Monitorplatz - Kanalbelegung

  • Howdy


    Ich mache eigentlich meistens Monitor vom FOH aus. Da ist es immer klar, wie man die Dinge nennt. Immer von links nach rechts und von vorne nach hinten (vom FOH aus gesehen).


    Jetzt hat man einen reinen Monitorjob und die Bühnenanweisung ist aus der Sicht der Musiker beschrieben (Stage Right, Stage Left). Wie belegt und nennt ihr die Monitorwege am besten, ohne ständig einen Knoten im Hirn zu haben und FOH-Left in Stage-Right umzudenken? Bleibt ihr bei der FOH-Sicht oder geht ihr auf Musiker-Sicht über?


    Gruß
    Rainer

  • ?


    Entweder man macht es so, oder man macht es andersherum. Tertium non datur. Du musst dich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden, bei denen die Präferenz höchst individuell und für die Sache vollkommen nebensächlich ist. Niemand außer dir kann hier etwas Substantielles beitragen, diese Entscheidung wirst du als mündiger deutscher Bürger schon selbst treffen müssen. Entweder magst du es so herum, oder eben andersherum. Das musst du doch wohl wissen?


    :shock:

  • Das kannst Du eigentlich halten, wie Du magst bzw. wie Du Dich am einfachsten zurechtfindest.


    Bei mir bekommt die Stage Left-Position vorne die Nummer eins (wenn der Monitorplatz Stage Left ist) und dann geht's im Uhrzeigersinn weiter, also 2 die Mitte, 3 Stage Right gegenüber usw., einmal über die Bühne rum.


    Beschriftet wird mit den Bezeichnungen der Instrumente, ganz normal. Oder auch Namen, wenn man die Band gut kennt. Pfeile auf dem Krepp zur Orientierung helfen bisweilen auch.


    Ja, richtig, ich klebe gerne Krepp auf, auch auf ganz moderne Pulte... :D


    Side-Fills liegen immer ganz hinten auf den letzten beiden Bussen. In Ear (falls vorhanden) dazwischen.




    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • hehehe


    Moni-akku, Moni-1st-eGit, Moni-Drum, Moni-Lead, Moni-Bass, Moni-Key, Moni 2nd, Moni 3rd, MoniC, Moni2nd-eGit, Moni-blablafasseletc...
    ...dann guggsch Du und siesch Du :)


    :)


    schwäbische Grüße vom Kreissägenabholervonheute.de



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Wenn ich Monitor mache, sehe ich die Kanäle aus 'Monitorplatzsicht' und markiere die Pultsummen, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, mit Pfeilen also sidefill mit Pfeil von mir weg ist die gegenüberliegende Seite oder wedge mit Pfeil 45Grad nach vorne von mir weg ist das downstage wedge auf der gegenüberliegenden Seite. Die Ampwege kriegen die Nummern der Busse.


    Gibt sicher noch andere sinnvolle Varianten aber darüber hat sich noch kein Bandmonitormann beschwert. Die schreiben ja dann eher Namen von Künstlern drüber, wenn sie sich zurecht gefunden haben.

  • Ich mach es normal so, das ich Stage Left mit Monitorpult stehe.


    Die Nummer 1 ist dann auf der anderen Seite.


    Warum:
    Das kommt noch aus der zeit der alten Analogpulte, da war es Standard, das die Wege so waren, wie man die Aux sends sah
    Also 1 oben, dann der nächste, dann 3 unw. Genau so mache ich das auch mit Blick auf die Bühne
    Und das hat sich seit damals so eingebürgert.


    Hat den weiteren Vorteil, das man damit 90% der ami und britischen Rider abdeckt, die das genau so machen


    Und deswegen mach ich das so, weil ich null Bock habe, das ich bei jedem Act einfach umpatchen muß.


    Mein Standard auf großen Bühnen ist , das ich vorne 4 Wege mache, in der Mitte meist Weg 2 und 3, oder auch einzeln, das ist schnell umgestellt, aber 4 Wege haben sich bewährt.
    Dann Centerstage noch mal 4 Wege, die lassen sich schnell in 2 Keywege pro Seite aufteilen und sonst wo Hinziehen.
    Und hinten noch mal 4 Wege, der letzte davon ein ordentliches Drumfill
    Dann am Schluß die Sidefills, wieder erst das far, dann near.
    Und für Gäste noch ein paar In Ear Anschlüße vorbereiten.
    Wenn dann Leute mit Files für die Pulte kommen passt das meist, dann muß ich maximal Drumfill oder Sidefill umpatchen, aber kaum die Wege vorne.



    Und noch Beispiele für das internationale Setup




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  • Wobei 'stage left' immer aus der Musikersicht bedeutet. Wie machst Du es wenn der Monitorplatz mal auf der anderen Seite stehen muß ? Wechselst dann nur Du oder spiegelst Du den Rest mit ?

  • @klauston...


    Wahrscheinlich sollte man das wissen, aber ich hab mit so großen Bühnensetups so gut wie nie zu tun...was ist der Hintergrund dafür, die 4 Wedges vorne so zu beschalten, also die mittleren beiden ein Weg und ein Weg der die beiden sozusagen umgreift?


    lg.m.

  • ...mhm, interessant, sowas hab ich mir schon gedacht.
    Bringt das Vorteile von der "Aufgeräumtheit" des Mixes? Der Wohlfühlfaktor müsste ja eigentlich schlechter sein, wenn ich mich sozusagen außerhalb der Band höre...?


    lgm.

  • Zitat von "maxlz"

    [...] wenn ich mich sozusagen außerhalb der Band höre...?

    ...aber genau das is doch der Sinn vom Monitoring?!? Sich/sein eigenes Instrument viel direkter zu hören?
    Und ja, natürlich ist der Mix "aufgeräumter", weil die Box ja weniger Signal übertragen muss. Und noch ein kleiner Vorteil: Sowohl Monitorer als auch Künstler können einfacher das Verhältnis Leadvocals/Rest verändern - der Mischermann per Auxmaster, der Künstler mit eigener (schlimmstenfalls Wedge) Positionierung.



    Weil es gerade halbwegs ins thema passt:
    Hat eventuell einer der Kollegen eine Idee, warum der Moniplatz tendenziell eher SL steht (zumindest nach meiner Erfahrung)?
    Ich finde, auf kleineren Bühnen verdeckt der ebenfalls SL stehende Drumfill gerne mal die Sicht auf den Drummer.
    Und wenn ich den Deftones-Rider von Klaus sehe: Warum sind denn da die Hochtöner explizit maximal voneinander entfernt?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "maxlz"

    ...mhm, interessant, sowas hab ich mir schon gedacht.
    Bringt das Vorteile von der "Aufgeräumtheit" des Mixes? Der Wohlfühlfaktor müsste ja eigentlich schlechter sein, wenn ich mich sozusagen außerhalb der Band höre...?


    lgm.


    Ja, das bringt Vorteile, vor Allem, daß die Vocals bei hohem Gesamtpegel klarer durchkommen. Ich lege allerdings öfter die Vocals in die Mitte.
    Wenn man das toppen möchte, nimmt man 3 Wege in der Mitte, mono Vocals + stereo Rest.

  • Zitat

    Bleibt ihr bei der FOH-Sicht oder geht ihr auf Musiker-Sicht über?

    Als allgemeinverständlich und gleichzeitig Monitorplatzpositions - unabhängig durchgesetzt haben sich eigentlich die englischen Abkürzungen. Also SRR, SR, C, ... USR (upstage right), DF, SF-SR, usw. Aber auch die Sache mit den Pfeilen funktioniert (bei einfacheren/ nicht all zu komplizierten Setups) in der Praxis recht gut.


    Zitat

    Das kommt noch aus der zeit der alten Analogpulte, da war es Standard, das die Wege so waren, wie man die Aux sends sah
    Also 1 oben, dann der nächste, dann 3 unw.

    Aber nicht wenn man auf Soundcraft gelernt hat. Da war das bei den Monipulten jahrzehntelang genau anders herum. Vermutlich befand sich der Moniplatz im Heimatvenue von 'Herrn Soundcraft' stage right. :D


    Zitat

    Wobei 'stage left' immer aus der Musikersicht bedeutet. Wie machst Du es wenn der Monitorplatz mal auf der anderen Seite stehen muß ? Wechselst dann nur Du oder spiegelst Du den Rest mit ?

    Zitat

    Hat eventuell einer der Kollegen eine Idee, warum der Moniplatz tendenziell eher SL steht (zumindest nach meiner Erfahrung)?

    Auf Tour (sofern keine Vollproduktion) steht der Moniplatz jeden Tag da, wo Platz ist/ wo’s die örtlichen Gegebenheiten vorsehen/ erlauben. Gerne dann auch mal hinter irgendwelchen Bühnenaufbauten oder im Nebenraum. Deshalb ändert man (als Tourmonitorer) nicht von Tag zu Tag die Beschriftung oder, noch schlimmer, sein komplettes File.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Aber nicht wenn man auf Soundcraft gelernt hat. Da war das bei den Monipulten jahrzehntelang genau anders herum. Vermutlich befand sich der Moniplatz im Heimatvenue von 'Herrn Soundcraft' stage right. :D


    Genau wie in meinem Heimatvenue, da hatten wir lange ein SM12 und danach ein SM20. Dort ist es durch die feste Verlegung der Lautsprecherleitungen sogar so, daß bei einem 1:1-Patch Weg 1 meist der Schlagzeug-Weg wird und 3-7 vorne liegen. Oder 3 und 4 die Sidefills sind. Für eine Tourproduktion mit Bandmonitorer wird natürlich nach Geschmack umgepatcht.


    Außerdem ist Herr Soundcraft ja Engländer, die fahren ja auch links, von der Bühne aus gesehen ist das dann stage right.

  • Guma:
    Wenn ich stage right stehe dann ist nur das Pult auf der anderen Seite, der Rest bleibt gleich.
    Wobei die Musiker dann immer zuerst nach links schauen :D

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  • Ich bin regelmäßig mit einer gemischtsprachigen Truppe unterwegs, bei der zumindest die Chefin so gut wie nie vor der Show die Bühne in Augenschein nimmt. Da kleb’ ich schon mal einen Din A4 Zettel vor die Center Wedges: Monitors today - (und darunter einen dicken Pfeil Richtung Monitorplatz). :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Ich bin regelmäßig mit einer gemischtsprachigen Truppe unterwegs, bei der zumindest die Chefin so gut wie nie vor der Show die Bühne in Augenschein nimmt. Da kleb’ ich schon mal einen Din A4 Zettel vor die Center Wedges: Monitors today - (und darunter einen dicken Pfeil Richtung Monitorplatz). :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Sehr löblich, das erspart ihr einen peinlichen Moment.

  • Zitat von "Loloverde"

    Vielleicht hätte ich eher fragen sollen, ob es sowas wie einen Industriestandard dafür gibt. Dann wäre ich vielleicht mündiger erschienen, oder eben nicht.


    Das war kein Vorwurf... verzeih, wenn's sich so anhörte. "Industriestandard" gibt's da sicher nicht - da mag man genau so geteilter Meinung drüber sein wie in der Frage, ob auf Kanal 1 des Mischpultes die Bassdrum oder das Vocalmic ganz links konfiguriert sein soll. Ich kenne Leute, die mögen die Vocals alle ganz vorne (und digital also im I. Layer), andere stehen auf Drumset von 1-8. Da wird es auch keinen "üblichen" Standard geben.

  • Einziger Unterschied:
    Wenn Du international arbeitest und auf solchen Jobs das Voc Mic auf Kanal 1 hast und drauf bestehst wird es sicher lustig


    Ist vielleicht in Andalusien üblich, sonst eher weniger :D

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