I don't need that, 2.0

  • Das würde ich allenfalls als Ergänzung zur ausdrücklichen Kommunikation sehen. Falls nämlich der Informationsfluss davon abhängt, dass mein Gegenüber regelmäßig nachprüft, ob ich was neues hinterlegt habe, ist der Schluckauf vorprogrammiert.


    Beiden Seiten muss(!) mit einem Blick ins Mail-Postfach klar nachweisbar sein, welche Version denn jetzt die vereinbarte ist. Oben wurde ja mal erwähnt, dass der Rider oft zum Vertragsbestandteil erklärt wird. Wenn da jetzt aber sinngemäß steht "Vertragsbestandteil ist der jeweils aktuelle Rider, abzurufen tagesaktuell unter http://www.so-und-so.irgendwas (QR-Code anbei)", dann hat die eine Vertragspartei die Möglichkeit, nachträglich einseitig dran zu drehen.

    Wenn das ganze aber dazu verwendet wird, Rider in verschiedenen Versionen vorzuhalten, von denen dann einer festgemacht wird ... könnte klappen, Herr Kaleun.

    Genau das war auch mit meiner Anmerkung gemeint. Im Zweifel geht es hart auf hart, da ist eine Website- oder Dropbox-Lösung nicht geeignet.

    Man kann aber, wenn man keinen Rider nutzen möchte, super online technische Anweisungen vorhalten, oft reicht ja schon ein Bühnenplan und eine Kanalliste, um einen Überblick zu bekommen.

  • Wie würde es denn aussehen, wenn man diesen Downloadhebel bereits eine Instanz vorher bei der Booking-Agentur ansetzt? Die sollten ja schon eine Art Karteisystem haben, da lässt sich auch ein Link speichern. Geht letzten Endes dann auch schneller als irgend etwas auf der Festplatte / im Mailprogramm zu suchen.

    Zusätzlich auf jeden Fall das aktuelle Datum und das Ablaufdatum eintragen.


    Bleibt die Verantwortung des Erstellers: wer kümmert sich darum, wer verwaltet das entsprechende Laufwerk? Wechselnde Techniker? (evtl. wechselndes) Management? Die Musiker?

    Das mag bei manchen funktionieren, aber bei vielen wird das schief gehen.


    Solange Menschen Chaos produzieren wird Technik da nichts retten können...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Hab ne Truppe vor 3-4 Jahren übernommen die durchaus auch Auftritte spielt in Größenordnungen, in denen ich vorher nicht unterwegs war. Bis dahin hatte die Band einen schlechten 10 Seiten Rider mit allem PiPaPo. Das Ganze habe ich dann direkt auf einen strukturierten 8 Seiten Rider reduziert. Und dann relativ schnell auf 2 Seiten mit Bühnenplan, Inputs und 3-4 warmen Worten eingedampft. Ich bekomme doch am Ende eh nicht das Pult und die Box die ich mir wünsche.


    Umso glücklicher bin ich, dass ich zu 95% kompetente und freundliche Crews vor Ort habe, die mir helfen einen möglichst guten Job zu machen. Das würde ich ehrlich gesagt am liebsten aufnehmen.


    Wenn ich um 17:00 Uhr in nem ordentlich ausgestatteten Club aufschlagen würde und mit meiner Truppe 2-3 Stunden Zeit hätte, hätte ich aber auch keine Probleme. Aber wenn wir in 30 Minuten spielfähig sein müssen geht es glaube ich nicht ohne die zwei Seiten Rider.

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  • Bleibt die Verantwortung des Erstellers: wer kümmert sich darum, wer verwaltet das entsprechende Laufwerk? Wechselnde Techniker? (evtl. wechselndes) Management? Die Musiker?

    Das mag bei manchen funktionieren, aber bei vielen wird das schief gehen.

    Das stimmt - wenn man eine gewisse Konstanz bei seinen Konzerten haben möchte muss sich eben auch jemand konstant und fachkundig mit solchen profanen Dingen beschäftigen (und dafür bezahlt werden ...).

    Ansonsten wirds halt billiger und irgendwie ...

  • Ich dachte nach so 150 Club-Konzerten und Sängern (!) die in Stöckelschuhen aus dem Tourbus steigen, könnte mich nicht mehr groß was schocken.


    Tour-Techniker mit blau lackierten Fingernägeln und güldenen Ohrringen größer wie Omas Gardinenringe fand ich dann trotzdem etwas suspekt.


    (btw: wann wurden weiße Tennissocken über Jogginghosen Mode?)


    Aber gut. IDN:


    junge aufstrebende Nachwuchsbands, die sich schon 3 Nummern größer sehen, wie die -zugegeben ausverkaufte- 300er Location hergibt.


    - ausufernde Diskussionen vorab mit Veranstalter, Mangement und Tourleiter über 2 (!) Riser auf einer 4x3m Bühne bei 2.10m Deckenhöhe (ohne Riser). Um dann vor Ort mit extra angekarrten Risern festzustellen, daß das überhaupt nicht paßt (Ach, echt ..?)

    - Unmut und Diskussion über die Aufstellung auf der kleinen Bühne

    - 3 Seiten Lichtplan für 12 vorhandene Par-Kannen

    - Unmut, weil man nicht das D6 vom Rider vorfindet, sondern nur die üblichen Sennheiser-Mikros, die der Veranstalter auch klar als Club-Specs kommuniziert hat.

    - Techniker die zum ersten Mal so 2 Std. nach Eintreffen überhaupt mal die PA antesten.

    - Pultfiles doch schon am Vortag zu bekommen, mit der Ansage, daß das komplett verdrehte Routing bleibt. (überhaupt war es das erste Pultfile, daß ich vorab für ein GLD bekommen habe)

    - sämtliche Pult-Möglichkeiten verbraten, die es gibt, inkl. DynEQ, MultibandEQ, parallele Drum-Kompressionsgruppen, 10 von 12 Ausspielwegen, 23 von 24 Inputs, Ganging, komplett eigenen Layern, allen DCAs und Stereogruppen - aber beim Soundcheck und auch beim Konzert selbst ewig mit Feedbacks kämpfen.

    - Apropos Soundcheck: Soundchecks > 90 Min. Inkl. kaltem Essen. Gut, für die Band, nicht für mich.

    - man bei solchen Auftritten dann auch noch zum ersten mal ein In-Ear für den Sänger ausprobiert

    - Absturz des Macs mitten im Konzert, weil der Sänger auf ein Kabel tritt

    - nach dem Auftritt irgendwann irgendwas an Backline anfangen abzubauen, aber dann alles kreuz und quer auf der Bühne rumliegen lassen, so daß ein Abbau der Kabel, Stativ etc fast nicht möglich ist.


    Wie heiss das? Jugend forscht?


    Am Vortag spielte übrigens ne Band mit 2 Mio. verkaufen Platten. Ohne Probleme. Ohne Diskussionen. Super freundlicher Umgang. Klare, verständliche Ansagen. Inkl. mehrfachen Lob für den Sound ("Best on Europe Tour"). Inkl. neuem T-Shirt was auf einmal auf dem Pult lag. Angenehmste Produktion ever. Iwm!

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

    Einmal editiert, zuletzt von djobi ()

  • (btw: wann wurden weiße Tennissocken über Jogginghosen Mode?)

    na ja, es gibt ja immer wieder mal leute, die sich im trendsetting versuchen...

    leider wurde genau dieses beispiel schon oft versucht, ohne dass es in breiteren bevölkerungsschichten angenommen wurde.

    möglicherweise haben die jetzigen jeweiligen "trendsetter" aber einfach noch nicht bemerkt, das andere das schon vor jahrzehnten versucht haben :S

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • djobi: Du kommst ja augenscheinlich aus Essen, wie kannst Du am vergangenen Freitag in Chemnitz exakt DAS erlebt haben?

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

    _____________________
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    Fon. 0371.5212820
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  • Ich verstehe genau was Du erlebt hast, was Dich daran stört und teile Deine Meinung aber an diesem Part finde ich erst mal nichts verkehrt:


    - Pultfiles doch schon am Vortag zu bekommen, mit der Ansage, daß das komplett verdrehte Routing bleibt. (überhaupt war es das erste Pultfile, daß ich vorab für ein GLD bekommen habe)

    - sämtliche Pult-Möglichkeiten verbraten, die es gibt, inkl. DynEQ, MultibandEQ, parallele Drum-Kompressionsgruppen, 10 von 12 Ausspielwegen, 23 von 24 Inputs, Ganging, komplett eigenen Layern, allen DCAs und Stereogruppen .....

    Eigentlich sollte jeder Mischer, Der in Deinen Laden kommt, das Pult so traktieren dürfen, wie er möchte, egal wie er die Resourcen darin verbrät und was er anders macht als Du es machen würdest. Das Einzige, was am Ende nicht OK ist, ist, dass es offensichtlich nicht funktioniert hat, oder?

  • Hallo,

    der Bandmischer war wohl ein Theoretiker ohne professionelle Praxis??

    das scheint in angesicht der genannten sachlage korrekt zu sein.

    dennoch ist es eben nicht verboten, alle möglichkeiten eines pultes auszunutzen.


    mir ist es z.b. mehrmals passiert, dass mein vorab eingesendetes pultfile von örtlichen technikern abgeändert und "vereinfacht" wurde, und es danach für mich nicht mehr funktionierte. das original funktionierte ganz ohne feedbackorgie. aus diesem grund schicke ich vorab keine files mehr zu.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Natürlich ist es nicht verboten, alle technischen Möglichkeiten auszunutzen. Es war mehr die Kombination, Insbesondere mit einigen grundlegenden Vorgehensweisen und Basic-Problemen. Das mit der professionellen Praxis trifft es sehr gut. Und der professionellen Rücksicht, z.B. auf die Bedürfnisse der Vorband (die quasi von der Band mitgebracht wurde und die ich dann mixen durfte. Und wenn mir die Band nach über 90 min Soundcheck noch knappe 30 Min bis Doors für die Vorband zum checken läßt, hatte ich die Wahl mit einem (fast leeren) Standard-Preset anzufangen und dafür die Ausgänge umzupatchen oder mit den total überladenen Einstellungen der Hauptband zu arbeiten.


    Und klar, man kann mir vorab Pultfiles schicken, kein Problem. Aber wenn ich die mail erst nen Tag vorher bekomme, kann man nicht erwarten, daß das File auch geladen ist, wenn man in den Club kommt ..


    PMZWO: *der* war gut! Nennen wir es Raum-Zeit-Kontinuum? :D Vielleicht war es ja gar nicht vergangenen Freitag, sondern Donnerstag. Und vielleicht war es ja gar nicht Chemnitz, sondern Düsseldorf. Und vielleicht war es gar nicht Manuel Neuer, sondern deine Freundin? :P8)

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
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  • Auch wenn Politik in diesem Forum eigentlich nichts verloren hat (bin auch gar nicht so der politische Typ) - deswegen halte ich es mal ganz allgemein, da es ja durchaus auch im Arbeitsumfeld oder schon mal hier im Forum auftaucht, wenn auch auf einem gänzlich anderen Niveau:


    i.d.n. diesen gegenseitigen Hass, das narzisstisches Gehabe und eine absolute Befreitheit jeglicher Selbstreflektion, so wie es aktuell wieder in höchsten Ebenen salonfähig geworden ist.


    WAS SOLL DAS ? :(

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • tja...

    wenn ich mir nur anschaue, was hier an der halle fast jeden tag für ein kleinlicher kampf um parkplätze herrscht, obwohl unter den ganzen halteverbotsschildern eindeutig "Brandschutzzone" steht(!), habe ich nicht die geringste hoffnung mehr, dass die menschheit sich selbst überleben wird...

    und wenn man sich dann noch die aktuellen "vorbilder" ansieht, ist die sachlage endgültig klar.

    und das meine ich sogar ganz im ernst.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • oh man, gerade als Mischer gebucht für nen Kofferjob und wälze jetzt fleißig Manuals: bin heute zum ersten Mal in meinem Leben BILDMISCHER :evil:

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • unterm Strich muss ich sagen: gerne wieder - war zwar unnötiger Stress zu Beginn, da ich keine Ahnung hatte, was ich da tue, aber während es beim Ton tausend Leute gibt die es lauter, leiser, verständlicher, mehr Bass, etc. haben wollen, habe ich hier einfach irgendwas gemacht und keiner im Saal hatte auch nur irgendwas an dem auszusetzen, was ich da tat 8|

    --> ist also umgeschlagen in ein "I-want-more-of": Jobs bei denen man mich einfach machen lässt

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs