Schaltbandbreite bei Funkstrecken

  • Ich bin nun bei der Suche nach neuen Funkstrecken bezüglich der Schaltbandbreite ein wenig ins Grübeln gekommen. Wäre schön, wenn sich fachkundige Personen dazu äussern würden.


    Wieso ist es ein so großes (finanzielles) Problem Funkstrecken mit hoher Schaltbandbreite zu bauen bzw. wieso sind die meist so teuer?


    beyer hat ja nun die TG1000 mit einer Schaltbandbreite von 319 MHz. Auch WiSyCom hat Anlagen mit einer Schaltbandbreite von 370 MHz am Start. Diese sind aber im Vergleich zu Strecken mit Schaltbandbreiten im Bereich 20 - 40 MHz um ein vielfaches teurer. Nun frage ich mich ob das durch den technischen Aufwand gerechtfertigt ist, oder ob das eher preistreiber ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das wären bei 40 MHz Bandbreite pro Filter und 320 MHz Gesamtbandbreite 8 Filterblöcke. Gute Filter sind teuer, ja, aber rechtfertig dies dennoch den Mehrpreis. Und was macht denn dann die PLL? Ist so was nicht am Stück durchstimmbar?


    Ich denke ich habe ein wenig Ahnung von Elekronik, aber irgendwie übersteigt dies dann doch mein Horizont.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Bei Superhet-Empfängern wird das Eingangssignal ja mit einer PLL-Frequenz gemischt, die z.B 10,7MHz neben der gewünschten Empfangsfrequenz liegt. Dummerweise wird damit sowohl die Frequenz die 10,7Mhz oberhalb und die 10,7MHz unterhalb der PLL-Frequenz empfangen. Deshalb muss das Eingangsfilter schmaler als 10,7MHz sein.


    Solche Empfänger sind natürlich Doppel-Superhet mit einer höheren ersten ZF. Das Grundproblem bleibt aber. Die Filter vor der PLL müssen immer schmaler als die darauf folgende ZF sein.

  • Das heißt also, dass man bei höheren Schaltbandbreiten im Prinzip mehrere, dedizierte Filter oder gar HF Eingangsstufen benötigt, welche dann speziell einen gewissen Bereich innerhalb der Gesamtschaltbandbreite bedienen. Richtig?


    Gut, das ist dann natürlich ein ziemlich erhöhter technischer Aufwand. Ich dachte eben, dass man es doch irgendwie hinbekommen müsste, dass so ein Empfänger/Sender voll durchstimmbar ist, eben wegen der PLL.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das heißt also, dass man bei höheren Schaltbandbreiten im Prinzip mehrere, dedizierte Filter oder gar HF Eingangsstufen benötigt, welche dann speziell einen gewissen Bereich innerhalb der Gesamtschaltbandbreite bedienen. Richtig?

    So siehts aus.

    Oder mindestens nochmal eine zusätzliche Stufe mit entsprechend hoher ZF und abartig steilen Filtern. Dann hat man aber wieder das Problem, dass man keinen Schutz vor Intermodulationen mit weiter entfernten Kanälen hat. Die werden ja normalerweise vom ersten Filter abgehalten.

  • Bei Superhet-Empfängern wird das Eingangssignal ja mit einer PLL-Frequenz gemischt, die z.B 10,7MHz neben der gewünschten Empfangsfrequenz liegt. Dummerweise wird damit sowohl die Frequenz die 10,7Mhz oberhalb und die 10,7MHz unterhalb der PLL-Frequenz empfangen. Deshalb muss das Eingangsfilter schmaler als 10,7MHz sein.


    Solche Empfänger sind natürlich Doppel-Superhet mit einer höheren ersten ZF. Das Grundproblem bleibt aber. Die Filter vor der PLL müssen immer schmaler als die darauf folgende ZF sein.

    ganz genau so sieht das aus!


    um spiegelfrequenzen effektiv zu unterdrücken, dürfen die eingangsfilter nicht zu breit ausfallen. aber diese filter sind fix, weil sie vor der PLL mischstufe liegen müssen. bei hoher schaltbandbreite muss man dann also mehrere filterstufen bauen, die dann nach bedarf umgeschaltet werden.

    und um möglichst viele frequenzen separieren zu können, müssen die zwischenstufen mit sehr steilen filtern bestückt werden.

    wenn man also hochwertige empfänger mit einer hohen schaltbandbreite kombinieren möchte, wird der filteraufwand schnell ziemlich hoch. ausserdem wird die abstimmung solcher geräte relativ aufwändig. das alles macht sich natürlich im verkaufspreis bemerkbar.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Technisch sollte es heutzutage ohne größere Probleme möglich sein, sehr breitbandig und energie- und spektrumeffizient zu Funken, ganz ohne viele und teure Filter. Stichwort Mobilfunk, bei dem selbst die günstigsten Geräte (nicht perfekt, aber ausreichend gut) heutzutage mehrere hundert MHz abdecken.
    Aber erstens sind die Absatzzahlen bei den Funkstrecken nicht so hoch, womit die Entwicklung teurer wird, zweitens muss man sich ja durch den Preis von anderen Produkten abheben, die eben diesen Frequenzumfang nicht bieten.

    Wenn man mal auf die schnelle Adaption der 2,4-GHz-Technik bei vielen Firmen schaut, ist das auch nur darauf zurückzuführen, dass die komplette Funktechnik schon fertig eingekauft werden konnte, was den Entwicklungsaufwand und die Kosten massiv reduziert hat.

  • Wenn man mal auf die schnelle Adaption der 2,4-GHz-Technik

    Ich bin jetzt mal bitterböse und behaupte, dass die meisten 2.4 GHz funken nix anderes als handelsübliche Accesspoints sind, bei denen die Firmware gepimpt wurde. Damit würde so ne Kiste auf dem Computersektor gerade mal 30-40 € kosten. Ladenverkaufspreis brutto versteht sich.


    Ne vernüftige Breitbandfunke bekommt man nicht wirklich unter 1500 € .

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  • Ne vernüftige Breitbandfunke bekommt man nicht wirklich unter 1500 € .

    Wenn man die 184MHz der Shure Axient Digital Serie als Breitbandig genug sieht schon. Da kostet der Taschensender unter einem tausender Listenpreis, Handsender mit Kapsel knapp drüber

  • Hihiihi.... eben.

    WiSyCom Taschensender - 1599$, also umgerechnet 1470€

    Würde für Shure dann max. 735€ ausmachen.


    Wenn ich das nun auf 72 MHz Schaltbandbreite rechne, dann wären das für den Taschensender 294€. Das würde sich gar decken.


    Lasst uns doch nur noch in Schaltbandbreiten rechnen.

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