I don't need that, 2.0

  • Da ich öfters Faschings- und Tanzveranstaltungen betreue, habe ich oft genug Handys anschließen dürfen. Mittlerweile bereite ich eine Klinke vor, sage jedem der damit kommt dass sie sich da anstecken können aber ihre Geräte selber bedienen müssen. Ich habe oft genug mich durch Bildschirmsperren quälen dürfen, undurchsichtige Wiedergabeapps nach dem "von Beginn an abspielen" Knopf durchsucht und mich geärgert... Ich nehm gerne alles an CDs und MP3s und sortiere das selber, bei genug Vorbereitungszeit schneide ich stücke auch passend zurecht um "spiel das Lied von 0:44 bis 1:49,5 und danach sofort Lied 2" zu umgehen, aber wer mit unprofessionellen Zuspielern kommt darf sich selber drum kümmern.


    Damit: IDN: Zuspieler mit Miniklinkenanschluss. ;)

  • ich hatte mal zwei rapper, die nach jedem zweiten satz sagten: "ey, mach ma laudaaa"...

    Wie der diskettenwechselnde Orgel/Keyboardspieler, welcher als Sidefill pro Seite ne d&B C7 hatte und meinte, dass er sich nicht hört. Hmm... ja klar. Und ja, die Anlage war an und war kurz vor der Kotzgrenze. Der Typ war einfach nur stocktaub.


    Und das mit der Eigenbedieung der fummeligen Handies/MP3 und was weiß ich noch für gedönse hatte ich auch schon so auf dem Plan. Leider nur mit mässigem Erfolg, denn wenn der Veranstalter den Künstler in Schutz nimmt und dir die Aufgabe doch aufbrummt, was willst du dann machen. Der wo die Moneten hat, macht die Regeln.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • so, heute haben wir wieder einen "ich-nutze-ein-linearray-und-baue-es-falsch-auf-aber-geht-schon-es-ist-ja-d&b" beschaller im haus.


    6er banane d&b Q-serie gestackt, die obere hälfte des arrays strahlt dabei etwa 4m über die köpfe der zuhörer... aller zuhörer. und natürlich hinten gegen die rückwand!


    als ich den kollegen frage, warum er die hälfte der energie so weit über das publikum richtet, kommt die unvermeidliche antwort:

    "ach, das geht schon":S


    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • 6er banane d&b Q-serie gestackt, die obere es arrays strahlt dabei etwa 4m über die köpfe der zuhörer... aller zuhörer. und natürlich hinten gegen die rückwand!

    Hier in der Region gabs nen DJ/Clubbesitzer, der sich aus seinem Geldtopf eine betrachtliche Menge Qühe samt einer aberwitzigen Menge Bässe (um die 20) gekauft hat.

    Dessen "Systemtechniker" hat die Arrays immer als Welle gebaut. Hängen sie an der Decke, strahlen die oberen Richtung Decke. Immer. "Die müssen eine Welle machen, wegen den Schallwellen"

    Gott sei Dank hat besagter DJ nach 3-4 Jahren den kram verkauft und mietet jetzt viel günstiger das Zeug samt Leuten, die Ahnung davon haben.

  • Ich finde LAcoustics hatte es damals als das VDOSC heraus kam richtig gemacht. Abgabe nur an zertifizierte Nutzer. Damit stellt man sicher, dass geschultes und evtl. sogar qualifiziertes Personal das Zeug hinstellt und man sich dadurch eben nicht den Namen kaputt machen lässt. Was bringt es wenn da schwäbische schwarze Kisten stehen oder hängen und es nach einem Karton eingetrockneter Trockenfrüchte klingt. Man sieht das Logo und denkt sich, na super, wieder mal ne Anlage die nicht funzt.


    Wie sagt Onkel Billbo immer so schön. A fool with a (very good) tool is still a fool.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • na ja, also ganz schlecht hat es ehrlich gesagt nun wirklich nicht geklungen.

    doch es hätte eben noch besser sein können, wenn man nicht diesen groben startfehler gemacht hätte.


    und was die sache mit den ungeschulten benutzern angeht:

    in meinem leben habe ich schon sehr viele schlecht aufgebaute und schlecht eingestellte d&b anlagen gesehen/gehört.

    trotzdem genießt der hersteller einen sehr guten ruf.

    daran kann es also nicht wirklich liegen.


    die vorgehensweise von L-Acoustics mit dem geschulten personal sehe ich trotzdem ausschliesslich positiv!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora: ich frag mich gerade mehr: Bleibt das überhaupt alleine stehen?

    ja, daran hab ich auch gedacht.

    und ich gehe auch schwer davon aus, dass eines der beiden hauptargumente gegen eine bessere ausrichtung auf das publikum (also die banane mehr zu neigen) genau hier zu suchen ist! 8)

    das zweite argument dürfte die auf/abbauzeit sein. stacken geht eben scheller als fliegen.:|


    aber ich betreue die veranstaltung nicht, das machen die kollegen. deshalb kann ich auch nicht nochmal nachfragen. und ich kann auch nicht mehr an diesem turm wackeln. ich hab feierabend ;)

    nur soviel: das publikum dürfte in der hauptsache über 60sein, die gefahr der bühnenerstürmung durch fans tendiert daher gegen null. und auch die musiker selbst werden mit 100%iger sicherheit nicht auf den boxen herumturnen, da sie eine ähnliche altersklasse haben. und auch unsere bühne ist keine podestbühne, sondern steht bombenfest. da wackelt nix.

    insofern bin ich da entspannt, solange man das ding eben nicht weiter neigt :D


    wie sind hier eigentlich die empfehlungen des herstellers bezüglich stacking?

    weiß das jemand?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Räusper. Soo viel Einvernehmen bei die Proffis? Das ist ja mal eine reizvolle Aufgabe. :evil:


    na ja, also ganz schlecht hat es ehrlich gesagt nun wirklich nicht geklungen.

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wie wir ja alle stets vor Augen haben:saint:, beruht die vertikale Richtwirkung einer Schallzeile im niederfrequenten Bereich im Wesentlichen auf dem Effekt der destruktiven Interferenz. Je länger die Zeile, um so besser und breitbandiger die Auslöschung darüber und darunter. M.a.W.: je länger die Zeile, um so weniger Mulm puste ich Richtung Decke und Fußboden; sowohl effektiv als auch erst recht relativ (zur abgestrahlten Energie in der gewünschten Richtung).


    Ich kenne das Venue nicht; gehe aber davon aus, dass der Publikumsbereich nach hinten nicht ansteigt – dann wirkt der Aufbau dem ersten Anschein nach tatsächlich erst mal wenig sinnvoll. Aber nur mal angenommen, bei den 6 Tops waren alle Konuslautsprecher in Betrieb, jedoch lediglich bei den unteren 3 oder 4 auch die Treiber – dann hätte der Kollege ALLES richtig gemacht und die Aufgabe mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich gelöst. (Ich weiß, dass bei simplen Passivweichensystemen à la 'Q' solche Möglichkeiten erst mal nicht vorgesehen sind. Aber u.U. wiegt der Effekt 'weniger Mulm' trotzdem weitaus höher als das bisschen HF- Reflektion von der Hallenrückwand.)


    Gern geschehen. Feuer frei! :D


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Genau deswegen ist der Betrieb eines LA im Groundstacking nicht immer wirklich sinnvoll.


    Um das eben vernüftig und richtig zu erledigen benötigt man eine gewisse Länge und das lässt sich dann oftmals nicht mehr Stacken, also sollte man es fliegen und da kann man dann auch ganz gezielt zielen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • ...Aber nur mal angenommen, bei den 6 Tops warenalle Konuslautsprecher in Betrieb, jedoch lediglich bei den unteren 3oder 4 auch die Treiber – dann hätte der Kollege ALLES richtiggemacht und die Aufgabe mit den ihm zur Verfügung stehenden Mittelnbestmöglich gelöst. (Ich weiß, dass bei simplenPassivweichensystemen à la 'Q' solche Möglichkeiten erst mal nichtvorgesehen sind. Aber u.U. wiegt der Effekt 'weniger Mulm' trotzdem weitaushöher als das bisschen HF- Reflektion von der Hallenrückwand.)...

    "hätte" ist aber nicht "hat".:)

    die länge spielt bei einem linearray eine wichtige rolle, das wissen wir hier im forum ja auch schon seit einigen jahren ;)

    doch wie du schon selbst bemerkt hast, ist das abstellen des HT in der Q nicht so ohne weiteres möglich. man müsste die HT in den oberen boxen schon abklemmen. aber dann hätten sie sicher auch entsprechende aufkleber oder markierungen, damit man sie nicht aus versehen unten einbaut... :/:S


    wir haben in unserer halle mittlerweile darauf reagiert, solche geraden stackings an der rückwand möglichst viel energie zu rauben: wir haben einige tausend euro in traversen mit viel stoff dran investiert! sehr wahrscheinlich lag der ausreichend gute sound eher daran als an der tatsache, dass "das bisschen HF-Reflektion" keine rolle spielt ;)


    ich bin weiterhn der ansicht, dass man es hätte besser machen können - und zwar wie yamaha4711 passend erwähnte: mit dem fliegen der systeme!

    damit haben wir hier in der halle bisher die allerbesten erfahrungen gemacht.

    aber man weiß ja wie das meist läuft: wenn es nicht gut klingt, ist immer die halle schuld - und meistens stimmt das ja auch - aber eben nicht immer ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • wie sind hier eigentlich die empfehlungen des herstellers bezüglich stacking?


    weiß das jemand?

    Array Calc sagt, das man nur 8 Boxen überhaupt eingeben kann. Wenn man 8 eingibt, also "nur" 5 Tops, gibt es keine Konfiguration bei der man nicht Warnungen um die Ohren gehaut bekommt.


    Cardio habe ich in Array Calc bei der Anwendung auch nicht gefunden.

  • die entscheidung, ob gestackt oder geflogen wird überlassen wir natürlich den produktionen. in diesem falle war es sogar so, dass deren lichtfraktion eigene traversen mit frontlicht an unseren hängepunkten geflogen hat - und die tonfraktion diese aufhängungen nicht nutzte.

    über die wahren gründe für dieses vorgehen kann ich leider auch nur spekulieren.


    ThoSchu:

    es ist also in arraycalc nicht vorgesehen, dass man so eine lange banane auf den bässen stackt? ich meine mich auch erinnern zu können, dass mehr als drei tops nicht vorgesehen sind. das muss aber nicht stimmen, da ich kein d&b user bin und daher keine erfahrungen damit habe.

    bei dieser sachlage frage ich mich gerade: hätten wir als hallenbertrieber da einschreiten müssen? ich kläre das mal am montag mit unserem TL.

    und nein, wir waren nicht der veranstalter. der veranstalter ist mir aber bekannt, er hat von technik nicht sehr viel ahnung und hätte das daher ebenfalls nicht beurteilen können. somit sehe ich die verantwortung hier durchaus beim anlagensteller, oder liege ich da falsch?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Sicherheitsfragen mal außen vor (ich hätte in dem Fall auch Bedenken): klar ist fliegen fast immer die bessere Alternative, brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. "Boxen hoch!!" propagiere ich generell seit ewig und drei Tagen – scheitert immer wieder gerne daran, dass das Label auf der Schallwand wichtiger ist als der Lift darunter oder der Motor darüber.

    die werden ja nun (hoffentlich) nicht alle an einem endstufenkanal gehangen haben. somit liese sich der ht auch im preset bearbeiten

    Lässt sich z.B. ganz einfach über Pult- Ausgangsmatrix lösen; der 'obere' Weg dann mit strammem Lowcut bei ein paar hundert Hertz. Dann kann man damit in Echtzeit spielen und hören, wie sich das tatsächlich im Saal auswirkt. Braucht man nicht mal ein iPad für.


    Ich schreib' das auch nicht einfach so, sondern aufgrund ganz konkreter Erfahrungen. In meinem Heimatvenue hängen ebenfalls 6 Mittelklasseelemente pro Seite, allerdings vergleichsweise richtig hoch und mit extremem Curving, weil der Publikumsbereich nach hinten stark ansteigt. Überdies selbstverständlich nicht wie anno Tobak zu zweit oder dritt von einem Ampkanal gespeist, sondern jedes einzelne mit komplett eigenständigem Processing und Amping – was die Feintuningmöglichkeiten innerhalb eines solchen Hangs entscheidend erweitert (die der möglichen Anwenderfehler allerdings auch ^^).

    Damit's aber sogar jeder DJ bedienen kann wurden damals für den Fall 'halb leerer Saal/ Balkon geschlossen' auf meine Anregung die jeweils oberen 2 von 6 abschaltbar gestaltet, ganz simpel per Schütz 'Strom an/ Strom aus'. Eben aus der Überlegung heraus, dass es keinen Sinn macht bzw. kontraproduktiv ist einen Balkon zu beschallen, auf dem sich niemand befindet. Es stellte sich jedoch mit der Zeit heraus, dass es bei Liveveranstaltungen auch mit geschlossenem Balkon wesentlich besser ist, die oberen Paare einfach mitlaufen zu lassen – der Effekt der besseren Directivity im Lowmid- Bereich aufgrund der 50% längeren Zeile (und/ oder der 50% zusätzlichen Abstrahlfläche) ist deutlich spürbar, der der zusätzlichen Reflektionen von der Hallenrückwand selbst im direkten A/B- Vergleich praktisch nicht zu bemerken.

    Möglichkeiten das immer mal wieder zu verifizieren/ auszuprobieren hatte und habe ich reichlich.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."