Computer und Funk...

  • Anderswo habe ich ja schon erwähnt, dass wir im Bereich um 741MHz einen massiven Funkstörer bei meinem Arbeitgeber haben. Weil ich heute etwas Zeit hatte, habe ich SDR# ausgepackt und selber schonmal gemessen, um den Fehler einschließen zu können.

    Sowohl unser Lichtpult (Computerbasiertes ETC-Element) als auch unser Regiecomputer (nagelneuer HP) streuen massiv im gleichen Frequenzbereich. Ist eines von beiden aus, sinkt der Störpegel auf die Hälfte, ist beides aus ist Funkstille.

    Das kuriose: Der aufmodulierte Ton ändert sich je nach Bildschirminhalt (je mehr weiß im Bild, desto höher der Ton) und bei beiden Rechnern hört die Störung auf, wenn ich die Kabel zu den Bildschirmen abstecke. Bildschirm ausschalten und vom Netz nehmen hingegen ändert nichts an der Störung. Die Bildschirme sind digital angebunden (einer per HDMI, zwei per Displayport).

    Unser alter Regie-Computer (rund 10 Jahre alt) stört ebenfalls im gleichen Bereich.

    Die Störung ist so massiv, dass wir in einer Breite von 2 TV-Bändern keine Funkmikrofone platzieren können (bzw. der Squelch auf über 20 muss) und selbst in 30m Entfernung zur Regie stört das ganze noch massiv...


    Hat jemand schonmal vor so einem Problem gestanden und ggf. eine Lösung parat?

  • Mal versuchsweise die Leitungen getauscht? Bei Billigleitungen sind Störungen an der Tagesordnung, sowohl in die Leitung als auch aus der Leitung raus zu anderen Geräten. Von diesen Ferritkerne halte ich nicht wirklich viel. Alles nur Vodoo. Habe genau das umgekehrte Problem, dass ein Monitor extrem flackert, je nachdem wie hoch gerade die Auslastung auf dem Netzwerk ist. Das ganze ist ein Server, welcher halt im Rack mit den Switches eingebaut ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Die Ferritkerne waren von Haus aus dran. Kabelqualität ist Standard, keine Voodoo-Kabel.

    tausche morgen mal die Leitungen, aber es sind halt sowieso schon 3 verschiedene Kabel dran...

  • Könnte zu dem beobachteten Phänomen passen:

    Meine alten HiFi-Verstärker haben hörbares Surren aus den Trafos (klassische Ringern) abgesondert wenn der TV angeschaltet war. Das Surren änderte sich dann auch mit dem Bildinhalt (Farbe und Helligkeit). Ein Netzfilter für HF und Gleichspannung hat das Problem gelöst. Ich glaube da an Rückwirkungen der Schaltnetzteile des TV auf's Netz.

    http://www.elektronikpraxis.vo…rsorgung/articles/422280/

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

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  • Ich hatte das auch schon. Allerdings mit internen Soundkarten. Ferritkerne um die internen Kabel haben geholfen. Sie wirken mit ihrer Induktivität als Mantelwellenfilter und sind genauso wenig Vodoo wie ein geschirmtes Kabel. Ggf. müssen mehrere angebacht werden. Man muss es einfach ausprobieren. Suche nach "Klappferrit". Sie kosten nicht viel.

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

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  • 1. Ordentliche Monitorkabel verwenden, nicht die 6mm dünnen HDMI-Strippchen mit Abschirmung aus 5mm breiten Alufolienstreifen mit zentimeterbreiten Lücken dazwischen...

    2. Erdungswiderstand der Regiestromversorgung prüfen. Wenn der zu hoch ist wirken sämtliche Netzkabel als Sendeantenne für alles was eigentlich per Abschirmung niederohmig versenkt werden sollte. Bei der Gelegenheit auch scharf auf abgeklebte bzw. aufgetrennte Schutzkontakte von PCs achten, das wird leider immer wieder gern gemacht um Brummprobleme an Miniklinkenanschlüssen zu beheben...

    3. Andere Monitore ausprobieren. Trotz CE-Zeichen gibts da immer wieder Kandidaten die massiv in Frequenzbereiche reinstreuen in denen sie nix zu suchen haben. Ich musste hier vor einiger Zeit 3 BenQ 24"er durch Samsung-Monitore mit externen Netzteilen ersetzen weil die BenQs im Betrieb mit Mac Minis per HDMI inakzeptabel laute Störgeräusche am Audioausgang produzierten.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Zitat

    1. Ordentliche Monitorkabel verwenden, nicht die 6mm dünnen HDMI-Strippchen mit Abschirmung aus 5mm breiten Alufolienstreifen mit zentimeterbreiten Lücken dazwischen...


    Die Verwendung verschiedener Monitorkabel ändert nichts an der Störung. Gut, ich habe es nicht mit Voodoo-Kabeln probiert...


    Zitat

    2. Erdungswiderstand der Regiestromversorgung prüfen. Wenn der zu hoch ist wirken sämtliche Netzkabel als Sendeantenne für alles was eigentlich per Abschirmung niederohmig versenkt werden sollte. Bei der Gelegenheit auch scharf auf abgeklebte bzw. aufgetrennte Schutzkontakte von PCs achten, das wird leider immer wieder gern gemacht um Brummprobleme an Miniklinkenanschlüssen zu beheben...

    Der Regie-PC ist mit Miniklinke am Tonpult angeschlossen, brummt darüber aber überhaupt ganz und gar nicht. Der Tip mit dem Erdungswiderstand ist aber gut, dem werde ich mal nachgehen!


    Zitat

    3. Andere Monitore ausprobieren. Trotz CE-Zeichen gibts da immer wieder Kandidaten die massiv in Frequenzbereiche reinstreuen in denen sie nix zu suchen haben. Ich musste hier vor einiger Zeit 3 BenQ 24"er durch Samsung-Monitore mit externen Netzteilen ersetzen weil die BenQs im Betrieb mit Mac Minis per HDMI inakzeptabel laute Störgeräusche am Audioausgang produzierten.

    Einer der Monitore ist in der Tat ein BenQ, die zwei weiteren sind von Dell. Aber wie beschrieben, die Störung ist auch da, wenn die Bildschirme ausgeschaltet UND sogar vom Strom getrennt sind. Erst wenn ich die Kabel pysikalisch ausstecke, ist die Störung weg.

  • Aber wie beschrieben, die Störung ist auch da, wenn die Bildschirme ausgeschaltet UND sogar vom Strom getrennt sind. Erst wenn ich die Kabel pysikalisch ausstecke, ist die Störung weg.

    Im Prinzip ist ein PC ein breitbandiger HF Erzeuger. Die Kunst ist, alles im Gehäuse zu halten. Ich würde tatsächlich mal nach der Erdung schauen. Auch im Gehäuse: Alle Schrauben mit Zahnscheiben niederohmig mit dem Gehäuse verbunden? Gehäuseöffnungen mit Blechen / metallischen Gittern verschlossen? Alle Bleche festgeschraubt? Wenn es eine eigene Graphikkarte ist: Slotblech richtig mit dem Gehäuse verbunden? Ist die Abschirmung des Kabels mit dem Schirm des Gehäuses verbunden? Einfach mal Steckergehäuse gegen PC-Gehäuse nachmessen.

    Wenn alles nicht hilft und es ein Gerät ist, das ihr so in dem Zustand vom Hersteller gekauft habt und nicht verändert habt: CE Kennzeichen anzweifeln. Rechtlich wäre der In-Verkehr-Bringer verpflichtet (euer Lieferant) die Funkstörungen im Betrieb unter einem Grenzwert zu halten. Werden die Grenzwerte nicht eingehalten ist das ein eindeutiger Mangel der zur Nachbesserung ggfs. zur Rückabwicklung des Kaufs berechtigt.

  • Interessant. Bei mir auf dem Schreibtisch steht ein Speicherkartenleser USB 3.0. Angeschlossen natürlich an USB 3.0 am Rechner.

    Meine (Funk) Tastatur zickt seit einiger Zeit gelegentlich. Nach Murphy natürlich immer dann, wenn ich etwas wichtiges tippe.

    Eben habe ich das 3.0-Gerät auf einen 2.0 Anschluß am Rechner umgesteckt. Wir werden sehen.

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Ja, auch mit langen Kabeln haben wir es probiert, auch mit Bildschirm weit weg positionieren.

    Derweil sind wir auf die Ursache des Problems gestoßen:

    Die internen Grafikkarten moderner Intel-CPUs (Skylake im RegiePC, Haswell im Lichtpult) stören ziemlich stark in genau jenem Bereich wenn digital angebunden. Mit einer extra Videokarte ist die Störung deutlich geringer. Mit VGA-Verkabelung ist das Problem gänzlich weg

    Aber eigentlich ist das alles kein Problem, denn er stört nur aus einem Grund so massiv in unseren Funk: direkt auf der anderen Seite der Wand der zwei störquellen sind die Richtfunkantennen, deren rückseitige Keule genau auf die Störquellen gerichtet ist. Da ist 10cm Luft, 10cm Wand, Antenne.

    Da nächstes Jahr eh eine neue Drahtlosanlage ins Haus kommt werden die neuen Paddels einfach anders positioniert und gut ist.

  • Aber eigentlich ist das alles kein Problem, denn er stört nur aus einem Grund so massiv in unseren Funk: direkt auf der anderen Seite der Wand der zwei störquellen sind die Richtfunkantennen, deren rückseitige Keule genau auf die Störquellen gerichtet ist. Da ist 10cm Luft, 10cm Wand, Antenne.

    Da nächstes Jahr eh eine neue Drahtlosanlage ins Haus kommt werden die neuen Paddels einfach anders positioniert und gut ist.

    Das wiederum ist ganz einfach zu beheben: 2 qm geerdete Metalltapete auf die Wand hinter den Rechnern pappen. Mobile Lösung: Kupferdrahtnetz annageln.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."