d&b Soundscape

  • Darf man sich auf neue Soundwelten auch bei Großveranstaltungen freuen oder ist das eher eine Nischenanwendung für Kraftwerk und Co. ?


    Objektbasiert wie Atmos. Nur halt nicht für Zuhause oder Kino sondern PA.


    https://www.dbsoundscape.com/


    Oder anders gefragt, was ist das nächste große Ding nach den LAs ?

    Zurück zu den alten PA Wings wird es sicher nicht gehen.


    Gruß,
    Kurt

  • Ich denke wir sehen hier die Erweiterung eines "Universums", "Systems" oder wie Ihr es auch nennen mögt, welches seine Attraktivität in Richtung Festinstallation steigert. Dabei macht es die Integration in den Hauseigenen workflow natürlich auch einfacher ein solches System bei Events einzusetzen.

    Allerdings wird es sicher nicht DAS nächste große Ding. Da steht dann an den meisten Stellen sicher das Budget im Weg.


    Aus Sicht des Herstellers ist es ein weiterer Baustein, der zum erhöhten Einsatz von Bauteilen aus eigenem Haus anregt, wie so manche Innovation der letzten Zeit.

    Anders philosophiert könnte man auch sagen, mit solchen und vorherigen Entwicklungen (AP) konnte man den Trend, weniger Systeme wegen stark gestiegener Leistungsfähigkeit (gegenüber früher) zu benötigen, wieder erfolgreich umkehren. Das Ganze in dem man immer mehr Perfektion möglich macht.

  • man kann schnell erkennen, dass so eine lösung vor allem den absatz von lautsprechern enorm fördern kann ;)


    also sicherlich ist das eine interessante sache, ohne frage.

    ich habe sowas ähnliches schonmal gehört, bei kollege thieloliver. das ergebnis kann einen schon beeindrucken!

    aber es wird sich wegen des finanziellen aufwandes sicherlich nicht sehr weit verbreiten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich denke eher dass sich d&b auf Dauer mehr auf Festinstallationen konzentrieren und den klassischen Grossbeschallungsmarkt anderen überlassen wird. Für was anderes ist diese Technologie schlicht zu teuer. Vgl. Meyersound D-Mitri und Constellation.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das wiederum glaube ich nicht. Schließlich haben sie da gerade erst mit einem neuen System ein Zeichen gesetzt. Bei normalen Laufzeiten sind wir ja dann schon bei 2027. Ich denke es geht um die Stärkung des Standbein Installation.

  • Eine interessante Frage ist wie man eine solche Anlage überhaupt einsetzt. Mit der korrekten Aufstellung des Systems allein ist es ja nicht getan.

    Will heißen die Signale müssen auch der Anlage entsprechend aufbereitet werden. Denke da braucht es einiges an Knoff-Hoff am Pult etc..


    Ich stell mir 2 grundsätzliche Szenarien vor.


    Einmal die Option eine ( Rock ) -Band, möglichst natürlich und direkt an den Hörer zu bringen. Ortbarkeit ( evtl. dynamisch ), Sprachverständlichkeit usw. und das für möglichst viele Hörer.

    Sozusagen ein virtuelles Klangbild der Band in die "Luft" zu zaubern. Ohne sonstiges Bling-Bling.


    Szenario 2 : Bands wie Kraftwerk.

    Da spielt die Natürlichkeit der Instrumente keine größere Rolle. Zudem werden Effekte eingesetzt welche die Möglichkeiten von Soundscape anders nutzen. Etwa umherwandernde Sounds.


    Nett an Soundscape finde ich auch das derart viele Boxen = Membranfläche zum Einsatz kommen das die ewig unterbelichteten Bassmitten mal wieder glänzen dürften. :)

  • Mit LISA hat L-Acoustics ja etwas ähnliches. Da sieht man dann auch Anwendugsbeispiele.
    Interessant wäre, ob man das Ganze mit einer automatischen Positions- und Bewegungserkennung kombinieren könnte oder wie das insgesamt bei dynamischeren Anwendungen als einem Orchester funktioniert.

    Aber so wie ich das verstanden habe, zielt hier auch darauf ab, ein künstliches Nachhallsystem erstellen zu können.

  • Naja, die Zeit, wo solche Systeme tatsächlich auf nem Stadtfest eingesetzt werden dürfte in weiter Ferne liegen.

    Im Bandbereich sehe ich zB hyperrealistische Beschallungen mit perfekter Ortung und ggf Raumsimulation bei singulären Events, wie Unplugged oder Crossovershows, wo das Publikum eh bereit ist mal nen Euro mehr springen zu lassen.

    Ihr solltet Euch auch mal Gedanken machen, in welchen Gebieten tatsächlich heute schon Geld vorhanden ist und ggf für andere Gewerke fast schon verschleudert wird.

    Bei Industrieproduktionen hängen hunderte von Wackellampen mit 5-stelligem Anschaffungspreis.

    LED Walls oder gigantische Projektionsmappings mit Softedge über X Projektoren.

    Gefüllt mit sündhaft teuer produziertem Content aus Medienservern, die Geld kosten, als wären sie blattvergoldet.

    Die Jobs, wo mit Technologie richtig auf die Kacke gehauen wird, gibt's schon lange.

    Denkt an Klassik oder Theaterproduktionen aus der "Hochkultur"! Da werden unvorstellbare Summen in Akustikmaßnahmen oder Setbau gesteckt.

    Nur wir Tonfuzzis haben uns damit zufrieden gegeben, dass wir grade mal soviele Lautsprecher liefern dürfen, dass wir eine einigermaßen gleichmäßige Coverage auf der Publikumsfläche hinkriegen. - und das Ganze meist mit dem höchst frustrierenden Ergebnis, dass das Normalpublikum unsere Mühe sensorisch noch nicht mal erfasst.

    Diese 360 Grad bzw 3D Systeme liefern dagegen zum ersten Mal einen akustischen Mehrwert, den (natürlich contentabhängig) wirklich jeder merkt.

    Meine Eltern zum Beispiel, die selbst keinen audiophilen oder musikalischen Background haben und mir mit Ende 40 gelegentlich immer noch empfehlen doch was vernünftiges zu machen, haben sich das Ding angehört und sofort verstanden, dass man sowas braucht.

    Guckt Euch mal an, welche Fortschritte gerade in den Bereichen VR/AR, Gaming und 3D Video gemacht werden.

    Anwendungsfälle gibt's für solche Systeme ganzschön viele...

    Wer auf Tour mal in meine Gegend (30km nordwestlich von KA) kommt kann sich das gerne bei mir mal anhören. Einfach per PN nen Termin ausmachen. Der Ein oder Andere war ja schon da...

    Einmal editiert, zuletzt von thieloliver () aus folgendem Grund: Himmelsrichtung korrigiert ;-)

  • Denkt an Klassik oder Theaterproduktionen aus der "Hochkultur"! Da werden unvorstellbare Summen in Akustikmaßnahmen oder Setbau gesteckt.

    Nur wir Tonfuzzis haben uns damit zufrieden gegeben, dass wir grade mal soviele Lautsprecher liefern dürfen, dass wir eine einigermaßen gleichmäßige Coverage auf der Publikumsfläche hinkriegen. - und das Ganze meist mit dem höchst frustrierenden Ergebnis, dass das Normalpublikum unsere Mühe sensorisch noch nicht mal erfasst.

    Diese 360 Grad bzw 3D Systeme liefern dagegen zum ersten Mal einen akustischen Mehrwert, den (natürlich contentabhängig) wirklich jeder merkt.

    sehr gut beobachtet und auf den punkt gebracht! :thumbup:

    das doofe ist nur, dass die billigheimer, die jeden, aber auch jeden sinnvollen preis kaputt machen müssen, ganz offenbar nicht aussterben. die wachsen irgendwie immer nach...

    und die großen und wirklich sehr gut bezahlten produktionen werden sich die paar firmen, die wirklich richtig geld verdienen, sicherlich nicht so einfach aus der hand nehmen lassen. und diese firmen werden natürlich in solche systeme investieren, denn das hebt sie noch weiter von der masse ab - mit sicherheit! 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nachdem der Thread in den letzten Jahren ein bisschen verwaist ist, möchte ich mal auf ein Projekt hinweisen, das mit dem genannten System realisiert und ausführlich in ProductionPartner besprochen wurde.

    "Baroque Immersions: Spatial-Audio in der Kölner Philharmonie"

    https://www.production-partner…oduction-partner-09-2020/

    Das ist vielleicht ein Ausgangspunkt um weiter über 3D-Audio abseits der ganz großen Veranstaltungen zu diskutieren.

  • Ich weiß der Thread ist alt, aber ich weiß nicht wohin damit...


    Ich habe mit Holger Schwark, der viele immersive Produktionen gemacht hat, zum Thema Immersive Audio gesprochen. Vielleicht interessiert´s ja jemanden.


    Mittendrin statt nur dabei? Immersive Audio in der Praxis #mothergrid
    Immersive Audio ist momentan großes Thema. Grund genug für mothergrid nachzufragen. Ein Interview mit Tonmeister Holger Schwark.
    www.mothergrid.de

  • Ich hab diesen Sommer noch 3 "Immersive" Produktionen:


    Dieses Wochenende Mannheim Schloss in Flammen - Operngala mit Höhenfeuerwerk für ca 3500 Zuhörer.

    Ich komme grad vom ersten Aufbautag.


    1. Septemberwochenende das Fermate Festival hier in der Südpfalz. Kleine feine Kammermusikgeschichte im historischen Winzerhof für ca 300 Leute


    4. Septemberwochenende Carmina Burana im Saarland


    Bei allen Produktionen hab ich an der Bühne ein 3D Setup (also auch mit Z Achse) im Einsatz und benutze "Außenrum" Lautsprecher für die Raumsimulation.

    Die Signalverteilung macht ein Spatialsound Wave System vom Fraunhofer IDMT.

    In Mannheim zB für 68 Lautsprecher an 39 Positionen.