann gabs noch einen Geheimtipp von Levitt - da singt mein Punker drüber. Die Bezeichnung ist mir entfallen.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ich persönlich finde ja, dass Gesangsmikros Künstlersache sind. Nicht nur aus Gründen der Hygiene.

    :thumbup: - ich wünschte die Meinung würde sich mehr und mehr durchsetzen. Jeder Musiker hat i.d.R. Equipment für teils mehrere Tausend Euro dabei, da kann ein Sänger auch mal ein paar Mikros austesten und in seinen Favoriten investieren.


    Allerdings für Backings ist es mir dann doch fast egal- da reichen SM58 / e845 / e935 m.E. völlig aus. (Audio Technica, Audix und Co gehen bestimmt auch, begegnen mir in der Praxis nur eher selten)

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Es gibt, obwohl ich das gerne schon aus Hygienegründen auch so sehen würde wie ihr, leider einen gewichtigen Grund dagegen, das zur reinen Künstlersache machen zu wollen:

    Gibt es 4-5 "Sänger" in einer Truppe, könnt ihr Gift drauf nehmen, dass das vier bis fünf völlig unterschiedliche Mikros werden. Das finde ich für das Monitor-EQing und den dabei erreichbaren Pegel eher suboptimal. Kein Problem natürlich für "Einzeldarsteller" oder für ne verinearte Truppe ... :)

  • Gibt es 4-5 "Sänger" in einer Truppe, könnt ihr Gift drauf nehmen, dass das vier bis fünf völlig unterschiedliche Mikros werden. Das finde ich für das Monitor-EQing und den dabei erreichbaren Pegel eher suboptimal.

    Also wenn die auf der Bühne nicht die Ohren bluten müssen, finde ich das nicht so schlimm. Meist habe ich pro Input ein anderes Signal, das ich entsprechend auch anders behandeln muss. Da ist es mir egal, wenn die Sänger mit unterschiedlichen Mikrofonen ankommen. Sogar eher im Gegenteil, da ist es mir lieb, wenn die ein passendes Mik haben, und ich weniger schrauben muss.


    Blöd wäre es nur, wenn am Ende alle mit so ultralowbudget-elektronikversandhandel-Mikrofonen ankommen, die schon bei böse guken pfeiffen und Griffgeräusche haben, die den gewollten Inputpegel überdecken...


    Und noch zu meiner Aussage oben - das ist bezogen auf das gesetzte Budget. Wenn das Budget nach oben offen ist, sind da sehr wohl noch andere Möglichkeiten vorhanden. Als ich einmal nach der Vorgruppe (SM58) den Main-Act auf dem kleinen Analogpult mischte (Neumann KMS 105), dachten einige kurz, ich besässe magische Kräfte... :D

    Der Ton macht die Musik.

  • ich hatte im bisherigen berufsleben schon des öfteren sänger vor der nase, die unbedingt mit ihrem eigenen mikro arbeiten wollten.

    da viele musiker aber eher zur geizigeren hälfte der menschheit gehören, wurden mir da nicht immer nur gute mikros präsentiert. 8o

    wenn es dann mal wieder soweit ist, dass die sängerin über ihr billigmikro während der show sagt, dass sie sich auf dem monitor ja überhaupt nicht hört ... in genau dieser situation wünscht man sich dann sehnlichst seine eigenen mikros, mit denen der geforderte pegel gar kein problem gewesen wäre!


    also seid bitte vorsichtig, wenn ihr in zukunft eigene mikros von den sängern fordert. ^^


    zur ehrenrettung der musikerfraktion muss ich aber auch schreiben, dass ich da auch schon positive überraschungen erlebt habe.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke für die Vorschläge!


    Ich werde mich diese Woche einmal mit den Musikern treffen und dann - weil direkt vor Ort in Köln - beim Mus******* einige der vorgeschlagenen Modelle antesten.

    Letztendlich müssen die Musiker mit den Mikros glücklich werden und die auserwählten Modelle im besten Fall mir die Arbeit erleichtern, da gerade bei den durchschnittlichen Jobs mit 50-150 Personen nicht immer ein Digitalpult im Budget ist.


    Zum Hintergrund: Die Band gibt es schon einige Jahre, sie haben mit Straßenmusik angefangen und werden seit ein paar Jahren auch für Veranstaltungen aller Art gebucht. Ich arbeite sehr gerne mit denen zusammen, da sie ihr jeweiliges Instrument hervorragend beherrschen und auch sonst was Monitorsound, Bühnenlautstärke etc. angeht sehr pflegeleicht sind. Grobe Schraubereien am Pult halten sich also in Grenzen, bis auf die übliche Entzerrung.

  • oh, das ist mal ein spannender Tip - muss ich mir glatt mal eins zulegen zum Testen; zur Not geht es ja immer noch als Talkback.

    Für die Nummern in den Problemvierteln, wo einem hinterher die Hälfte der SM58 fehlt sicher eine interessante Alternative.


    Setzt du das öfter Mal in der Praxis ein?

    Mich würde vor allem Feedbackanfälligkeit im Vergleich zum SM58 interessieren.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • ok, weil mein Tipp nicht gleich verissen wurde, und Du gerne bereit bist das JTS zu testen ein paar Worte dazu.

    Ich habe das 3 x an Installationskunden verkauft. Mein Initialerlebnis damit war eine fertiggestellte Installation und ein kundeneigenes Sennheiser 835 UHF Mikrofon, welches beim Vergleich zu dem kabelgebundenen JTS einen deutlich dumpferen Sound hatte. Ich war selber extrem erstaunt wie transparent dieses doch eher sehr preiswerte Mikrofon klang! Zudem hatte es ein stattliches Metalgehäuse und wirkte alles andere als billig. Einen ausführlicheren Test haben wir dann während der Aufbauphase eines ordentlichen PA Systems gemacht, wo ich meinen FoH Kollegen im Blindtest erraten lies, welches denn das "besser klingende Mikro" wäre? Im Vergleich war dabei Sennheiser 935, Shure SM und Beta 58, und besagtes JTS. Im Ergebnis gab es staunende Gesichter und Ohren zu dem JTS, wenngleich das Mikrofon in der Disziplin "Griffgeräusche" nicht ganz vorne war. Hätte es keinen Ein/Aussschalter, dann würde ich das ohne Skrupel viel öfter Live einsetzen. Im Vergleich zu beispielsweise einem Audio Technica ATM41HE (für mich ebenfalls ein Billigmikro als Dryhire Option gegen gerne von irgendwelchen Arschgeigen eingesackte Beta 58's) klingt das 50.- JTS wie ein Studiokandidat. Das alles ist meine persönliche Meinung und die meiner damit "getesteten" FoH Schrauber, und hat keinen Anspruch auf amtliche Gültigkeit. Probiere es aus, als Talkback ist das immer noch wesentlich besser als die komplett Versammelte 50.- Versandhandelklasse.

  • Hätte ich das vor Zwei Woche gehört hätte ich unser Butter & Brot Case nicht mit V35s von Beyerdynamic aufgefüllt, sondern hätte die mal getestet. Wobei das V35s z.B. auch so ein Kandidat ist der mir in der Low Budget Preisklasse sehr gut gefällt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • in der klasse "sehr preisgünstig und klanglich erstaunlich gut" gibt es von audio-technica das https://eu.audio-technica.com/microphones/handheld/MB3k

    leider hat es ebenfalls einen ein/ausschalter, so dass es für den betrieb mit amatueren eher nicht so interesant ist...

    ich habe es mir mal zu talkbackzwecken gekauft und war erstaunt, wie gut es performt. klanglich geht es in die richtung beta58.


    bei den sehr preiswerten mikrofonen muss man aber beim off-axis frequenzgang gewisse abstiche machen. da können sie mit den teuren kandidaten nicht wirklich mithalten. aber irgendwo muss der preisunterschied ja herkommen.

    trotzdem sind sie für die ein oder andere anwendung sehr gut geeignet.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang