• Hallo,


    Da bei uns ein neues PA System ins Haus steht, beschäftige ich mich gerade mit dem Workflow Planung und Fernsteuerung des Herstellers (D&B).

    Etwas erstaunt war ich über die Software Noizcalc. Irgendwie finde ich diese schlecht zu bedienen. Sie wirkt irgendwie noch unfertig.


    Mich würde interessieren, ob jemand diese Software regelmäßig benutzt und für seine Planung verwendet?


    Grüße


    M.L

  • Ich kann da leider nur mutmaßen das wie so oft derlei SW einfach nur zugekauft wird. Die Optimierung am Kunden findet dann in kostenpflichtigen Seminaren statt. Das bringt neben der zusätzlichen Einnahmen auch eine tiefere Kundenbindung an Produkt und Philosophie. Gerade d&b ist aus der Historie heraus sehr daran gelegen das eben nicht jeder HKS den Ruf ihrer Produkte ruiniert ;)

  • Scheint wirklich so als würde es niemand weiter benutzen obwohl der Hersteller schon mal von 4stelligen Nutzerzahlen sprach.

    Schade, aber vielleicht liegt das auch an den Unzulänglichkeiten.

    Die Idee empfinde ich eigentlich als eine große...

  • Noizcalc ist in einem frühen Stadium, meines Wissens die erste Software überhaupt, die eine Emissionsprognose auf Basis einer Planungssoftware (ArrayCalc) erstellt. Bisher musste man komplizierten Ingenieurbüro-Softwares sein PA-Konzept irgendwie beibringen.


    Da ist Noizcalc schon ein riesiger Schritt.


    Hast Du denn einen Bedarf an genauerer Vorhersage von Emissionen? Anwohnerprobleme?

  • Ich muss hier für das NoizCalc (in diesem Fall aus Veranstalter-Sicht) mal eine Lanze brechen, da wir damit angrenzenden Verwaltungs- und Lehrgebäuden der hiesigen Universität plausible Informationen zur erwartenden Schallverteilung eines Studentenfestivals aufzeigen konnten.


    So konnte wir uns auf einen vernünftigen Kompromiss zur Positionierung der Bühnen einigen. Im Laufe der Veranstaltungen konnten wir an einigen relevanten Punkten nahe der Gebäude (welche im Gegensatz wie von der Unileitung vorhergesagt nun mal menschenleer waren) auch die vorhergesagten Werte in etwa bestätigen. Da wir bei der Simulation bereits vom Worst-Case ausgingen, hatten wir sogar noch etwas Spielraum nach oben.


    Beschwerden seitens Universität gab es im Nachhinein keine.

    Mein Fazit war jedenfalls dass man mit den grafischen Audrucken der zu erwartenden Schallverteilung auch Laien überzeugen kann und so auch schneller zu einem vernünftigen Kompromiss kommen kann.


    Anzumerken wäre noch, dass wir die angedachten L-acoustics Rigs mit den vergleichbaren D&B Komponenten im ArrayCalc nachbauen mussten um diese im NoizCalc zu simulieren (Kara --> Y, SB18 --> QSub). Man sieht hier schön wie die quadratischen Gebäude NW der Bühne bereits im Dunkelblauen Bereich liegen, was sich in etwa in der Realität dann auch in etwa deckte.




    Und ja die Software ist vlt am Anfang etwas umständlich zu bedienen und teilweise nerven Bugs. Aber diese wurden in den folgenden Versionen weitgehend behoben. Die Ergebnisse der Software erschienen mir trotzdem plausibel und das ist in dem Fall das wichtigste.

  • simonstpauli


    Wir haben keine direkten Anfragen danach. Aber ich könnte ja damit rückwärts planen und von den Vorgaben des Umweltamtes ausgehen wenn es sich ergibt, oder eben auch einen Veranstalter beraten bezüglich der Positionierung einer Bühne.



    unfreiwilligTon


    Hast Du die Gebäude und die Vegetation eingezeichnet? Die Schallausbreitung sieht so frei von Hindernissen aus.



    wora


    Ich kann zwar nicht zum dem obigen Plan sprechen, aber prinzipiell kann man selber eine Frequenzverteilungskurve für diese Berechnung anlegen und damit auch auf den Inhalt der VA eingehen.




    Insgesamt schätze ich das so ein, dass das Aufeinanderprallen verschiedener Interessen in städtischen Gebieten größer wird. Der Wunsch nach Ruhe auf der einen, Events auf der anderen Seite. Von Gesetzes wegen wird richtigerweise dem Recht auf Ruhe mehr Stellenwert eingeräumt als dem Wunsch nach Lärm.

    Zumindest in unserem Umweltamt hier gibt es schon großen Sachverstand. Ich denke Noiscalc hat das Potenzial im Vorfeld einer VA mit dem Amt auf Augenhöhe zu kommunizieren und im Zweifel etwas überhaupt genehmigt zu bekommen.

  • audiobo  audiobo


    ich denke worauf unfreiwilligTon hinaus will, ist ob du in der Software zusätzlich Gebäude, Wälder, Straßen, Rasen etc markiert hast.


    Die Einbindung von GoogleMaps gibt dir keine vollständige, korrekte Topografie und "Verhalten" von objekten, das muss per Hand eingegeben werden.


    Deine Grafik wirkt, als wäre es als "Freifeld" ohne Hindernisse kalkuliert.

  • Hast Du die Gebäude und die Vegetation eingezeichnet? Die Schallausbreitung sieht so frei von Hindernissen aus.

    In dem obigen Bild nicht, ich hatte keine weiteren Renderings gefunden.


    Habe das Projekt nochmal rausgekramt, dort sind auch die Gebäude eingezeichnet. Habe es jetzt nochmal gerendert. Das Problem ist nur dass im Rendering dann das Gebäude von einem grauen Balken überdeckt ist:

    paforum.de/index.php?attachment/196/

    Man sieht also leider nicht den Effekt des davor liegenden Gebäudes auf das umkringelte. Ich meine wir hatten der Univerwaltung damals beide Ausdrucke gegeben.


    unten rechts kann man noch einen Teil des Googlemaps Logos erkennen...

    Ja, ein ziemlich praktisches Feature, man kann sich eine Karte inklusive Höhendaten aus Google Earth laden lassen. Dann sind auch direkt die Maßstäbe richtig gesetzt.



    Ich kann zwar nicht zum dem obigen Plan sprechen, aber prinzipiell kann man selber eine Frequenzverteilungskurve für diese Berechnung anlegen und damit auch auf den Inhalt der VA eingehen.

    Genau so ist es. Man gibt den Referenzmesspunkt mit dem gewünschten
    Limit an, in diesem Fall vom Ordnungsamt eben 95dbA am FOH und das zu
    erwartende Spektrum. In der Messung oben ist Heavy-Metal als Worst-Case
    ausgewählt (LF-Anteil am höchsten). Im NoizCalc sind auch andere
    Spektren hinterlegt für verschiedenen Musikrichtungen in denen dann die
    Gewichtung der einzelnen Frequenzbereiche eben unterschiedlich gesetzt
    sind.



  • Ja, aber wenn sich das rumspricht dann wollen das alle haben und das nervt.

    jein.

    wenn das "alle" haben wollen, müssen sie es natürlich auch bezahlen.

    man kauft sich das programm ja sicher nicht, um aus spaß an der freud´viel arbeit reinzustecken.

    wenn es also gewünscht wird, dann muss die simulation entsprechend bezahlt werden. für kleinere stadtfeste ist das natürlich von vorne herein eher problematisch, weil städte und ortschaften klassich klamm sind. ;)



    In der Messung oben ist Heavy-Metal als Worst-Case
    ausgewählt (LF-Anteil am höchsten). Im NoizCalc sind auch andere
    Spektren hinterlegt für verschiedenen Musikrichtungen in denen dann die
    Gewichtung der einzelnen Frequenzbereiche eben unterschiedlich gesetzt
    sind.

    genau das wollte ich wissen. vielen dank.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das Programm an sich gibt's für lau. Funktionieren tut's am besten natürlich mit d&b-Produkten. Da dürfte der Hase kostentechnisch im Pfeffer liegen. Ansonsten ist natürlich die Arbeitsleistung der Erstellung solch einer Simulation eventuell auch ihr Geld wert.

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

    _____________________
    PM2 Veranstaltungstechnik
    Blankenauer Straße 61
    D-09113 Chemnitz


    Fon. 0371.5212820
    Fax. 0371.5612536

  • natürlich muss das bezahlt werden. Alle wollens es dann haben, aber nicht bezahlen. Denkt doch mal dran was in den letzten Jahren an Auflagen auf die Veranstalter finanziell zugekommen ist...


    Exorbitante GEMA Gebühren

    Immissionsprotokolle

    Doppelteltes Sicherheitspersonal wegen der letzten Anschläge


    Kürzlich fragte ich nach Catering, da wurde mir gesagt " gibts nicht mehr " wegen o.g. Ausgaben ! Dankeschööön

  • Alle wollens es dann haben, aber nicht bezahlen.

    Tja, dann bekommen Sie es halt nicht. Oder von jemandem, der offensichtlich kein Profi ist und es verschenkt. Auf die Qualität der Berechnungen kann man sich aber dann nicht verlassen. Es ist ja nicht mit einer Dateneingabe getan. Lustige Bilder kann ich auch in Photoshop machen.

    Kürzlich fragte ich nach Catering, da wurde mir gesagt " gibts nicht mehr " wegen o.g. Ausgaben !

    Ja, wenn Du das mit Dir machen lässt! Bei mir steht in den AGBs :

    "Entweder gepflegtes Catering oder 35.- Euro Buyout und bezahlte Abwesenheit von der Baustelle."


    Das Gejammer geht mir auf den S***.


    Passt ganz gut:


    http://www.event-partner.de/bu…en-stagehands-technikern/


    Zitat

    Alle vorher genannten Umstände führen zu der aktuellen Situation. Zusätzlich herrscht ein stetig wachsendes Angebot an (mehr oder weniger gut) ausgebildeten Fachkräften, und werden durch den hohen Innovationsdruck bei der Technik erhöhte Anforderungen an das Wissen gestellt. Bei den Technikdienstleistern herrscht von Seiten der (Agentur-)Kunden und Veranstalter ein nicht nachlassender, immenser Preisdruck, der dazu führt, dass am Rande der Wirtschaftlichkeit oder sogar darunter angeboten wird. Dieser Druck wird dann auf das Personal weitergegeben. Die stetig wachsende Geschwindigkeit und Kurzfristigkeit bei der Realisierung auch größter Produktionen führt bei der Personalbuchung dazu, dass Personen erst angefragt und weniger als 24 Stunden vor der Produktion wieder abbestellt werden. Ohne Entschädigung für den nicht wieder aufholbaren Ausfall.

    Auf der anderen Seite erfüllen viele Veranstalter und Veranstaltungen nicht die Vorschriften hinsichtlich Leitung und Aufsicht und Sicherheit der Veranstaltung. Hier sind Bühnenfachkräfte vorgeschrieben, diverse Regelwerke zu beachten und die Sicherheit für Mitarbeiter und Besucher zu gewährleisten. Da das Geld knapp ist und es „immer schon so funktioniert“ hat, werden Semi-Profis beauftragt, während die Fachleute zuhause sitzen. In Zeiten von Facebook machen entsprechend gruselige Fotos schnell die Runde und sorgen weiter für Unmut bei den Fachleuten, ob „nur“ alter Hase oder Fachkraft.


    Zitat


    Denn was bedeutet „Compliance“? Es bedeutet, dass alle geltenden Rechtsvorschriften angewendet werden. Wo ist bei einem Betrieb, der CSR auf seinen Fahnen hat, die „Responsibility“, wenn es nur Kartoffelsalat im Crew-Catering gibt? Wo ist die Nachhaltigkeit, wenn Unternehmen, die für die 18 Stunden Produktionstag zwei Schichten Personal zu je 9 Stunden anbieten, deswegen die Ausschreibung verlieren?

    Zitat

    Dies führt zu den teilweise hitzigen Diskussionen unter Stagehands und Technikern, die täglich geführt werden, zu innerer Kündigung, Desinteresse, Frust und Unzufriedenheit und somit belastenden Lebensumständen, die bereits zu einigen Todesfällen führten. Die älteren unter den Stagehand- und Techniker-Kollegen haben häufig nicht ausreichend für ihr Alter vorsorgen können, zumal es schwierig ist, unter den vorgenannten Einkommensrealitäten angemessene Vorsorge zu treffen. Die Branche, insbesondere die Auftraggeber, müssen sich die Frage stellen, welches Personal gewünscht ist und wie es behandelt wird.

    Neumann & Müller dazu:

    Zitat


    Die gesamte Branche muss lernen, dass hochqualifiziertes, erfahrenes Personal einen Preis hat. Denn Fehlkalkulationen und Dumpinglöhne werden aufgrund der diffizilen Rechtslage schnell zum Bumerang: Wer einen Billig-Auftrag vergibt, muss damit rechnen, dass ihn im Falle des Falles das Auswahlverschulden womöglich voll treffen wird. Jede Beauftragung ist mit einer Haftung für das Tun verbunden – wir ziehen also alle am selben Strang! Und deshalb muss es auch eine gemeinsame Aufgabe aller Eventbeteiligten sein, korrekte Voraussetzungen zu schaffen. Damit zufriedene Kollegen engagiert für uns arbeiten können. Denn für herausragende Events benötigen wir ihre Expertise. Ganz dringend!

    e-on: Wenn ich mir Deine letzten Beiträge so ansehe, finde ich Dich an einigen Stellen wieder.


    Leute, nehmt Innovationen und solche Tools auf wie ein Schwamm, investiert in solche kostenlose Software Zeit. Schaft Euch in der Freizeit Wissen drauf. Schaden kann das nicht.

    Gerade d&b ist aus der Historie heraus sehr daran gelegen das eben nicht jeder HKS den Ruf ihrer Produkte ruiniert

    So ist es!


    Die Optimierung am Kunden findet dann in kostenpflichtigen Seminaren statt.

    Das kann ich so nicht stehen lassen, ich war selber Produktmanager.


    Klar reifen Produkte in Schulungen, es wäre ja auch dumm, wenn man nicht auf den qualifizierten Anwender hört.


    Das solche Seminare Geld kosten, ist auch logisch, so trennt man die echten Interessenten von den Leuten, die Butterfahrten machen wollen.


    Kostendeckend sind solche Seminare nicht, es handelt sich um eine "Schutzgebühr". Der Teilnehmer bezahlt Summe X, der Produzent zahlt 50% drauf für den Input und Markenbindung.

  • Und im Rückblick hat damals z.B. das SSOS zwar um die 450 Euro gekostet, dafür war aber die Mess-Software (welche schon beinahe so viel kostet) inkludiert und man bekommt 2 Tage Wissen und praktische Anwendung vermittelt.

    Also völlig legitim, genau genommen sogar richtig preiswert.


    Aber so etwas passt halt nicht zur 14-Tage-Rückgaberecht-Gesellschaft.


    Für Schulungen muss man sich entscheiden und das dann auch durchziehen. Was man davon hat weiss man halt erst hinterher. Wie bei den meisten langfristigen Investitionen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Also ich finde die SW ganz ok, natürlich wird das Ergebnis durch den Aufwand den man betreibt in der Aussagekraft beeinflusst . Aber es ist die erste SW die das überhaupt in unserem Bereich ermöglicht, und das Kostenfrei !

    Wer Belastbare Simulationen haben möchte kann das in Zusammenarbeit mit D&B und einem Ing. Büro recht genau bekommen. Kostet dann zwar Geld, ist aber Sehr Überzeugend (auch Behörden gegenüber). Bestes Beispiel : Wacken


    Ich habe das noch nicht konkret gebraucht, aber als Verhandlungsgrundlage mit den Ordnungsämtern, wird es sehr gerne gesehen.


    Mag eigennützig sein, aber mir gefällt das.


    Und ich habe für die Schulung außer meiner Zeit und Sprit wie üblich nichts Bezahlt.