The t.mix DM-20

  • sorry ich meinte eher die Nummer mit der studentischen Aushilfskraft die "typische" Szenen aufruft ... da biegen sich bei mir die Fußnägel hoch. Mal abgesehen davon, das ich keine einigermaßen professionelle Firma kenne, die es riskieren würde, so etwas bei einem Kunden hinzustellen. Das mag für den Hobbymucker, das Vereinsheim oder die Kinderparty vollkommen ok sein, für einen professionellen Job auf gar keinen Fall.

  • das sehe ich nicht so eng.

    wir haben z.b. einen kleinen saal, in dem so gut wie immer nur ein rednerpult, ein paat tischmikros und/oder ein/zwei UHF funken für rückfragen eingesetzt werden. für solche gelegenheiten genügt so ein pult allemal.

    das bedeutet jetzt aber nicht, das ich mir das hierfür kaufen werde. wir arbeiten dort immernoch analog.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • sorry ich meinte eher die Nummer mit der studentischen Aushilfskraft die "typische" Szenen aufruft ... da biegen sich bei mir die Fußnägel hoch. Mal abgesehen davon, das ich keine einigermaßen professionelle Firma kenne, die es riskieren würde, so etwas bei einem Kunden hinzustellen. Das mag für den Hobbymucker, das Vereinsheim oder die Kinderparty vollkommen ok sein, für einen professionellen Job auf gar keinen Fall.

    Wir reden hier von Kongressen mit wenig Geld. Ich hab auch nichts davon gesagt, dass diese Kräfte es alleine aufrufen und einstellen sollen. Ich habe gesagt, dass es professionell eingestellt wird und diese Helfer nur noch die Fader schupsen müssen. Neben Namensschilder tauschen, Wasser auffüllen, PAX zählen und Präsentationen wechseln. Oder möchtest Du das alles gerne machen?

    Es gibt auch VAs fern ab von großen Cooperate Events, wo ich dies niemals so machen würde.

    Hier geht es um kleine Kongresse mit 10 Sälen und wenn hier 10 Tontechniker für viel Geld sitzen müssten, + Spesen und evtl. Hotel, wird das ganz schnell viel zu teuer für so manche, inhaltlich wichtige, VAs. Du hast auch nicht überall einen Videotechniker zu sitzen, der bei jeder Präsentation die Farben korrigiert.

    Wird ein Saal komplexer (mehr Mikrofone, komplexere PA, Monitore, spezielle Anforderungen wie z.B. viele Headsets, etc.), sitzt selbstverständlich ein Profi hinter einer Profi-Console.

    Und zu häufig hatten wir auch schon Fremdpersonal, welches mit der knisternden Zeitung in der Ecke gesessen und sich einen scheiss für das Geschehen interessiert hat. Am Kanal-EQ wird nur in den ersten 30 Minuten gedreht und danach nur noch Laut-leise gemacht. Und das kann auch eine Hilfskraft. Wenn es Fragen oder Probleme gibt, gibt es einen Profi-Supporter, der ein Auge drauf hat und unterstützt.

  • Da ich nicht nur aus Kostengründen sondern auch der allgemeinen Sinnigkeit halber zu einem höher angesiedelten Job mit 3 Mikros + Zuspieler nicht mit einem PM5 anreise; drehen wir die Sache dochmal um.

    Was ist denn am Markt als "professionelles" KleinPult -also maximal 19"- mit normalen Fadern anzusehen.?

    Never stop a running System

  • Professionell gibt einen Hinweis auf die Qualität, langelebigkeit und Betriebssicherheit des Equipments.


    Wenn das Funkmikro 150,-€ und die Aktivboxen 300 gekostet haben kann ein Mischpult für 200 ausreichend sein. Das ist meiner Meinung nach nicht "professionell"( Wiki: von Berufswegen: beschlagen · bewandert · erfahren · fachkundig · kennt sich aus · kenntnisreich · kompetent · kundig · professionell · qualifiziert · sachkundig · sachverständig · hat Ahnung


    Folgende Kleinmixer tun in mir bekannten Einrichtungen zuverlässig Ihren Dienst

    • Macke (VLZ),
    • Presonus StudioLive (Hybrid), vielleicht auch
    • Yamaha MG
    • und A&H ZED erfüllen da schon eine Mindestanforderung.
    • Das weiter oben erwähnte Signatur (Soundcraft) wäre m.E. bezüglich der Preamps, der EQs und der Effekte ebenfalls mindestens gut.


    • Wenn aber ein Wechsel zum Digitalpult gewünscht wird empfehle ich vielleicht ein gebrauchtes 01V96 welches mit all seinen oft beschriebenen klanglichen Defiziten seit vielen Jahren bei "professionellen" Einsetzen verwendet wird. (Es ist sehr günstig zu bekommen)
    • Als Mischer der neueren Generation hat es das günstigste X32 (Producer) ebenfalls geschafft von professionellen Verleihern für kleine Jobs eingesetzt zu werden.
    • Q16 und Presonus können auch ein günstiger Einstieg sein.

    Dem Einsteiger in die Digitalpulte empfehle ich meist keine Stageboxen mit ausschließlicher Tablett-Bedienung da neben der Bedientiefe auch noch die Wlan Anbindung und die haptischen Einschränkungen eine Hürde darstellen.


    Der ambitioniert Anwender, der Verantwortung für einen bezahlten Beschallungsjob übernimmt kann sich durch sicheres, gutes Equipment mit dem er gut zurechtkommt einen schönen stressfreien Abend machen.


    Aus Neugier beschaffen wir uns auch mal kleine Digitalmischpulte wie das T-Mix 20 oder das IMG DMIX 20.

    Das DMIX -20 haben wir behalten. Man kann als Standallone Gerät durchaus damit arbeiten.

  • Was ist denn am Markt als "professionelles" KleinPult -also maximal 19"- mit normalen Fadern anzusehen.?


    Yamaha QL1/CL1, A&H QU/GLD, Digico SD11, Soundcraft Si ... etc. pp. An einen FOH, an dem auch ein Bediener und ein paar Funkstrecken etc. untergebracht werden müssen passen die alle hin. Lassen sich anständig bedienen, haben einen ordentlichen Service, lassen sich zu einem anständigen Preis vermieten, erzielen einen guten Gebrauchtwert beim Wiederverkauf, bekommen regelmäßig Softwareupdates und sind im Betrieb zuverlässig. Warum sollte sich also irgendeine professionelle Firma einen Taschenrechner wie das Thomann Teil ans Bein binden .. hat ausser dem Abschaffungspreis NUR Nachteile.

  • über die zuverlässigkeit dieses thomann-pultes lässt sich im moment ja noch gar nichts sagen. um hier wirklich zuverlässige auskünfte erteilen zu können, müssen ja erstmal ein paar jahre vergehen. so gesehen wäre es natürlich cleverer, den steng konservativen weg zu gehen und in ein bekannt zuverlässiges produkt zu investieren.

    hier muss natürlich jeder für sich entscheiden, welches risiko er eingehen möchte.



    PS:

    wem die zuverlässigkeit sehr wichtig ist, der sollte aber auch keine gebrauchten gerätschaften kaufen. auch wenn sie normalerweise noch so zuverlässig laufen. denn man weiß dabei nie, wie viele stunden sie tatsächlich schon auf dem buckel haben...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Btw; für 3 Mikros + Zuspieler ist bei mir das Mittel der Wahl relativ oft ein kleines Analogpul wie z.B. ein Soundcraft MPMI12.

    Kein ordentlicher EQ, keine Notch Filter, keine Delays, kein DeEsser, kein Kompressor, kein DynamicEQ, keine Auspielmatrixen ... wieso auf alles verzichten, was eine Sprachbeschallung erst rund macht. Wir haben 2017 ...

  • Kein ordentlicher EQ, keine Notch Filter, keine Delays, kein DeEsser, kein Kompressor, kein DynamicEQ, keine Auspielmatrixen ... wieso auf alles verzichten, was eine Sprachbeschallung erst rund macht. Wir haben 2017 ...

    danke marcus:thumbup::thumbup::thumbup:

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Kein ordentlicher EQ, keine Notch Filter, keine Delays, kein DeEsser, kein Kompressor, kein DynamicEQ, keine Auspielmatrixen ... wieso auf alles verzichten, was eine Sprachbeschallung erst rund macht. Wir haben 2017 ...

    Lass mich die Aussage differenzieren; wenn ich die PA meiner Wahl vor Ort habe und ich weiss, dass ich damit am gegebenen Event ohne viel zu schrauben und zu murksen ein gutes Ergebnis hin bekomme, genügt es oft, denn Bass ein wenig abzusenken und alles passt. Delay und Raumentzerrung macht der Controller.

    Ein Klassiker ist bei mir z.B. ein mittelgrosser Sportanlass. Der Speaker bedient das Pult selber und spricht über eine Funke mit Headset. Daneben hat er ein weiteres Mikrofon für Interviews mit "Promis" und Sportlern und eine Funke mit Handsender wird für die Siegerehrung eingesetzt. Dort steht je nach Auftragslage an dem Wochenende entweder ein MPMI12 odef ein ZED22FX. Mit beiden Pulten erziele ich eine sehr gute Sprachverständlichkeit und habe null Stress mit Feedbacks oder dergleichen. Die Gefahr, dass da einer mal auf einen Knopf kommt und sich Plötzlich nicht mehr zurecht findet, besteht nicht. Selbst wenn ich jedes Pult der Welt hinstellen könnte, würde ich dort ein simples Analogpult wählen. Auch 2017 und das kommende Jahr auch noch ;)

    Der Ton macht die Musik.

  • Ich bin mir ziemlich sicher dass die Ultraprofi-Liga nicht das angepeilte Zielpublikum eines DM20 ist. Allerdings gibt es eine große Masse an Pultanwendern die mit dem ganzen Notch, Matrix, DynamicEQ Delaying und anderem Zeug hoffnungslos überfordert wären. Da sind einfachere Werkzeuge definitv besser. Irgendwo soll es ja auch seine Berechtigung haben wenn man die Profiliga bemüht.

    Bei der Einordnung des DM20 ist es auch für mich nicht einfach. Auch wenn ich Mischpulte ziemlich emotionslos als Werkzeuge betrachte und keinerlei Markenaffinität habe. Wie auch, waren meine negativen Erfahrungen z.B bezüglich Zuverlässigkeit ausschließlich auf sog. Riderauchliches wie Yamaha, Soundcraft oder Digico beschränkt. Aber lassen wir das.


    Das DM20 hat für mich etwas von einem Zwitter. Es ist ein kleines Digitalpult und wird damit auch zwangsläufig mit den reinen Tabletmixern wie den UiXX, den X-Air M18, Dl1608 usw. verglichen. Funktional ist es einigen, z.B dem Featurehamsterer X(R)18, deutlich unterlegen, einfachere EQs und Dynamics, schlechtere bzw einfachere Effektsektion, kein Mehrspur-Audiointerface usw. Bugs, wie fehlende Einstellmöglichkeit der Halllänge bei Reverb 2, sind mir an dieser Stelle eher egal, da man so etwas per Update beheben kann. Will man mit Tablet mischen ist der Griff zum Mitbewerb sicher angebracht. Andererseits ist der DM20 vollständig autark zu bedienen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil aus meiner Sicht.


    Durch diese vollständige Bedienbarkeit sollte man mal den DM20 m.M.n mit den analogen Kleinpulten vergleichen, wie z.B den Soundcrafts und A&Hs dieser Welt. Da sieht die Sache auch gleich etwas anders aus. Für 12Mic+2Stereo Pulte mit vier Auxwegen bezahlt man analog auch schon bald den Preis des DM20. Die Effekte der kleinen analogen sind um keinen Deut besser als beim DM20, von Parametrics , Gate und Kompressoren brauchen wir gar nicht erst reden. Die Basis, Klang, Rauschen usw, sind beim DM20 ok. Die Filter tun, auch trotz einiger Einschränkungen, selbst bei den einfachen Effekten findet man brauchbare Einstellungen.

    Dem gegenüber steht halt die simple Bedienung eines analogen Kleinpultes, die sicherlich derzeit von keinem digitalen Vertreter auch nur annähernd erreicht wird. So auch nicht vom DM20. Zumal bei dessen derzeer Usablity noch viel Raum zur Verbesserung besteht. Aber auch da denke ich dass ein Update viel bewirken kann zumal es ja keine DSP Leistung braucht wenn die Bedienung einfacher wird.


    Ym2c

  • Kein ordentlicher EQ, keine Notch Filter, keine Delays, kein DeEsser, kein Kompressor, kein DynamicEQ, keine Auspielmatrixen ... wieso auf alles verzichten, was eine Sprachbeschallung erst rund macht. Wir haben 2017 ...

    also wir haben hier zwei räume, in denen regelmässig solche kleinen sprachbeschallungen stattfinden.

    ein saal fasst 100-150 personen, der andere bis 350.

    in beiden räumen benutzen wir die diese jobs analoge Mackie-pulte, die mit einem zusätzlichen 31band EQ komplettiert wurden. und in einem der racks befindet sich noch ein dbx 1066 kompressor. diese gerätchen waren halt "übrig", deshalb hab ich die da reingeschraubt.

    im kleinen saal hängen zwei Ritterbusch MediaTop (2x5"/1"), im größeren saal hängen zwei JBL PRX712. vor beiden lautsprechersystemen hängt ein relativ günstiger lautsprechercontroller von Monacor, den ich auf den raum eingemassen habe.

    so, und damit machen wir nun die sprachbeschallungen.


    wir vermissen hier weder einen dynamic-EQ, noch delays, noch Deesser, auch keine ausspielmatritzen. trotzdem haben wir hier im jahre 2017 sehr zufriedene gäste, die immer jedes wort verstehen, solange der redner einen gewissen mindeststandard erfüllt.:D 8o


    ich verstehe ja, das man als techniker digitale pulte bevorzugt.

    und in der tat nehme ich für manche sprachbeschallung auch mal unser Qu16. aber nur dann, wenn besonders hohe qualität gefordert ist oder man z.b. einige gleichwertige tischmikrofone im einsatz hat (dann gerne mit automischer). und wenn man in unbekannten umgebungen arbeiten muss, kann die funktionsvielfalt natürlich ein großer vorteil sein, um den pegel um die entscheidenden 3dB lauter zu bekommen...


    aber ich finde es nicht gut, alles so einfach über einen kamm zu scheren. das sollten profis eigentlich nicht machen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • aber ich finde es nicht gut, alles so einfach über einen kamm zu scheren. das sollten profis eigentlich nicht machen.


    ich erwarte einfach inzwischen wenn ich einen Job erledigen soll einen gewissen Standard, und keinen China Müll, auch wenn der Verleiher meint das das ausreichend ist. Es geht hier doch um die neuste preiswerte WollmilchSau, die durchs Dorf getrieben wird, weil Behringer ja inzwischen zur guten Mittelklasse zählt, jedenfalls wenn man in diesem Forum mitliest.

    Mir hat jedenfalls seit 10 Jahren niemand mehr ein Analogpult hingestellt, kein X32 und bestimmt auch kein TMIX DM20. Ich kann auch wirklich nicht verstehen, warum wir in einem Profiforum seitenweise über ME Geräte diskutieren müssen, jedenfalls wenn der Tenor mal wieder "langt doch" lautet" .... ich mach damit gerne eine Talkback Lösung für ein Festival, wenn es ein muss ...

  • Endlich spricht es mal jemand aus.


    • Taxifahrer hier fahren keine Lada
    • Die Handwerker, die ich hier so in der Wohnung hatte, hatten keine Skil Bohrmaschine
    • Der Elektriker hatte keine Schraubendreher von Lidl
    • Die Putzhilfe keinen Staubsauger von Kesser
    • Meine Schneiderin hat keine Nähmaschine von Medion


    Warum also sollten wir Profis uns mit ME Geräten beschäftigen?


    Sehen wir das mal so: Früher, zu Analogzeiten, hat mein Arbeitsplatz am FOH ca. 1000x soviel gekostet wie ich am Tag als Tagessatz verlangt habe.


    Später digital war der Faktor ca. 500.


    Und jetzt soll der Mischplatz in etwa kosten, was ich an 2 Tagen verlange das Ding zu bedienen, also Faktor 2?


    Merkt Ihr, da kann etwas nicht stimmen.


    Es mag sein, das sowas funktioniert, ohne Frage. Aber wie argumentiere ich einen hohen Tagessatz, wenn ich nicht einmal vernünftiges, professionelles Werkzeug für meine Arbeit vor die Nase gestellt bekomme. Genau da fängt der faule Kompromiss eines Profis an.


    Kleine Mucke, wenig Platz: SD11i, DM2000 und so Kaliber.

  • Wir hatten neulich die Elektriker im Haus. Die hatten einen Werkzeugkoffer mit Zangen und Schraubenzieher dabei, eine Bohrmaschine,... Die kosten auf die Stunde ähnlich viel wie der Schreiner, der eine extrem teure CNC Fräse hat.


    Ich will sagen, es geht darum, WAS wir tun. Daraus leitet sich ab, womit wir das tun und am Ende führt das zu einer Preiskalkulation.

    Imho ist es professionell, einem Laien ein simples Pult hin zu stellen. Gleiches gilt, wenn ich dem Profi ein Pult hinstelle, mit dem er seinen gewünschten Workflow erzielt.

    Wenn ich jetzt so einen t.mix habe, macht mich das weder zum Profi noch zum Hobbykistenschubser.

    Stelle ich das t.mix als FOH Konsole bei einem Festival hin, darf man zu Recht mekkern. Nehme ich das t.mix als Submixer in einer Situation wo es Sinn macht, kann das professionell sein.

    In dieser Diskussion ging es nie darum, ob dieses Billiggerät künftig in den FOHs der Welt anzutreffen ist. Es geht um die Liga unter 1000 Euro, also dort wo in Analogzeiten eben Soundcraft MPMI12 waren, nicht die grossen Midas Kisten.

    Der Ton macht die Musik.

    • Taxifahrer hier fahren keine Lada
    • Die Handwerker, die ich hier so in der Wohnung hatte, hatten keine Skil Bohrmaschine
    • Der Elektriker hatte keine Schraubendreher von Lidl
    • Die Putzhilfe keinen Staubsauger von Kesser
    • Meine Schneiderin hat keine Nähmaschine von Medion

    Aber ein Taxifahrer kann mit einem Lada fahren wenn denn mal so ist. Selbiges gilt auch für die anderen Beispiele.

    Von einem Profi darf man sich ruhig erwarten dass er sein Handverk versteht und beherrscht, unabhängig vom Werkzeug. Ein Handwerker muss auch mit einer Feile umgehen können auch wenn er üblicherweise eine computersteuerte Fräsmaschine benutzt. Ein Laie wäre wohl mit beidem überfordert, kann aber eher mit der Feile etwas brauchbares anfangen.


    Selbiges sollte auch für Profitontechniker zutreffen. Wenn einer ohne die high sophisticated Gimmicks keinen akzeptablen Sound hin bekommt dann, finde ich, kann er sein Handwerk nicht. Klar, ich mag auch anders, aber wenn ich in die Situation komme.... dann rümpfe ich definitiv nicht die Nase und moser den ganzen Abend darüber rum was für ein Klump da steht. Wiech weiter oben schrieb denke ich aber auch nicht dass ein t.mix für Leute wie dich oder oton der Alltag werden wird. Ihr bekommt schon euer gutes Zeug hingestellt;-)


    Und die Preisrechnerei geht doch auch nicht auf. Das gilt doch für andere Branchen auch. Als ich mit Softwareentwicklung angefangen habe musste man für 'der Gerät', also dem Rechner, locker den 10.000 bis 50.000 fachen Tagessatz hinblättern. Heute bekommst du das schon mit einem Teil, das nicht mal den Tagessatz kostet, hin. So what. Hardware wird billiger, Personal teurer. Ist eben so.

  • Brot- und Butterjobs sind bei uns hauptsächlich Sprachbeschallungen auf Kleinkunstbühnen mit 250-400 PAX. Da gibt es entsprechendes Frontholz mit Delayline und als Mixer steht da bisher immer eine höherwertige analog Kiste mit 2 Kompressoren. Das funktioniert und kann auch vom Fremdtechniker ohne Fragen bedient werden, solange dieser sein Handwerk beherrscht.


    Würde ich da nun einen Laien dran lassen, dann geht das schief, sofern das Zeug nicht fix und fertig eingepegelt ist. Egal ob nun analog oder digital Mixkiste. Wenn es korrekt eingestellt ist, dann kann auch ein Laie die Fader hin- und herschubsen.


    Ich seh das Problem etwas anders geartet. Durch solche kleine und an Features überquellenden Mixkisten im unteren/untersten Preissegment wird gerade der ambitionierte Laie dazu verleitet sich so was zu erwerben und beginnt solche Veranstaltungen selbst in die Hand zu nehmen. Das wird schon irgendwie tun und das Publikum wird auch sicher irgendwie etwas hören. Ob es dann rund ist oder doch mit vielen Ecken, Kanten und Graten zu gehör kommt können viele nicht wirklich differenzieren (Publikum). Dies führt letztendlich zu einem Preisverfall in diesem Bereich (wie wir es ja schon seit ein paar Jahren beobachten und kennen) und wir als Profis müssen uns rechtfertigen bzw. kommen erst gar nicht zum Zuge, da wir zu teuer sind. Dass man mittlerweile hauptsächlich das KnowHow bezahlt bleibt auf der Strecke, egal mit welchem Werkzeug man nun anrückt. Leider ist genau dieses KnowHow dem Kunden es nicht wert, sonst würde er ja nicht selbst Hand anlegen, und solche Mixkisten suggerieren einem eben, dass damit alles wunderbar ist, da auch viele automatische Helferleins und Presets eingebaut sind. Ein hoch auf das Marketing!


    Ja, ich kann als Profi auch mit einer Feile oder einer Skill Bohrmaschine meine Holzlatten bearbeiten und das sieht hinterher sauber aus. Dazu brauch ich keine Hiti und auch keine besonders gehärtete Feile. Wenn mir also jemand so eine Kleinmixkiste hinstellt, dann rümpfe ich halt die Nase und denke mir Augen zu und durch, denn ich weiß ja was ich wie zu tun habe. Sicher ist das besser, wenn ich statt dessen eine anständige Ständerbohrmaschine mit Schraubstock habe und einen gut sortierten Feilenkasten, wo ich je nach Bedarf auswählen kann.


    Das Fazit ist, dass eine solche Kiste, wie auch das ganze andere billig Beschallergedönse, einem Laien vermittelt, dass er das auch kann. Bei einer Bohrmaschine merkt man sehr schnell, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr weitergeht und der Job damit nicht zu erledigen ist. Ein Laie wird sich hüten in eine mehrere hundert Euro teure Profibohrmaschine zu investieren, da er diese ja nur für diesen einen Job braucht. So eine Mixkiste ist so gesehen leider zu flexibel einsetzbar und täuscht über das nicht vorhandene KnowHow hinweg, da ja irgendwie was dabei rauskommt, kompensiert dies aber nicht.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.