Behringer EPX3000 Schaltnetzteil-Amp

  • Moin,


    da ich hier noch nichts darüber gefunden habe, dachte ich, dass ich mal einen kleinen Bericht darüber schreibe.


    Zur Geschichte:


    Ich benötigte schnell einen Amp, da meine QSC GX5, die ich für's Infill und Delaylines nehme abgeraucht ist. Ich hatte noch genau 280 Euro auf meinem Paypal Konto und dachte "Komm, probierste mal die EPX3000".
    Sie kostete beim T 269 Euro und war dann auch schon einen Tag später da.


    Der erste Eindruck:


    Da ich sonst nur PSE Endstufen habe hab ich mich erstmal gewundert, als ich den AMP auspackte. Angenehm, nur 10 KG und eine sehr gute Gehäuse Verarbeitung, sieht sehr solide aus. Leider keine Original Neutrik Buchsen, aber das ist zu verschmerzen, da sie eh in ein Case kommt und vorne ein Anschlusspanel bekommt.


    Das Design wurde anscheinend von der QSC GX Serie abgeschaut, sieht jedenfalls gut aus.
    Beim ersten einschalten dann die Überraschung: Da geht nichts? - war aber ein Trugschluss, der AMP wartet ca. 5 Sekunden bevor er dann anspringt.
    Danach fängt er auch gleich laut an zu blasen (stört mich nicht, bei einer leisen VA würde ich jedoch eher einen leiseren mitnehmen oder auf ausreichend Abstand halten).


    Die Front mit den weissen Signal LEDs sieht wirklich edel aus, der EInschaltring ist dezent blau umringt, kein blendendes blaues Licht also.


    Die Ausstattung:


    Der Amp liefert laut Angabe 2x550 Watt bei 8 Ohm, 2x900 Watt bei 4 Ohm und 2x1500 Watt bei 2 Ohm. Gebrückt dann eben 1800/8 und 3000/4.
    Er besitzt einen abschaltbaren Limiter und eine integrierte Weiche, die Kanal 1 und 2 in High und Low (Xover 100 Hz) trennt.
    Hört sich erstmal vielversprechend an.


    Der Praxistest (Mid/High):


    An dem Freitag der VA lief der AMP gemütlich an den beiden AW PS12, die als Infill vor der Bühne standen, mit.
    Beim ersten Soundcheck schaltete ich die Mainendstufe für die Front-Tops aus, um mir das ganze mal anzuhören.


    EQ Settings waren Flat, HighPass bei 100 Hz. Mir fiel nichts besonderes auf, also AB Vergleich :D


    Linke Seite PS12 an PSE SM1400, rechte Seite an EPX3000.


    Im normalen Betrieb und im Grenzbereich konnte ich kaum einen Unterschied hören, die Behringer klingt ganz leicht "höhenlastiger", aber wirklich minimal und nur im Grenzbereich. Der Limiter scheint sehr gut zu funktionieren, es geht einfach nichtmehr lauter, egal wie viel man reinbläst. Sehr DAU sicher.


    Die Endstufe lief dann über die VA die ganze Dauer über (19:30-3.30) ohne Probleme oder großartige Hitzeentwicklung.


    Der Praxistest (Bass):


    So, ich wollte natürlich auch wissen, ob der kleine Kasten in der Lage ist, Strom zu liefern und die Chassis zu kontrollieren. Dies wird ja mit der Accelerated Transient Response Technologie bei Behringer explizit beworben.


    Da ich einen Abend später wieder in dem CLub auflegen muss, den ich auch technisch betreue habe ich die Endstufe kurzerhand mitgenommen und bin ne Stunde früher eingetroffen.


    Der Laden ist recht klein Platz für 400 Gäste, 4 Oberton 18 XB700 im Thomas Gehäuse. Die laufen wirklich maximal auf 50%, sonst zerlegt es den Laden.
    Daher hängt auch nur eine einzelne SM2000 dran, 2 XB700 an jedem Kanal. Ich tauschte die beiden Endstufen also einfach schnell aus.


    Erster Test. Musik an -> Basst. Basst wirklich gut, klingt nicht anders als vorher. Aber leise kann auch mein Hifi Amp :D Also mal Gas gegeben.
    Aha, die Behringer kann Strom liefern, geben wir ihr doch ein bisschen mehr! Fahren wir sie mal ins Limit. Bis zum Einsetzen des Limiters wirklich knackiger Sound, sie hat die Chassis sehr gut unter Kontrolle, fast kein Unterschied zur PSE, erst als die Limit LED angeht merkt man, dass ihr die Puste ausgeht. Dies ist jedoch bei vielen Amps normal, immerhin hat sie auch 100 Watt weniger pro Kanal als die PSE, die ja eh ordentlich Strom liefern kann.


    Ich habe sie dann den ganzen Abend dran gelassen, also Betrieb auf dreiviertel Last von 22-5 Uhr - keine Probleme. Warm wird sie auch so gut wie gar nicht bei dem dicken Gebläse, was die Techniker da eingebaut haben. Was ich demnächst noch testen will ist der 4 Ohm Brückenbetrieb, um mal zu schauen ob sie 2 18XB700 ordentlich ins Schwitzen bringen kann. Das mache ich jedoch wahrscheinlich frühestens am 22.02., habe vorher keine Zeit und im Lager werde ich von den Nachbarn gekillt.


    Fazit:


    Ich bin wirklich sehr überrascht, was diese Endstufe für knapp 270 Euro zu leisten im Stande ist. Sie klingt unauffällig und ist in der Lage Bässe bis in den Grenzbereich sauber anzufahren. Noch dazu ist sie relativ leicht und kann dank der integrierten Weiche für Partys auch alleine rausgegeben werden, indem man an eine Seite 2 Bässe und an die andere 2 Tops hängt. Leider habe ich bei mir weder TSA T-Amps noch TA T-Amps, so ein Vergleich wäre noch sehr interessant. Aber wie gesagt, ich bin von der Bassstärke sehr beeindruckt und weiss von früheren Tests, dass eine TA2400 z.B. viel dünner als eine PSE SM2000 klingt. Wer einen günstigen Amp mit Leistung sucht, ist hier gut beraten, sofern ihn die lauten Lüfter nicht stören.
    Was natürlich noch nicht gesagt werden kann, ist wie es mit der Langzeitstabilität aussehen wird. Ich habe sie erstmal in dem Club gelassen, dort wird sie jeden Freitag und Samstag von 22 Uhr bis 5 Uhr laufen. Ich bin gespannt!

    - da FÖNT es dir amtlich die Löcher aus dem Käse

  • Kurzer Zwischenstand nach fast einem Jahr:


    Amp läuft wie am ersten Tag, hat Freitags und Samstags 4 Monate lang Clubbetrieb am Bass mitgemacht, an billigen Baumarktgeneratoren auf Fastnachtsumzügen für musikalische Untermalung gesorgt, unzählige Geburtstage single gemeistert (Tops links, Bass rechts) und sogar auf einem kleinen 60 Personen "Rave" als Bassamp für 2 18XB700 (gebrückt!) hergehalten.


    Wenn dem Amp zu warm wird schaltet er nicht etwa ab, sondern nimmt den Pegel leicht zurück bis es wieder passt. Ist mir aber auch nur einmal passiert, der Amp wurde in einem Faschingswagen in eine fast geschlossene Kiste mit einem Aggregat gesteckt, er war zwar im Case und die Lüfter frei aber die Temperaturen waren nun doch etwas krass :)


    Also Fazit: es bleibt bei meiner Kaufempfehlung! Für solche Anwendungszwecke gerade in Anbetracht des Preises und Gewichts einfach unschlagbar! Wer ist T-Amp? :D

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