AES50 Repeater bei (zu) langen CAT-Kabeln: Erfahrungsberichte?

  • Das Thema CAT-Kabel wurde ja schon häufiger gestresst.


    Allerdings habe ich nichts darüber gefunden, ob der Einsatz von Repeatern bei problematischen Kabeln Abhilfe bringen kann.


    Konkretes Problem: Audio-Aussetzer mit X32 und S32 im 1-2 Sekundenbereich alle paar Minuten. Die Sync-Anzeige am X32 bleibt grün.

    Kein Knacksen oder sonstige Artefakte. Gleiche Steckdose für FOH und Stagebox. Ein Macbook hängt per X-USB am Pult. Über Rj45 ist ein Asus RT-AC68U-WLAN-Router angeschlossen. Kein DMX-Pult oder sonstiges am FOH. (hatte ich schon im Verdacht)
    Problem tritt bei Verwendung des Allen&Heath-CAT5-Kabels AH9650 auf. Kabellänge ist 100m.

    Habe kein Problem mit der 50m-Trommel pro snake 88385-50 (ist Belden drauf)

    Wollte mal nachfragen, ob jemand den Klark Teknik DN9610 im Zusammenhang mit einer ähnlichen Problematik im Einsatz hat

    und ob der möglicherweise das A&H-Kabel zum spielen bringt.

    Das Problem tritt immer nur im Livebetrieb auf und konnte bisher im Studio nicht reproduziert werden.

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

  • Ein Repeater repeated nur wenn es noch was zu repeaten gibt. Mit anderen Worten: Wenn Dein Signal schonmal durch die Länge A schlecht ist, wird der Repeater genau das Signal so weiterschicken. Also brauchst Du vielleicht 2 x 80 Meter. Das doofe bei den Repeatern ist halt das man dann in der Mitte des Publikums so eine Büchse liegen hat die auch noch 12 Volt braucht.

    Also versuch es mal mit 80 oder 90 Meter Kabel. Wenn Du es richtig lang brauchst nimm gleich Glasfaser!

    Practice, Practice, Practice

  • Damit es "was zu repeaten" gibt, wollte ich aus dem X32 mit 2m CAT5 auf den Repeater und von diesem über das 100m-CAT5 auf die Stagebox. Länge "A" wäre dann 2m und der Repeater wäre am FOH untergebracht, Mehr als 100m Gesamtlänge brauche ich nicht.

    Das X32 ist ja nicht gerade ein hochpreisiges Produkt, Da sind die Treiberschaltungen für den Bus sicherlich nicht großzügig überdimensioniert. Daher ist die Idee eine ggf. vorhandene Schwäche des Pultes mit dem Repeater zu kompensieren. Mein Ziel ist es das vorhandene A&H-Kabel für Längen zwischen 50 und 100m einsetzen zu können. Glas ist zu teuer.

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

  • Mal die Strippen durchgeklingelt, ob evtl. bei einer die Masse nur einseitig aufgelegt ist?


    Das kann je nach Hardware in der einen oder anderen Variante ggf. besser spielen, da scheiden sich die Geister (und Praxiserfahrungen)


    Ein Kollege im Haus hat mit seinen wirklich hochwertigen und hochpreisigen Leitungen immer wieder Probleme mit diversen Digitalkonsolen, während es mit "irgendwelchen" Leitungen auf Anhieb spielt.


    Denke in diesem Themenkomplex ist tatsächlich erheblich mehr HF-Technik im Spiel, als man auf den ersten Blick wahrhaben möchte.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Ja, das Kabel sollte RamCat RC5SB SF/UTP Massivleiter mit beidseitig durchverbundener Masse sein. Bitte mal prüfen. Wenn das so nicht ist, wirst Du eine andere Stippe brauchen. Die Bezeichnung -SB bezeichnet den Massivleiter, der etwas mehr Länge zulässt, RC5 ohne SB ist der Litzentyp ( heißt inzwischen -flex ) ist zwar flexibler da sind aber 100m eventuell schon grenzwertig. Also gegen das falsche oder falsch verarbeitete Kabel hilft der repeater nix.

    Hast Du jetzt mal geschaut, was für ein Kabel Du hast? Die A&H Produktbezeichnung allein hilft da nicht weiter.

  • So sieht´s aus. Mehr ist an Beschriftung nicht zu finden. Etherflex ist doch Neutrik oder?

    Habe es durchgeklingelt: Die Masse ist beidseitig auf dem RJ45-Metallschirm aufgelegt. Beide Ethercon-Stecker liegen über die Steckerverbindung mit den RJ45-Innengehäuse ebenfalls auf Masse. Gesamtschrimung: 2x Folienschirm + Metallgeflecht.

    guma: das lila RAMCAT wollte ich ursprünglich haben. Es hatte aber Lieferzeit. Daher habe ich dieses verfügbare schwarze hier genommen.


    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

    2 Mal editiert, zuletzt von es1276 ()

  • Dann gibt's an dieser Stelle tatsächlich ein Längenproblem. Ich habe genau dieses schwarze Etherflex Cat5e zusammen mit dem GLD80 vor ~ 4 Jahren beim A&H Vertrieb erstanden, als ich noch nicht so viel über die Kabel wußte und dachte, ich müsse das sicherheitshalber beim Pulthersteller kaufen. Meines hat aber nur 80m und spielt mit dem AES50 des X32Core mit einer S16, dem Pro1 mit den DL15x Stageboxen und dem DiGiCo- MADI genau so stressfrei wie meine RamCat RC5SB SF/UTP Massivleiter Kabel.

  • Ist das Belden auch so aufgelegt, und spielt das bei 2x50m auch noch?


    Als letzten Ausweg mal mit einem massefrei Adapter (utp Patch + spookie) versucht?


    Ein Kollege hat mit seinem RAMCAT 5fach multi auch massive Probleme mit diversen namhaften Konsolen. Sind auch noch nicht dahinter gekommen woran das liegt. Am Preis und der mechanischen Beschaffenheit in jedem Fall nicht - das ist beides mit "amtlich" zu beziffern.

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  • Ist ja interessant. Ich wollte ursprünglich ein 80m-Kabel von A&H haben. Wie gesagt, war das nicht lieferbar. Ich werde den Vertrieb mal damit konfrontieren. Das Belden ist übrgens identisch aufgelegt. Habe leider nur eins davon und kann es daher nicht mit 100m Länge testen. Den Versuch mit dem Massefrei-Adapter werde ich machen. Sollte ich hinbekommen, auch wenn ich nicht weiß was "UTP-Patch+spookie" ist.?

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

  • Sie isses. Wobei nach Kollegenaussage der Verbinder selbst mitunter ein Problem darstellen kann, das ist ein eher lausiges Teil... Innen vier Zwillingslitzen die händisch verdrahtet werden. Nicht gerade Neutriks Sternstunde der Hardware Entwicklung.


    (so wie der NL 8 spookie, der auch nur mit 1,5 mm verdrahtet ist. Wenn dass die ganzen Kabelnazis wüssten... )


    Also evtl. einen cat6 doppelverbinder nehmen, und beim Ethercon die Tülle vorübergehend weglassen.

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  • Wobei nach Kollegenaussage der Verbinder selbst mitunter ein Problem darstellen kann, das ist ein eher lausiges Teil... Innen vier Zwillingslitzen die händisch verdrahtet werden.

    Die taugliche Alternative wäre dieses Ding hier: http://shop.sommercable.com/St…FIBER/Data-SPY-E2001.html


    edit: vielleicht auch das hier ?: http://www.neutrik.com/en/news/ne8ffx6-w-1


    Also evtl. einen cat6 doppelverbinder nehmen, und beim Ethercon die Tülle vorübergehend weglassen.

    Lieber eine Patchbuchse wie Neutriks NE8FDP nehmen - dann kann die Tülle am Kabel bleiben. Da gibt es innen so ein kleines Plastikteil, das ganz gerne mal verloren geht beim auseinanderschrauben...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Hallo, nachdem das hier grad bisschen durcheinander geht, möchte ich das richtig stellen:


    Das zuerst erwähnte schwarze Kabel (Etherflex) ist - so wie ich das sehe, eine Neutrik Etherflex Kabeltrommel. Diese hat nach meiner Recherche einen AWG26 Litzenaufbau (das sind ca. 0,13 - 0,15mm², die Amis nehmens da nicht so genau mit ihrem American Wire Gauge ;-).

    Dass das zuverlässig bis 100m mit AES50 funktioniert, glaub ich - aufgrund unserer eigenen Messungen und Erfahrungen - nicht so richtig. Das würde dann auch die Aussetzer erklären.


    Das lila RamCAT Kabel (das Flexible mit Litzenaufbau) empfehlen wir nicht für AES50 und Midas / Behringer bis 100m! Dieses Element ist auch im 5-fach RamCAT verbaut, und auch hier lautet die Empfehlung max. 75m für Gigabit Ethernet! AES50 und MADI over Ethernet ist da leider nochmal was Anderes.


    Empfehlen können wir hier - wie bereits von guma erwähnt - das RC5-SB1X mit Massivleiter. Mit Steckern dran heißt das dann RCBEEW100 z.B.

    Das liegt u.a. an den AWG24 Massivleitern (das würde 0,22 mm² entsprechen, da es aber Massivleiter sind, spricht man auch von 0,51mm Durchmesser) und der trittfesten Konstruktion.

    Somit würde ich auch zu einer anderen Strippe raten.


    Der Grund, warum das lila Kabel mit den Allen & Heath Pulten funktioniert, liegt wohl an der Bandbreite des A&H eigenen Protokolls (z.B. ACE). Obwohl ich ja seit der Einführung von GigaACE auch unser RCBEEW100 empfehle (wegen Gigabit Ethernet).

  • Die Eingangsfrage war doch die nach dem Nutzen der 9610-Repeater.
    Gerade im kleinen Touring-Geschäft ist es doch müßig, über zu verwendende Kabeltypen zu diskutieren, weil man das oder die örtlich gelegten Kabel nehmen muss.
    Klark empfiehlt einen Repeater nach dem Pult und vor dem Multicore. Hörensagen/Gerüchte sagten auch, dass die AES50-Buchsen und (-chips?) an den X32-Mischgeräten wohl nicht so doll seien für weite Signalübertragungen.
    Daher hab ich folgendes gemacht: 2 Repeater gekauft, sind ja echt nicht so teuer.
    Pult => 1m Cat5 EtherCon => 9610-1 am FOH => örtliches Core => 9610-2 auf Bühne => 1m Cat5 EtherCon => Stagebox.
    Damit hab ich ca. 100 Shows von den abenteuerlichsten Baumarktleitungen (frisch gecrimpt auf dem Festival) bis Profileitungen absolviert.
    Stress gab es trotzdem 1x mit Drops (lautlos, wie der Threadstart oben beschrieben hat) während der Show, ansonsten konnte ich mit Umstecken nach Messen/Recorden mit Pink Noise vor der Show Peaks/Clitches sehen und dann nochmal Kabel tauschen usw. Ob diese dann auch während der Show aufgetreten wären, kann ich nicht sagen.

  • Vielen Dank erstmal in die Runde für die guten Hinweise und das Engagement. Der Einsatz der Repeater nach Rezept von mellotron hört sich auch nicht so unproblematisch an. Ich denke das ist nichts für mich.

    Ein Multicore ist ein fundamentaler Bestandteil der Technik und muss erstmal prinzipiell funktionieren. Wenn das schon nicht gewährleistet ist, will ich mit sowas nicht auf die Baustelle kommen. Habe seit dieses Problem existiert immer mein funtionierendes 50mCAT sicherheitshalber parallel verlegt und in der Pause umgesteckt. Ich will auch nicht bei so einem teuren Kabel einfach auf gut Glück 20m abschneiden in der Hoffnung, dass es funktionieren könnte.


    Habe jetzt meinen Händler kontaktiert und um Rückabwicklung gebeten. Übrigens: mein 50m Prosnake 88385-50 ist ein Belden AWG26/7. Sind halt nur 50m.

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

  • So. Habe jetzt doch noch mal den von "skyper" empfohlenen Testaufbau mit einem UTP-Kabel ohne Masseverbindung und einem CAT6-Keystone durchgeführt.

    Ich konnte mit diesem Aufbau eben im studio zwei Aussetzer bei aufgerollter Etherflex-Trommel reproduzieren. Sonst klappt das immer nur Live. Vielleicht auch weil das Kabel dann abgewickelt ist. Entgegen meiner urspünglichen Aussage ist die Sync-LED während der Ausetzer doch kurz weg. Ein leiser Knackser ist ebenfalls zu hören und die Stagebox geht kurz auf "mute".

    Nachdem ich den Ethercon-Stecker wieder angeschlossen habe, läuft der Testaufbau jetzt seit einer halbe Stunde ohne Aussetzer. Also wird´s vermutlich mit einseitig aufgelegter Masse eher schlechter.

    Der A&H-Vertrieb wurde informiert. Mal sehen was rauskommt. Ihr werdet es erfahren.

    Nochmals Danke für die Unterstützung an alle!



    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.

  • Und, hast du die beiden kleinen Plastikplättchen aus dem Etherconstecker aufgehoben? Am Kabel sind sie jedenfalls nicht.


    (zur Erklärung, die beiden Plättchen fixieren die Längs-Position des RJ45 in der Tülle - wenn die schon fehlten hast du evtl. ein Kontaktproblem)


    edit: siehe hier, Position D1/D2

    http://www.neutrik.com/zoolu-w…N+Cable+Connector+NE8MC-1

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

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