Gate für Micros in Kirche?

  • ...muss es? Ich sehe jetzt von aussen nicht was das für ein Schwanenhalsmikro ist, aber ein sauber konstruiertes kleines Richtrohr a' la ME36 wäre da weit genug weg von lästigen Nebengeräuschen. Kleine Anekdote an dieser Stelle: Die Kirche in meiner Heimatstadt hat etwa alle 10 Jahre eine andere ELA. Derzeitiger Stand sind 6 Monacor-Zeilen, ein kleines Yamaha TF und diverse Schwanenhälse und Anstecker. Klanglicher Erfolg eher mässig - es rauscht hörbar, Nebengeräusche (flüstern vor dem Altar...) werden sinnlos hochgezogen und den Kompander der Funkstrecken hört man auch...

    Bis jetzt am besten war die Variante von vor ca. 25 Jahren: 6 JBL Control 1 (die Originale, nicht die Chinateile), ein betagter Einschubkassettenverstärker, zwei Sennheiser Richtrohre auf XLR-Schwanenhälsen an Kanzel und Altar und ein VHF-Mikroport aus der 1000er Serie von Sennheiser mit "Hummel" (MKE40). Gab halt leider irgendwann keine Ersatzteile mehr...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ... aber ein sauber konstruiertes kleines Richtrohr ...

    ...ist es definitiv nicht!

    Wenn man genau hinschaut, sind die Abstandsverhältnisse schon dämlich und durch den bescheuerten festgeschraubten Knickgalgen wird jeder Versuch des Herrn Pfarrer, daran etwas zu verbessern mit noch mehr Nähe des Mikros zum heiligen Buch und noch mehr Rascheln belohnt :D

  • Und das ist der vom TS pileo gemeinte Ambo?

    Dann bitte ich um Bezugsquelle Deiner Kristallkugel.

    Wenn nein, dann bringt uns das nicht wirklich weiter...

  • wobei man in der auf dem bild dargestellten situation z.b. mit einer hyperniere sicher brauchbare ergebnisse hinbekommen könnte.

    denn ich meine: warum muss man das papiergeräusch denn unbedingt weggaten? es darf halt nicht deutlich lauter als die sprache sein, dann geht das doch. schliesslich sieht man ja auch, wenn er umblättert.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also meine Erfahrung mit umblättern und Nebengeräuschen und so. Es ist meistens die schlechte Entkopplung von Körperschall von Pult zu Mikro. Gerade wenn es ein Schwanenhalsmikro ist, das am Pult befestigt ist.

  • Genau! Bei der Anordnung auf dem Bild ist es die Kombination aus Körperschall durch die Festmontage + die Unmöglichkeit bei Bedarf den Mikrofonabstand zum Sprecher zu verringern.

    Vielleicht macht uns 'pileo' mal ein Foto von der Situation und verrät welches Mikro da zu sehen ist?

  • Naja, wie und wo soll man denn das Mikro montieren? Auf ein eigenes Stativ stellen? Sieht irgendwie ein wenig deplaziert aus.


    Wir wissen ja auch nicht, ob da evtl. mit einer Gummiplatte an der Montageseite entkoppelt wurde. Auch meine ich, dass viele Schwanenhälse sowieso eine fixe Entkopplung integriert haben.


    Auch habe ich schon eine Variante mit Grenzfläche gehört/gesehen. Das hat super funktioniert, zumindest waren die Sprecher ausreichend deutlich zu hören.


    Von AKG gibt es ja auch diese Bleistiftmikros (C747), ebenfalls auf Schwanenhals. Sind zwar schon in die Jahre gekommen, aber sind sicher nicht das schlechteste Material hierfür, sofern man wirklich am Mikro ansetzt.


    Allerdings wissen wir wirklich nichts über die gegebene Situation und was nun störend ist und wie es evtl. zustande kommt. Daher ist es doch eher spekulativ hier konkrete Lösungsansatze zu nennen.


    Daher wieder zurück und ausführende Fachfirma herbei zitieren. Wenn da wirklich ein Gate/Expander und gar ein Kompressor arbeitet, dann sollen die das einfach wieder abstellen. Braucht hier wirklich niemand und macht nur ärger. Lieber das ganze neu einjustieren und dann vor allem eine ausführliche Einweisung samt verständlicher Dokumentation an das Personal rausgeben. Das wäre meiner Meinung nach der zielführendste und (ich hasse dieses Wort) nachhaltigste Vorgang.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

    Einmal editiert, zuletzt von yamaha4711 ()

  • Naja, wie und wo soll man denn das Mikro montieren? Auf ein eigenes Stativ stellen? Sieht irgendwie ein wenig deplaziert aus.

    1. längerer Schwanenhals bzw. höherer Ansatzpunkt des selben.

    2. eine teleskopierbare Lösung, damit eine Höhenänderung unabhängig von der Entfernung zum Sprecher vorgenommen werden kann.


    Bei obiger Lösung kannst du mit dem Mikro NIE dichter an den Redner, als an das Pult kommen - egal wie du es anstellst.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Sicherlich gibt es mechanische Lösung, um das Mikro näher an den Sprecher zu bekommen und weiter weg von der Störquelle. Allerdings vermute ich, dass auch so eine Lösung ins Leere läuft, da mit hoher Wahrscheinlichkeit keiner der Sprecher das Mikro auf seine Bedürfnisse ausrichten wird. Das wird wohl so genommen und genutzt wie hingestellt/eingestellt und wenn die Putzfrau das verstellt, dann ist das eben so.


    Und wenn man mal daran rumdreht, dann geht das voll über die Anlage, da dies wohl auch mitten im Betrieb sein wird. Da werden ja auch Danksagungen und so Zeugs zum Besten gegeben und da ist dann alles dabei, Vom 2m Riesen bis zum Kindergartenkind.


    Dann würde mich auch noch interessieren wie die das im Bundestag machen. Da ist auch ein Rednerpult und die Mikros sind da schon recht weit weg von der Signalquelle. Da wird ja auch rumgehampelt und ab und zu gar auf den Tisch gehen. Hört man nix bis nur sehr wenig von. Gut, die wohl dort verbauten Sennheiserlauscher sind nicht im Budget einer Kirchengemeinde drin. Dennoch, ich mache auch öfters mal Konferenzen und nehme da ein Rednerpult mit einem oder zwei Kleinmembraner ab, welche eben auch nicht vollständig optimal ausgerichtet sind. Allerdings habe ich da nicht Probleme der genannten Art und ich habe weder Gate noch Kompressor oder gar einen Leveler im Kanal. Auch kein Optogate und eine Einweisung bekommen die auch nicht. Da ist meist keine Zeit oder die Sprecher sind sowieso etwas beratungsresisten. Das muss halt funktionieren, egal wie und das tut es auch in 99% der Fälle.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • 2. eine teleskopierbare Lösung, damit eine Höhenänderung unabhängig von der Entfernung zum Sprecher vorgenommen werden kann.


    Bei obiger Lösung kannst du mit dem Mikro NIE dichter an den Redner, als an das Pult kommen - egal wie du es anstellst.

    Genau! ... deshalb hatte ich das Bild ausgesucht.

  • Das Bundestags-Mikro ist ein (bzw. zwei) Micotech Gefell Kardioid-Ebenen-Mikrofon KEM 970 - verallgemeinert ein Mikofon-LineArray - und jeder Verwaltungsrat bekäme Schnappatmung bei den aufgerufenen Preisen.


    Gruß

    Andreas


    Upps..., zu spät Treibsand war schneller

    Si tacuisses ...

    Einmal editiert, zuletzt von krups200 () aus folgendem Grund: Upps..., zu spät Treibsand war schneller und Orthographie ist Glückssache

  • und gar ein Kompressor arbeitet, dann sollen die das einfach wieder abstellen. Braucht hier wirklich niemand und macht nur ärger.

    also das sehe ich nicht so. ein sinnvoll eingestellter kompressor ist immer eine gute lösung.

    in solchen sprechsituationen dient er mir vor allem gegen zu kurze besprechnungsabstände, also quasi als eine art schutzlimiter gegen zu unangenehme pegel aus den boxen. wie hier ja schon geschrieben wurde, ist das erkennen der richtigen lautstärke gerade für laien oder fremdredner nicht immer einfach.


    und die mikros im bundestag kommen, wie die kollegen ja schon angemerkt haben, ausnahmsweise mal nicht von Sennheiser:

    http://www.microtechgefell.de/…-ebenen-mikrofon-kem-975-

    oder hat Sennheiser nach Neumann auch Gefell aufgekauft? man bekommt ja nie alles mit...


    Genau! Bei der Anordnung auf dem Bild ist es die Kombination aus Körperschall durch die Festmontage + die Unmöglichkeit bei Bedarf den Mikrofonabstand zum Sprecher zu verringern.

    den körperschall kann man sehr gut durch spezielle gummimuffen-halter beseitigen. sowas ist z.b. bei den audio-technica U857 schon im lieferumfang enthalten. da sehe ich gar kein problem.


    der bedarf des mikrofonabstandes hängt auch von den generellen anforderungen ab. in kirchen haben wir da in der regel zwei wichtige dinge, die uns entgegenkommen:

    - relativ gemäßigte beschallungspegel

    - relativ weit vom mikrofon entfernte lautsprecher

    das bedeutet, dass die rückkopplungsproblematik nicht so wahnsiinig problematisch ist.

    nachteilig ist natürlich die realtiv lange nachhallzeit in kirchen, die den hallradius deutlich herabsetzt. aber unter dem strich sehe ich hier eher gute chancen, die sprachverstärkung auch mit einem mikrofonabstand von sagen wir mal 50cm noch sehr gut hinzubekommen.

    eine hyperniere oder ein kurzes richtrohr (das sich aber nur etwa über 5kHz von der hyperhiere unterscheidet und deshalb erst dort oberhalb seine vorteile ausspielen kann) sind hier aber sicherlich empfehlenswert.


    aber klar, je näher das mikro am redner ist, dest besser klingt es und desto leiser werden im verhältnis gesehen die störgeräusche.

    irgendwo habe ich mal einen ausschnitt einer messe gesehen, wo der pfarrer (oder war´s ein kardinal oder auch der papst?) das mikrofon auf einem sehr stabilen schwanenhals zwischen sich und dem buch hatte. der schwanenhals kam dazu von unten, oben drauf war ein einfaches gesangsmikrofon gesteckt, so dass sich das mikro praktisch direkt vor seiner brust befand. diese idee fand ich wirklich bemerkenswert - weil der kardinal (oder papst) verstanden hat, das dies in der situation eine sehr gute lösung für eine gute sprachverständlichkeit war. der techniker hatte also offenbar sehr gute argumente gefunden... ;)


    das ist jedenfalls meine meinung und meine erfahrungswerte dazu.

    ach so, ja: natürlich braucht man auch in diesem falle genug nutzpegel vom redner, flüstern ist also nicht die richtige vorgehensweise ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    3 Mal editiert, zuletzt von wora ()