Subs unter flacher Podestbühne

  • es geht um eine open-air beschallung auf einem stadtfest, bei dem die bühne nur etwa 70cm hoch ist.

    vier 18er subs sollen in der mitte darunter verschwinden, die bässe selbst sind 60cm hoch.

    damit die musiker nicht vor schreck von der bühne fallen wenn ich den bass in betrieb nehme, würde ich da gerne mit ner endfire version arbeiten (dabei "nur" je zwei bässe hintereinander).

    platz unter der bühne ist vorhanden, aber er ist eben nach oben sehr knapp bemessen.

    neulich hatte ich mal eine PA von TW Audio vor der nase, da lagen pro seite je drei B30 unter einer recht flachen bühne. die mittlere box war dabei als CSA konfiguriert (laut beschaller). doch das hat leider überhaupt nicht gut funktioniert, die musiker hat es fast von der bühne gerüttelt, während vorne raus eine sehr überschaubare portion bässe zu hören war.

    ergebnis: an diesem abend musste ich die band mit eher dünnem sound mischen, damit die band noch ne chance hatte sich selbst zu hören. hat dann zwar trotzdem geklappt, die leute haben auch fleissig getanzt. aber schön ist definitiv anders.


    frooge:

    wer hat das schonmal gemacht?

    also bässe unter einer bühne, die kaum höher ist als die bässe selbst.

    gibt es erfahrungswerte, ob das mangels abstand nach oben überhaupt irgendwie zufriedenstellend funktionieren kann?

    hier fehlen mir leider ein paar erfahrungswerte.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hmmm... 10 cm Abstand zur Bühne wird eng. Sehr eng. Das wird wohl schon ziemlich rumpeln.


    Ich habe das gerade vor ein paar Tagen mal simuliert.

    2er Reihe EFA und 3er Reihe EFA

    Kuckst du hier:

    https://www.musiker-board.de/t…lung.662514/#post-8297248


    Allerdings gehe ich hier davon aus, dass nur Bodenkopplung vorhanden ist und sonst keine Begrenzungsflächen vorhanden sind.


    Ich würde mal vermuten, dass die 10cm eher in "Begrenzungsfläche und damit +3-6 dB machen und den Mukkern auf der Bühne die Beine "weggezogen" werden.


    Eine Kombination aus EFA und CSA wird wohl das Beste sein, Ist halt aufwendig in der Konfiguration, was DSP und Amping angeht.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • B30 flach nebeneinander als CSA funktioniert meiner Erfahrung nach besser ab einem gewissen Abstand nach hinten. Hochkant nebeneinander geht da schon "kürzer"

    Je nach Amping funktioniert das Werkscardioidpreset auch leider garnicht (Hoellstern mit Konfigurator 1) was vielleicht bei dir der Fall war.


    In deinem Fall mit nur 4 Subs, wird eine Kombination aus EFA und CSA schwer realisierbar.


    Mehr Subs stehen nicht zur Verfügung?


    Je nachdem wie groß deine Bühne wird könntest du mit einer Curved Zahnlücke drauf hoffen, dass deine Keule hinten "nur" den Drummer wegbläst... von den Problemen die es für dich mit dich bringen kann mal abgesehen

  • Da es in meinem 'Homevenue' aus unterschiedlichen Gründen ähnlich gelöst ist (dort allerdings 3er EF und 24 18"er) habe ich da ein bisschen Erfahrung: der Sänger muss das schon irgendwie mögen... :saint:

    Lass etwas Abstand zwischen den Boxen (wo trennst du?) und stell die Reihen versetzt hintereinander. Das mag zwar nicht der reinen Lehre entsprechen, gibt dem Ganzen aber ein bisschen Luft zum atmen und entschärft den Druck nach oben zur Bühnenplatte. Irgendwo muss die Energie ja schließlich hin.

    Wenn du vorher weißt auf welcher Seite der Basser steht stell's nicht genau mittig, sondern eher unter seine Bühnenhälfte. Nach vorne ist das wurscht, und anschließend hast du garantiert einen neuen Freund.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • mhhh ... ich habe vor einem Jahr in einer Clubbühne in der Popakademie Mannheim, in der als Anlage 2x Meyer CQ1Tops + 4x PSW2 doppel15" Subs standen, und bei der es wg. L&R Aufstellung eine etwas inhomogene Bassverteilung gab, zur Besserung, und auch um es zu testen, 3x Meyer MD1 Subs (2x10") unter die Bühne gelegt und dafür jeweils eine PSW pro Seite weggelassen.


    Dabei habe ich auch eine Weile mit Endfire, CSA vs. stumpf als Monocluster gespielt .. und gewonnen hat, was die Bassabstrahlung/Sound angeht, ganz klar die "stumpf ist Trumpf" Variante ... was die Auswirkung auf der Bühne angeht, fühlte sich diese Variante gleich an wie CSA, Endfire war etwas gedämpfter nach oben, aber nicht viel. Die Bühne ist übrigens gerade mal 40cm hoch, deswegen auch die MD1 Subs, die messen gerade mal 33cm.


    Ich hatte zwar auch ein paar Bedenken, was den "Körperschall" angeht, es rumpelt schon ganz schön .. aber bei der Klientel, die auf der Bühne spielt, also den Studenten, kommt das lustigerweise fast durchgehend gut an .. In-Ear spielenden Bassisten treibt es geradezu die Freudentränen in die Augen .. ;-))


    Ich würde mal Endfire versuchen, und sehen wie es wird.

  • Ich hab mal ein curved CSA simuliert. Also sechs Subs nebeneinander, Nummer 1, 3, 4, 6 nach vorne, und 2, 5 nach hinten. Dann CSA-mäßig ansteuern, nur noch zusätlich ein Curving-Delay drauf. Sah in der Simulation ganz brauchbar aus. Allerdings fehlt mir das Material zum testen.

  • Ich hatte mal ein wildes Konstrukt gebaut:

    Material: 8x Doppel-18"

    Bühne: 80cm meine ich. Kann auch 1m gewesen sein.
    Nutzfläche: Asymmetrisch, eher breit als lang.


    Es sollte untenrum zur Sache gehen, aber die Leute auf der Bühne nicht töten.

    Die Endvariante waren 2 Subs als "Start" und 6 als EFA - "Delays". Nach einer Weile hatte ich den Bogen dann auch raus, meine Nutzfläche ordentlich abgedeckt und auch eine kleine Reduzierung auf der Bühne erzielt.

    Erwarte keine Wunder, aufgrund der Nähe zur Quelle wird der Effekt bei Weitem nicht so groß sein, als stünde das EFA vor der Bühne. Ein CSA vor der Bühne bringt deutlich mehr Dämpfung zur Bühne hin.

  • das problem, welches ich bei dieser sache habe, ist das es keine möglichkeit gibt die bässe vor die bühne zu stellen. vorne raus soll es nämlich noch eine 40er stufe geben, um damit tagsüber ein paar große vereins-orchester auf die bühne zu bekommen. die grundmaße der normalen bühne sind 8x6m, mit der zusätzlichen stufe bekommen wir dann 8m tiefe. da passen dann alle drauf... und nein, für die orchester wird die anlage nicht gebraucht ;)

    wegen der bühnengröße genügen hier übrigens auch 4 18"er für die angepeilten ca.1000 leute vor der bühne.

    also, bässe vor die bühne is nicht. es geht nur unter die bühne, oder neben dran. letzteres ist dann wieder für den FOH mix schade, denn dieser wird nicht mittig vor der bühne stehen sondern leicht seitlich, etwa auf höhe der rechten lautprecherseite. somit kann es also gut sein, das der FOH in einer auslöschungszone steht.


    die trennfrequenz zu den lomid-bässen (15"er) ist etwa 70Hz. damit lassen sich auch etwas größere abstände realisieren.


    simulationen interessieren mich hier übrigens eher weniger, sowas gibt es ja zur genüge.

    mir ging es um praxiserfahrungen. und die, die hier genannt wurden, bestätigen leider meine einschätzung.

    es wird wohl darauf hinauslaufen, alle bässe links und rechts neben die bühne zu stellen. vielleicht mache ich dann dort aussen EF, um den tiefton nach hinten in die straße etwas zu bedämpfen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • na ja, selbst wenn es das gäbe würde es mir nur bedingt nützen. da die bässe ja unter der bühne stehen müssten, gäbe es auch hier auf jeden fall eine anregung des vorderen bereiches des podestbodens. denn ich kann ja den schall genau nach oben nicht auslöschen.

    und vorne in der mitte (leider ist es nur dort hoch genug, denn dort summiert sich die bodenabsenkung zwecks wasserabfluß auf etwa 10cm) stehen normalerweise die sänger. und die haben ein schweres leben, wenn an der stelle zu viel bass ist. es stört nicht alle sänger, aber manche eben sehr.


    eine auslöschung nach hinten oben kann man meines wissens nur dann erzielen, wenn die auslöschende box auch etwas höher steht als die erste. das hab ich jedenfalls schonmal in der horizontalen so ausgetestet.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn du die Bühnenfläche nicht anregen möchtest, musst du jeglichen Druckaufbau in der Nähe zur Podestplatte vermeiden.

    - EFA produziert allerdings einen solchen

    - CSA braucht genug Luft drumherum


    Bleibt noch die Subs möglichst weit nach vorne (Membranfläche an Bühnenkante) zu positionieren und die Schallbeugung nach hinten möglichst zu reduzieren (z.B. Subs in eine nicht zu dünne Holzwand einlassen)

    Klingt zwar nach unprofessioneller Bastelei, ist aber eigentlich einfachste Physik.


    Alternativ, wenn genug Zeit beim Aufbau bleibt, könntest du an der Vorderkante deine Subs hinstellen und weiter hinten unter der Bühne einen als Bassfalle passend zur stärksten Resonanz aufstellen und konfigurieren.

    Für so was gibt es halt keine Presets.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Kann man ein CSA nicht als Hyperniere konfigurieren? Dann wäre der minimale Output schräg nach oben.

    Mal dumm gefragt: die Hyperniere ergibt sich doch nur in der Draufsicht bei einem horizontalen CSA?! Nach oben sehe ich da ger keine vorraussagbare Dämpfung, weil die Bühnenplatte mit angeregt wird und dadurch irgendwas chaotisches rauskommt.


    wora: Seitlich geht nix? Einfach Subs blöd aufeinander stapeln, oder, wenn output reicht, horizontaler CSA mit fehlendem inneren Frontsub ... Und nochmal blöd gefragt: 4x18" macht doch openair nicht wirklich so viel Alarm als dass ich mir da Sorgen um eine rumpelnde Bühne machen würde .oO( ??? )

  • Was Du auch machen kannst, da Du ja ziemlich tief trennst:

    Zahnlücke über die komplette Bühnenbreite mit Delay außen. Du erhöhst den Nutzbass vor der Bühne und senkst damit gleichzeitig den Bühnenpegel.
    Das wird allerdings dann an der FOH-Position dünn.

  • Wenn du SO tief trennst bau einfach ein 4er EFA neben die Bühnenseite, bei der es am wenigsten stört. Ist bei der kleinen Bühne völlig unkritisch, hat beste Rückwärtsdämpfung, und du hast deinen perfekten Monosub.


    Grüße vom Sweden Rock (mit gaaanz vielen EFAs und so Zeugs... )

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • wora: Seitlich geht nix? E...

    doch, aber dort kann ich die subs nur aufeinander stellen, nebeneinander geht nicht. seitlich neben der bühne muss noch publikum durchlaufen können, da die bühne in der mitte einer straße steht ;)


    Bleibt noch die Subs möglichst weit nach vorne (Membranfläche an Bühnenkante) zu positionieren und die Schallbeugung nach hinten möglichst zu reduzieren (z.B. Subs in eine nicht zu dünne Holzwand einlassen)

    Klingt zwar nach unprofessioneller Bastelei, ist aber eigentlich einfachste Physik.

    ja, diese idee hat was!

    ob ich allerdings dazukommen würde, die holzplatten entsprechend anzupassen, weiß ich gerade noch nicht. ich könnte das nur vor ort anpassen wenn die bühne steht.


    Zahnlücke über die komplette Bühnenbreite mit Delay außen.

    das möchte ich nicht machen, denn damit befürchte ich unter der bühne zu viel alarm.


    Wenn du SO tief trennst bau einfach ein 4er EFA neben die Bühnenseite, bei der es am wenigsten stört. Ist bei der kleinen Bühne völlig unkritisch, hat beste Rückwärtsdämpfung, und du hast deinen perfekten Monosub.


    dafür müsste ich mir zwar noch eine zweite starke 2-kanal endstufe zumieten, aber schlecht ist diese idee beileibe nicht !!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • end fire unter der bühne (indoor) hat bei mir nicht funktioniert. weder mittig 2 vorne/2 hinten, noch seitlich 2/2, noch mittig 3 vorne/1 hinten. am sinnvollsten hat sich die variante 2 links, 2 rechts herausgestellt, möglichst weit seitlich und vorne, jeweils die 2 ein bisschen v-mäßig zueinander gedreht, um das bisschen bauliche rückwärtsdämpfung der subs zur bühnenmitte und den raumwänden hin zu richten. aber wunder gibts da keine, ist alles ziemlich gleich, natürlich auch, was die auslöschungen im publikumsbereich betrifft.


    besser geht ein end-fire oder csa mit 3 subs auf einer seite, und den 4. sub auf der anderen seite, jeweils außerhalb der bühne, wenns das auge und die publikumswege ertragen. also meistens eh nicht (auge... :) )

    "Klappe zu Gehirn! Sonst kriegst du eins mit dem Wattestäbchen."
    H. J. Simpson


    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Ich plädiere auch für ein end Fire an einer bühnenseite wenn genug Platz ist alle Bässe hintereinander zu stellen.

    Hat bei mir schon ein paar mal gut funktioniert in Zelten wo nichts unter die Bühne ging ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio