Vergütung der quasi arbeitsfreien Zeit zwischen den Bands

  • Hallo liebes Forum,


    kann ich, wenn ich als Verleiher (und Inhaber der Verleihfirma, also keine Lohnkosten) bei einem Konzertabend zwischen den Bandumbauten grad nichts zu tun hab (Band wird von eigenem Techniker abgemischt), aber sich der Weg nach Hause zur bequemen Couch natürlich nicht lohnt, mir diese Zeit vergüten lassen?
    Hintergrund ist das wir bei einem 10 Stunden Gig evtl. nur grad 5 Std. effektive Arbeitszeit haben. Gibt es bei euch einen Stundensatz der die pure Anwesenheit (und natürlich schnelle Reaktionszeit im Fehlerfall) widerspiegelt?



    Grüße
    Traedei

  • Wer rechnet denn nach Stunden ab?
    Ich kenn nur Tagessätze.
    Bei uns ist das ja nicht wie bei nem Handwerker, dass wir anschliessend noch nen anderen Job machen, der Zug ist ja meistens abgefahren. Von daher Tagessatz und fertig.


    Gruß


    Sebastian

    Jäger-Audiosolutions - Tools vom Tontechniker für Tontechniker
    http://www.jaeger-audiosolutions.de Cat Multicores, Speakon Multicores, Rednerpultmulticores etc., CNC Bearbeitung

  • Danke für die Antworten.
    Ich muss gleich mal korrigieren damit dass nicht in die falsche Bahn läuft.
    Wir machen das nebenberuflich. Ausschliesslich am Wochenende. Ein Tagessatz ist für manche Einsätze einfach zu teuer.
    Wir haben folgende Stundensätze : Satz 1 FOHMix, Soundcheck = 25 Euro , Satz 2 Anlagen Auf-Abbau, Rüstzeit,Fahrtzeit = 15 Euro, und eben der besagte Standby = 12,5Euro, alles netto/Person.
    Grüße
    Traedei

  • Klar 100%, bzw. Tagespauschale. Sowas wie einen Standby-Tarif kenne ich nicht. Würde ich allerhöchstens akzeptieren, wenn ich quasi auf Abruf zu Hause TV schaue oder so, aber sicher nicht, wenn ich irgendwo im Einsatz bin.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    Wir haben folgende Stundensätze : Satz 1 FOHMix, Soundcheck = 25 Euro , Satz 2 Anlagen Auf-Abbau, Rüstzeit,Fahrtzeit = 15 Euro, und eben der besagte Standby = 12,5Euro, alles netto/Person.

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    Wie sollen denn Andere von sowas Leben können????

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  • Hallo Klaus,


    die, die davon Leben machen mit Sicherheit keine Konzerte wo max. 100 Leute 5 Euro Eintritt zahlen. Im lokalen Juz kann ich leider nicht mehr verlangen.
    Ich hab jezt eigentlich keine Lust mich über unsere Tarife zu streiten. Wir haben bei uns auch hauptberuflich agierende Verleiher. Da ist keiner dabei der sich beschwert und wir kommen uns auch aufgrund unserer verschiedenen Klientel nicht über quer. Ich nehme daher an das ich keinem von denen den Job wegnehm.
    Die grundsätzliche Problematik der Nebenberufler und denen die davon Leben müssen ist mir natürlich bekannt. Wir mach das jetzt seit 20 Jahren und haben unsere Nische mit 2-3 festen Kunden gefunden. Das streut nicht soweit das eine ganze Schar Hauptberufler arbeitslos wird.Des weiteren sind diese Preise immer im Kontext mit dem Vermietpreis unseres Tonequipments zu sehen. Das heisst eine PA mit 5kW, kleines Digitpult, 4 wedges auf 4 wege und Mikrofonierung kostet bei uns inkl. der Bedienung auch ca. 600 Euro netto am Abend. Direkt Dumping ist das nicht.


    Grüße
    Traedei

  • Zitat

    Ein Tagessatz ist für manche Einsätze einfach zu teuer.

    - nein. Der Veranstalter ist nicht bereit, einen angemessenen Preis zu bezahlen.


    Die Diskussion mit dem lokalen JuZe kenn ich - aber die verfängt leider nicht. Unabhängig ob man das nun "Nebenberuflich" oder Hauptberuflich macht - der oder die Sozialarbeiter machen die Konzertabende auch nicht für weniger Gehalt - "weil man das im örtlichen JuZe nicht machen kann". Oder schieben unbezahlte Überstunden. Alles quatsch.


    Zitat

    die, die davon Leben machen mit Sicherheit keine Konzerte wo max. 100 Leute 5 Euro Eintritt zahlen.

    Nein?


    Mit wie vielen Kollegen schlägst du denn bei dem genannten 600-Euro Beispiel auf? Ist die Frage erlaubt?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Kein Problem, ist erlaubt.
    Wir sind zu zweit. Wir beide betreiben gemeinsam unseren Verleih. Ich mach FOH, mein Kollege die Bühne . Auf- Abbau gemeinsam, Transport gemeinsam, jeder hat einen T4.Kann aber auch mal sien, dass ich den Abend nach dem gemeinsamen Aufbau allein durchzieh und der Kollege erst wieder zum Abbau kommt.


    Grüße
    Traedei

  • Mach mir mal ein Angebot mit einem ähnlichen Setup.
    4 x Bass 18", 2 Tops 15" 2", inkl. Amping, 4 x 12" 1"wedges auf 4 Wegen, 1xSoundcraft SI Pult inkl. Multicore, Miks, Ständer, Kabel für Drums,Bass,2x Git, 2xVoc
    Soundcheck, und 2 Std. Konzert, 15km von Dir entfernt. Auf- und Abbau ebenerdig von Auto zur Bühne 30m.
    Was zahl ich bei Dir?

  • Vorsichtig formuliert: wenn zwei Leute mit zwei Autos losfahren und zehn Stunden später Feierabend haben ist in der Regel von den 600 Euro nix mehr übrig... dann hast du Material verliehen - nicht vermietet. Das ist der feine Unterschied. Also im richtigen Leben zumindest... Nun ist halt noch fraglich, wie hoch du deine Kompetenz und den Preis dafür ansetzt.


    Ich frag mal anders: du sprichst vom örtlichen JuZe und von klammen Budgets - wenn der Kunde kein Geld hat, muss er eben irgendwo sparen. "Eigenleistung" ist da ein tolles Stichwort. Warum fahrt ihr da zu zweit raus? Gibt's keine Besucher, die sich da engagieren wollen? Keine Technik-AG, keine Nachwuchsmusiker, die nach ein oder zwei Einweisungen eine Bühne mikrofonieren und organisieren können?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Für das Geld würde ich das Material ab Lager vermieten. Aber für Transport, Aufbau und Betreuung hätte ich dann kein Budget mehr. Das klingt ja so, als könne man das noch gut alleine stemmen, aber auch dann kommen da mindestens noch 400€ drauf.


    Gruß


    Sebastian

    Jäger-Audiosolutions - Tools vom Tontechniker für Tontechniker
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  • Zitat von "skyworker"

    Vorsichtig formuliert: wenn zwei Leute mit zwei Autos losfahren und zehn Stunden später Feierabend haben ist in der Regel von den 600 Euro nix mehr übrig... dann hast du Material verliehen - nicht vermietet.


    und genau das hat er auch behauptet:


    Zitat von "traedei"

    ich als Verleiher (und Inhaber der Verleihfirma, also keine Lohnkosten)


    Ich würde es unter Liebhaberei abhaken, da ist's dann auch Wurscht ob so genannte Standby Stunden bezahlt werden oder nicht.

  • Zitat von "klauston"

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    Wie sollen denn Andere von sowas Leben können????


    Jetzt vergessen wir mal nicht ganz, dass die Gewerkschaften derzeit 8,50 Mindestlohn einführen wollen. Als Verbesserung. Und so mancher Azubi verdient mit solchen Stundensätzen bei einer handvoll Jobs jeden Monat deutlich mehr, als er von seinem Ausbildungsbetrieb bekommt.


    Leben und leben lassen - kein Profi bekommt hier ernsthaft Konkurrenz.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Was machst du wenn ihr beim nächsten Gig keine Zeit habt (krank, keine Lust, Urlaub)? Suchst du Ersatz und zahlst dann eventuell sogar drauf weil du 2 Leute mit den üblichen Konditionen bezahlen musst?
    Ich würde sagen: 25€ x 10h kommt ganz gut auf den üblichen Satz für kleine Baustellen.


    Zitat von "ADMIN"

    Und so mancher Azubi verdient mit solchen Stundensätzen bei einer handvoll Jobs jeden Monat deutlich mehr, als er von seinem Ausbildungsbetrieb bekommt.


    Ein 10h Job mit Transport + Auf/Aubbau + technische Betreuung + dem ganzen Babysitten rundherum sind keine Azubi-Tätigkeiten! Kennst du welche die den ganzen Job vertrauensvoll, selbstständig und auf gutem Niveau erledigen? Dann schick mir bitte den Kontakt von denen, eine gut bezahlte Festanstellung versprech ich ihnen! Und wenns genug davon gibt, sollt ich mir langsam überlegen die Branche zu wechseln.

  • smitty
    das ganze als Liebhaberei abzustempeln finde ich gelinde gesagt etwas dreist. Du kennst meine Situation zu wenig um solch ein Statement abzugeben.


    Das ganze findet wie gesagt nebenberuflich statt, allerdings mit der Attitude das ganze so professionell (von der Technik sowie vom KnowHow) wie möglich zu gestalten. Wenn das die Liebhaberei zur Veranstaltungstechnik ist, na dann ist es halt so. Ihr solltet das aber auch lieb haben. Wir stecken ja doch einige Stunden in Jahr rein.
    Der Admin hat völlig recht und ich habe es in einem vorigen Post bereits geschrieben. In den Jahren habe ich aber kein einziges Angebot abgegeben wo ich eine Profibude ausgestochen hab.
    Ich könnte es ja technisch und meist logistisch gar nicht. Wir haben unsere Grenzen sehr genau abgesteckt.
    Die Kontakte entstanden immer, weil eine anscheinend gute Leistung von uns, weiter vermittelt wurde. Ich nehme Eure Kritikpunkte natürlich gerne zur Kenntnis und werde diese in meiner künftigen Gestaltung mit einfließen lassen.
    Zu meiner ursprünglichen Frage: Ich entnehme aus Euren Antworten, dass der komplette Zeitaufwand für den jeweiligen Gig , unabhängig von der Tätigkeit oder halt auch Untätigkeit verrechnet werden soll. Das ist eigentlich auch meine Auffassung.
    Zum Thema Tagessatz. Ich bin manchmal Auf-Abbauer, FOH Mixer, MON Mixer, Mikrofonierer usw. in Personalunion auf einem Konzert. Das heißt mehrere Qualifikationen an einem Tag. Aus diesem Grund habe ich die verschiedenen Sätze eingeführt, die die Wertigkeit der verschiedenen Tätigkeiten widerspiegeln soll. Das kommt ein bisschen aus dem Handwerk, wo man Meister, Monteur, Obermonteur usw. unterschiedlich verrechnet. Das macht für mich die Berechnung nach Tagessatz schwierig.
    Ich freu mich über jedes Feedback, bitte aber kein Abstempeln aus einer Unkenntnis der Situation heraus.


    Grüße
    Traedei

  • kob1
    ich habe Buchungen bis Herbst nächsten Jahres. So Gaudi wie Du glaubst ist das bei uns nicht. Keine Lust gibts nicht, keine Zeit auch nicht, sonst brauch ich das ganze ja gar nicht machen. Und den Ersatz bei Urlaub hatte ich schon. Hat auch funktioniert weil wir dem Ersatz alles perfekt hergerrichtet haben und dieser dann den FOH Mix für 3 Std. Konzert inkl. Soundcheck mit nix Auf-Abbau , kommen Mischpult drehen und wieder fahren für 150 Euro gemacht hat. Und erzähl mir nicht dass du sowas kategorisch ablehnst wenn es die Situation erlaubt bzw. grad günstig ist.
    Wir reden hier natürlich von max. 30km einfach fahren für den Mann.


    Grüße
    Traedei