Zusammenstellung einer PA-Anlage für einen Jugendgruppenraum

  • Hallo,


    lange ist es her, dass ich mich hier mal angemeldet habe, und hoffe trotzdem weiter die Hilfe zu bekommen, die ich damals schon bekommen habe.
    Doch nun zu meinem eigentlichen Anliegen:


    Ich wurde gebeten, für einen Jugendgruppenraum eine PA-Anlage zusammen zu stellen. Da ich mich aber mehr mit Lichttechnik als PA auskenne, frage ich mal ziemlich Laienhaft durch die Gegend.


    Zum Raum:
    Der Raum hat eine Raumhöhe von ca. 2,50-3,00 Meter und eine Grundfläche von rd. 70qm.


    Das Budget:
    Das Budget beträgt max. 1.000,00 €. Es müssen nicht ausschliesslich Neuteile verbaut werden, sondern es kommt in erster Linie darauf an, dass die Ansprüche abgedeckt werden.


    Die Ansprüche:
    Party-Beschallung aber auch Reden (via einer Funkmikro-Anlage) sollte möglich sein. Die Boxen sollten klein und aufhängbar sein, jedoch ggf. um den Vorplatz zu beschallen auch noch zusätzliche, einfache Boxen (nicht im Budget verplant aber wünschenswert) anschliessbar sein. Als Quelle kommen in 90% der Fälle PC/Laptops zum Einsatz. Das ganze soll mit einem Limiter versehen sein, um zum einen die "bösen bösen" Nachbarn ggf. zufrieden zu stellen, als auch die Anlage ansich zu schützen, dass uns nicht jeder Hans und Franz die Anlage durchjagt. Zu guter Letzte ein entsprechendes einfach zu bedienendes kleines Mischpult.


    So lautet quasi der Auftrag. Jetzt stehe ich also da in meinem kurzen Hemd und weiss nicht so recht wie ich da dran gehen soll, weil ich mich wie gesagt da nicht auskenne. Kann mich also jmd. an die Hand nehmen?


    Gruß Totto

  • Moin,


    Funkmikro würde ich ein Shure PG24E/PG58 T10 nehmen... Das ding klingt gut und ist recht Rückkopplungssicher, sodass man nicht viel mit Parametrischen EQ´s arbeiten muss.


    Als PA würde ich ein Aktiv System nehmen, da Limiter und Frequenztrennung somit kein problem werden.
    2x the box CL 108 + CL115 wäre eine möglichkeit.
    2x the box pro Achat 110 M + 2x CL115


    Alternativ: 2x Gebrauchte Yamaha C112V + 18Zoll Subwoofer an TSA4700 Endstufe (Nur ein Bass mit 8Ohm bitte)
    Die Yamahas gehen recht gut, klingen zwar sehr Direkt, sind aber auch nicht kaputt zu bekommen.


    mehr ist für 1000€ leider nicht zu holen...


    Edit: Pult musst du gucken was du benötigst, Yamaha MG irgendwas.. Da würde ich auch den Limiter für die Nachbarn mit einbinden (GAFFA AM MASTER FADER :twisted: )

  • Ich hab mal ein wenig hin und hergeforscht und habe mal folgendes zusammengestellt:


    Verstärker: the t.amp TSA 1400 oder the t.amp E800
    Subwoofer: 1x the box pro Achat 112 Sub
    Boxen: 2x the box PA302
    Pult: Behringer DJX750


    Passt das so einigermaßen zusammen?!

  • hi,


    das djx-750 ist müll. da wirst du nicht viel freude damit haben, gerade in einem jugendraum.


    lieber was besseres (gebrauchtes) kaufen.


    der sub ist zu dünn für die beiden topteile, und der amp vermutlich auch.


    die aktive version der pa302 wird ja schon mit 300+100w rms bi-amped angefahren.


    die ta-1400 macht gerade mal 450 w an 8 ohm.


    bitte keine e800 kaufen, die läuft dann nur am limit & schießt dir wenns dumm läuft
    die tops (hochtöner) durch clipping.


    warum nicht ne gut (für den anwendungszweck) & günstig aktiv kombi wie


    2 x pa302a
    1 x ta18


    macht so um die 920 öre, als bundle evtl. beim großen t noch etwas günstiger.


    zur verkabelung noch ein paar xlr-kabel und gut isses.


    das setup hält so einiges aus, kann laut, kling für den preis brauchbar & dem anspruch des 08/15 partygasts angepaßt.


    als mixer dann vielleicht sowas wie den numark m6 usb, gibst grad ein b-stock gerät beim t.

    mfg


    andreas

  • So, nochmal Gedanken gemacht und ich dreh bald am imaginären Rad. Der Markt ist mir sowas von unübersichtlich....


    Also folgende Idee, nachdem ich immer wieder höre, ein Aktivsystem macht mehr Sinn:
    Behringer B1800D Pro
    Behringer B210D
    Behringer DJX750 (Alternative?)


    Ich verstehe das aber richtig, dass ich das Aktivsystem so einstellen kann, dass mir das nicht von Benutzern so ohne weiteres zerschossen werden kann, wenn ich das so einabue, dass die nicht an die Regler ausser am Mischpult kommen?!

  • Das einzige, was eine nachgewiesen manipulationssichere Limitierung zulässt, sind die verplombten Limiter, die seitens der Verwaltung für Lautsprecheranlagen gefordert werden.
    Oder eine entsprechend justierte 100V Anlage.


    Beide Lösungen liegen schon für sich jenseits der Budget-Grenze, 100V ist obendrein auch noch uncool.


    Du wirst also mit vorhersehbar mittelfristigen Ausfällen leben müssen, weil sich alles andere manipulieren lässt.


    Ferner bleibt natürlich die Frage offen, warum bei offensichtlicher Unkenntnis überhaupt so ein Auftrag angenommen wird?

  • Nun, die Räume werden als Gegenfinanzierung gegen Spende überlassen und demenstprechend bekommen die Leute natürlich eine Einweisung. Aber man weiss ja wie das so ist...

  • Axo.
    Also quasi mit "eingebauter Nebennutzung", wenn man das so beschreiben kann.


    Ich würde in dem beschriebenen Szenario abseits der Behrxxxx-Schiene einen völlig anderen Weg suchen. Gerade wenn die Leute noch ein Geld dafür zahlen, werden die sauer, wenn es dann nicht funktioniert.
    Wobei man fallweise den Begriff "Funktion" durchaus auf "spielt Programm, leidlich laut" herunterbrechen kann.
    Im Grunde braucht es etwas mit einer hohen Fehlertoleranz (Breitbandlautsprecher?) und einer funktionierenden Limitierung, das kann vielleicht schon ein einfacher Systemcontroller.

  • Sorry, aber ich sehe das mal wieder ziemlich anders.


    Für MICH müsste es in einem Jugendgruppenraum nur so ungefähr auf der Hälfte der Quadratmeter Disco-Lautstärke geben.


    Meist sieht es doch so aus, daß es dort auch Sitzgelegenheiten und Gespräche gibt. Also auf einer Seite würde ich dann die Anlage aufbauen - auf der anderen Seite des Raumes dann die Sitzgelegenheiten, eventuelle Tische, Stehtische, Theke oder ähnliches.


    Dann konkret - 2 x Thomann CL112 - nebeneinander unter einen Tisch der mittig auf der Anlagenseite vor der Wand steht - da drauf dann halt nen Mischer und die Zuspielperipherie - in die Raumecken an der Anlagenwand dann 2 x JBL Control 1 mit den Wand/Deckenhalterungen auf das Raumdrittel ausrichten - ein zweites Paar Control 1 dann im Bereich ein Drittel bis Hälfte der Deckenlänge zur anderen Seite an der Decke anbringen und zur anderen Seite ausrichten.


    Beide Paare hängen dann jeweils an einem Bass in Stereo am Modul des CL112 und sind bei Nutzung von Master- und Zonenausgang eines Mixers schön getrennt voneinander regelbar - also ist Gas für den "Tanzbereich" vor der Anlage und den "Fill-Up /Nebenbereich" getrennt regelbar.


    Wirklich idiotensicher bekommt man eh keine Anlage hin - denn limitier ich da was wird nur am Mixer versucht lauter zu machen - bei dann "alles rot" klingt es dann in jedem Fall bescheiden - also lieber die Leute aufklären die da die Zuspielung übernehmen sollen und ihnen die Zusammenhänge erklären - "sinnige Gain-Struktur", richtiges "Aussteuern" etc.


    Würde da also nicht für so einen Raum ein Megafass aufmachen - 2x CL112 und 2 Pärchen Control 1 kommen auf 750€ - für den Rest einen Mischer.

  • JugendGruppenräume? Geht doch mal zum lokalen Verleiher, ob der nicht noch was rumfliegen hat. Evtl. kann man eine alte 15" 3 Wege Zeck Boxen erben oder sonst was nettes, robustes, altes.... Wir schenken den Jugendclubs hier auch altes Zeugs - was soll man denn mit den Prototypen und abgeratzten Chassis.
    Was soll der Mixer können? Einfach nur irgendwas abspielen? Dann hol Dir bei Kein Budget doch auch irgendwas aus der Grabbelkiste - oder gleich zwei... Im Jugendgruppenraum geht auch ein "gutes" Pult schlecht kaputt, dann lieber eine alte Gurke, die man einfach ersetzen kann oder wo ein Ersatzfader in ebay für 5 Euro zu haben ist...


    Und am allerwichtigsten:


    Organisiert mal einen Flohmarkt, backt Kuchen, Sammelt Spenden.... Damit mal Geld rein kommt generell...


    Und dann fangt an mit dem alten Krams zu spielen, Basteln, usw.... Am besten Ihr holt Euch noch jemanden fachKundigen, der Bock hat mit Euch etwas rumzubasteln.


    Nach Erfahrung Sammeln kann man dann "richtig einkaufen"


    z.B.
    Kabel kauft man nicht fertig, sondern sucht alle Ecken im Jugendclub durch, der Dachboden gibt evtl. was her, fragt den Verleiher nach Schrottkabeln, nimmt das alte Rasenmäherkabel von Papa, dass er seit zehn Jahren nicht mehr braucht, geht auf den Wertstoffhof und fragt, ob man vom alten Rasenmäher die 5 Meter Gummileitung haben darf, usw....


    Bässe baut man sich aus alten Schrankwänden vom Sperrmüll und der Dose Farbe, die irgend einer der Papas noch im Keller hat. Alte Chassis kann man sicher irgdnwoe abgrefen - so machens abgerotzte 18" Chassis macht im Jugendclub doch noch genug Radau, ich kennen Discotheken, wo 20 Jahre alte Chassis drei mal die Woche noch rumms machen.


    Im Zweifel bekommt man auch ne Menge oller Speaker bei der Stadt, am Wertstoffhof, usw... Einfach mal losfragen, wer noch was hat. Der Kuchenverkauf eignet sich auch super ALS Fragebörse, einfach jeden Erwachsenen anfragen, ob er/sie nicht was hat...


    Ich kenne keinen Jugendclub, die nach Budgetierung arbeiten und einfach einkaufen (ok, ein paar kenn ich, die haben nich lang gehalten). Ideenreichtum und Engagement sind gefragt :) Und so mancher Club mit ein paar jungen, engagierten 15 jährigen, die sich irgendwo eine OldSchool E-Voice Eliminiator geschnorrt und aufbereitet haben, das an eine alte CS-400 von Peavey hängen, rockt für fast kein Geld mehr als aktuelle Plastikkübel oder Aktivsysteme für 500 Euro aus China.


    Was ihr letztlich hinstellt, ist erst mal ziemlich egal, hauptsache es macht Musik :)

  • Wie wäre es mit aktiven Komponenten von RCF?
    2x 310A oder auch die 4er Serie, dazu ein 15" oder 18" RCF Bass, ebenfalls aktiv. Gebraucht sollte das für unter 1000€ zu bekommen sein, wenn auch nur knapp. Muss man eben ein bisschen bei Ebay werkeln.


    Um Limiter muss man sich somit keine Sorgen mehr machen. Die Tops können dann je nach Bedarf im Pegel reduziert werden, falls der Bass zu schwach sein sollte. Hängt ja auch viel von den Räumlichkeiten ab. Wenn die unter der Decke kleben wird da auch niemand am Poti rumspielen. :wink:


    Als Mixer tut es erstmal jeder Dreck, irgendwas gebrauchtes. Es spielt ja keine Rolle ob der besonders gut klingt oder besonders widerstandsfähig ist. Mehr als 50€, maximal 100€ würde ich dafür erstmal nicht einplanen. Wenn sich sowieso jeder Hans-Peter über Chinch mit seinem Laptop verbindet muss das Ding ja nichts weiter leisten. Falls mal ein mehr oder weniger professioneller DJ kommen sollte hat er eh eigenes Zeug anbei und wird sich nicht drüber beschweren, dass er zwei XLR Stecker umstecken muss (von dem Billig-Mixer in seinen hinein).


    Dazu werden noch XLR Kabel benötigt, aber die kosten nicht die Welt, sind bei der Zusammenstellung nur 4 Stück, Länge je nach Aufbau. Die Weiche ist im RCF Sub und somit braucht man sich damit nicht weiter auseinandersetzen. Anschließen, fertig.


    Wenn man nicht viel Bugdet und Wissen (nicht böse gemeint) hat ist das meiner Meinung nach eine gute Lösung, die nicht viel Arbeit macht und dadurch dass es aktiv und aufeinander abgestimmt ist eine gute Qualität erzeugt. Viel falsch machen kann man da eigentlich nicht.

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon mehrere Low-Cost Anlagen für Jugendgruppen, Sportvereine, Schulen usw. zusammengestellt.


    In der Regel fragt hier keiner nach allerbester Klangqualität, da die meisten froh sind, ein Mikro zum laufen zu bringen.


    Da es halt nicht viel kosten darf, fast ausschließlich Omnitronic verbaut. CD-Player, Funkmikros, Mixer usw. in ein Case, Kiste mit Kabeln mit dabei und eine idiotensichere Kurzanleitung mit dabei.


    Habe schon über 30 Sets verkauft und es gab noch nie Bescherden. Die Omnitronicsachen (wenn man weis, was man nehmen darf) sind gar nicht mal so schlecht.


    Außerdem hat man hierbei volle Gewährleistung.


    lg
    Tobi


  • Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Für die hier geforderten Ansprüche reichen die Omnitronic-Sachen locker aus. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten Omnitronic-Produkte Nachbauten von Technics sind.

    DRÜCKEN muss das!

  • im Jugendraum sind bei uns verbaut 2x Yamaha Club S115V, ein alter Mixer von Ecler
    und als Endstufe dient ein über 30 Jahre alter Powermischer von Yamaha
    für 70qm ausreichend....


    bedenkt aber, daß heutzutage die Kiddies Handy's mit 3,5mm Klinke haben... :D


    die Lautstärkebegrenzung wurde mit einem Lochnblech gemacht
    einfach mechanisch und günstig
    und Funktioniert seit Jahren gut (bis der Powermischer seinen Geist aufgibt)

  • Zitat von "Sabbelbacke"


    hm? Magst Du das näher ausführen?


    DR-1000 z.Bsp müsste ein Sennheiser Nachbau sein.
    Die hatten auch AKG Nachbauten (DR-1500 ???).


    Halt nicht das Baumarktzeug von denen nehmen....

  • Zitat von "Sabbelbacke"


    hm? Magst Du das näher ausführen?


    Zitat von "Tobi35753"

    DR-1000 z.Bsp müsste ein Sennheiser Nachbau sein.
    Die hatten auch AKG Nachbauten (DR-1500 ???).


    "die meisten Omnitronic.... Nachbau von Technics..."


    und dann kommst Du mit zwei Beispielen Sennheiser und AKG ?


    Nimms mir nich krum, aber ich muss schmunzeln :)


    Jetzt komm nicht noch mit dem SM58 Nachbau, den sowieso jeder im Programm hat :)