Monacor DSP-1

  • ich brauche Infos zum Lautsprecherschutzmodul DSP-1 :) Ich habe in einer Festinstallation Probleme mit defekten 2"ern, die aktiv getrennt sind. Der Grund für die Defekte ist nicht genau einzugrenzen, vom defekten Controller bis zu falschem Bedienen.... ist das Monacor teilchen da die passende Lösung ? Es wird mittels Driverack PA getrennt, da kanns bei falschen Ausschalten ja auch schon mal schön knallen.


    Macht das Teilchen nur bei Dauerschwellwertüberschreitung dicht (Sinus), oder werden auch Megapeaks abgetrennt ?

    dumm sterben kann jeder

  • Wieviel Leistung liefern die Endstufen für die 2"er? Vielleicht ist es deutlich zu wenig... aber wenn du sagst, dass die Amps nie im Clipping sind, sollte das nicht so sein.


    Wie sieht das restliche System aus? Vielleicht sind die 2"er unterdimensioniert.


    Das DriveRack sollte NIEMALS ausgeschaltet werden! Dagegen sollte man es sichern. Ansonsten wäre eine Sequenzschaltung zum Ein- und Ausschalten der PA wohl angezeigt.

  • es lief jetzt 3 jahre problemlos, und nun wurden innerhalb von 2 monaten mehrere hochtöner getötet.... ich werde nochmal in den controller schauen ob nicht jemand die weicheneinstellungen manipuliert hat und den dsp-1 verbauen, der ist relativ kostengünstig.

    dumm sterben kann jeder

  • Noch kostengünstiger und vor allem vielfach bewährt ist eine Schutzschaltung aus der Kombination PTC + Überspannungsschutzdiode
    2" Treiber 8 Ohm - Empfehlung: PTC 1,6 A parallel mit Widerstand 22 Ohm/50 W in Reihe zum 2" und bipolare Überspannungsschutzdiode 1,5KE22CA in Reihe mit Widerstand 6,8 Ohm/10 W parallel zum 2" Treiber

  • Hi,


    hatte die DSP-1 daheim auch mal drinne, die trennen schon recht kurzzeitige (geringe) Überlastungen, deutlich schneller als irgendwelche PTCs. Was mir aber letzten Endes unschön wurde, das totale trennen, irgendwie missfiel mir in diesem Fall der völlige Verlust der Dämfung seitens des AMPs. Hatte dann mittels Widerstandsbrücke dafür gesorgt, daß es kein komplettes Trennen gibt, sondern "nur" ne Pegeldämpfung. Inzwischen ists aber ganz raus, schlichte schnelle Feinsicherung rein, daheim machts ja nix, falls die mal kommen sollte.


    Grüße
    Mattias

  • Ich hatte sie auch mal, aber bei mir haben sie nicht komplett getrennt, sondern nur kräftig (deutlich hörbar) den Pegel reduziert, und das auch schon bei Peaks.


    @ fks: Hast du ein Schaltbild? Mir ist es noch nicht 100%ig klar, wie du das verschalten möchtest.

  • Hmmm, ich bin ja kein Experte für solche Schutzschaltungen, aber ich bin mir recht sicher, dass diese Schaltung auch "notwendige" Peaks oberhalb von 13V um mehr als 6dB reduziert, und das relativ schlagartig. Das sind gerademal knapp über 20W Peak.

  • Die meisten "8 Ohm" Treiber haben eine reale Impedanz von ca. 6 Ohm - bezogen auf den 1" Treiber + der 13 V Schutzdiode aus dem Schaltbild = 28 Watt
    Ich habe die Dimensionierung der bipolaren Überspannungsschutzdioden vor ca. 20 Jahren an einem (überflüssigen) Fane 1" Treiber mit 44 mm Schwingspule getestet
    - mit extrem lauten Schaltimpulsen - erst mit 13 V Schutzdiode dann 18 V - mit der 18 V - Variante hat´s die Schwingspule gekillt ! - d.h. die 44 mm Schwingspule konnte keine Impulsspitze von ca. 50 Watt verkraften ! Die typischen Belastbarkeitsangaben der Hersteller sollten man eher ignorieren
    Ich kenne übrigens niemanden, der die Reaktion der Schutzdiode schon mal "gehört" hat - ebenso kenne ich niemanden, der bei empfohlener Dimensionierung der Schutzschaltung eine defekte Schwingspule zu beklagen hatte

  • Nun, vor einiger Zeit habe ich 1" Hochtöner mit 8 Ohm paarweise an einem Kanal einer Endstufe mit 2x400W an 4 Ohm betrieben. Weil ich mir auch Gedanken über die Haltbarkeit gemacht habe, habe ich auf einer lauen Veranstaltung das Oszi mit drangehangen. Ergebnis: Peaks bis 35V sind keine Seltenheit. Gelegentlich. sehr selten, sprang sogar der Limiter kurz an.


    Ein Schaltimpuls beinhaltet ja auch äußerst niederfrequente Anteile. Das ist mit den Peaks in einem Audiosignal nicht zu vergleichen.

  • Kleiner Trugschlüsse mit den Begrenzen ab erst 28Watt, weil:


    1.
    13V Spitze/ Wurzel2 = 9,2V.


    Mithin wird ab 9,2Veff bereits am Sinus "gesäbelt", d.h. ab bereits ca. 10W (an 8Ohm) wird bei Sinus Klirr erzeugt. Je nach HT-Ankopplungsfrequenz ist das relevant oder nicht (Ht oberhalb 7 kHz, man wirds wohl nicht hören).


    2.
    Der Hersteller gibt seine Belastungsdaten nicht in "echten" Chassiswatt an, sondern einem umgerechneten Wert bezogen auf seine Nennimpedanz, was letzten Endes zu einen Spannungswert führt, der an einer ohmschen Last (gleichen Wertes wie die Nennimpedanz) diese elektrische Leistung erzeugen würde.


    Grüße
    Mattias

  • Moin,


    aus gebenem Anlaß: Ja, auch bei diesem Thema bin ich Schreibtischtäter.


    Was haben wir denn:


    Einen PTC, laut Datenblatt hält der 0,75A zuverlässig, fällt bei 1,5A Dauerstrom zuverlässig, und bei 5-fachem I_H, das sind 3,75A(!!) braucht er immerhin 6,3 Sekunden bis er hochohmig wird. Unbelastet hat er einen Widerstand von 0,18ohm, unter Belastung (vorgewärmt) 0,4ohm.


    Einfach PTC in Reihe


    1,5A(eff), bei 8,18ohm Last sind das 18,4Watt thermisch, das hält kein 44mm Spülchen minutenlang aus... blöd ist, daß sich währenddessen die Schwingspulenimpedanz verdoppelt (ja, ganz sicher!), somit der Strom abnimmt, und so bei 1,5A bis zu 36Watt am Treiber ankommen. Manche Schwingspulen halten tatsächlich die Impedanzverdopplung aus, das sind um 231,93°C :D - aber bei 36Watt ist die Spule ganz sicher binnen Sekunden gasförmig.


    Feinsicherungen haben das Problem auch, zusätzlich ermüden die Sicherungsfädchen durch den themischen Wechsel-Stress, irgendwann lösen die immer aus, auch mal ohne momentane Überlast.


    Zur besprochenen Schaltung


    Parallel zum HT nun die 13V Überspannungsdiode in Reihe mit 6,8ohm. Im Beispiel liegen an diesem Zweig 17,4V Scheitelspannung an, ab 13V entspricht dieser Zweig also zunehmend (Kennlinie!) einer Lastimpedanz von 6,8ohm parallel 8ohm, also 3,7ohm. Theoretisch, denn die Angabe der Überspannungsdiode meint die Spannung bis zu der nichts passiert, und der Treiber hat dann sicher mehr als 8 Ohm).


    Soll ich jetzt den Klirr ausrechnen? Ok, einen Schritt noch...


    Statt 17,4V Spitzenspannung bekommt der Treiber "nur" noch 16,6V.
    Wer rechnet das in Klirr um?


    Bei kurzzeitigen höheren Pegeln bleibt das Verhältniss gleich. Bei welchem Pegel überschreitet der Treiberklirr den der Schaltung?



    Die "nette" Eigenschaft des Überspannungsdioden/6,8ohm -Zweiges ist die erhebliche Stromerhöhung, die einen immer viel zu trägen PTC an die "Brennkapazität" (Zeitkonstante) der Schwingspule anpasst. Zudem arbeitet dieser Zweig zeit- und temperaturunabhängig, ganz im Gegensatz zur Schwingspule, denn die verdoppelt ihre Impedanz wegen dem Kaltleiter, mit dem sie gewickelt ist - bei modernen Spulenträgern und Klebern sogar ohne Schäden. So könnte in einfacher Reihenschaltung zum HT nur ein superkleiner PTC, ausgelegt auf den Strom bei 16ohm, den Treiber schützen. Blöderweise hat jedoch der 0,17A PTC einen minimalen Widerstand von über 2ohm, in der Praxis wohl eher 3ohm, dann gibts keine Dämpfung mehr, die mein HT nach meinen Versuchen dringend braucht um zu klingen.


    An Passivweichen, nunja, Grenzbelastungen ruinieren das beste Weichendesign ohnehin vollständig, schon durch die Impedanzerhöhung der Schwingspule, und vor der Grenze liegen nur gut kalkulierbare 0,18ohm "im Weg".


    Schaut mal mit Zweikanal auf VA nach was passiert. Ich habe immerhin mal bei den Ärzten hinschauen dürfen und seit dem beschlossen, daß heiße Schwingspulen (nur HT dort, hörmäßig hätte ichs nicht bemerkt) nicht gut sind, und so auch weitere Argumente für Aktiv gefunden.


    @ fks: Vielen Dank, daß Du Deine Schaltung so beharrlich vertrittst, ich bin jetzt sicher: es gibt keine Bessere.


    Viele Grüße, Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste