...wie die meisten musiker wirklich ticken...

  • wenn das leben als musiker nur so einfach wäre... in meiner band hab ich schon versucht zu argumentieren, dass das schwächste glied für die bühnenlautstärke massgeblich sein sollte, also der gesang.

    dieser hinweis wurde nichtmal kommentiert, alle zuckten nur mit der schulter. der alte basser meinte sogar, das ich dann eben lauter singen sollte<X. jetzt haben wir nen neuen basser, mal schauen wie der sich so macht. aber der gitarrist hat sich jetzt ne 4x12er Marshallbox gekauft, damit er gut zu hören ist. als ob wir nicht in der lage wären, ein mikrofon vor seine box zu stellen8)

    ich werde wohl nicht darum herum kommen, mit inear zu singen...


    ok, das ist ein anderes thema, aber damit wollte ich mal zeigen wie die meisten musiker wirklich ticken. :P

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Naja, nach meiner Erfahrung wird das 'mittelmaß' echt selten....


    Entweder alles Verineart und verkempert

    oder aber so viel Boxen auf der Bühne, dass Wedges unnötig werden (subjektiv)


    Ich hab letztes Jahr genau eine Kapelle betreuen dürfen, die eine angenehm abgestimmte Bühnenlautstärke produziert hat, (trotz InEar) und sich bei kleinen Gig's Komplett aufeinander eingestellt hat, und ich nur ein bissel Vox, Acou und Pianos in die PA geschoben habe......



    Waren tolle Abenden!

  • das schwächste glied für die bühnenlautstärke massgeblich sein sollte

    So soll es eigentlich sein.


    Ich würde gerne in 4 Gruppen unterteilen:

    a) Anfänger

    b) Semiprofis

    c) Profis

    d) Studiomusiker

    und dann noch echte Künstler als Sonderposten.


    Bei allen Kategorien gibt es Egos, welche sich nur zu gerne selbst verwirklichen wollen und daher sich darüber keine Gedanken machen. Das Motto miteinander musizieren und nicht gegeneinander wurde hier (noch) nicht vollständig verstanden. Dieser Trend nimmt von a) nach c) im Allgemeinen ab, da die meisten ja lernfähig sind.


    In Kategorie d) findet man solche Egos eher selten, so meine Erfahrung. Dagegen ist der Sonderposten Künstler eher ein vollausgeprägtes Ego mit Selbstdarstellungstrieb und deutlich erhöhter Beratungsresistenz.


    Das ist nun sehr pauschalisiert, trifft jedoch im Allgemeinen eben sehr gut zu.


    Letztendlich ist es an uns Technikern und Tonmenschen auch gelegen ein wenig Psychologie anzuwenden, damit eben ein totales Desaster in Punkto Bühnensound nicht vollständig den Bach runter geht. Das gute daran ist, dass die Beeinflussbarkeit, sofern man es geschickt anstellt, eben auch von a) nach c) abnimmt, d.h. Anfänger lassen sich eher dazu bewegen, wenn man diese durch die Hintertür packt. Leider braucht es dazu aber auch ein wenig Zeit, welche vor allem auf Festivals oftmals viel zu knapp bemessen ist. Dann hilft oftmals nur die "ich bin der Chef" Methode, klare Ansage an die Kollegen, sonst wird der Stecker gezogen.


    Was mir immer wieder auffällt: Jazzkombos sind da sehr fortschrittlich und klingen auch ganz und gar ohne Verstärker und man hört dabei gar auch den Gesang, sofern dieser mit dabei ist.

    Das Gegenteil sind dann eben Anfängerbands, vor allem aus dem Punk- oder Metallbereich. Da sind die Gitarrenamps fast immer nur auf Rechtsanschlag gelötet und es wird eine Art wettrüsten angestrebt, was sich letztendlich auf die Buchungsmarge negativ auswirkt und so eben diese Bands ausselektiert werden.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.