Durchschnittlich Lohnkosten in DE

  • Das macht nach meiner Durchschnittsrechnung mal locker 400 Euro am Tag. Man darf ja nicht vergessen das bei Lohn 37.5 stunden die Woche berechnet werden egal ob was zu tun ist. Das heisst ja fuer den Freiberufler die Zeit bei der er arbeiten könnte aber nix hat muss er auf seinen Tagessatz umlegen.

    Man muss dann auch Reisezeit und Day off voll durch berechnen. da liege ich glaube ich nicht ganz falsch mit meiner Zahl!

    Practice, Practice, Practice

  • Irgendwo habe ich die Meldung auch gelesen:

    Allerdings ist dort von den durchschnittlichen Arbeitskosten / Std die Rede.

    Deutschland 32,-€, Dänemark ist Spitzenreiter mit 42,-€, Schlußlicht Bulgarien mit 4,40€


    Definition:

    Arbeitskosten im Sinne der EU-Statistik sind Löhne und Gehälter aller Wirtschaftsbranchen (ohne Landwirtschaft und öffentlichen Dienst) zuzüglich Lohnnebenkosten wie Arbeitgeberanteil Renten,- Arbeitslosen,- Krankenversicherung.


    Dem Kunden berechnet wird der Stundenverrechnungssatz, der aus Lohnkosten (siehe oben) und Gemeinkosten (Lager, Büro, Gemeinkostenlöhne, Versicherungen, Steuern etc.) besteht.

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  • Du könntest dir einen richtigen Job suchen.

    Wo kommst du her?


    Grob übern Daumen gepeilt lande ich, wenn ich von Arbeitskosten auf
    Bruttolohn zurückrechne, (berechnet mit einem Onlinetool der AOK Hessen)
    auf einem durchschnittlichen Bruttolohn von um die 25,-€/Stunde.

    Bruttolohn.

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  • In meiner ersten Festanstellung war ich brutto mit 20€ richtig happy... aber da wurde ich auch immer wieder fürs Nichtstun bezahlt, musste mich nicht zusätzlich mit dem Finanzamt rumärgern, keine Akquise betreiben und wenn ich krank war kam das Geld trotzdem...


    Selbstständigkeit vs. Festanstellung ist dann immer schwer zu vergleichen


    Klar hab ich jetzt Extraarbeit (die ich entweder umsonst mache, oder die rechnerisch meinen akzeptablen Stundensatz den ich beim Kunden abrechne wieder kaputt macht), dafür hab ich jetzt auch viele Freiheiten, die für mich persönlich kaum mit Geld aufzuwiegen sind.


    Schwieriger sind doch immer die Diskussionen mit Kunden, die eben nicht verstehen, dass der abgerechnete Stundenlohn ungleich dem Stundenlohn ist, der auf meinem Konto ankommt und die Anhand solcher Durchschnittslohnkosten-Statistiken denken, ich würde mir eine goldene Nase verdienen.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Diskussionen mit Kunden? Du solltest zuerst einmal zwischen "Stundenlohn" und "Stundenverrechnungssatz" differenzieren. Auch und vor allem gegenüber den Kunden.


    Vergiss als Selbstständiger am besten den Begriff "Stundenlohn".

    Die Ermittlung des Stundenlohns (hier: Zu versteuerndes Einkommen / geleistete Arbeitsstunden) bei einem Selbstständigen ist schwierig, denn wer erfasst schon alle nicht direkt verrechenbaren Zeiten.

    Die Ansätze dazu habe ich schnell wieder aufgegeben.

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  • Der Begriff Stundenlohn ist halt in so fern interssant, weil man halt doch immer wieder Mal den Vergleich zu den festangestellten Menschen in diesem Land zieht. Aber dann ist auch der Vergleich Durschnittseinkommen / zu versteuerndes Einkommen der passendere und nicht der mit den durchschnittlichen Lohnkosten.


    Was ich abrechne ist sehr Unterschiedlich (mal geringerer Satz, aber mehr Stunden; schon für Lagerttätigkeiten etc., mal höherer Satz, aber nur die Stunden beim Kunden, mal beides niedrig, dafür das Material teurer,...) was für mich am Ende des Tages übrig bleibt ist aber meistens ähnlich


    Als Beschaffender, erkenne ich in Ausschreibungen aber schon einen Trend in die Richtung, dass häufig bei den Stundensätzen die reinen Lohnkosten berechnet werden und die Gemeinkosten eher über Material oder Transportpauschalen u.ä. wieder reingeholt werden. Oder aber die Leute werden alle unterirdisch bezahlt - das ganze ist natürlich nur meine Interpreation der Angebote in Verbindung mit den Projekten, die ich selber komplett kalkuliere.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Der Begriff Stundenlohn ist halt in so fern interssant, weil man halt doch immer wieder Mal den Vergleich zu den festangestellten Menschen in diesem Land zieht. Aber dann ist auch der Vergleich Durschnittseinkommen / zu versteuerndes Einkommen der passendere und nicht der mit den durchschnittlichen Lohnkosten.

    der passende Vergleich sind TVÖD EG5-6 für Fachkräfte und TVÖD EG 7- 8 für Meister. Zuschläge nicht vergessen und andererseits auch nicht die Tatsache dass 1. ausgelernte Fachkräfte am Theater gerne auch mal nach NV Bühne befristet angestellt werden und 2. Meisterstellen in kleineren Hallen oft nur 60% Teilzeit sind...

    Im Vergleich dazu steht ein typischer Freelancer der 180 mal im Jahr seine +- 320€ in Rechnung stellt erst mal ganz gut da; vor allem wenn man berücksichtigt dass den in DE ein fähiger Steuerberater jahrelang rechnerisch als knapp am Existenzminimum vorbei schrammend beim Finanzamt verkaufen kann und damit die reale Steuerlast gegen Null strebt. Dass das so kein ganzes Arbeitsleben lang bleiben kann wissen wir alle. Es ist aber leider die Kalkulations- und Verhandlungsbasis der Disponenten aller grossen Namen der Branche in DE weil immer noch genug durchaus fähige junge Kollegen nach kommen die gerne für diese Sätze ausrücken...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Im Vergleich dazu steht ein typischer Freelancer der 180 mal im Jahr seine +- 320€ in Rechnung stellt erst mal ganz gut da

    Das würde genau dem genannten Wert von 33.- Euro/h für einen Angestellten im Jahr entsprechen. Nur ist das ein typischer Freelancer? Wenn es so wäre, legt dieser dann auch rund 9000.- Euro im Jahr für eine Rentenversicherung an, oder betreibt er eher die von Dir erwähnte Steueroptimierung?

    Genaugenommen stellt er sich sogar noch schlechter, denn die Versicherungen kommen dazu, die man als Angestellter nicht hat (Haftpflicht, Unfall etc.)


    Werden Meister nicht AB EG 8 entlohnt?

  • @ ThoSchu: Ja, FRÜHER (c), als alles noch besser war, waren Meister standardmäßig in EG8. Inzwischen werden etliche Meisterstellen in EG7 und Fachkräfte in EG5 ausgeschrieben.


    Meiner persönlichen Meinung nach: Schweinisch. Dafür muss man den Schein nicht machen und dann auch noch den Kopf für hinhalten...


    MfG TZw

  • Die Intervalle zwischen den 'Ich verdiene mit VT nicht angemessen – die Welt ist schlecht!' – Threads schrumpfen bedenklich. Daher mein Standardstatement in Kurzform: wer Berufsleben ausschließlich unter dem Aspekt Einkommen pro Zeiteinheit betrachtet hat weder die Bedeutung des Begriffes 'Beruf' noch die von 'Leben' verstanden.


    Die (nominellen) Stunden- oder Tagessätze in meinem bisher knapp 40jährigen VT- Berufsleben lagen fast immer eher im unteren Bereich des hier immer wieder Aufgeführten. Trotzdem habe ich das die allermeiste Zeit über als sehr zufriedenstellend, interessant und abwechslungsreich empfunden; u.a. durfte ich gegen Bezahlung die halbe Welt bereisen und die unterschiedlichsten Menschen/ Künstler/ Szenen kennenlernen. Überdies blieb zwischendurch immer genug Zeit, um auf dieser Basis 'nebenbei' eine funktionierende Altersvorsorge aufzubauen; mittlerweile zahle ich Höchstbeiträge in die freiwillige gesetzliche Rentenversicherung ein, um auch diesen Teil des Gesamtkunstwerks in einen sinnvoll- soliden Rahmen zu bringen. Aufträge, die ich als zu langweilig/ anstrengend/ unterbezahlt empfinde nehme ich schon länger nicht mehr an, Investitionen in Elektroschrott beschränke ich mittlerweile aufs absolut notwendige, und dem gleitenden Übergang in den Ruhestand sehe ich gelassen entgegen.

    Den neuesten Sechszylinder- SUV oder Audi A-irgendwas Kombi besitzen zu wollen wäre mir dabei allerdings zu keiner Zeit in den Sinn gekommen. Hätte ich mir weder leisten können noch wollen...


    Blöder Weise bin ich nur ein höchst durchschnittlich intelligenter und begabter Mensch mit ziemlich unterentwickelten sozialen und kommunikatorischen Fähigkeiten. Wenn also ausgerechnet ich das einigermaßen mühelos schaffe – warum dann andere nicht auch?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Blöder Weise bin ich nur ein höchst durchschnittlich intelligenter und begabter Mensch mit ziemlich unterentwickelten sozialen und kommunikatorischen Fähigkeiten. Wenn also ausgerechnet ich das einigermaßen mühelos schaffe – warum dann andere nicht auch?


    Schaffen tun das sehr viele, allerdings ist deine Sicht der Dinge nur eine Seite der Medaille, ausserdem gibt es Menschen die dann doch gerne den A8 fahren ... und es gibt ja auch durchaus Menschen im Veranstaltungsbereich die das hinbekommen, wenn auch nicht Viele.


    Ich sehe das Ganze aus einer anderen Warte, da das Leben mit Familie & zwei Kids einfach teuerer und auch anders strukturiert ist ... wenn ich hier nicht nur VT´ler sondern auch Vater sein will, muss ich mich anders organisieren und auch meine Arbeitszeit & Heil nicht nur im Rock´n Roll suchen, sondern Nischen finden die ich besser/exklusiver bedienen kann und gleichzeitig besser bezahlt sind als der 08/15 Konzertjob.


    Allerdings gebe ich Billbo Recht, das Bezahlung wirklich nicht alles ist, sondern auch Flexibilität & Spaß an der Arbeit. Wenn man das wie ich dann noch mit der Familie kombinieren kann, und immer wieder mal AKTIV Jobs auch ablehnt, weil die besten Ehefrau der Welt in ihrer gediegenen Festanstellung eh den besseren Schnitt macht, dafür aber nicht so flexibel ist ... dann ist unser Job eigentlich einer der Besten der Welt ... ;-))

  • oton und billbo : Ihr sprecht mir beide aus dem Herzen.


    Und trotzdem ist man manchmal schlecht Vorbereitet auf sich ändernde Situationen, so wie es mir ergangen ist.


    Umso mehr reite ich gerne auf so Zahlen herum, denn auch wenn viel Flexibilität und Freiheit ist, hat niemand von uns etwas zu verschenken.


    Lohn und Umgang mit meiner Zeit und Arbeitskraft hat mit Respekt zu tun. Respekt vor mir, meiner Familie und deren Zukunft. Respektlose Angebote lehne ich schlicht ab.


    Und wenn die Gage stimmt, aber der Zeitplan/Agentur schon erahnen lässt, was auf einen zukommt... Wenn man über Hotels, Catering, Reise diskutieren muss, hat sich das schon für mich erledigt.


    Ruft dagegen ein alter Bekannter an, der sagt: Hey, nur Ferienwohnung, aber jeder hat sein Zimmer... X, Y und Z sind auch dabei. Wir machen uns das schön und haben auch einen Offday... Kann leider aber nicht mehr als XXX am Tag zahlen... Dann passt das schon.

  • Anrufer: "Hey ThoSchu, was machst Du denn am Wochenende?"

    Ich: "Mal ein WE frei mit Familie"

    Anrufer: "Hast Du schon was gebucht?"

    Ich: "Bin gerade dabei"

    Anrufer: "OK, wie wäre Heidepark Soltau?"

    Ich: "Kind hüpft"

    Anrufer: "Du machst PA am Freitag, Show ist Samstag. Tagesfreizeit am Samstag und Sonntag Abbau."

    Ich: "OK, Freitag Aufbau, am Samstag verpisse ich mich nach den Soundchecks, Abbau kannst Du vergessen. Buche eine Ferienwohnung für 3 Personen von Fr-So, ich brauche einen Zettel für mein Auto AAA bis Sonntag."

    Anrufer: "Ok, was berechnest Du ?"

    Ich: "1,5 Tage und jeden Stress der weiterhin entsteht mit 100.- Euro die Minute."

    Anrufer: "Reisekosten?"

    Ich: "Jetzt höre auf, passt schon."

    Anrufer: "Gebucht"

  • ...ausserdem gibt es Menschen die dann doch gerne den A8 fahren ... und es gibt ja auch durchaus Menschen im Veranstaltungsbereich die das hinbekommen, wenn auch nicht Viele.

    Diesbezüglich hatte ich mal ein interessantes Zusammentreffen mit einem Tönler, der FoH für einen der bekannteren Schweizer Musiker macht.


    Seine Aussage (sinnhaft): "Früher habe ich nonstop geackert, PL bei grossen Produktionen gemacht, Halle rein, Halle raus und mir jede Menge Sachen gekauft die ich gar nicht brauchte - bis ich irgendwann zusammengeklappt bin. Heute mache ich wieder das, was mir auch Spass macht, habe mehr Zeit für die Familie und verzichte auf den unnötigen Kram."


    Die Erfahrung hat man übrigens am Umgang mit den Helfern verifizieren können. ;) Selten solch freundlich entspannte und zugleich präzise Anweisungen gehört.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Schon interssant.


    Die durchschnittlichen Lohnkosten in DE liegen bei 33,- Euro pro Stunde.


    Und was berechnet ihr so?

    1. Der Durchschnitt (arithmetisches Mittel) sagt ja erst mal wenig über die Masse der Lohnempfänger aus. Er wird durch Bezieher von sehr hohen Einkommen nach oben gezogen.
    Besser für die Ermittlung eines Mittelwertes beim Verdienst ist der Median. Ich habe schon ein paar Mal danach gesucht, bis jetzt aber keine offiziellen Quellen dazu gefunden. Aber immerhin dieses:
    http://www.diw.de/documents/pu…1.c.388567.de/11-45-1.pdf

    2. Wir vergessen gerne mal die Nebenleistungen, Catering, Reisen, Offdays an tollen Orten.

    3. Die 33 netto strebe ich schon an, klappt nicht immer ganz.

  • Klar dass das bei weitem nicht immer so ideal laufen kann wie in ThoSchus Beispiel. Aber ziemlich genau so stelle ich mir die eigenverantwortlich gestaltete Kombination von leben und arbeiten vor. Und solche Beispiele zeigen, dass das keineswegs bei einer Illusion bleiben muss; ich erlebe regelmäßig ähnliche Abläufe beim Zustandekommen von Jobs.

    Wer das was er tut aus Interesse/ Spaß an der Sache/ Überzeugung/ vielleicht sogar Begeisterung und nicht in erster Linie des Geldes wegen tut hat innerlich dazu den wichtigsten Schritt bereits getätigt; der Rest findet sich dann mit der Zeit von selbst. Wir haben das Glück in einer Zeit und in einem Teil der Welt leben zu dürfen, wo man nach diesem Prinzip zumindest in groben Zügen sein Leben gestalten kann und darf – warum sollten wir diese Chance dann nicht nutzen?

    M.a.W.: wenn ich meine Lebenszufriedenheit am Durchmesser der Alufelgen meines Nobel- Sportcoupes festmache eröffne ich statt einer VT- Bude besser einen Reifenhandel.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • So gut wie bei ThoSchu hat es bei mir noch nicht gepasst, aber es gibt schon wirklich tolle und nette Jobs.

    Unterm Strich ist es schon so, dass ich mit den Ton-Jobs die mir richtig Spaß machen meine Familie nicht durchbekomme (2 Kinder, Frau seit drei Jahren zu Hause). Dafür hab ich halt meine Planungs- und IT-Jobs.

    Ein bisschen weine ich dem dann manchmal schon nach, aber Familie ist etwas tolles und dafür mache ich halt nicht ausschließlich meine Traumjobs und das ist ok. Und es werden auch andere Zeiten kommen, wenn die Kinder älter sind und meine Frau wieder mit dazu verdient. Die Problematik, dass Singles bei gleichem Einkommen am Ende des Tages mehr übrig haben, hat ja jetzt aber nichts mit der VA-Branche zu tun, sondern das ist überall so (und in diesem Land ist das auch schon jammern auf hohem Niveau, anderswo werden Familien viel weniger unterstützt/entlastet).


    Was ich, fernab von allen persönlichen Motivationen und Lebenssituationen, aber schon empfinde ist:

    Bei allem, was ich an "Mindestintelligenz", Arbeitsbelastung und Verantwortung in unserem Job sehe, da finde ich schon, dass der Durchschnittssverdienst (egal über welchen Weg hergeleitet) drin sein sollte.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs