Ich plane den Bau eines kompakten Subwoofers, der auch eine Wohnzimmerparty angemessen beschallen kann. Da er im Wohnbereich stehen soll, soll er schön klein sein. Als untere Grenzfrequenz (f3) reichen mir so 40 bis 45 Hz, als Nettovolumen stelle ich mir so 50 Liter vor. Die Gehäuseform soll annähernd Würfelförmig sein, die Front quadratisch mit Eckports in jeder Ecke. Als Weiche wird voraussichtlich ein Lautsprechercontroller angeschafft, ebenso wie eine adäquate Endstufe.
Mir ist klar, dass das ziemlich klein ist. Für ordenlich Pegel ist da viel Leistung nötig sowie ein Treiber, der das auch verkraftet. Herumsimuliert habe ich mittels WinISD 0.50alpha7 zunächst mal mit den Herstellerdaten des 18S 12LW1400.
- 50 Liter sind nach der "reinen Lehre" eigentlich zu groß für den 12LW1400. In Vb=50 Liter und mit fb=45 Hz ergibt sich eine Kurve, die einen Anstieg ab etwa 70 Hz aufweist. Bei einer Tiefpassfilterung bei 100 Hz verschwindet der Anstieg aber. Übrig bleibt eine nette Bandpasskurve mit einer unteren Grenzfrequenz von etwa 40 Hz (f3)
- Die Eckports simuliere ich, indem ich sie quasi virtuell zu einem quadratischen Port zusammensetze. In einer ersten Version habe ich dreieckige Eckports gewählt (gleichschenkelig, rechtwinklig), deren Hypothenuse 11 cm lang ist. Für die Simulation wurden die vier Eckports dann zu einem quadratischen Kanal mit einer Querschnittskantenlänge von 11 cm zusammengesetzt. Leider war damit die Strömungsgeschwindigkeit bei Vollaussteuerung bei weitem zu hoch. Erträglich wird's erst ab so 14 cm. Dann werden die Kanäle aber wieder so lang, dass sie ohne Knick wohl nicht ins Gehäuse passen würden. Oder habe ich da was zu meinen Gunsten ausfallendes korrekturfaktormäßiges zu erwarten?
- In diesem Gehäuse erreicht der 12LW1400 sein im Datenblatt angegebenes Xmax bei etwa 600 Watt, wenn nur der Bereich oberhalb fb betrachtet wird. Dann ist er - PC außen vorgelassen - knapp 120 dB laut. Unterhalb von fb ufert die Auslenkung aus, so dass da wohl ein Hochpassfilter her muss. Eine ausreichende Hubbegrenzung ergibt sich entweder mit einem Filter 4. Ordnung bei 38 Hz oder mit einem Filter 2. Ordnung bei knapp 50 Hz. Letzteres erzeugt eine zum Bass zunächst sanft abfallende Kurve, die man durch Erhöhung von fb kompensieren könnte. Dann steigt aber f3 recht stark an. Andererseits sorgt der FIlter 4. Ordnung für ein Groupdelaymaximum von fast 36 ms (2. Ordnung: 26 ms). Ob man das hört.....?
- Änderungen der Schwingspulentemperatur ändern die Übertragungsfunktion ziemlich deutlich. Nur hab' ich keine Ahnung, mit welchen Temperaturen ich bei unterschiedlichen Szenarien zu rechnen habe. Normale Berieselung wird wohl ohne nennenswerte Folgen bleiben, aber was, wenn's im Eifer des Gefechts mal wirklich laut hergeht? Gibt es da irgendwelche Faustregeln?
Von den Fragen oben abgesehen bin ich auch dankbar für alternative Bestückungen, solange 50 Liter Vb nicht überschritten werden. Vielleicht gibt es ja noch was geeigneteres.
Viele Grüße,
Michael Schuster