Umfrage 1: Prüfung der elektrotrechnischen Anlage

  • Wie oft prüft Ihr die errichtete elektrotechnische Anlage aus steckerfertigen Komponenten 58

    1. Immer und vollständig (1) 2%
    2. Immer, aber nur Stichproben (z.B. Steckdosen am FOH und Bühnenstrom) (11) 19%
    3. In mehr als 80% der Installationen (0) 0%
    4. In mehr als 50% der Installationen (0) 0%
    5. In weniger als 50% der Installationen (3) 5%
    6. In weniger als 10% der Installationen (16) 28%
    7. Nie (27) 47%

    Auf einer Gig errichten wir quasi immer eine elektrotechnische Anlage aus steckerfertigen Komponenten. Diese wäre vor der Inbetriebnahme entsprechend zu prüfen (Durchgängigkeit Schutzleiter, Isolationswiderstand, Schleifenimpedanz, Auslösestrom und -zeit ).


    Jetzt bitte mal ehrlich: In welchem Umfang passiert das bei Euch im Betrieb? (Die Umfrage ist anonym, Ihr könnte also ehrlich antworten...)


    Umfrage läuft bis Ende Juni

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • mmh vielleicht kann man die Umfrage etwas umstellen?


    Wir prüfen definitiv unsere Komponenten vor Ort, aber nicht in dem Umfang wie im Text beschrieben.

    Den Isolationswiderstand beispielsweise prüfen wir nicht auf der Baustelle sondern im Lager....


    Auch die Job- Größe ist ein wenig relevant.

    Wir haben Jobs bei denen der Kunde beispielweise 6Stk Arri Linsen aufgestellt haben möchte, da fängt bei solch kleinen "Installationen" keiner an 10 Seiten Doku anzufertigen...

    Daher würde ich das Wort "Installation" vielleicht etwas näher Umschreiben.

  • Preisfrage: vor oder nachdem das Rig hochgefahren ist? Letzteres ist definitiv sinnvoller, je nachdem wie die Kabel geführt wurden, allerdings auch unverhältnismässig aufwendiger. (und ja, bei der Grösse sollte eine Elektrofachkraft besser vor Irt sein) Und wie soll man das bei den kleinen 1-2 Mann Jobs mit ein paar Böxli auf Stativ immer gewährleisten? muss ich jetzt immer noch einen extra Elektroprüfkoffer mit mir herumtragen? bzw welche Branche zieht das bitte so konsequent durch? Messebau?Catering? IT? die Putzfachkraft mit ihrer Putzmaschine und dem komplett durchgenudelten Verlängerungskabel?

    Muss ich auch noch jede T13/T25/Schuko-Steckdose in der Location prüfen bevor ich sie benutze? könnte ja sein, dass der Elektriker den RCD vergessen hat oder die Zuleitung in der Wand schon zu lang/dünn ist...


    Sorry, ich bin halt nur Tönler, oben beschriebene Anforderung irritiert mich gerade mehr als dass sie meine Arbeit positiv unterstützen würde.

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    2 Mal editiert, zuletzt von audiobo ()

  • in den letzten jahren haben sich bei mir die 1-2mann jobs etabliert. große gigs mache ich nur noch recht selten, ganz große (deutlich über 3000pax) eigentlich gar nicht mehr. das schreibe ich nur mal, damit man die antwort besser einordnen kann.


    als gelernter elektroniker habe ich genug grundwissen "on board", um probleme schnell erkennen zu können. und ich habe auch jahrzehntelange erfahrung mit dem technikaufbau bei veranstaltungen. das hilft!

    die prüfung kann meines erachtens nach vor ort nur nach optischen gesichtspunkten erfolgen (sind kabel und steckdosen gepflegt?), für eine ausführliche prüfung (z.b. mit isolationsmessungen) bleibt einfach keine zeit.


    die prüfung des vor ort vorhandenen stromnetzes mache ich vor dem einstecken meiner eigenen leitungen folgendermaßen:

    entweder mit einem CEE prüfstecker (testet das korrekte anliegen der spannungen und erkennt einen fehlenden nulleiter), oder mit meinem CEE verteiler mit eingebauten prüfsystem, oder mit einem spannungsprüfer.

    ich denke das muss genügen (für die kleineren jobs).


    solange das eigene material gewissenhaft und gut in intervallen geprüft wird, hat man da ja auch eine gewisse sicherheit.

    für die stromtechnischen anlagen vor ort hat aber der betreiber der location gerade zu stehen. hier darf man eigentlich auch erwarten, dass die stromanschlüsse entsprechend abgenommen sind. leider habe ich ein paar wenige negative erfahrungen gemacht, weshalb ich zumindest die drehstromdosen gundsätzlich vor dem einschalten meiner technik auf das korrekte anliegen der spannungen überprüfe.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich prüfe ausnahmslos alles ein mal im Jahr: Kabel, Lampen, Multicores, Lastmulticores, Splittboxen, Dimmerschrank, Starkstromverteiler, Funkanlagen, Pulte, Zuspieler, Sicherungskästen, Computer, Xlr-Kabel, Leds, Lichterketten, WC-Ablüfter, {... alles weitere, was einem jeden einfallen sollte, hier eintragen... }.

    ...das ganze überwiegend im Winter, spätestens jedoch im Frühjahr, wenn es fest verbaut oder verlegt ist, bevor es das erste Mal in Benutzung ist.

    Ich baue einmal im Jahr auf und einmal im Jahr wieder ab; Pulte und Zuspieler, Funk und Kleingeraffel zwar täglich, aber all dies immer mit dem gleichen, zum jeweiligen Gerät zugehörigen Anschlußkabel (0701).

    ...ach ja: Potentialausgleiche mehrfach im Jahr 8)


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Hallo Leute,

    es geht hier nicht um die VDE701/702 ( Dguv 3), sondern um die Prüfung nach VDE0100, d.h. Wirksamkeit des FI-Schalters etc, also nicht um unser Material, sondern um die Installation vor Ort.

    Ich oute mich mal, dass ich das nur sehr selten mache, meist weil ich zu faul bin dann den Verantwortlchen mit dem Schlüssel für den Sicherungskasten zu suchen. So wird es halt, wenn man seit Jahren keine Probleme mehr mit Sicherungen etc. hatte. Früher war das der erste Blick, wo ist der Kasten und ist er offen, heute denke ich viel zu selten dran. Und ich stand nach nachgewiesener Funktion schon mal eine Stunde ohne Strom da... :(

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  • Ist das auch für einen Hochzeits DJ wichtig das alles abgenommen sein muss ??

    na ja, ich sags mal so: im schadensfall ist man mit geprüftem und zugelassenem material rein rechtlich gesehen in einer sehr viel besseren ausgangssituation für die kommende gerichtsverhandlung...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo Leute,

    es geht hier nicht um die VDE701/702 ( Dguv 3), sondern um die Prüfung nach VDE0100, d.h. Wirksamkeit des FI-Schalters etc, also nicht um unser Material, sondern um die Installation vor Ort.

    Ich oute mich mal, dass ich das nur sehr selten mache, meist weil ich zu faul bin dann den Verantwortlchen mit dem Schlüssel für den Sicherungskasten zu suchen. So wird es halt, wenn man seit Jahren keine Probleme mehr mit Sicherungen etc. hatte. Früher war das der erste Blick, wo ist der Kasten und ist er offen, heute denke ich viel zu selten dran. Und ich stand nach nachgewiesener Funktion schon mal eine Stunde ohne Strom da... :(

    Ist das nicht Betreibersache? Klar messe ich meinen 400V Anschluss durch - RCD Auslösezeiten zu testen wenn ich nur eine temporäre Anlage aufbaue, ist etwas zu viel des Guten - bzw. müsste ich das ja schon fast dem Betreiber in Rechnung stellen.

  • Naja, Du musst ja die 'Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen' sicherstellen. Wenn Dein 'Sicherheitskonzept Elektrik' einen gestellten FI voraussetzt, dann kannst Du das evtl. vertraglich fixieren und evtl. ist das dann auch rechtssicher. Aber sobald Du einen Drehstrom -> Schuko Verteiler verwendest, bist Du für die Sicherheit Deiner Verteilung verantwortlich, und dass heißt dann auch Nachweis der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. Und da diese von externen Faktoren (z.B. Erdungswiderstand, evtl. Netzinnenwiderstand) abhängt, reichen die im Lager gemessenen Werte nicht mehr aus.


    Tomy

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  • Ist das nicht Betreibersache? Klar messe ich meinen 400V Anschluss durch - RCD Auslösezeiten zu testen wenn ich nur eine temporäre Anlage aufbaue, ist etwas zu viel des Guten - bzw. müsste ich das ja schon fast dem Betreiber in Rechnung stellen.

    Ich würde die Trennlinie wie folgt ziehen:


    Wenn nur ein Gerät pro Dose angeschlossen wird, z.B. "eine 16CEE-Dose, 10m Leitung, eine Kreissäge", dann würde ich hier eher die bestimmungsgemäße Verwendung einer fertiggestellten elektrotechnischen Anlage denn eine Neu-Installation sehen.


    Wenn wir jedoch z.B. das Szenario haben, das ich bei meiner letzten Produktion hatte, dann lautet das "Messe-Gesellschaft bzw deren Hallen-Elektriker legt 32A-Anschluss, der mit Schmelzsicherungen abgesichert ist, ein RCD ist nicht im Verteilerschrank. Daran schließe ich erst mal einen Verteiler an, der Sicherungsautomaten und einen RCD hat, und verteile davon auf verschiedene Geräte weiter, auch über längere Strecken (z.B. zum FOH)"


    Die Geräte-Prüfung nach 0701/0702 kennt keine Prüfung eines RCD.


    Also sind wir spätestens da beim Errichten einer elektrotechnischen Anlage.


    Ganz ehrlich: Ich habe da auch nur die Dosen getestet, die ich sicherheitstechnisch für kritisch angesehen habe, also FOH und Bühnenstrom. Wenn eine Leitung hoch ins Rigg geht und dort ein MovingHead drauf steckt, da passiert nichts: das Rigg ist schon über die Vielzahl an Scheinwerfern massiv parallel mit dem Schutzleiter verbunden, parallel dazu liegt noch mal 16mm² zur Erdungsschiene des Verteilers, brennbare Materialien in der Nähe der Leitung gibt es auch nicht.


    Und: Alle Leitungen waren geprüft. Trotzdem war in der Leitung zum FOH eine drin, bei welcher der Schutzleiter gebrochen war. Ohne Prüfung wäre das nicht so schnell (wenn überhaupt) aufgefallen.

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  • Hi,

    Danke für den Erfahrungsbericht. Ich hätte wahrscheinlich 'nur' an der Verteilung gemessen, gerade wenn geprüftes Material zum Einsatz kommt.
    Wie wurde dann auf das Auffinden des defekten Kabels reagiert? Wurden dann alle Kabel geprüft?


    Tomy

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  • RCD-Test an eigener Verteilung, Schutzleiter-Check an langer Zuleitung, ok.


    Das oben geschriebene

    Zitat

    (Durchgängigkeit Schutzleiter, Isolationswiderstand, Schleifenimpedanz, Auslösestrom und -zeit )

    geht aber doch deutlich darüber hinaus. Was in meinem Fall erheblichen Einfluss auf die Beantwortung der gestellten Frage hat...

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  • Wenn ich Dinge wie z.B. Spannungsfall, im Vorfeld berechne, welchen Einfluss hätte das theoretisch auf die Prüfung vor Ort - z.B. Schleifenimpedanz.


    Recht Ketzerische Frage, wenn ich vor Ort alles messe - kann ich mir ja die Prüfung nach 0100 0700 sparen.

  • RCD-Test an eigener Verteilung, Schutzleiter-Check an langer Zuleitung, ok.


    Das oben geschriebene

    geht aber doch deutlich darüber hinaus. Was in meinem Fall erheblichen Einfluss auf die Beantwortung der gestellten Frage hat...

    Der maßgebliche Aufwand liegt daran, den Installationstester an die jeweilige Dose zu schleppen. Da den Drehschalter noch mal zweimal eins weiter zu drehen und auf den Test-Taster zu drücken verursacht dann nicht mehr so den Mehraufwand.


    Ok, Isolationswiderstand messe ich auch nur einmal, und stecke davor erst mal alle Geräte ab, bei denen ich mir nicht gaaaanz sicher bin, dass die 500V Gleichspannung abkönnen.

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  • Wie wurde dann auf das Auffinden des defekten Kabels reagiert? Wurden dann alle Kabel geprüft?

    Die waren zu dem Zeitpunkt, als ich auf die Baustelle kam, schon alle verbaut. Kurz: Nein.


    Bei denen war aber auch kein größeres Gefährdungspotential erkennbar, selbst wenn der Schutzleiter unterbrochen gewesen wäre.

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  • Bei Systemen von 2kW bis über 2MW habe ich bisher noch keinen einzige temporäre Installation gesehen bei der man alle Abgänge richtig geprüft und protokolliert hat, bzw bei denen ich das gemacht habe. Auf keinem Event, und Messe genauso wenig. Auch nicht die zugelieferten Anschlüsse für den Stand, da müsste es ja ebenfalls ein abnahmeprotokoll geben...


    Natürlich hält man obligatorisch den duspol am Eingang zu jeder Haupt-VT rein, prüftaste für jeden RCD genau einmal beim Aufbaugedruxkt, auch wenn die Installation mehrere Wochen/Monate läuft.

    Rest im System wird getauscht wenn es im Betrieb Fehler produziert. Tote Lakas, schukos, plugboxen - tauchen beim testen auf.


    Abschaltbedingungen kann man sich ja an zwei Fingern abzählen dass das oftmals floppt - fuffzich sechzig achzig Meter Laka, dann nochmal 30 Meter Schuko und drei mehrfachdosen zwischen - braucht man nicht mehr ernsthaft drüber diskutieren...

    Erdung - schwarz gepulverte traverse mit diversen Verbindungen, Naja, kann man sich hier einreden dass es wirklich funktioniert, ich bezweifle es aber. Da misst man auch besser am ersten Stück nahe der erdungsschelle wenn man einen hübschen Messwert braucht.


    Die guten Elektrodienstleister und aggregatvermieter halten meistens in jeden Abgang zumindest mal den duspol um fehlende Phasen/N Und L-N Dreher vorab auszuschließen.


    Hatte bisher genau eine Installation (temporärbau) mit ein paar hundert wandsteckdosen, da hat der Elektriker tatsächlich jeden Kreis nach den vom Admin genannten Kriterien geprüft und dokumentiert. Halte ich aber für die absolute Ausnahme.


    Mein Kreuz bei "nie"

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Recht Ketzerische Frage, wenn ich vor Ort alles messe - kann ich mir ja die Prüfung nach 0100 0700 sparen.

    Bei den Leitungen kann man sich vielleicht drüber streiten. Aber es gibt immer das Szenario, dass an eine bereits errichtete elektrotechnische Anlage über ein Leitung ein weiteres Gerät angeschlossen wird. Da machst Du ja keine erneute Prüfung der kompletten Anlage, von daher sollte diese Leitung dann schon bereits geprüft sein.


    Verteiler kann man vollständig nur nach 0100 prüfen, weil die 0701/0702-Prüfung keine RCD-Prüfung kennt.


    Geräte wie Amps und Scheinwerfer kann man nur nach 0701/0702 prüfen.

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  • Sorry, doppelpost.

    Mein Kreuz mental umgesetzt zu "nur Stichprobe", zu spät gesehen...

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