I don't need that, 2.0

  • in der verwaltung ist man überrascht, das so etwas überhaupt passieren konnte. aber da sogar der OB zeuge war, dass es eben nicht zu laut war, gibt es immerhin keine kritik an meiner arbeit. das ist ja schonmal was.

    jetzt wird darüber nachgedacht, wie man das problem beim nächsten mal vermeiden kann. eine lösung wäre, die senioren vor dem nächsten besuch so einer veranstaltung darauf hinzuweisen, das es laut werden könnte - und auf den tischen gehörschutz auszulegen. mal sehen ob das etwas bringt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gehörschutz auf den Tischen bringt wohl im Moment der Auseinandersetzung gar nichts. Wenn einer der Gäste auf Krawall gebürstet ist, dann macht der Krawall. Falls daraus ein Folgestreit entsteht, mag der vorgehaltene Gehörschutz hilfreich sein, aber kaum vorher.


    "Wenn jemand als Sturschädel zur Welt kommt, dann wird das mit dem Altersstarrsinn nicht leichter." - (Alte Indianerweisheit)

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • das kommt jetzt wieder sehr auf die rocker an... ich kenne da persönlich welche, die sehr leicht reizbar sind, und deren attacken man mit sicherheit nicht so einfach ausweichen kann. zum glück alte freunde aus jugendtagen... ;)

    was die normale heavymetal-fraktion angeht, gebe ich dir aber vollkommen recht. die sind froh wenn man sie in ruhe ihre musik hören lässt. und zwar LAUT! :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo wora, ich habe ja auch das zweifelhafte Vergnügen jedes Jahr an zwei Wochenenden 5 Veranstaltungen dieser art zu betreuen. Allerdings gibt es da zweimal "Vollgas" wo es den beteiligten fast nicht zu laut werden kann, zweimal "normal" und einmal "Seniorengerecht" zum Glück beschwert sich selten jemand direkt bei mir aber es kam schon vor das sich jemand beim Veranstalter beschwert hat. Aber wie auch bei dir war es da nicht so Laut und der Veranstalter hat es mir erst Tage später erzählt.

    Was aber wohl ein ernstzunehmender Faktor ist, ist die Geschichte mit den Hörgeräten. In einer Fortbildung durfte ich es selbst erleben wie sich das mit Hörgerät anfühlt. Das kann im Prinzip jeder von uns leicht nachvollziehen in dem er ein Mikrofon in den Raum hält und über Kopfhörer abhört. Man wird feststellen, das man alles sehr laut hört, sich aber nicht wie mit einem Gesunden Hörvermögen auf einzelne Gespräche konzentrieren kann. Die Filterfunktion über Ohren-Gehirn (wenn du dich in einer menge nur auf ein Gespräch konzentrierst) funktioniert nicht mehr.

    Deshalb war der Appell des Dozenten (Langjähriger Hörgeräte Entwickler) an die Veranstaltungsbranche, bitte wieder die die Induktionsschleifen zu benutzen (die übrigens scheinbar oft vorhanden sind, aber seltensten benutzt werden) und wenn man sie benutzt dieses durch ein Schild oder Symbol anzuzeigen. Viele Schwerhörige "Trauen" sich nich mehr in Öffentliche Veranstaltungen weil sie Trotz Hörgerät die Vorträge/Konzerte nicht genießen können. Und Schwerhörigkeit ist im Vergleich zu anderen Behinderungen nicht von weitem zu erkennen.

    Wenn sie aber noch ein Hörgerät mit T- schleife haben, und die Induktionsschleife in Betrieb ist, Hören sie den Ton so wie wir über unseren Kopfhörerausgang am Mischpult. Leider gehen die Hörgeräteherstelle dazu über diese T-schleife in den Modernen Hörgeräten nich mehr einzubauen da 1. ja der "Technische Fortschritt " so gut ist und die Dinger DSP´s haben und 2. die Induktionsschleifen nicht mehr Eingebaut / Benutzt werden. Leider ändert das an beschriebenem Phänomen nichts. Und wenn ich ehrlich bin würde ich zur not auch lieber ein Sauberes Signal aus dem Mischpult hören das ich mir dann auch Laut oder Leise drehen kann. Hatte jetzt nicht direkt mit dem "Seniorschläger" zu tun aber mir schien die Gelegenheit günstig um uns alle mal wieder dafür zu sensibilisieren.

    Gruß

  • habu:

    induktionsschleifen gibt es in "unserer" halle leider nicht.

    der herr trug aber entwedergar kein hörgerät, oder ein wirklich unsichtbares. ist aber auf jeden fall ein ansatz, darüber nachzudenken ob es auch damit zusammenhängen könnte.


    guma:

    jepp, genau sowas denke ich auch.


    gerade solche faschingsveranstaltungen zur massenbespaßung haben mich schon sehr früh gestört... und zwar genau wegen den typen, die unbedingt spaß haben wollten - und die überhaupt keinen spaß verstehen, wenn man ihre ansicht in dem moment nicht teilen kann. und genau in diese schublade hat opa ganz perfekt gepasst.

    irgendwie ganz schön schräg.


    heute hat das kopfweh übrigens deutlich nachgelassen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also ich mache momentan quasi täglich Karnevalssitzungen, aber handgreiflich ist bei mir noch keiner geworden - bis jetzt :D


    Finde sogar dass die Beschwerden generell deutlich weniger sind als bei sonstigen Veranstaltungen / Konzerten. Das mag vielleicht am generell höheren Alkoholpegel liegen...

  • Wir betreuen einige Karnevalsveranstaltungen und das Hauptproblem bei uns ist nicht die Lautstärke, sondern die Tatsache dass fast alle Acts inzwischen mit eigenem Set "einfliegen". Das ist auf der einen Seite ganz praktisch (alle In-Ear, eigene Funken usw...), auf der anderen Seite schon sehr übel, wenn die übergebene Monosumme (gelegentlich auch mal Stereo) sowas von Grütze gemischt ist, dass aus der Front-PA nur noch Mist kommt, man den Gesang kaum versteht und der offensichtlich aus welchen Gründen auch immer eingestellte Badenwannen-EQ am Bandpult seinen Job macht...


    Wo nachher die Beschwerden landen ist klar, aber den tourenden Acts ist das ja völlig egal. Geld kassiert und weg. Mancher Techniker findet wackelnde Gläser auf den Tischen "geil".


    Als kleiner Notanker liegen die Subs seit einiger Zeit auf nem beinflussbaren Aux, nachdem wir da Jahrelang wirklich lustige Sachen mancher Fremdmischer erlebt haben. Aber am Gesamtmix kann man damit natürlich auch nix retten.


    Mit einer braunen PA bei so einer Veranstaltung Vollgas zu geben ist für den ein oder anderen Fremdtechniker sicher cool - für die Zielgruppe aber völlig am Thema vorbei...

    Manchmal frage ich mich echt wie die ein oder andere Kapelle an Ihren Tonschrauber kommt...

  • Ganz einfach:

    Da man für etwas mehr als 2 Kiloeuro ein Digitalmischgerät mit allem drin, was man für eine Bandmischerei so braucht, kaufen kann und für weniger als 1000€ das Superduperbandselbstmischgerät, gibt's genau so viele "Experten" wie die Verbreitung dieser Geräte erwarten lässt ... ^^ ... Nachzulesen in den entsprechenden "Expertenforen" und zu erleben auf solchen Baustellen ...<X<X<X<X<X

  • @Volker:

    ach herrjeh, ist es wirklich schon so weit gekommen?

    darauf zu hoffen, das es den bands selber auffällt, das etwas nicht stimmt, ist sicher illusorisch.


    die einzige lösung die ich dabei sehe:

    ein ernstes gespräch mit den verantwortlichen, das man in zukunft wieder vermehrt auf die sprachverständlichkeit achten muss.

    denn es ist ja auch nicht im sinne der akteure auf der bühne, dass man ihre texte nicht versteht. und die veranstaltung leidet ja auch darunter.

    in sofern sollte da ein hohes interesse bestehen, eine praktikable lösung zu erarbeiten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hatte das große Glück, dass mir bei diesen eigenen Setups in letzter Zeit nur 3 Pulte untergekommen sind XR, X/M32 und QU. Da war ich jeweils mit der App bewaffnet.


    Was ich nicht brauche sind Musiker, die sich zu fein sind mich an ihr SetUp zu lassen und/oder gänzlich beratungsresistent sind. Ist mir aber erst einmal passiert.

    Letzte Woche hat mich sogar ein Keyboarder bei seiner Klaviersoundauswahl um Rat gefragt. Gänzlich unvorbereitete Musiker brauch ich aber auch nicht, sonst bekommt die Band von mir bald eine zweite Rechnung für Beratungsdienstleistungen ^^

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • ach herrjeh, ist es wirklich schon so weit gekommen?

    Das war vor über 10 Jahren schon so - damals waren die Pulte allerdings noch zu 99% analog - was mit dem integrierten 7-Band-Master-EQ, dem zusätzlichen Vitalizer und einem Alesis Midiverb völlig gereicht hat zum weiteren Verunstalten der schlecht gespielten Abfolge von schrägen Tönen, von den Protagonisten selbstbewusst "Musik" genannt...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Wo nachher die Beschwerden landen ist klar, aber den tourenden Acts ist das ja völlig egal.


    Also bei mir ist tatsächlich noch nie eine Beschwerde untergekommen weil eine Gastband miserabel klang.

    Die Präsidenten wissen ja was sie einkaufen und sie wissen eben auch, dass im Karneval Summen übergeben werden. Wenn sonst alles gut klingt merkt selbst der letzte Depp woran es liegt...
    Und egal wird es den Bands nicht sein, denn sie wollen im Folgejahr ja auf der selben Sitzung wieder spielen...


    Dass ich schlechte Bandsummen bekomme ist hier in den Hochburgen des Karneval (Düsseldorf / Köln) auch eher selten.

    Natürlich hat man da Kandidaten dabei - vor allem neue Bands ohne (guten) Techniker - wo es grausig klingt, aber die Mehrheit liefert zumindest ein akzeptables Ergebnis ab. Irgendwann kennst du eben auch die Techniker und sie kennen dich, da findet man immer einen Weg der für beide passt - sei es bezüglich der Lautstärke oder was auch immer....

  • Hallo,

    Lösung für schlechte Sprachverständlichkeit wäre vielleicht:

    Das "Playback" bzw. der Instrumentenmix kommt vom Bandpult, die Vocals werden extra vom Foh Pult (dazu)gemischt. Ist der Mix schlecht - kommt er halt leiser, die Stimmen können so aber verständlich eingebettet werden.

  • Die Lösung hatte ich früher häufiger mal von verschiedenen Karnevalsbands. Ist aber irgendwie scheinbar aus der Mode gekommen.

    Ich hab aber auch noch zwei:

    - der Klassiker: "Oh, da hast du den alten Rider bekommen..." - dafür hab ich Material angemietet... der "Rider" war aber auch schon letztes Jahr alt...

    - unflätig rumkrakelende Bandmischer, die ihren Kram nicht im Griff haben und den Schrott dann der Technik vor Ort unterjubeln wollen...


    Ja, ich weiß, alles schon tausendmal gelesen hier - aber ich wollt halt auch mal (;O)

    Kein Applaus für Scheiße!