I don't need that, 2.0

  • letzten Monat: auf den veralteten Rider angesprochen meint der Leadsänger einer Band zu mir "Hey, wenn du das gemerkt hast, dann bist du der erste seit nem Jahr, der das Ding gelesen hat"


    Und was ich noch weniger brauche als veraltete Rider, sind Locations die meine Rider als Bandtech einfach nicht gelesen haben. Klar, gibt viele kleine Clubs (gerade so die Liga bis 200 Plätze) in denen das da ist, was da ist. Aber vorher ein Signal, dass da irgendwas ganz und gar nicht hinhaut wär doch schön.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • hallo,

    veraltete rider sind einerseits unschön. Unschöner sind veraltete Showfiles, die man schön per email vorab geschickt bekommt und in heimarbeit in das Festivalsetup einpatcht. Der techniker, der das file geschIckt hat, dann wenigstens vor ort selber feststellt, was er da für einen bockmist gemacht hat.... glücklicherweise war noch genug zeit für ihn, das zu korrigieren... und er hat lange gebraucht. Das macht er bestimmt nie wieder :) .


    gruss,

    arnt

  • ich schicke meine files nicht mehr vorab irgendwo hin.

    hintergrund sind mehrere erfahrungen, das die vor-ort techniker das file so umgebaut haben, das es nicht mehr richtig funktionierte.

    das geht also auch mal in die andere richtung schief...


    seither schicke ich nur noch kanalbelegungslisten und im rider steht eindeutig, dass ich den pultinhalt mit meinem mitgebrachten file überschreiben werde. das ist dann natürlich vor ort sehr ärgerlich, wenn der rider trotz unterschrift im vertrag nicht gelesen wurde. das kommt für mich aber zum glück nur noch sehr selten vor, da ich in der glücklichen lage bin meistens mein eigenes pult mitbringen zu können. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Und was ich noch weniger brauche als veraltete Rider, sind Locations die meine Rider als Bandtech einfach nicht gelesen haben. Klar, gibt viele kleine Clubs (gerade so die Liga bis 200 Plätze) in denen das da ist, was da ist. Aber vorher ein Signal, dass da irgendwas ganz und gar nicht hinhaut wär doch schön.

    Das ist fast zwei Jahrzehnte mein Credo als Haustech gewesen.

    "Bandrider braucht man einfach mal garnicht!" Zumindest in der Liga unter 500pax.

    Die Nachwuchskollegen schreien alle ständig nach Ridern, was ihnen aber nix nützt, weil sie damit nicht umgehen können...

    ...weil sie eben immer wieder ähnliche, zum Teil etliche Seiten lange Rider überfliegen und dabei das Wesentliche übersehen. Aufbaupläne sind wegen kleiner, komisch geformter Bühnen oft Makulatur, die Inputliste ist zwar nice2have, muss aber eh an den Club&die Mikros angepasst werden, das Lichtsetup passt eh NIE und die Positionen für Backlinestrom kriegt man mit genug Kabel in den Griff.


    Mich hat dann immer mein Instinkt darauf gebracht, dass die über 20 Jahre zusammenspielende Punkband keine Stolperstricke im Rider hat, während man bei Acapella-Metal oder Balkan Brass vielleicht doch mal nachfragen sollte, was da auf der Bühne passiert.

    Grundsätzlich mieten aber die allermeisten Clubs mit eigener Technik nur äusserst ungern irgendwelche Technik zu. Da heisst es 'die Band muss mitbringen, was sie braucht'.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • "Bandrider braucht man einfach mal garnicht!" Zumindest in der Liga unter 500pax.

    Also mir zeigt ein Rider (auch veraltet) selbst im kleinen Rahmen, ob ich doch noch eine Unterverteilung mehr brauche und wo ich diese sinnvollerweise schon vor GetIn auf der Bühne hinwerfe - sobald die Kisten der Band auf der Bühne stehen wird`s umständlich und gerade in diesem kleinen Rahmen steht meist viel zu früh viel zu viel (inkl. sich unterhaltender Menschen) auf der Bühne herum.


    Auch eine frühe Einschätzung bzgl. Anzahl der benötigten grossen und kleinen Stative spart mir später Zeit.


    Die Inputliste war vor allem analog hilfreich, da konnte man besser einschätzen wie viel Platz noch auf dem Pult für die Vorband mit ihren 3-4 extra Keyboards/Percussion/Gitarren bleibt.


    Die Nachwuchskollegen schreien alle ständig nach Ridern, was ihnen aber nix nützt, weil sie damit nicht umgehen können...

    drum müssen sie´s lernen ;)

    Ist doch gut.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • IDN:


    Handfunke im 2,4 GHz, welch so viel rausbruzzelt, daß das ipad-Remote nicht mehr funktioniert :cursing::cursing::cursing:

    ...Kanal tauschen an der Funke und im eigenen WLAN half da auch nicht wirklich...


    ...hab' dann der Handfunke einen Bewegungsradius zugeteilt auf und um das Bühnchen, dann war's ok...



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Hmm.

    ~250pax Club.

    Bühnenmaß zwischen 6x4 und 8x5,5m

    24er, höchstens 32er Pult. Stagebox am Schlagzeug, 8er Subcore StageRight, 8er SL, Case mit ausreichend Stativen hochkant in Einzelrohren auf der Nebenbühne bei ausreichend gefüllten Mikrokoffern.

    4-5 Monitore an der Bühnenkante + Drumfill auf 5 Wegen.

    Der Support wird irgendwo auf der Stagebox zwischengepacht, den Rest speichert das Pult.


    Das Setup ist wohl mit 90% der Rider in den entsprechenden Klubs kompatibel, wenn du die Musiker & ihren Krempel auf der Bühne schon beim Aufbau im Griff hast, sparst du Platz, Zeit und Billbo würde zusätzlich an dieser Stelle drauf hinweisen, dass er beim Soundcheck früher ins catering käme.



    Lernen tun die Kollegen nicht viel aus den dutzenden überflüssigen Ridern - ausser, dass sie auch welche schreiben, wenn sie ihre ersten Bands betreuen.

    Techniker, die wirklich etwas gelernt haben, kommunizieren jenseits der Rider untereinander. Sie wissen um die Übel in ihren Kapellen, nerven Sich und ihre Umwelt nur in homöopathischen Dosen mit Problemen, sondern haben Lösungen in Petto.


    Am allerschlimmsten sind die Kollegen, die sich gefühlte 45 Mal versichern, dass ihr Rider eingehalten wird, dass auch wirklich jedes Gerät vom Hersteller Ihrer Wahl stammt, und wo dann die Band beim Einzelgig doch noch irgendeinen Ersatzmischermann aus dem Hut zaubert, der die Band kaum kennt, den Venue kaum kennt, die Technik nicht kennt und der dann an festen Vorgaben wie Curfew, Lautstärke oder Einlasszeiten scheitert, welche ausserhalb der Verantwortung Aller Rider- & Vertragspartner stehen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Um nochmal aufs gerade zuende gegangene Helau zurückzukommen....


    Zitat

    Hallo,

    Lösung für schlechte Sprachverständlichkeit wäre vielleicht:

    Das "Playback" bzw. der Instrumentenmix kommt vom Bandpult, die Vocals werden extra vom Foh Pult (dazu)gemischt. Ist der Mix schlecht - kommt er halt leiser, die Stimmen können so aber verständlich eingebettet werden.


    Geht einfacher: Bandpult schickt eine Stereosumme auf zwei Monokanäle FoH, Instrumente alle auf rechten Kanal, Stimmen auf links, schon lassen sich Musik und Gesang getrennt regeln und sogar klanglich bearbeiten...:)


    Wird von mindestens einer großen Kölner Band so praktiziert, wahrscheinlichs sind's noch viele mehr.....

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Stagebox am Schlagzeug, 8er Subcore StageRight, 8er SL, Case mit ausreichend Stativen hochkant in Einzelrohren auf der Nebenbühne bei ausreichend gefüllten Mikrokoffern.

    4-5 Monitore an der Bühnenkante + Drumfill auf 5 Wegen.

    Und dann isses doch die Folklore Gesangstruppe, die 10 Gesangsmikros plus ein paar halbhoch stehende Kondenser für irgendwelche exotischen Saiteninstrumente und ein paar Trommeln mit Schlabberfell benötigt (= 2x Unterverteilung an der vorderen Bühnenkante)

    Wenn ich das vorher weiss, bin ich beim GetIn schon zu 85% mit dem Soundcheck fertig, der Rest ist eher homöopathisch denn richtige Arbeit. Dann kommen alle schneller ins Catering.


    Und ein Blick in die Bühnenanweisung dauert nicht so lange wie das - nur mit einem Namen bewaffnete - Durchforsten von Youtube, Facebook und Konsorten wenn man gerne wissen würde welcher Art die Kapelle am Abend überhaupt ist.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Jein.

    Also für alle die nicht im Karnevalsgeschäft tätig sind erkläre ich mal kurz wie das abläuft:


    EIne Band hat an einem "heißen" Tag bis zu 10 Auftritte welche jeweils alle ca 20-25 Minuten lang sind.

    Die Band fährt mit eigenen Technikern und Hands durch die Gegend, meist zwischen zwei und vier an der Zahl.


    Die Band kommt oft erst fünf Minuten vor dem Auftritt an, der Sprinter steht in 3ter Reihe im absoluten Halteverbot und zum Pinkeln war für die Techniker leider seit 8 Stunden keine Zeit mehr.


    Es wird also im Akkord ausgeladen und vorbereitet, schließlich muss in fünf Minuten der erste Ton erklingen.

    Die Tanzgruppe vor der Band wird gerade mit einem dreifachen HelauAlaaf verabschiedet als das Drumset als auch das MIschpult und das Keybord schon fertig verkabelt auf der Bühne stehen.
    Der Bühnentechniker schmeißt grad noch eine Peitsche mit 2x NF und 1x Schuko an den Übergabeort als der Präsident die Band ankündigt.

    Bis die auf der Bühne sind können noch der Drumhocker hingestellt und die Kabel gerichtet werden.

    Der Sänger geht ans Mikrofon und ist nach spätestens zwei Sekunden mit brauchbarem Pegel auf der Anlage.


    Soviel zum Hintergrundwissen.
    Was machen nun zwei FOH Techniker bei einer Band?
    Der zweite Mann ist meist tatsächlich nur für den Saal-FOH zuständig. Sprich Monitore auf der Bühne muten oder dazuschieben, den richtigen Gain vor Beginn setzen, der Summen-EQ (teilweise massiv) bearbeiten und im richtigen Moment die Fader hochziehen.

    Klingt im ersten Moment lachhaft - wenn man jedoch 200 Auftritte in zwei Monaten hinter sich bringt erlebt man so einige Sachen. Da weiß der Hobbykistenschubser der mit der Karnevalsgesellschaft verbrüdert ist oftmals leider nicht einmal was ein Gain ist.

    Der erste Mann steht am bandeigenen Pult und schiebt den Sound passend.

  • Der erste Mann steht am bandeigenen Pult und schiebt den Sound passend.

    Für das was die Mukker auf der Bühne auf die Ohren bekommen, also Monitor und Sidefill.


    Der 2. Mann betreibt dann Schadensbegrenzung und versucht die Stereosumme irgendwie an die vorhandenen PA anzupassen.


    Richtig?

    So habe ich das zumindest verstanden.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Der 2. Mann betreibt dann Schadensbegrenzung und versucht die Stereosumme irgendwie an die vorhandenen PA anzupassen.

    Korrekt. Und der andere mischt halt... das was eine FOH Mann eben normalerweise so macht ;)
    Monitore (In Ear) sind einmal eingestellt, dann laufen die.... Der Input bleibt ja gleich.

  • Es gab da mal eine "Dokumentation" auf SAT1 RTL RTL2 Kabel1 VOX was auch immer geistiger Dünnsch....sender über "de bläck fööss", wie die so in der Karnevalszeit performen. Die haben wirklich nur ca. 5-10 Minuten um am Start zu sein ab Ankunft. Das ist alles auf die Sekunde getimet. Da wird das Pult samt Instrumente auf die Bühne geschmissen und es erfolgt eine Übergabe der Stereosumme. Ende. Das muss dann tun.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Vielleicht sollte man den ein oder anderen nicht rheinländischen Kollegen mal nen Tag im Karneval mitnehmen. light-Green_Apple hat völlig Recht.

    Doof ist, wenn die Band vorher in so vielen B-Locations gespielt hat, dass der eigene EQ schon auf "Badewanne" steht - und dann kommt ne richtige PA...


    Aber Karneval ist ne Nummer für sich und zwischen Ankunft und Loslegen 5 Minuten (inkl. eigener Lautsprecher als Monitorsidefills auf der Bühne) durchaus machbar, auch wenn es den ein oder anderen Kollegen hier vielleicht wundert.

  • Und dann isses doch die Folklore Gesangstruppe, die 10 Gesangsmikros plus ein paar halbhoch stehende Kondenser für irgendwelche exotischen Saiteninstrumente und ein paar Trommeln mit Schlabberfell benötigt (= 2x Unterverteilung an der vorderen Bühnenkante)

    Wenn ich das vorher weiss, bin ich beim GetIn schon zu 85% mit dem Soundcheck fertig, der Rest ist eher homöopathisch denn richtige Arbeit. Dann kommen alle schneller ins Catering.


    Und ein Blick in die Bühnenanweisung dauert nicht so lange wie das - nur mit einem Namen bewaffnete - Durchforsten von Youtube, Facebook und Konsorten wenn man gerne wissen würde welcher Art die Kapelle am Abend überhaupt ist.

    Die Folklore Gesangstruppe gehört eindeutig zu den "IdN" und die 10 Mikrokabel kriegt man auch wunderbar bei ner 6x4er Bühne auf die Unterverteilungen re/li und läuft nicht gefahr, dass die Punks aus der ersten Reihe Feldstudien mit Plugboxen betreiben...

    Soo unterschiedlich können Realitäten sein ;)


    Aber mal davon ab: du weisst, warum du welchen Rider wie liest.

    Wenn du bereits im Vorfeld weißt, was für eine Band auf der Bühne steht, was sie so ungefähr an Musik macht, daß 17.oo GetIn, dann 2x Soundcheck und frühestens um 21.30 DoorsOpen ist und ALLE Beteiligten durchgehend anwesend sind, brauchst du vorab keinen Rider, der mit Fehlinformationen gespickt ist.


    Bei einem Festival, wo 15 Bands in zwei Tagen auf der kleinen (Punk-)Bühne stehen, und du einen Stagemanager hast, der die Band an den "WYSIWYG"-Festivalrider anpasst, brauchst du vorab keinen Rider, der mit Fehlinformationen gespickt ist.


    Eigentlich braucht man eh vorab keinen Rider, der mit Fehlinformationen gespickt ist...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

    Einmal editiert, zuletzt von treibsand ()

  • Doof ist, wenn die Band vorher in so vielen B-Locations gespielt hat, dass der eigene EQ schon auf "Badewanne" steht - und dann kommt ne richtige PA...

    hrr hrr hrr :thumbup:8)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )