Tote bei Love Parade

  • Als erstes möchte ich mein Mitgefühl und Beileid gegenüber den Opfern den Angehörigen ausdrücken. ich wünsche ihnen die Kraft den Verlust von Freunden und Familienmitgliedern zu verarbeiten und den Verletzten eine rasche und vollständige Genesung.


    @ Henne


    Bauernopfer trifft es Wohl nicht ganz...


    Der Veranstalter gehört eingesperrt, und das für möglichst lange Zeit!
    Der OB von Duisburg sollte am besten heute noch zurücktreten, spätestens nach der Aussage nach der Katastrophe.
    Die Sicherheitskräfte haben völlig versagt - auch hier muß der Staatsanwalt ermitteln. Der Verantwortliche Beamte vor Ort gehört mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert genauso wie der Verantworliche beim Ordnungsamt.


    Sicherlich ist es eine unglückliche Verkettung von Umständen, die aber auf Grund der örtlichen Situation durchaus absehbar waren, denn erst als sich diese durchaus bekannten Umstände verketteten kam es zur Katastrophe...


    Was gibt es daraus zu lernen... All das ist seit Jahren bekannt.
    Etliche Sicherheitskriterien wurden mißachtet, als das Chaos seinen Lauf nahm wurden falsche Entscheidungen getroffen - hier von Bauernopfern zu sprechen ist ja wohl ein bisschem infam...


    Das einzige was man daraus lernen kann ist, das der Amtsschimmel aus Geltungssucht und Machtgier über Leichen geht - und das hier, bedauerlicher Weise, im warsten Sinne des Wortes.


    Das was hier geschehen ist darf in Deutschland nicht passieren, solch einen Dilettantismus erwarte ich vielleicht in Indien, Brasilien oder in Osteuropa aber nicht in Deutschland.


    Alle die hier von einem "Sicherheitskonzept" sprechen, haben einen deutlich sichtbaren Sprung in der Schüssel !!!
    Anstatt sich mit bedauern und beiled zu entschuldigen, sprechen die verantwortlichen von Chaos durch Drogenkonsum und unvernunft unter den Gästen.


    Wie Rückgratlos und Gesichtlos muss man sein um so einen geistigen Dünnschiss nach so einer Katastrophe abzusondern?


    Bei aller Vernunft, wenn ich mein Leben in Gefahr sehe, setze ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel ein um zu überleben, das liegt in der Natur des Menschen...
    Und wenn ich als Sicherheitsverantwortlicher erkenne, das dort was unkontrollierbares geschieht, dann muss ich dagegen einwirken. Das ist nicht geschehen, man hat die Tore geschlossen gehalten, obwohl die Menschen über völlig indiskutable Wege versucht haben dem Chaos zu entfliehen...


    Darüber zu diskutieren ist müßig, es ist geschehen und die Verantwortlichen sollen gefälligst die Konsequenzen daraus ziehen, denn nur sie sind dafür verantwortlich was dort geschehen ist und nicht die Gäste...


    Gruß
    toadie

    Physik kann man nicht überlisten

  • Zitat von "toadie"


    solch einen Dilettantismus erwarte ich vielleicht in Indien, Brasilien oder in Osteuropa aber nicht in Deutschland.


    Auch dort wohnen, arbeiten und feiern Menschen deren Leben genauso viel oder wenig wert ist wie deines. Und auch dort kommen nicht jeden Tag dutzende Menschen bei Großveranstaltungen ums Leben. Bitte etwas weniger Überheblichkeit und Zynismus. Danke...


    Am Rande bemerkt: Wenn man sich die teilweise abstrusen Behördenauflagen für wesentlich überschaubarere Großveranstaltungen wie z.B. die evangelischen und ökumenischen Kirchentage oder den Kölner Karneval ansieht fragt man sich schon ernsthaft wie a) ein Veranstalter so etwas planen und b) eine Stadt so etwas genehmigen konnte... :cry:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Nun ja, von Eva Herrmann war nichts anderes als menschenverachtender Unsinn zu erwarten. Sie serviert ihre Texte gerne mit brauner Sosse. Wer möchte kann einfach nach "eva herrmann junge freiheit" googeln.
    Gücklicherweise schießt sie in kräftig gegen Springer - mal sehen was aus der Schlammschlacht wird.
    Den Betroffenen und deren Angehörigen würde ich lückenlose Aufklärung anstatt Polemik wünschen.

    Die Intelligenz eines Autors steht meist in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Anzahl der verwendeten Ausrufezeichen.

  • Das Heftige ist für mich:


    ich fühle mich schon im Innenraum des Berliner Olympiastadions bei einem nicht ganz ausverkauften AC/DC-Konzerts unwohl, weil die zahlreichen Notausgänge über Treppen nach oben führen. Wie viele Menschen passen in den Innenraum des Olympiastadions?


    Und jetzt eine solche Menschenmasse eingekesselt. Das geht gar nicht.


    Noch heftiger: Genehmigungsverfahren für Großveranstaltungen werden offensichtlich immer noch kommunal abgewickelt, da gibt es zum Teil überhaupt keine Kompetenz.


    Warum nicht Veranstaltungen über 50000 Besucher vom Bund mit entsprechenden (echten) Experten genehmigen lassen?


  • Ich denke, du solltest Dich zurücklehnen, eine Zigarette rauchen und Dich beruhigen ( falls Du Nichtraucher bist, dann mußt Du dir was anderes suchen )


    Ich finde es falsch, so wie Du oben geschrieben hast, jetzt schon Vorverurteilungen zu treffen, bevor noch ein ordentliches Ermittlungsergebnis vorliegt.
    Ich denke, bei so einem Ereignis wird der Rechtsstaat sehr aktiv, und das ist gut so.


    Also bitte, zurückhalten , und zwar solange, bis gesicherte Aussagen von Experten vorliegen, was den nun letztendlich Schuld war.
    Kann ja auch eine Verkettung von verschiedenen Dingen eine Ursache sein, so wie Tschernobyl ( und das ist gar nicht zynisch gemeint, eine Problem alleine hätte keinen Unfall ergeben.)


    Logisch ist auch, das alleine aus rechtlichen Gründen im Moment niemand ein Fehlverhalten zugeben kann, das wäre eine Schuldeingeständnis.
    man kann ruhig davon ausgehen, das im Moment jede Partei eine anwaltliche Beratung hat, und das ist prinzipiell auch richtig so.


    Zusätzlich wollte ich anmerken, das vor vielen Jahren in Innsbruck im Berg Isel Stadion auch schon ein Unglück passierte, Massenpanik wegen zu kleinen Zu / Abgängen
    http://www.news.at/articles/02…gericht-schuld-stadt-land


    Also so neu ist so ein Unglück gar nicht.


    Unabhängig davon darf man aber sicherlich davon ausgehen, das nicht unbedingt jeder Besucher der Love Parade im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war.
    Und bei so Unfällen ist das dann in weiterer Folge schon mal nicht die beste Voraussetzung um im Ernstfall klare Entscheidungen treffen zu können......


    Nachtrag:
    Auch ein interessanter Artikel:
    http://derstandard.at/12773388…ngst-die-Vernunft-besiegt

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  • @ simonstpauli

    Zitat von "simonstpauli"


    Warum nicht Veranstaltungen über 50000 Besucher vom Bund mit entsprechenden (echten) Experten genehmigen lassen?


    Wer garantiert dir denn, das dort Experten sitzen, und auch noch echte? ;)


    Wenn du auf eine Vereinheitlichung der Regelwerke anspielst sage ich "ja"
    Allerdings wirst du bei den für die Genehmigungsverfahren zuständigen Ordnungsbehörden weder auf Länder- noch auf Bundesebene "(echte)Experten" mit (Praxis)erfahrung und Realitätssinn finden. Diese sollte man, so denke ich, als Unabhängige Meister und Ingenieure (und nicht nur einen) von Extern hinzu ziehen, und das geht auch auf Komunalebene. Vor allem aber darf man das entscheidende Denken nicht der Technik überlassen:

    Zitat von "Hitower"

    die zellularen Zustandsautomaten von Prof. Schreckenberg
    .
    Genau dieser Mann war aber nun Mitglied des Planungsstabes der LoveParade und hat auf Basis eines solchen Modells die VA freigegeben. (Seine Bemerkung, dass er in seinem Modell das Herunterfallen von Menschen von Mauern, Zerdrücken von Zäunen und das wenig geistesgegenwärtige Verhalten von sich zerquetschenden Menschen nicht berücksichtigt hat - und es deswegen erst zur Panik gekommen sei, wundert mich noch immer...)


    Und wahrscheinlich ist es gut in Zukunft auch Rettungs- und Ordnungskräfte für solche Fälle entsprechend zu Schulen (damit meine ich nicht ein eintägiges Seminar). Jeder Polizist vor Ort sollte in der Lage sein eine solche Gefahrensituation schon im Ansatz zu erkennen und entsprechend zu handeln (Zäune öffnen, Platz schaffen und lassen usw.).


    vg steve

    Einmal editiert, zuletzt von STN-AUDIO ()

  • Und wahrscheinlich ist es gut in Zukunft auch Rettungs- und Ordnungskräfte für solche Fälle entsprechend zu Schulen (damit meine ich nicht ein eintägiges Seminar). Jeder Polizist vor Ort sollte in der Lage sein eine solche Gefahrensituation schon im Ansatz zu erkennen und entsprechend zu handeln (Zäune öffnen, Platz schaffen und lassen usw.).


    vg steve[/quote]


    Ähhh - Bitte nicht so! Wenn einzelne Polizisten aus Mitleid unkontroliert anfangen zu handeln, ist oft leider ein wesentlich grösserer Unfall zu erwarten! Warum von diesen Menschen aber keiner die Einsatzleitung sofort auf die Zustände hingewiesen hat, ist mir ein Rätsel! Die hängen doch sonst auch gleich am Funk!


    Aber warum wird eine Veranstaltung auf einem zu kleinen Gelände mit unzureichenden Zu- und vor allem Abgängen überhaupt genehmigt? Denn diese Fakten sind doch wohl inzwischen unbestritten, oder?
    Unsicherheit und Unwissenheit auf Seiten der Behörden scheint leider doch sehr verbreitet zu sein. (Mal eine Frage: Welche fachliche Qualifikation braucht man, um Bürgermeister, Politiker, ... zu werden?)


    Schon im "Kleinen" gibt es deutlich Schulungsbedarf. Ein Beispiel: Bei einer mehrtägigen lokalen Veranstaltung habe ich, zunächst "gegen" den Willen des Vorstandes, eine Abnahme nach VStättVO §40,5 durchgeführt (am ersten Tag gratis, da "durfte" ich dann). Die Situation: fast 3 Fussballfelder mit Bauzaun umrandet, darin ein Festzelt. Das Zelt wurde vom Landratamt abgenommen. Denn die mehrtägige Schankerlaubnis hat den Mann vom Amt darauf gebracht. Vor Ort meinte dieser Mann (Beamte?) dann zum Vorstand auf Nachfrage: Es seien keine weiteren Abnahmen erforderlich. Diese Aussage habe ich leider nicht schriftlich ...


    Insofern bin ich sehr, sehr, traurig aber doch nicht so sehr verwundert, das das passieren konnte, so schrecklich es auch ist! Und es darf sich nicht wiederholen. Aber dazu ist scheinbar mehr Initiative aus unseren Meister - Reihen nötig!


    Wobei mir der Artikel von Spiegel Online Angst macht! Wie groß ist der Schritt vom Rechtsstaat zum Chaos?

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten und selber weiterverwenden!

  • Hi


    Zitat

    Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht.


    :shock:


    Das Übersichtsbild finde ich ganz gut:


    https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708399,00.html


    Aber: Ich bin aus dem rechten Bildrand gekommen und da war es schon weit vorm Gelände Eng! Allerdings nicht mit Tunnel sondern mit eingezäunter Strasse, Hindernissen wie Verengungen (ähnlich dieser kleinen Durchgänge bei der Personenkontrolle). und Containern.
    Da kahm hinzu das man einfach weitergedrückt worden ist. Wir waren zu VIert unterwegs und hatten da schon Probleme zusammenzubleiben!


    http://www.derwesten.de/incoming/article3274982.ece/BINARY/ Sieht man nochmal eine Karte mit den SPerrungen!


    Allerdings gab es die 1. Strassen-Sperrung auf unserer Route (Grabenstrasse) nicht! Es wurde rappelvoll mit Stillstand nach der Koloniestrasse! Freund sagte da kommen viele Menschen scheinbar vom HBF hinzu... Nach der Kreuzung wäre dann der 1. Punkt gewesen wo man hätte dichtmachen können!
    Eine Ordnerin sagte dort zu mir das es ein Wahnsinn sei das so viele Menschen da sind! Zwar standen da Schilder mit Verhaltensregeln, aber die wurden sicherlich nicht 100% beachtet (Glas-Verbot)...


    Das dies der EInzige Zugang ist wussten wir bis dahin garnicht! Es ist ein Riesengelände wo man eigendlich von allen Seiten rankommt. Umso Unverständlicher dann auch unsere Reaktionen auf das Unglück!


    Edit wegen dem Handeln der Polizisten:
    Schaumal bitte in mein Video oben! Sie helfen das was sie können um die Menschen schon ne Stunde (ich weiß noch nicht die Zeiten) da unten rauszuholen! Die Treppe war aber da schon gefährlich! Sie sind schon da nicht unten rangekommen! Was ich auch immer noch nicht verstehen kann: Warum baut man da unten noch Zäune und Brezelbuden hin!!! Wie man aber auch sieht steht ein Polizist mit einer Kamera da und babbelt evtl auch mit Funk...


    Edit2:
    Wie man in der BIlderserie sieht ist die Rampe auch nicht 100% als Zugang brauchbar da dort auch Zäune und EInsatzfahrzeuge stehen! Als wir da durch sind konnten wir aber auch schon an der unteren Wand gegenüber der Treppe entlang! Da hatten sie da schon geöffnet! Oben standen wir aber wieder vor einem Zaun (da einem Staubigen Rutschigen und meiner Meinungg nach gefährlichen Aufstieg)


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...

  • Mein echtes Beileid der Angehörigen der Gestorbenen..................diese allein haben den Verlust zu bebeklagen.


    Das ist der eine reale Teil der Verhältnisse.


    Der zweite Teil hat mit Effekthascherei zu tun und mit bestehenden Risikoverhältnissen.


    Überlegung 1 - ich gehe auf eine Fußballspiel welches mit gewaltbereiteiten Fan's besetzt ist - mögliche Folge.........


    Überlegung 2 - ich gehe zum Motocross und setzte mich an die Bande - ein Fahrer verliert die Kontrolle über sein Krad....


    Überlegung 3 - ich gehe auf eine Party wo zugekiffte Typen am Balkongeländer tanzen .......


    Überlegung 4 - Veranstaltung mit Massenextase und ...........................................


    Die bedauerlichen Vorkommnisse auf der VA können auf fast jedem x-beliebeigen Konzert stattfinden. Warum ist dies eine bisherige Ausnahme (glücklicherweise) geblieben?


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Guten Abend !
    Ich bin, Bahn sei Dank, nun auch endlich zurück und hier mein Bericht:
    Eines kurz vorneweg:


    Zum Zeitpunkt, als sich besorgte Angehörige und Bekannte von zu Hause aus besorgt per SMS nach meinem Leben erkundigten, es war etwa 17:45 Uhr; war das Gelände definitiv NICHT überfüllt.


    Im hinteren Bereich der Hauptbühne beim Sunshine Live-Stand und auch seitlich am großen Delaytower, der nach beiden Seiten gestrahlt hat, war soviel Platz, das man die Arme ausstrecken konnte, ohne jemanden zu treffen. Ich konnte normal laufen, Technik und Fleisch fotografieren.
    An den Imbißständen dort hatte man nach 1 Minute Bier & Wurst, selbst die Lage vor den Dixi's war überschaubar.


    Nicht das es hier jemand falsch versteht; 'ne anderhalb Million hätte im Ganzen NICHT dahingepaßt.


    Das Problem war schon gegen 11 Uhr, das sich die Massen hinter dem Tunnel nach dem Aufgang nicht schnell genug auf dem Gelände verteilt haben. (Was später natürlich immer schlimmer wurde) Und da war noch ziemlich leer und man konnte normal durch den Tunnel laufen. Auch deshalb; weil -man glaubt es kaum- ein Stückweit vor dem Tunnel die Straße mit Zäunen V-förmig verengt hat und dann Einlaß/Taschenkontrollen mit längsgestellten Hamburger Gittern, etwa 10 Reihen nebeneinander wie im Fußballstadion gemacht hat. Da habe ich's 2.Mal an dem Tag gedacht; WER LÄßT SICH BLOß SOWAS EINFALLEN und froh, so zeitig losgezogen zu sein. Ob das später dann nichtmehr gemacht worden ist, weiß ich nicht.
    Das 1.Mal habe das übrigens gedacht, als ich gesehen hatte, das alle Seitenstraßen und Grünstücken an der Aufmarschstraße komplett abgeriegelt waren.


    Ich bin am Abend vorher mit dem Zug angekommen und wollte doch sogleich herausfinden, wo denn der mächtige Donner herkommt. (Und es war; wie sich anderntags herausstellte, dank fetter Meyer-Arrays richtig böse) Weit weg konnte es nicht sein, ich konnte aber den Zugang zum Gelände mal nich finden. Wie auch andere Neugierige. Da habe ich mich das erste Mal gewundert. Ein Gelände für soviele Leute muß doch zu finden sein. Ich habs dann aber gelassen, weil schwere Tasche.
    Da habe ich auch noch gemeint, das die Wagen irgendwo durch die Stadt fahren werden, und nur die Abschlußkundgebung auf dem Bahngelände sein würde. Einige PA-Tower mit immer 'nen kleinen Breedenord und 2 Director-Tops+Kompott rund um den Bahnhof sahen irgendwie danach aus. Bässe werden schon noch hingeräumt, dachte ich. Offensichtlich sollte das für Durchsagen dienen. Zu hören war aber nix, nur Polizeiwagen mit Tröten drauf. Auf der offiziellen Homepage war das alles sehr undurchsichtig gehalten, Warum eigentlich?


    Das sich bei nahezu idealem Wetter (trocken und nicht zu heiß) alles, was Lust auf Feiern und 'ne Bahnstunde wegwohnt (ganz gleich, ob einem die Musik gefällt), dahin in Bewegung setzt, läßt sich am Arsch abfingern.



    Übrigens;nachdem ich vor 2 Jahren in Dortmund Frau mitgenommen hab, bin ich dieses Jahr wohlweißlich alleine gefahren. Nein; keine Hintergedanken.
    In Dortmund gab es immerwieder kurze, aber sehr heftige Schauer. Die Leute sind dann immer von beiden Seiten unter die (von Haus aus schon vollen) Brücken über die B1 geströmt. Es war oft nicht weit weg von einer Panik. Noch nie hatte ich solche Angst im Gesicht meiner Frau gesehen.


    Gruß M.

    Never stop a running System

  • Zitat von "klauston"

    Kann ja auch eine Verkettung von verschiedenen Dingen eine Ursache sein, so wie Tschernobyl (und das ist gar nicht zynisch gemeint, eine Problem alleine hätte keinen Unfall ergeben.)

    Ob Tschernobyl eine Verkettung unglücklicher Umstände war ?
    Ich denke mal, dass nicht nur technische Unzulänglichkeiten zur damaligen Katastrophe geführt haben. Es kursierten damals in Physikerkreisen (u.a. auf Tagungen ...) viele mögliche Szenarien über das "warum". Ich kenne die wahre Ursache nicht - allerdings glaube ich auch nicht alles, was "offiziell" mitgeteilt wird.
    Und "Verkettung" hört sich immer irgendwie nach "Unfall" (d.h. "keiner war eigentlich wirklich Schuld daran ...") an.


    Ich bin gespannt, was beim aktuellen Unglück als "offizielle Ursache" deklariert wird. :?

  • Hi


    Zitat

    Ob das später dann nichtmehr gemacht worden ist, weiß ich nicht.


    Nein wir sind ohne Kontrollen, aber dennoch durch diese Verengungen durch! Da war es aber schon deutlich nach 2 (Wir haben den AUftakt noch im TV geschaut), weil wir noch auf 2 warten mussten...
    Anstatt aber diese Gitter komplett aus dem Weg zu räumen waren sie auf einmal da und schon war der nächste Stau und das Gedränge vorprogrammiert! DIe Securities und die Polizei stand einfach nur da (Polizei hinterm Gitter...)


    Gruß
    Daniel

    Fachkraft in Hamburg...

  • Liebes Forum,


    obwohl ich hier seit Jahren Moderator bin, werden mich die meisten nicht kennen.


    Deshalb stelle ich mich kurz vor:


    Ich habe an bestimmt 10 Loveparades in Berlin mitgewirkt, war Produktionsleiter bei 15 Madays und habe den Welt Jugend Tag in Köln sicherheitstechnisch verantwortet.


    Auch die Alarmierungsbeschallung im Olympiastadion Berlin ist quasi von mir programmiert und durch den Tüv gebracht worden.


    Ich möchte das ganze Thema mal auf den Punkt bringen:


    1. Das Gelände war für 250.000 Personen genehmigt


    2. Die Stadt und der Veranstalter hat mit 1 Million Besuchern gerechnet


    3. Duisburg hat knapp 500.000 Einwohner


    4. Die Infrastruktur der Stadt (Bahnhof und Innenstadt) ist nur für die Einwohner ausgelegt


    5. Es sind 1,4 Millionen (genaue Zahlen sind hier auch egal) gekommen


    6. Der Zugang war um das Gelände herum geplant mit nur einem Zugang (20m, entspricht nach VStVö 3000 Personen) und Ausgang ausgelegt


    7. "Fachkräfte" der Polizei wollten den Zustrom regeln


    8. Der Platz, der zu klein war, war eingezäunt und lag zwischen Bahngleisen und einer Autobahn


    9. Viele Behörden und auch Persönlichkeiten wussten von der Planung


    Liebes Forum: Von mir die einfache Frage:


    Hättet Ihr ruhigem Gewissens eine Genehmigung erteilt?


    Ich nicht!


    Und alle, die davon wussten, sind für mich mit schuldig.


    Die ach so schlauen Polizisten aus Bochum (und alle anderen) mache ich zu Mitschuldigen, denn es war klar, dass dieses "Sicherheitskonzept" nicht funktioniert.


    Ich habe viele große Veranstaltungen in der Planung erlebt und auch durchgeführt, aber hier hat ein komplettes System versagt.


    Und da sollte die "ich wusste es ja besser" Fraktion sich mal an die Nase fassen, warum Sie das nicht verhindert haben.

  • An eine Verkettung von Umständen glaube ich nicht!


    Für diese Menschenmengen nur einen Zugang, der auch Ausgang war, in der Größe zu planen ist grober Unfug. Dazu braucht man keine weiteren Umstände, das das nicht geht ist Fakt. In der VStättVO werden pro 100 PAX 0,6m Ausgang und mindestens 2 unabhängige Rettungswege gefordert. Und das schon bei über 100 m² - Räumen für über 200 PAX.


    Für 250.000 Besucher (laut Nutzungsänderung, Spiegel Online) wären dann: 250.000 / 100 * 0,6m = 1250m = 1,2km , KILOMETER und der Tunnel hat nach unterschiedlichen Meinungen zwischen 15m und 20m Breite ...


    Anhand des Berichtes von MADMAX kommt der Verdacht auf, das die Polizei (womöglich OHNE Rücksprache mit anderen Verantwortlichen - oder warum sollen die Berichte auf einmal gelöscht werden?) das Gelände am Ausgang des Tunnels "geschlossen" hat (entsprechende Videos waren eine Zeitlang online, wenn auch ohne Zeitangaben). Nur eben "vergessen" hat die Zugänge zu dem Tunnel auch zu sperren. Da durften die Besucher weiter rein.


    Warum nur ein Zugang? Hier habe ich im Spiegel - Forum zwei interessante Vermutungen gefunden:
    Bannerwerbung ist lokrativer wenn "alle" dran vorbei müssen und
    Die Polizei hat schon oft den Wunsch geäussert, die Besucher (und Dealer) auf entsprechenden Partys "ohne Ausnahmen" zu filmen für Identifikation etc.


    Und irgendwie leuchtet das erstmal ein. Leider! Und passt auch zu den Texten im Spiegel mit dem Löschen der Polizeidaten ...


    Ich glaube nicht mehr daran, dass wir jemals die wirklichen Ursachen für diese Katastrophe erfahren werden!

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten und selber weiterverwenden!

  • Zitat von "Wolfgang Peter"


    Ich glaube nicht mehr daran, dass wir jemals die wirklichen Ursachen für diese Katastrophe erfahren werden!


    Das ist solange wahrscheinlich, bis einer ein Buch darüber schreibt. (Feynman zur "Challenger"-Katastrophe).


    Die Städte haben kein Geld, die Kassen sind leer.
    Hier in Hamburg brechen in der Stadtverwaltung alle Dämme, wenn da einer mit Geld winkt.
    Warum sollte das in Duisburg anders sein?


    Ortsunkundige Beamte der Bundespolizei, oft kaum älter wie die Besucher, schon mit überschaubaren Krisensituationen mangels Training komplett überfordert, während der Einsatzleiter 3 km weg in einem klimatisierten Bus am Funk sitzt und Durchhalteparolen ausgibt.
    Was soll dabei rauskommen?

  • Kleine Rechnung zu der Aussage des Polizeihäuptlings, dass lediglich 105.000 Besucher nachweisbar gewesen seien:


    Tunnellänge: ca. 2 x 200m + Rampe ca. 500m = 900m Länge


    Durchschnittliche Breite des Ein- bzw. Ausgangsbereichs = ca. 20m


    Ergibt eine Fläche von ca. 18.000 m²


    Wenn ich mir die Bilder und Filme so anschaue muß mann mit 5-7 Personen / m² rechnen.


    ca. 6Personen/m² x 18.000m² = 108.000 Personen alleine im Zugangsbereich.



    Die ganze Pressekonferenz war eine Farce. Verarschen kann ich mich selber.




    Jakobus Stützel
    Veranstaltungstechnik Georgensaal, Reutlingen

  • Ein internes Verwaltungsdokument aus Duisburg belegt nach Informationen von "Spiegel online" deutliche Sicherheitslücken bei der Loveparade. So sei der Veranstalter von der Einhaltung der vorgeschriebenen Breite der Fluchtwege befreit worden. Zugleich sei das Gelände aber ausdrücklich nur für 250.000 Menschen zugelassen gewesen.
    Das von "Spiegel online" zitierte Schriftstück vom 21. Juli 2010 mit dem Aktenzeichen 62-34-WL-2010-0026 trägt den Titel "Genehmigung einer vorübergehenden Nutzungsänderung". Es richtet sich an die Berliner Lopavent GmbH als Veranstalter der Loveparade. Der Sachbearbeiter der Unteren Bauaufsicht im Duisburger Amt für Baurecht und Bauberatung befreit darin die Organisatoren von der Vorschrift, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. Außerdem verzichten die Beamten auf Feuerwehrpläne.


    Quelle: http://www.ftd.de/politik/deut…-loveparade/50148659.html