Funkstrecken Frequenzen, alles was man Wissen muss u. sollte

  • +1 simonstpauli.


    Wer macht Spektrum Management in D.? Geben die keine Belegungstabellen raus?


    Alles eine Sache der Planung, und regional unterschiedlich, zumindest bei uns, also muß man wissen was man wo hin schickt, und was sonst noch passiert.

    Das ist bei uns die Bundesnetzagentur.

    Man kann sicher Tabellen mit den Fernsehsendern bekommen, die sind aber auch anders herauszufinden.

    Was sonst noch in der Luft ist, muß man selbst recherchieren. Bei meinen letzten HF-Jobs bzw. Jobs, die HF beinhalteten, hatte ich ausreichend breitbandige Sendestrecken, so daß ich nur scannen und feste Größen beachten musste. Telex ist übrigens eine ziemliche HF-Schleuder, wenn die Packs aus der Reichweite gehen, man sollte darauf achten, daß die Bodypack-Träger ihre Bodypacks abmelden, wenn sie z.B. eine Pause machen und den Bühnenbereich dafür verlassen. Sonst versuchen die, auf Teufel komm raus, ihre Verbindung zu halten.

    Bei einem Job (outdoor, 2 Musical-Theater in direkter Nähe, Hunderte Frequenzen zu beachten plus 9 TV-Sender plus Hafenbarkassen) habe ich tatsächlich Sendestrecken in günstigen Frequenzbereichen angefordert. Da ich dort nur 20 Strecken realisieren musste, klappte das mit einem Prescan und Vor-Ort-Scan ganz gut, wir mussten nur bei einer Strecke auf eine Ersatzfrequenz wechseln.

  • Stimmt es das der Bereich von 692-714 mhz auch in Gefahr ist in Deutschland ?

    Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass je nach Region, diese Frequenzen (zumindest 703-714) nicht mehr nutzbar sind. Heidelberg hab ich da z.B. in sehr schlechter Erinnerung, das geht da schon eine ganze Weile nicht mehr :(

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Servus,


    703 - 733 MHz ist der Uplink des LTE II. D. h. der dürfte noch ganz gut funktionieren solange keine LTE II fähigen Handies in der Umgebung sind.


    Grüße

    Jürgen Schwörer
    Senior Applications Engineer
    Shure Distribution GmbH
    Jakob-Dieffenbacher-Str. 12
    75031 Eppingen
    Telefon: 07262 - 9249151


    *** bitte keine PN sondern direkt an: schwoerer_juergen@shure.com

  • Servus,


    703 - 733 MHz ist der Uplink des LTE II. D. h. der dürfte noch ganz gut funktionieren solange keine LTE II fähigen Handies in der Umgebung sind.


    Grüße

    D.h. aber auch, dass die Störquellen im Zweifelsfall erst mit Einlass in die Location kommen und ich mich nicht auf die Situation von Soundcheck/Aufbau verlassen kann.

    Reichen denn die Handys allein als Störquelle aus (weil sie diesen Bereich scannen)oder braucht es schon ein entsprechendes Angebot des Netzbetreibers?

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • D.h. aber auch, dass die Störquellen im Zweifelsfall erst mit Einlass in die Location kommen und ich mich nicht auf die Situation von Soundcheck/Aufbau verlassen kann.

    Reichen denn die Handys allein als Störquelle aus (weil sie diesen Bereich scannen)oder braucht es schon ein entsprechendes Angebot des Netzbetreibers?

    Meine Erfahrungen mit Uplink-Blöcken sind die, daß die Endgeräte bei schwachem Downlink am heftigsten stören, weil sie dann durch erhöhte Sendeleistung eine bessere Verbindung herzustellen versuchen.

    Auch Scans nach einem nicht vorhandenen Downlink können schon erheblich stören.

    Meine Erfahrungen beziehen sich natürlich auf LTE800, ich könnte mir aber vorstellen, daß es bei LTE700 ähnlich sein wird.

    Daher meide ich Uplink-Blöcke, sobald es Endgeräte gibt, die diese beherrschen.

  • Iich schmeiß hier mal 'ne aktualisierte Liste der weltweit nutzbaren Frequenzen rein - evtl. interessiert's ja den ein oder anderen:


    https://apwpt.org/wp-content/uploads/2022/11/Handout_Version-2022_15.pdf


    Stand Dezember 2022 - Quelle: Verband zur Sicherung von Funkspektrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Ich hoffe das passt hier rein, ansonsten bitte ich um Korrektur durch einen Mod...


    Interview von und mit Sennheiser über „Wireless Multi-Channel Audio Systems“, kurz WMAS:


    Sennheiser: Experteninterview über die Zukunft der drahtlosen Audiotechnik #mothergrid
    „Wireless Multi-Channel Audio Systems“ werden laut der Firma Sennheiser Großveranstaltungen revolutionieren.
    www.mothergrid.de


    Vielleicht interessiert´s ja jemanden...

  • Mhm. Lese ich richtig, dass die bis zu 64Kanäle in 6MHz unterbringen wollen?

    Leider gibt es keine genause Aussage über die Latenz des Systems - nur dass die „gering“ sein soll. Und las ich korrekt, dass das ganze mit 1 Antenne funktionieren soll?


    Das ist natürlich eine ganz spannende Sache, aber ich bin skeptisch. Wenn jemand mehr Infos hat als dieses untechnische Interview würde mich das echt interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von lisa f. ()

  • Das ist natürlich eine ganz spannende Sache, aber ich bin skeptisch. Wenn jemand mehr Infos hat als dieses untechnische Interview würde mich das echt interessieren.

    Ich vermute mal es handelt sich dabei um einen ungewöhnlich frühen Teaser zu dieser Entwicklung, bei der die genauen Eckdaten evtl. noch nicht genügend validiert bzw. freigegeben wurden.

    Vielleicht versucht man so auch marketingtechnisch die Gunst der Stunde bzgl. Lieferfristen zu nutzen, damit mögliche Grossbestellungen bei Mitbewerbern noch ein wenig auf die lange Bank geschoben werden. Wer weiss...


    Aber alles in allem eine Entwicklung, an die ich mir schon vor ein paar Jahren gedacht habe:


    - Die Vorteile von bidirektionaler Kommunikation sind nicht von der Hand zu weisen, gut wenn es direkt systembedingt funktioniert und nicht erst mit Zusatzgeräten umgesetzt werden muss

    - Sender und Empfänger in einem Bodypack = :thumbup:

    - Wenn eh alles digital ist, dann ist es eigentlich Irrsinn, jeden einzelnen Audiokanal demodulieren zu müssen. Antenne -> CPU -> Dante (o.ä.) -> Pult - So ist man dann wirklich auch für grosse Setups in Rekordzeit mit dem Aufbau fertig.

    - Die Latenz muss nicht zwingend aufgrund der blockweisen Übertragung merklich steigen. Der Unterschied zu Wlan etc. ist ja, dass die Geräte genau wissen welche Daten sie wann senden dürfen und nicht mehrere Duzend oder gar hunderte Geräte um ihren Anteil im Netz "kämpfen" müssen.

    - Bzgl. der Diversityaussage bin ich etwas skeptisch. Mit 2 (oder 4) Antennen ist man ja doch schon etwas flexibler, kann z.B. auch schon mal (u.U. ein wenig auf Kosten der Diversityfunktion) den Empfangsradius erhöhen oder verwinkelte Spielflächen besser abdecken. Ich denke eher, ein reines Antennendiversity ist so halt gar nicht vernünftig umzusetzen. Denkbar wäre vllt. irgendwann eine Lösung mit Accesspoints als Empfänger/Sender an einer Zentraleinheit, die dann das Routing der Audiokanäle übernimmt.

    - Die Einsatzmöglichkeit sehe ich momentan eher im Bereich Festinstallation/Theater/Kongress/etc. denn im R'n'R oder beim kleinen-mittleren Local um die Ecke - vllt noch die ein oder andere Tourausstattung. We will see...

    - Demnach bleibt die Jobposition Frequenzmanagement für Festivals, Sport-VA etc. auch noch eine ganze Weile erhalten

    - Die Dry-Hire-Tauglichkeit im grösseren Stil wird mehr von den Kosten der Empfänger (denn was nutzt einem 64CH-Fähigkeit wenn man gerade nur 10 braucht) als vom Truckspace abhängig sein. Wenn es darum ginge liessen sich auch heutige Systeme oft kleiner und leichter verpacken.

    (Lustigstes Beispiel bis jetzt:

    4Ch-Empfänger = 2HE-Rack , 2x Handmic =2HE-Rack mit Schublade, 2x Bodypack = 2HE mit Schublade, 2x Headset = 2HE mit Schublade -> 4x2HE-Rack für 4 Kanäle, dazu noch Antennen, etc. )


    Spannend... :)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Hallo zusammen,


    weiß jemand schon die Beschlüsse der World Radio Conference 2023?

    Gibt es weiterhin eine Zuteilung für 470 - 694 MHz? Wenn ja, bis wann läuft die Zuteilung?

    Wie sieht die Zukunft für 823 - 865 MHz aus? Bis wann läuft die Zuteilung für diese Frequenzen?


    Gut Ton


    Stefan

  • Bei 470-694 soll der Rundfunk weiter Primärnutzer, PMSE weiter Sekundärnutzer bleiben.

    Neu ist, dass in "einigen" Ländern - darunter auch in Deutschland - der Mobilfunk ebenfalls eine Sekundärzuweisung für diese Bereiche erhalten hat.

    Das würde bedeuten, dass wir uns künftig mit dem Mobilfunk selbst koordinieren müssen. Ich glaube aber kaum, dass du eine Telekom dazu bekommst, einen Sendemast abzustellen, weil er deine Funkstrecken stört. De facto vermute ich, die Telkos werden sich dem Rundfunk unterordnen müssen, und für uns bleibt halt irgendwo ein Rest oder auch nicht.


    Wie das jetzt in nationales Recht umgesetzt wird, wird man sehen müssen.

    Der Bereich soll auf dem WRC 2031 wieder betrachtet werden. Fristen kommen aber aus der nationalen Umsetzung, werden also wie gehabt von der BNetzA in der VvnömL veröffentlicht.

    Derzeit ist 823-832 allgemein bis 2025 zugeteilt, 470-694 bis 2030.

    736-753 ist allgemein bis 2032 zugeteilt.