Spaß haben mit vielen fetten Bässen unter der Bühne

  • EIN Subarray und 40 Beiträge. Sagenhaft. ^^


    Apropos sagen – bekanntlich sagt ein Bild mehr als 1000 Worte:



    Die 'Wand' hinten ist Reihe 1 – zwei Boxen direkt nebeneinander. In Reihe 2+3 stehen sie mit etwa 50cm Abstand zueinander; irgendwie muss die Energie schließlich auch nach vorne gelangen. Außerdem sinkt so die nutzbare untere Grenzfrequenz des ganzen Konstruktes; während bei einer einzelnen MTL unter 40Hz nicht mehr besonders viel passiert geht hier auch bei 30Hz noch die Post ab, ohne dass je eine Schwingspule angeschlagen oder eine Pappe gerissen wäre.

    Wer direkt vor diesem 'Tunnel' steht braucht bei entsprechendem Programm schon einen robusten Magen – das wäre aber bei einem modernen Wattvernichtungsmonster an dieser Stelle auch nicht anders.


    Auf der Bühne ist bei Betrieb des gesamten Arrays übrigens spürbar weniger Alarm als bei dem Versuch, den gleichen Schalldruck nach vorn nur mit den beiden vorderen Boxen zu erreichen. Das ist aber auch nicht anders zu erwarten; Eigenschaft, Sinn und Zweck eines EFA ist schließlich Addition nach vorn und destruktive Interferenz zur Seite und nach hinten. Tatsächlich ist es, wenn ich hin und wieder mal unter der Bühne auf Inspektionstour bin, mitunter schwierig festzustellen, ob die mittleren und hinteren Boxen überhaupt laufen – während einem gleichzeitig vor der Bühne bereits deutlich die Hosenbeine flattern.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • 40 beiträge und die erste richtig gute information :D


    ich hätte jetzt tatsächlich nicht erwartet, dass die auslöschung unter der bühne so gut funktioniert, dass der bühnenboden verhältnismässig ruhig bleibt.

    das ist durchaus eine interessante info für mich!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wobei die Betonung hier auf 'verhältnismäßig' liegen sollte. Sicherlich spielt beim Thema Auslöschungen auch noch die Nähe zu Hallenrück- und Seitenwänden eine bislang nicht näher untersuchte Rolle; es gibt auf der Bühne sowohl Hot Spots als auch Stellen, an denen man kaum etwas vom Bass bemerkt.

    Die Versuchung, das Potential dieses Trumms als Tonler bei passendem Musikangebot auch auszunutzen, ist natürlich relativ groß. Und dann sollte insbesondere der Sänger vorne das auch ein bisschen mögen – womit wir dann wieder beim Ausgangspunkt wären... :S


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • werkeln 24 18"er

    ich ging hier von 24 Einzelboxen mit je einem 18er aus. Deshalb meine Frage nach der Ohmzahl/Verschaltung an 3 Endstufen, weil mich interessiert ob die Endstufen an 2 Ohm laufen. Ob das jetzt MTL 1 oder 2 ist, kann ich nicht erkennen. Jedenfalls handelT es sich bei beiden um Doppel 18er.


    Also wie hast du das gemeint, 24 oder 12 Doppel18er Boxen ?


    Das sich eine Keule auf der Bühne nicht so extrem bemerkbar macht, hatte ich ja schon vermutet. Man sollte aber nicht vergessen das die Standgas laufen. Ab 1,5 KW aufwärts pro Box, fliegt vermutlich das ganze Podest samt Musiker durchs Dach und die Leute fallen tot um. :P


    Diese Kombi ist also auf andere Situationen z.B. Openair nicht so einfach übertragbar.

  • e-on,


    die teile die billbo meint haben je vier 18"er pappen ... = MTL4
    und auch das wurde hier doch schon mehrfach erwähnt.
    also entspann dich doch mal ein bisschen und lese zunächst mal die alten posts ;);)


    billbo

    die sängerin, mit der ich vor ein paar jahren in eurem laden war, mag das mit den bässen unter der bühne überhaupt nicht. ich kann mich aber noch recht gut dran erinnern, dass wir da einen neuen und jungen (und eigentlich sehr guten) drummer dabei hatten, der aber leider durch seine vollgas-spielweise die bühnenlautstärke ziemlich nach oben angehoben hatte. wir hatten an dem abend definitiv ein problem mit der bühnenlautstärke, das mit den subs unter der bühne ging da irgendwie unter... ich habs jedenfalls nicht bemerkt, aber vielleicht hat sich das an dem abend alles irgendwie summiert.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, summieren soll sich die Sache nach vorne irgendwie schon – so war und ist jedenfalls der Plan. Oder habe ich da jetzt was missverstanden? :saint:

    @eon: 6x4 sind auch 24. Ursprünglich sind pro Box je 2 parallel geschaltete Chassis auf einem Kontaktpaar herausgeführt; wie und womit man das dann letztlich betrieb blieb jedem selbst überlassen. Mit der Änderung in eine Reihen – Parallelschaltung ist's jetzt einfach eine 8Ohm Box, bei der die zugeführte Leistung gemütlich auf 4 Schwingspulen (und eine gewaltige Membranfläche) verteilt wird. Die 3 uralten AB Systems 1100A Endstufen für den Betrieb schaffen nominell so um die 2x 500W an 8Ohm; die dafür aber auch als Sinus über Stunden oder Tage statt nur rechnerisch für ein paar Millisekunden. Wer's mag und mit Gewalt drauf anlegt darf sie sogar ein bisschen ins Clipping fahren – dann bebt zwar das Dach, aber die z.T. 25 (oder mehr) Jahre alten Pappen stecken das in diesem unproblematischen Leistungsbereich klaglos weg.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Nur kurz eine Verständnisfrage


    Wenn ich den Abstand zwischen den Sub-Fronten mit 1.31m wähle und das Delay pro Reihe um 3.85ms verzögere, dann habe ich den Effekt um 65Hz am deutlichsten?


    Auf welche Frequenz ist das hier diskutierte EFA getuned?

    Der Ton macht die Musik.

  • Du musst dabei den "Effekt" genauer definieren:

    - Addition nach vorne - ist, wenn alles richtig gemacht wurde, mit voller Bandbreite vorhanden

    - Auslöschung bei 90grad

    - Auslöschung bei 180grad

    - sonstige Winkel...


    kurzum - eine echte Tuningfrequenz gibt es nicht, man kann höchstens probieren per Länge des Arrays möglichst tief und geringe Abstände untereinander möglichst gleichmässig zu richten.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Genau. Je länger das Array, um so tiefer die untere Grenzfrequenz, bis zu der hin es funktioniert. Je mehr einzelne Elemente man auf dieser Strecke unterbringt, um so gleichmäßiger und stärker seine Richtwirkung. Recht anschaulich werden die Zusammenhänge z.B. hier erklärt: https://www.prosoundweb.com/ch…oofer_array_made_visible/

    Man kann durchaus auch mit unterschiedlichen Abständen und/ oder Delayzeiten experimentieren und dank Mapp oder ähnlicher Programme simulieren, was dann passiert.

    Allerdings zumeist eher virtuell. In der Praxis hat man es stets mit viel zu vielen begrenzenden Faktoren zu tun: maximale Arraylänge und verfügbare Elementezahl sind vorgegeben, außerdem sind die Elemente nicht unendlich klein und man kann sie natürlich auch nicht beliebig nah hintereinander stellen (Achtung: maßgeblich für die Delayzeit ist natürlich immer der Abstand von Schallwand zu Schallwand und keineswegs der bis zur Rückwand der folgenden Box!).

    Im konkreten Beispiel ist die Sache noch viel banaler: es gibt ein paar freie mögliche Positionen. Und viele, viele Stellen, an denen Podestbeine im Weg sind... :rolleyes: Typischer Fall von 'so isses eben, mach was draus'.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ok. Ich hatte dies hier als Orientierung benutzt (Seite 4: https://www.dbtechnologies.de/…ickStartGuide_SubH_de.pdf). Da hatte ich das so verstanden, dass man quasi die auszulöschende Frequenz mit dem Abstand zwischen den Bässen definiert. Bei 65Hz wären das eben zum Beispiel 1.31m Abstand.


    Ist das so nicht korrekt? Ist es also so, dass je grösser der Abstand, desto effizienter wird die Anordnung?

    Der Ton macht die Musik.

  • Da hatte ich das so verstanden, dass man quasi die auszulöschende Frequenz mit dem Abstand zwischen den Bässen definiert. Bei 65Hz wären das eben zum Beispiel 1.31m Abstand.

    Und konkret wird da von der Auslöschung bei 180Grad gesprochen.


    Ob das die am meisten störende Winkel-/Frequenzkombination in deinem Raum ist musst du als Anwender beurteilen. Auch handelt es sich dabei um ein recht kleines Array von gerade einmal 2 Reihen Tiefe.


    außerdem sind die Elemente nicht unendlich klein und man kann sienatürlich auch nicht beliebig nah hintereinander stellen (Achtung:maßgeblich für die Delayzeit ist natürlich immer der Abstand vonSchallwand zu Schallwand und keineswegs der bis zur Rückwand der folgenden Box!).

    bzw. - um genau zu sein - der Abstand von einem Schallemitter zum nächsten; man kann auch die Basslautsprecher um 90grad gedreht Seite an Seite stellen, was zur Folge hat dass sich der Schall nicht mehr um die Gehäuse beugen muss. Es gab/gibt ja sogar ein recht grosses Array eines amerikanischen Lautsprecherproduzenten für Grossbeschallungen, welches so arbeitet - habe leider gerade den Namen nicht mehr parat.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

    Einmal editiert, zuletzt von audiobo ()

  • e-on,


    und lese zunächst mal die alten posts ;);)

    ja, jetzt im nachhinein kann ich die doch sehr zerstückelten Infos von verschiedenen Schreibern zusammensetzen. Du und einige andere Schreiber kennen allerdings den Raum und kennen Billbo. Ich bin im Gegensatzt dazu fremd hier. Ich bitte also um etwas Nachsicht.

  • Doch schon. Für Auslöschung nach hinten. zur Seite, bzw. nach oben sieht das wieder anders aus.


    EDIT: Bei CSA ist die Auslöschng nach hinten immer "perfekt". Bei EFA die Summierung nach vorne.

    Demnach ist ein EFA, bestehend aus CSA -"EinzelQuellen" denklogisch das Optimum?

  • Die Frage ist, was du damit erreichen willst.

    Die Dämpfung nach hinten ist bei CSA ja schon sehr gut.

    Die Impulstreue ist durch CSA schon dahin.

    Die stärkere Bündelung durch EFA bringt im Zweifelsfall nix, bzw, wäre es einfacher eine Zahnlücke aus CSA zu bauen, also durch die Breite enger zu bündeln. Dadurch ist dann die Verteilung vor der Bühne auch gleichmäßiger.

  • Diese Frage stellte ich auch eher aus theoretischem Interesse. Bis vor einigen Jahren (als ich noch Rock'n Roll machte) war Emissions-/Immissionsschutz hier tief im Osten noch ein Fremdwort. Da stand der Chef des jeweiligen Ordnungsamts noch mit am FOH, hat uns mit Biernachschub versorgt und eigentlich immer nur gesagt: "Mach ma lauter!". Schon acht Single-18-er ohne/oder mit geringen Zahnlücken droschen eine ziemliche Poweralley ins Publikum - so daß wir sie (herbe) unter der Bühne krümmen mussten, damit wir im Bass zumindest annähernd auf 80 Grad horizontale Coverage kommen. Wir haben damals auch mit CSA herum probiert, aber mangels tauglicher, bezahlbarer Allpässe eben immer nur auf eine konkrete Frequenz rechnen können - ab zwanzig Hertz drüber oder drunter begann wieder das Chaos und das zum Teil kontraproduktiv. Deswegen meine Frage, wie das inzwischen sauber (D&B-Bässe machen das ja ziemlich geil) berechnet und auch verwirklicht wird.