Bewegliche Laterne

  • Liebe Forenmitglieder



    Wir brauchen für ein Theaterstück eine Laterne, die von oben herab ins Bühnenbild kommt, und danach wieder hochgezogen wird.


    Die Laterne hätte (soweit die Vorstellung) die klassische Optik (http://img.archiexpo.de/images…aternen-53104-1999899.jpg) und würde mit einem E27 Leuchtmittel betrieben. Sie würde "in action" 3-4m über der Bühne hängen (also nur das Kopfteil ohne Säule) und sonst ganz unter das Bühnendach gezogen.


    Nun die Frage der Machbarkeit. Darf man bewegliche Teile so fliegen? Was muss beachtet werden?


    Ich habe 2 Vermutungen:


    1. Die Laterne mit einem Drahtseil über Umlenkrollen aufhängen, die 3-4 Meter Stromkabel werden am Drahtseil befestigt. An einer Rohrschelle wird das "Safety-Drahtseil" befestigt, das genügend dimensioniert wird (falls die Laterne im Worstcase 3m fällt).


    2. Geht nicht, weil geht nicht.



    Falls die Variante von oben herab nicht geht - wäre es zulässig, die Laterne wie ein Pendel aus dem toten Winkel am Bühnenrand ins Bühnenbild hineinzuschwenken? Diese Variante hätte weniger potential für einen langen Fall in ein Safety.

    Der Ton macht die Musik.

  • Fliegen.. ..ist so eine Sache. Muß die denn wirklich von oben kommen und auch da wieder verschwinden? Mein Vorschlag wäre, baut einen künstlichen Baum, eine Seite ein Stück abgeflacht. Auf der abgeflachten Seite wird die Laterne (für Wandmontage) montiert. Baum kommt in einen Holzbottich mit Rollen (Rollbrett) oder einen Drehteller und wird, wenn die Laterne benötigt wird, um 90°-180° gedreht und angeschaltet (bzw. gedimmt), danach wieder zurückdrehen und fertig.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Auf _die_ Diskussion mit dem Regisseur wäre ich mal gespannt...

  • Zitat von "zegi"

    2. Geht nicht, weil geht nicht.


    Das glaube ich nicht.
    Es gibt ja nun genug Bühnenshows; wo bishin zum Protagonisten selbst alles mögliche einschwebt....

    Never stop a running System

  • Das geht.


    An C1-Punktzügen hängen ganz andere Lasten, die ggf. auch während der Show verfahren werden. Oder an Handkonterzügen.


    Seil entsprechend dimensionieren, dafür sorgen, dass es keine lösbaren Verbindungen gibt oder die übersichert sind, und gut is.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Vielen Dank für die Inputs!


    Zitat von "julian knödler"

    Habt ihr Züge und ein ensprechend hohes Bühnenhaus?


    Es ist eine typische "Allroundbühne" in einem Saal. Es gibt mehrere Züge, die mit je 200kg belastet werden dürfen. Ob diese Züge motorisiert oder von Hand gefahren werden, weiss ich (noch) nicht.



    Danke auch an den Admin! Das bringt mich (bzw. das Team) in der Planung weiter.

    Der Ton macht die Musik.

  • Also auch wenn es scheinbar um die Schweiz geht, so empfiehlt der SVTB ja ganz klar die Orientierung an der deutschen Gesetzeslage für alles, was in der Schweiz nicht geregelt ist. Konkret wären also erstmal BGV C1 und BGI 810-3 zu nennen.
    Aber wenn es sich eh um ein "echtes" Bühnenhaus mit vorhandenen Zügen handelt, würde ich mich dafür erstmal an den örtlichen Technischen Leiter wenden?! Der weiss (hoffentlich), ob die Züge auch für szenische Fahrten verwendet werden können und dürfen.

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Eine 1-Punkt-Befestigung läßt die Laterne pendeln und u.U. sich drehen, setzt möglicherweise nicht sauber auf. Eine 2-Punkt Befestigung ist da besser. Aber bevor weiter geplant wird, würde ich mal klären, ob die (mehr oder weniger) sichtbaren Züge akzeptabel sind.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Danke für die guten Hinweise. Die Laterne muss während ca. 10 Minuten im Bild sein und dort allerdings immer wieder Leuchten, gedimmt werden, etc..


    Vielleicht nutzen wir auch das Stromkabel als Stabilisator. Also Zentrisch wäre das Drahtseil und seitlich würde das Stromkabel zugeführt. Das würde vermutlich reichen, um ein Drehen der Laterne zu verhindern (auch ohne dass relevante Zugkräfte auf das Kabel wirken würden).

    Der Ton macht die Musik.

  • Man soll zwar die kreativen Musenküsse der Regisseure nie anzweifeln, aber ...


    Gibt es einen speziellen dramaturgischen Grund, warum das Ding da hängen muss und nicht stehen darf? Nur so aus rein persönlicher Neugier, natürlich.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Klar. Ich beantworte gerne Rückfragen, bin ja auch sehr dankbar um eure Beteiligung.


    Die Laterne soll aus dem Bühnendach kommen, weil für die Produktion etwa 5 verschiedene Gruppen involivert sein werden, die mehr oder weniger eigenständige Showblöcke aufführen. Zur Verkürzung der Umbauzeit und zur Vermeidung von Schwierigkeiten der Positionierung/Verkabelung kam die Idee auf, die Laterne ins Bühnenbild abzusenken. Sie soll dann auch als obere Begrenzung des Bühnenbilds einen optischen Akzent setzen.


    Wenn es also umsetzbar ist, wäre die hängende Laterne die einfachste Lösung der Anforderung während der Show. Klar wäre die Vorbereitung für eine stehende Laterne wesentlich einfacher, doch während der Show gäbe das einige Schwierigkeiten.


    Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen - vielleicht haben wir später noch eine elegantere Lösung.

    Der Ton macht die Musik.

  • Wenn ich nicht total daneben liege hat Schiffini größeren Mengen an 15kg C1-Zügen.


    http://www.schiffini.de


    (waren imho mal bei der Sensation White im Einsatz,
    als hunderte LED-Kugeln über Publikum bewegt werden mussten)


    Wäre vielleicht eine finanziell halbwegs überschaubare Zumietgeschichte.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Da aus optischen Gründen oder wegen der Nachführung des Kabels die Aufhängung an mehreren Punkten imho eher subotimal ist würde ich den Beleuchtungskörper ausschließlich an der (schwarzen und damit kaum sichtbaren) Zuleitung aufhängen.
    Dafür bietet sich ein Luftkabel mit Stahlseil-Einlage an, diese sind mit einer Mindestbruchkraft von bis zu 7kN in 3G1,5 lieferbar. Damit ist genug Sicherheit für einen Einsatz ohne weitere Sicherung gegeben, sofern die Befestigung am Beleuchtungskörper ausreichend Dimensionert und nicht lösbar ausgeführt ist.


    Für den Antrieb und die Befestigung daran müsste man sich dann nochmals extra Gedanken machen, ich persönlich fände angesichts des geringen Gewichts aber eine Handgeführte Lösung mit entsprecher Endlagenbegrenzung(Anschlag) nicht bedenklich.

    Nur zwei Dinge sind unendlich, das Weltall und die Dummheit der Menschen, beim Weltall bin ich mir jedoch nicht sicher. (Albert Einstein)