Direct Out nach Line in (anderer Kanal)

  • Wertes Forum,

    eine frage beschäftigt mich im Moment: kann ich den Direct Out eines Kanals (1) verwenden um damit in den Lineeingang eines anderen Kanals (2) zu gehen. Ich habe vor mit einem Mikrofon in Kanal 1 zu gehen und dann vom Direct Out dieses Kanals in den Lineeingang des Kanals 2 desselben Mischpults (A&H ZED 436) zu gehen. Dort will ich einen Kompressor in den insert einfügen, nicht aber in Kanal 1.


    Spricht da was dagegen?


    Sollte doch mit einem 6,3er Klinkenkabel machbar sein, oder?

  • Dazu mußt Du aber noch wissen/herausfinden, ob Dein Direct out wirklich prefade und nicht postfade ist... sonst macht diese Art von 'Kanalsplit' für Deine Anwendung keinen Sinn.

    Beim ZED, kann man anscheinend nur zwischen pre und post Fader umjumpern.

    Beim GL2400 konnte man das umjumpern zwischen pre alles und pre fader. Allerdings nur zusammen mit den pre Auxen. Ich hab mir deshalb mal Jumper mit Leitung dazwischen gelötet um die Direct Outs auf pre alles und die Auxe pre fader zu haben.

    Das heißt ohne Umlöten wird das nix.

  • Als Alternative (für Pulte bei denen der DirectOut fest postfade oder nicht vorhanden war) haben wir früher Adapterkabel von Insert auf LineIn benutzt:


    Insertseite: Stereoklinke TRS (Tip und Ring verbunden plus Abgriff)

    LineIn-Seite: Monoklinke TS


    Ist zwar bei manchen Pulten auch postEQ, aber immer preFade.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • genau so habe ich das auch gelöst, wenn das pult die sache mit der "klinken-brücke" nicht unterstützte.

    Ich dachte immer Y-Split ist erst mal die Standardlösung? Warum sollte man mit den Inserts und DirectOuts rumhampeln, wo man erst mal klären muss, wo der jeweilige Abgriff jetzt beim verwendeten Pult grad liegt?

    Ehrlich, die Frage ist ernst gemeint. Wo liegt der Vorteil, das so zu machen? (Außer natürlich, der zweite Eingang kann nur Line...)

  • Ich dachte immer Y-Split ist erst mal die Standardlösung? Warum sollte man mit den Inserts und DirectOuts rumhampeln, wo man erst mal klären muss, wo der jeweilige Abgriff jetzt beim verwendeten Pult grad liegt?

    Ehrlich, die Frage ist ernst gemeint. Wo liegt der Vorteil, das so zu machen? (Außer natürlich, der zweite Eingang kann nur Line...)

    es gab eben auch pulte, bei denen man statt Y-kabel nur ein kurzes klinke-klinke kabel zwischen den kanälen stecken musste. und sowas war immer irgendwie übrig...

    aus elektrischer, theoretischer sicht ist es schon sinnvoll, dem mikrofon nur einen mikrofonvertärker zu präsentieren. ich denke das war der hauptgrund, denn früher haben wir einfach mehr auf elektrische parameter geachtet als heute ;)


    also:

    - Y-Split war immer funktionell.

    - Direct-Out auf Line-In war signaltheoretisch betrachtet eleganter.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • So in etwa hab ich mir das schon gedacht. Klar ist es elektronisch sauberer, erst hinter dem Preamp abzugreifen. Ich hab halt trotzdem sowas nie gemacht, ich hatte immer genug Y-Splits im Toolcase. Irgendwie braucht mans ja meistens dann, wenn kein separater Monitormix steht - und der wird ja auch meist passiv gesplittet...


    Aber egal, soll jetzt nicht zu sehr abdriften hier.

  • Vielen Dank euch allen für die super Antworten.

    Ich habe es mit den Y-Splittern gemacht, weil es sich um Dynamische Mics handelte, also keine Probleme mit der Phantomspeisung zu erwarten waren. Übrigens ist der Direct Out beim 436 per factory default auf prefade. Hätte also auch gekplappt. Allerdings natürlich Post-EQ, aber damit kann man leben.

    Was ich tatsächlich vorhatte, war ein umkomprimiertes und ein komprimiertes Signal zu haben um diese zu kombinieren. Wegen der, aus meiner Sicht, live fast nicht verwendbaren, Kompressoren von t.c. C300 habe ich es dann doch gelassen. Die C300 erzeugen eine leichte Latenz zum Originalsignal, sodass ich Kammfiltereffekte hatte. Gut, ging auch ohne Kompressoren, aber nächstes mal werde ich 166er dabei haben und nochmal testen. Meine Vermutung ist, dass die C300 intern digital arbeiten und deswegen eine Latenz erzeugen. Im Studio kein Problem aber Live schwierig.

  • Meine Vermutung ist, dass die C300 intern digital arbeiten und deswegen eine Latenz erzeugen.

    Das ist so.


    Aber warum einfach wenn's auch kompliziert geht:


    We've analyzed the decisions that world class engineers make when they compress and compiled them inside the C300, offering you a completely new approach to working with compression. Now you can take a compressed signal and mix it with a dry signal and enhance all details in the music, just by turning the mix knob.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Übrigens ist der Direct Out beim 436 per factory default auf prefade. Hätte also auch gekplappt. Allerdings natürlich Post-EQ

    na, das macht ja herzlich wenig sinn. dann war der Y-splitt definitiv die bessere lösung.


    und ja, wenn man einen digitalen kompressor einschleift und die signal dann parallel routet, ergeben sich natürlich kammfilter durch die verschiedene laufzeit. wenn du uns das gesagt hättest, hätten wir dich wirklich vorwarnen können ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang