Erfahrungen / Tipps für elektrischen Treppensteiger?

  • Hallo in die Runde,

    aus aktuellem Anlass wollte ich euch mal fragen welche Erfahrungen Ihr bereits im Umgang mit elektrischen Treppensteigern sammeln konntet?

    Dieses Jahr ist es bei uns sehr übel bestellt: 8/10 Aufträge mit unzumutbaren Lieferwegen, sehr viele Treppen die überwunden werden müssen, etc. Zum Teil auch oft defekte / außer Betrieb gesetze Fahrstühle, usw. Ich habe sellten so oft Aufschlag berechnen müssen, da der Weg vom Transporter zum Ziel entweder nicht wie abgesprochen ebenerdig war oder mehrere Stockwerke ohne Fahrstuhl überwunden werden mussten.

    Um das Arbeiten trotzdem noch angenehm gestalten zu können wollte ich nun sehr gern in einen Treppensteiger investieren.
    Hierbei gibt es zwei verschiedene Grundkonstruktionen:
    1. mit Ketten ausgestatteter Lastenkarren
    2. Steiger ähnlich einer Sackkarre

    Wichtig wäre mir das die Kiste Lasten bis 100kg auch auf einer kurvigen Treppe hoch und herum bekommt.

    Was meint Ihr was hier am besten geeignet wäre?


  • Der Einsatz, den ich da gesehen hatte war in einem relativ engen Treppenhaus, mit 2x einer 90° Ecke. Diese wurde jedenfalls auch gut gemeistert. Ist nur eine Beobachtung, kein Erfahrungsbericht.

    Der Ton macht die Musik.

  • preislich liegen die brauchbaren alle um knapp 4000 Euro.

    egal welche, da würd ich mir schonmal das dööfste Treppenhaus als Probeort aussuchen.


    allerdings sieht man die Dinger bei Möbelspeditionen selten.

    da gibts dann meist zwei Stiernacken die sich das Klavier untern Arm klemmen.

    Tragegurte und verteilte Lasten scheinen immernoch das effektivste durch den Altbau hindurch zu sein.

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • allerdings sieht man die Dinger bei Möbelspeditionen selten.

    da gibts dann meist zwei Stiernacken die sich das Klavier untern Arm klemmen.

    Tragegurte und verteilte Lasten scheinen immernoch das effektivste durch den Altbau hindurch zu sein.

    Gibt's in unserer Branche auch; nennen sich Aufbauhelfer oder neudeutsch Stagehands, und sind auf jeder ernstzunehmenden Baustelle ganz selbstverständlich anzutreffen.

    Warum also Aufträge annehmen/ durchführen, bei denen solche zwar benötigt, aber nicht gestellt und/ oder bezahlt werden?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Meine Erfahrungen mit "100kg Treppe runter und 100kg Treppe rauf" sind dem Geschäftsbereich Heizung/Sanitär geschuldet. 130kg Kachelofen-Gaseinsatz (Der gute, gußeiserne Buderus, nicht die emailierten Stahlblechkisten) in den dritten Stock macht definitiv keinen Spaß.

    Inzwischen verbinde ich mit "Transport; Richtung: vertikal " Ladebordwand, Hubwagen, Stapler oder zumindest Rampe.

    So ein Treppensteiger kann ganz toll sein, wenn man am Tag 4-5 Waschmaschinen verkauft, alleine liefert und anschließt. Die Waschmaschine lässt sich nicht in Teilen transportieren.


    Aber für Veranstaltungen in euerer Größenordnung würde ich eher darüber nachdenken, die Geräte in kleinere und leichtere Cases zu packen, die sich streßfrei zu zweit tragen oder notfalls per Sackkarre transportieren lassen.

    Das geht schneller als mit dem Treppensteiger.

    Je nach Location kann es zudem auch sein, daß dir der Betreiber die Ohren langzieht, wenn du seine historischen Treppen mittels Treppensteiger erklimmst.

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Aber für Veranstaltungen in euerer Größenordnung würde ich eher darüber nachdenken, die Geräte in kleinere und leichtere Cases zu packen, die sich streßfrei zu zweit tragen oder notfalls per Sackkarre transportieren lassen.

    Das geht schneller als mit dem Treppensteiger.

    Je nach Location kann es zudem auch sein, daß dir der Betreiber die Ohren langzieht, wenn du seine historischen Treppen mittels Treppensteiger erklimmst.


    Genau darin liegt das Problem. Das Thema Sackkarre ist raus wenn ich damit nur 5m weit komme und anschließend 20m Treppen erklimmen soll. Wenn ich dann ständig alles hoch buckeln, absetzen, fahren, hochziehen muss, kann ich auch gleich alles tragen. So sieht zumindest die bisherige Praxis aus.

    Hier ein übliches Szenario wie es sehr häufig vorkommt:
    Hochzeit mit 100 Personen, Beschallung möglichst Clubnähe; Lokation XY, Dj kommt als Kofferjob hinzu.
    Aufbau erfolgt von mir allein.
    Cases:

    1x Kabel (20kg), 1x XLR/DMX (10kg), 1x Verteilerdosen (10kg),1x Case mit Riggingzubehör (20kg), 2x Bässe (a50kg), 2x Tops (a15kg), Endstufen & Zubehör (20kg), Stativmaterial, evtl. Truss, 2x Kiste mit Floorspots (a20kg), Kiste mit kleinen MHs (10kg), Kiste mit Lichtgeraffel (geschätzt 3 Kisten jeweils 15kg), DJ Tische, Cover, Molton, Kleinkram

    Nun möchte die Gesellschaft auch noch eine Außenbeleuchtung und LED Würfel. Die Dinger sind nicht schwer, jedoch im Verhältnis zum Rest sehr groß und unhandlich.
    Daher nehmen wir nochmal ein Case mit 30kg für Außenbeleuchtung und 8x 40x40x40cm Kisten mit den LED Würfel her.

    Normalerweise würde das ab Transporter auf einen Lastenkarren geschoben werden und zum jeweiligen Ort des Geschehens gefahren werden.

    Nun haben wir aber das Treppenproblem.


    Grob über den Daumen gepeilt wären es damit etwa 500kg Gewicht. Für eine Person kann man da etwa 20x die Treppe hinauf und runter berechnen. Mit dem Treppensteiger mache ich das nur 5x mit einem Minimum eigener Muskelkraft.



    Hier mal das bisherig schlimmste Szenario aus diesem Jahr

    Weg von der Anlieferzone zum Aufbaubereich (die Meterangaben beziehen sich immer auf eine ebene Strecke):
    Transporter -->2m --> Treppe 7 Stufen --> 1m --> Treppe 7 Stufen --> 10m --> Absatz 1 Stufe --> 2m --> Treppen 5 Stufen --> 2m --> Treppe 20 Stufen --> 2m --> Treppe 20 Stufen.

    Wenn man so will muss man ab der Anlieferzone in den Keller und im Inneren wieder in den ersten Stock.

    Diese Lokation gehört mit zu denen der exklusiveren dieser Art hier in der Region. Daher ist die Kundschaft auch bereit den Mehraufwand zu zahlen. Nur empfinde ich es als sehr Schade wenn man die Gage für den DJ und der Technik im Verhältnis zu dem Mehraufwand an Personal nur zum be- und entladen der Lokation bezieht.

    Jedoch soll genau so etwas mit dem Treppensteiger ausgeglichen werden.

    Heist im Klartext:

    Ich muss weniger Mehrwaufwand berechnen, das Angebot wird günstiger, Unterm Strich bleibt trotzdem mehr Geld in der eigenen Tasche! Der Treppensteiger würde sich schon recht früh amortisieren.

    Allerdings hast du bezüglich der Zeitangabe natürlich recht. 4 Leute sind deutlich schneller als ein Treppensteiger! Das muss ich mir nochmal überlegen.

    Deinen Hinweis bezüglich der historischen Treppe muss man natürlich berücksichtigen! Wobei ja das Gewicht der 100kg Last sich auf etwa 4-5 Stufen verteilt. Ich weiß nicht ob nun ich mit Stahlkappenschuhen der 20x die Treppe rauf und wieder runter jagt mehr Schaden anrichtet, als die Raupe die sich 5x da hoch zieht.






  • Ich weiß nicht ob nun ich mit Stahlkappenschuhen der 20x die Treppe rauf und wieder runter jagt mehr Schaden anrichtet, als die Raupe die sich 5x da hoch zieht.

    Die Raupe hängt halt nur an der vorderen Kante und rutscht daran runter. Du stehst schon sauber in der mitte der Stufe. Das macht schon einen Unterschied.

  • Ich stelle mir das gerade bildlich vor, wie ein einzelner Mensch den Treppensteiger aus dem Transporter holt, diesen nach einem ausgetüftelten System belädt und ladungssichernd verzurrt, danach in dem treppensteiger-üblichen Kriechtempo neben seiner Raupe hergehend 20m Strecke und 60 Stufen überwindet ... und das ganze fünf mal rauf und fünf mal wieder runter ... und beim Abbau das gleiche nochmal. Es sei denn, du denkst an etwas wie (nur als Beispiel, weil ich's über Google am schnellsten gefunden habe) wie das "Liftkar HD", also die elektrifizierte Sackkarre auf Steroiden, das könnte u.U. sinnvoller sein, weil damit die ebenen Strecken schneller erledigt sind als mit der Raupe, und auf der Treppe ist das Teil mindestens genau so flott unterwegs.


    Nachtrag:

    Vergleiche

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    (Liftkar) und
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    (Pianoplan), jeweils nur als Beispiel ohne irgendwelche eigenen Interessen.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

    Einmal editiert, zuletzt von Jeremy () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • *lol* musste beim Beitrag von Jeremy gerade laut lachen. Aber ist schon so. Und wenn du dann so um 05.00 zum ersten mal mit der Karre und den leeren Cases in die Location hochkriechst, weil dort kein Platz für leere Cases war, wirst du dir wünschen, du hättest das Problem anders gelöst.


    Als ich mal so eine Serie an "Treppen-Jobs" hatte, begann ich, all meine Dinge nach dem Höchstgewicht der einzelnen Komponente zu optimieren. Also auch eine PA mit kleinen Bässe und kompakten Tops, leichtere Kisten und kleinere Cases. Maximal so schwer, dass es alleine handelbar bleibt. Das hatte sich bewährt.

    Der Ton macht die Musik.

  • Im FIlmchen über den Pianoplan wird einmal die Marschgeschwindigkeit erwähnt 41 ft/min, also rd. 12,5 m/min, dh. 20 cm(!) pro Sekunde. Lass da mal den Anfahrtsweg etwas länger sein ...

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Wir kennen ja das mit den technischen Daten. Die 20cm schafft das Teil mit neuem, voll geladenem Akku unter Idealbedingungen. Also vielleicht 15cm unter Alltagsbedingungen? Und die Videos wurden mehrmals geschnitten. Wenn man das Manövrieren um die Kurve mitrechnet, bist du dann schnell bei 5cm pro Sekunde.


    Nachtrag; 20cm/s sind etwa 0.7km/h. Da muss der Treppensteiger also mindestens das Fünffache tragen können, was man sonst selber schleppt.

    Der Ton macht die Musik.

    Einmal editiert, zuletzt von zegi ()

  • 50 Kilo-Subs allein die Treppe rauf, Danke...NEIN! Hier ist potente Neodym-Bestückung eine gute Investition, wenn man grundsätzlich ohne Hilfe unterwegs ist...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Gibt's in unserer Branche auch; nennen sich Aufbauhelfer oder neudeutsch Stagehands, und sind auf jeder ernstzunehmenden Baustelle ganz selbstverständlich anzutreffen.

    Warum also Aufträge annehmen/ durchführen, bei denen solche zwar benötigt, aber nicht gestellt und/ oder bezahlt werden?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    Absolut. Ich habe mit dieser Spezies uberwiegend gute Erfahrungen gemacht. Das schwere Zeug ist einfach nach einer gewissen Zeit oben bzw. unten. Voll magisch, irgendwie.