Powercon Stecker und Aderendhülsen

  • Zitat von "DJheini"


    Wenn man nach den Anweisungen von Neutrik die passende Länge abisoliert und die
    Ader auch weit genug reinsteckt passiert da garnichts.


    Soweit ich es mitbekommen habe wurden die Dinger genau nach Anweisung von den Liechtensteinern montiert.


    Zitat


    Und rausrutschen sollte auch nicht gehen, dafür ist doch garnicht genug Platz in den Steckern
    das man die Adern so lang lassen könnte, das die rausrutschen können.


    Naja, je nach Anwendungsgebiet reicht ein "deutliches lockern" schon aus. - Im Endeffekt war das auf Dauer nicht wirklich stabil und mittlerweile wurden alle Kabel wieder auf Adernendhülsen umgebaut und halten seitdem problemlos.

  • Ich kann es bestätigen, bei 2,5mm² Lautsprecherleitungen habe ich schon mehrmals herausgerutschte Leitungen mit der eingabauten Klemmvorrichtung gesehen. Es wirkt meiner Meinung nach ein "schräger" Kraftschluss auf die Verbindung, also die Schraube klemmt an Ende der Leitung und das Metall ist so angebracht, dass es schräg auf die Litzen wirkt, dass sie durchaus weg vom Stecker rutschen können. Die Metallklammer einfach selbst zu entfernen ist ein guter Tipp - das habe ich noch gar nicht bedacht. Jedenfalls bin ich froh, dass die Zeiten von Speakon/Powercon mit 1,5mm bzw. 0,2318237 Zoll (Scherz) Innensechskant-Schlüssel vorbei sind.


    Grüße,
    Hermann

  • :( Naja, der Ortsansässige Werkzeughändler sitzt jetzt auf einigen 1.5er Inbus Schraubendrehern :) nachdem wir keine 10 Packs mehr holen.


    Tomy

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  • Hrrr :D
    Die brachen bei mir auch immer wieder ab, wenn man es mal wieder zu gut meinte mit dem Anzug... trotzdem fand ich sie besser als z. B. die Schlitzschrauben, die es eine Zeit lang gab und die ausnudelten wie nix.

  • ich bin ein bisschen verblüfft, warum doch so wenige das grundproblem nicht kennen, warum es überhaupt aderendhülsen gibt oder gab.
    der grund ist nämlich recht einfach: dreht man eine schraube in ein litzenkabel, dann brechen einzelne litzen ganz ab und andere werden nur leicht berührt. es wird also keine flächige kraft auf die litzen ausgeübt, was die kabel regelrecht beschädigt und daraufhin mit erhöhten übergangswiderständen einher geht, weil nur wenige litzen korrekt gepresst werden.
    das ist besonders im strombereich ein grosses problem, weil es dort leicht zu steckerbränden kommen kann.
    deshalb wurde irgendwann mal vorgeschrieben, das man beim klemmen von litzenkabeln eine hülse drumzupressen hat, womit der druck der schraube besser auf alle litzen verteilt wurde und das problem damit behoben war.


    bei modernen klemmverbindungen arbeitet man in den steckern entweder mit diesen "schleppfedern" oder wie bei den phoenix-klemmen mit einer art mini-aufzug, der das kabel flächig anpresst.
    hierfür sind dann keine aderendhülsen mehr nötig, denn die schraube schneidet sich hier nicht mehr direkt in die litzen.


    dies macht sich dann auch in einer wesentlich verkürzten arbeitszeit bemerkbar, weil das aufpressen der hülsen komplett entfallen kann (das dürfte auch der hauptgrund sein)


    der grund, warum verlötete litzenkabel in verschraubungen schon lange verboten sind ist folgender:
    das lötzzinn wird durch den hohen druck der schraube weggedrückt und es kann auch hier zu hohen übergangswiderständen kommen. dadurch erhitzt sich die verschraubungsstelle, das zinn fliesst weg, der widerstand erhöht sich weiter ... und irgendwann brennt dann der stecker ab.
    das hat, wie man sich leicht vorstellen kann, schon ganze häuser und etliche menschenleben gekostet.


    zurück zu unseren anwendungen:
    wenn man im speakon trotz schleppfeder eine aderendhülse benutzt, verschlechtert man unnötigerweise den übergangswiderstand im stecker. passieren kann da sicher nicht viel, aber es ist ziemlich unnötig. deshalb lässt man hier die endhülsen weg und freut sich, dass man schneller mit der arbeit fertig ist.


    ich habe in den letzten 15-20 jahren schon verdammt viele speakon-kabel angefertigt, früher mit den alten speakons mit madenschrauben (ja, ich hab meinen 1,5er inbus immer noch im werkzeugkoffer :wink: ) und seit jahren die mit den schleppfedern. ich hatte bisher noch keine grösseren ausfälle und kann nicht ganz verstehen, warum man die stecker unbedingt modifizieren sollte. man muss aber wissen, dass man bei den ganz neuen speakons deutlich weiter abisolieren muss als früher, sonst sitzt die klemmung zu knapp.


    die probleme die es bei meinen anwendungen gab entstanden sämtlich durch unsachgemässen umgang mit den kabeln, vor allem beim abbau (reissen und ziehen unter last). die kabelklemmungen sind nicht dafür da, diese kräfte auszuhalten. dann ist es schon besser, wenn die kabel rausrutschen, dann reissen die litzen nicht ab.
    die zugentlastung muss vom kabelmantel aufgefangen werden, nicht von den litzen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ich hatte bisher noch keine grösseren ausfälle und kann nicht ganz verstehen, warum man die stecker unbedingt modifizieren sollte.


    Dafür gibt es genau eine Antwort, der Querschnitt des verwendeten Kabels, modifiziert, also ohne Drahtschutz oder wie du hier schreibst Schleppfeder, aber mit Adernendhülse ist es weitaus einfacher auch ein 4mm² korrekt in einem Neutrik zu verschrauben, gut ist ehr für Spekon anstatt Powercon wichtig aber mit ist das ein gefummle und die meißten schwächen dann die Litze damit es geht was auch mist ist.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "wora"

    ich bin ein bisschen verblüfft, ...


    bei modernen klemmverbindungen arbeitet man in den steckern entweder mit diesen "schleppfedern" oder wie bei den phoenix-klemmen mit einer art mini-aufzug, der das kabel flächig anpresst.
    hierfür sind dann keine aderendhülsen mehr nötig, denn die schraube schneidet sich hier nicht mehr direkt in die litzen...


    Völlig korrekter Beitrag, allerdings fehlt noch der Hinweis, dass bei Federzugklemmen (Phoenix, Weidmüller, und wie sie alle heissen) gar keine Aderendhülsen verwendet werden dürfen, sondern nur die abisolierte leitung in die Klemme eingeführt werden darf.


    Grund: Durch Verwendung einer Aderendhülse in Federzugklemmen wird nicht der erforderliche Anpressdruck auf die Verbindung und somit nicht die erforderliche Verbindungsfläche erreicht, es bilden sich Übergangswiderstände und die Klemmstelle wird heiss...


    Des Weiteren rutschen die Adern auch schon mal aus der korrekt verpressten Aderendhülse beim Zugtest wieder heraus - diesen Fall habe ich vor wenigen Tagen mit Weidmüller-Federzugklemmen selbst erleben dürfen. In solchen Fällen können sich zwischen einzelnen Litzen und der Aderendhülse Übergangswiderstände bilden...


    Grüße aus dem schönen Houston/Texas (und die Amis haben hier ganz schön ein Problem!)

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Zitat von "christian_thomas"

    ...
    Völlig korrekter Beitrag, allerdings fehlt noch der Hinweis, dass bei Federzugklemmen (Phoenix, Weidmüller, und wie sie alle heissen) gar keine Aderendhülsen verwendet werden dürfen, sondern nur die abisolierte leitung in die Klemme eingeführt werden darf...


    danke für den wichtigen hinweis, das wusste ich auch noch nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wobei man diese Aussage keinesfalls verallgemeinern darf!
    Es gibt von nahezu allen Klemmenherstellern Steckklemmen, welche sehr wohl für die Aufnahme von Adern mit gasdicht aufgepressten Aderendhülsen zugelassen sind. Teilweise wird allerdings die Gesenkform vorgeschrieben (Vierkant-, Quadrat-, Halbrundpressung oder dgl.).
    Das Lesen der jeweiligen Datenblättern ist also (wie so oft) Pflicht!


    Gruß aus Nürnberg,


    buzz

  • gerade vorgestern habe ich nach längerer Pause wieder einige NL4FX verarbeitet (auch wenn es keine Powercon waren) und wollte den Hinweis auf dem Stecker nicht glauben daß 12mm abzuisolieren sind. Nach einen Klemmersuch sah die Litze so aus, daß etwa auf der Hälfte die Druckstelle der Klemmschraube/dem Bleck war, so daß ich keine Bedenken habe, daß das nicht halten könnte. Früher war die Einführlänge wirklich kürzer so weit ich weiß.

    Gruß UweS.

  • Habe das Thema über google gefunden, da ich mir genau diese Frage gerade stellte. Eigentlich wurde hier schon alles beantwortet, aber gibt es für Neutrik Powercon nen Leiterquerschnitt Min oder Max.? Auf der Neutrikseite ist nur ein Beispiel mit 2,5mm² angegeben. Habe gerade ein Kabel aus China mit 4mm² und das ist schon sehr eng und sieht nicht dolle aus.
    Habe auch oft festgestellt das Leute die Adern verzinnen, aber dort kann man dann ja gar nicht mehr ne Schraube reindrehen. Da ist die Gefahr noch größer, dass ein Kabel raus rutscht.

  • Zitat von "Benche"

    ...
    Habe auch oft festgestellt das Leute die Adern verzinnen, aber dort kann man dann ja gar nicht mehr ne Schraube reindrehen. Da ist die Gefahr noch größer, dass ein Kabel raus rutscht.

    in meinem beitrag aus dem jahr 2010 habe ich die gründe genannt, warum das verzinnen und anschliessende verschrauben bei stromanschlüssen schon lange verboten ist. und das sind wirklich gute gründe.
    also: wenn du irgendwo siehst, dass es so ausgeführt ist, solltest du vermeiden diese leitung in betrieb zu nehmen. diese verbindung wurde dann auf keinen fall regelkonform ausgeführt - und wenn was passiert zahlt keine versicherung!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ach, wie gut das niemand,...


    es wird nicht mehr allzulange dauern, dann gibt es die Liechtensteiner Stecker auch mit " Federklemmanschluss ".


    Warum nicht sofort??? Lizen..., kluge Köpfe,... etc... preis... Markt...


    und ich eben gerade nicht Rump... bin.



    2017 PLS auf dem Neutrik Stand => mal sehen, ob es klappt.


    :lol:


    Schaut auch mal auf die Montageanleitungen! Speakon normal und STX Serie => es gibt Unterschiede.

  • Vielleicht möge man auf die Frage warum überhaupt Aderendhülsen verwendet werden, noch ergänzend erwähnen, dass gerade diese Speakonsteckverbinder bei rauhem Alltag doch ein eher stark begrenztes Leben haben.


    Beim Tausch erfreuen sich die Litzen dann daran immer schön geordnet und gerade in Ihrer Hülse zu sitzen. Ohne Hülse ist ein Tauschen der Steckverbinder ein graus.

  • Das mache ich nun wieder nicht.

    Wenn ein neuer Stecker dran kommt, wird auch neu abgesetzt.


    Allerdings läßt sich auch neues Kabel mit AE-Hülse besser klemmen.

    Grade extrem feinlitziges Kabel geht nach dem Abisolieren auf wie ein Pilz.

    4² ist so kaum vollzählig ins Loch zu bekommen...

    Never stop a running System