Was ist ein "altes" Digitalpult

  • Zitat von "billbo"


    Wirklich stören tut mich an Pulten dieser Klasse/ Generation lediglich die Beschränkung auf 4 Effekte – das finde ich auch für 'normale Bandmischerei' schon ein bisschen mager. Andererseits gibt’s so was ja auch bei nagelneuen bunten Multibildschirmbrummern heutzutage noch oder wieder ...


    ... Dorfjugend-Vi... :D nee, man will ja diese UAD Büchse dazu verkaufen ... 8)

  • "Was? M7? Geht gar nicht, wo soll ich denn da mein Ipad ablegen...?!" :D

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  • also ich hatte ja gestern ebenfalls das vergnügen, auf einem M7CL zu arbeiten.
    und auch bei mir ist der letzte gig damit tatsächlich schon wieder ein paar jahre her... trotzdem hab ich mich recht schnell wieder darauf zurechgefunden. na ja, kein wunder: auf diesen pulten hab ich im laufe der jahre ja auch sicher 100gigs gemacht.
    es war übrigens zufällig die selbe veranstaltung... ;)
    nur hatte ich im gegensatz zu guma diesmal kein eigenes file dabei, weil die rückmeldung der firma bezüglich pult erst am dienstag kam und ich einfach keine zeit mehr gefunden hatte mir ein passendes file zu basteln. also hab ich quasi "vom default" aus angefangen 8)
    na ja, was soll ich sagen: ich kam damit zurecht, meine mikrofone haben auch mit diesem pult gut funktioniert.
    was den hall angeht schliesse ich mich guma bedingungslos an :lol:


    was ich aber gar nicht gut fand: die melodieinstrumente waren auf der oberen faderebene, das drumset auf der unteren. weil kanal 1-16 unten ist und 17-32 oben... wer hat sich nur damals diese aufteilung überlegt?? in meinen eigenen files hatte ich stets die inputs vertauscht, so dass das drumset am pult auf kanal 17 anfing, obwohl es ab kanal1 gesteckt wurde... die melodieinstrumente und gesänge hatte ich mit diesem trick dann immer auf der unteren faderbank, damit man sich nicht so strecken muss.
    und klanglich war das schon in ordnung, aber ganz ehrlich: ich höre da schon einen unterschied zu aktuelleren pulten, auch wenn mir das keiner glauben mag. für den job war das ergebnis aber völlig ausreichend.


    anyway:
    ich glaube die M7 bleibt nach wie vor als ersatzgerät auf meinen ridern. die ist doch noch nicht veraltet - auch wenn der pultsteller selbst meinte, das er halt "leider nichts aktuelleres anbieten kann" :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    in meinen eigenen files hatte ich stets die inputs vertauscht, so dass das drumset am pult auf kanal 17 anfing, obwohl es ab kanal1 gesteckt wurde... die melodieinstrumente und gesänge hatte ich mit diesem trick dann immer auf der unteren faderbank, damit man sich nicht so strecken muss.


    Dafür musst du bei den Yammies ab M7 nicht den Patch anpassen - das gleiche Ergebnis (angepasste Oberfläche) bekommst du, wenn du die "CH MOVE"-Funktion verwendest, damit kannst du die Reihenfolge der Kanalzuordnung jederzeit ändern.

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  • Zitat

    und klanglich war das schon in ordnung, aber ganz ehrlich: ich höre da schon einen unterschied zu aktuelleren pulten,

    Ja, ich bin ja auch der Meinung, dass z. B. ein PM5 noch einen Hauch luftiger, offener, transparenter klingt, wenn er mit 96 statt mit 48kHz Samplingrate läuft, und dass man das durchaus auch im Livebetrieb hören kann.
    Gerade die Tage war ich mir, anlässlich eines Konzertes in meinem Heimatvenue mit wirklich überdurchschnittlich sauberem, brilliantem Bandsound, mit dem zuständigen Bandmischer darüber auch völlig einig. Um dann am nächsten Tag - als ich 'sein' File einfach aus Neugier noch mal ein bisschen genauer unter die Lupe nahm – festzustellen, dass die Kiste mit 48kHz lief...


    What a wonderful world! :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ich denke wir können uns alle darüber einig sein, und da sollte niemandem ein zacken aus der krone brechen, dass es klangliche unterschiede gibt - aber das es im gegensatz dazu in der realität viel wichtigere klangkriterien gibt!
    als allerersten und allerwichtigsten punkt muss man hier die signalquellen nennen: je besser die musiker ihr instrument beherrschen, desto besser ist auch die ausgangslage für einen guten sound.
    und zwar völlig unabhängig vom verwendeten mischpult!


    würde das deinen zuspruch finden? 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der war jetzt schön :D. Und umschreibt dabei ziemlich gut, worum es mir immer geht: die absolute Wahrheit auf der einen und deren Relevanz für die Wirklichkeit auf der anderen Seite.
    Klingt Pult A wahrnehmbar anders als Pult B, wenn ich bei beiden für 32 unterschiedliche Kanäle numerisch absolut das Gleiche einstelle und mir das Ergebnis dann im Master anhöre? Sehr wahrscheinlich ja. Hat das irgendeine Bedeutung für das Gesamtereignis 'zweistündiges Unterhaltungsmusikkonzert'? Ziemlich sicher nicht.
    Ausgesprochen relevant für's Ergebnis hingegen ist, welches der beiden zuverlässig funktioniert, welches sich flüssig bedienen lässt, und welches mich bei seiner Handhabung zu möglichst wenig Fehlern verleitet.


    Werden wir eines Tages sagen (können) "Alte Digitalpulte – das sind die, mit denen mir damals aufgrund ihrer kruden Bedienphilosophie andauernd die ganzen Pannen passiert sind"? Oder werden wir eines Tages sagen (müssen) "Alte Digitalpulte – das sind die, die sich damals wenigstens noch einigermaßen unfallfrei wie ein Mischpult bedienen ließen"?


    Die Livemixdigitalpultquovadisfrage, sozusagen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Eigentlich gehörte (ähnlich wie bei Pioneer DJ- Pulten) beides so montiert, dass man sie ohne Öffnen des Gesamtgerätes problemlos 'mal eben' tauschen kann...


    Dann hast Du an einem Pioneer CDJ350 noch keine Play / Cue Taster wechseln müssen :(:(:(
    So astrein ist das Pioneer DJ Gedöns auch nicht. Ich dachte ich werde wahnsinnig mit diesen gestapelten Platinchen :x :x


    Gruß Wolf

  • Mit der Technik um die Bühne herum ist es doch immer wieder wie in der Gastronomie: Solange der Koch weiß, was er tut, solange er erkennt, ob das Essen heute mal etwas eher fertig ist, weil z.B. der gerade herrschende Lufthochdruck, gepaart mit abnehmendem Mond und unterdurchschnittlicher Luftfeuchtigket sowie einem geringfügig gesteigertem Brennwert des Gases aus der Leitung Einfluss auf die Garzeiten genommen haben, ist es dem Gast völlig scheißegal, ob er das Gemüse mit dem Billigmesser vom Discounter oder mit der teuren Klinge aus dem südlichen Honshu geschnippelt hat. Dass es dem Koch nicht egal ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "Jeremy"

    Mit der Technik um die Bühne herum ist es doch immer wieder wie in der Gastronomie: Solange der Koch weiß, was er tut, ... ist es dem Gast völlig scheißegal, ob er das Gemüse mit dem Billigmesser vom Discounter oder mit der teuren Klinge aus dem südlichen Honshu geschnippelt hat.

    das war ein guter vergleich!

    Zitat von "Jeremy"

    ...Dass es dem Koch nicht egal ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    das ist aber auch ganz normal.
    jeder handwerker arbeitet am liebsten auf den werkzeug, das ihm am besten liegt.
    musiker übrigens auch, aber da wird das so gut wie nie als problem wahrgenommen. nur wir machen regelmässig eines daraus. nur mal so, am rande notiert... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das liegt aber daran, dass Musiker in aller Regel für ihr persönliches Werkzeug selbst zuständig sind.
    Man glaubt z.B. gar nicht wie lange Snare- und Tomfelle auch bei lauten Trommlern auf einmal halten können, wenn die von der eigenen Gage bezahlt werden müssen (und nicht irgendein VA gemäß BA für 'Drumkit XYZ mit neuen oder neuwertigen Fellen' zu sorgen hat). Nur mal so am Rande notiert... :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • die sache mit der wertschätzung ist aber wieder ein ganz eigenes thema. ;)


    ich habe da im laufe der zeit auch ein paar erstaunliche erfahrungen gemacht, wie manche musiker mit ihren gesponsorten materialien umgegangen sind.
    das ging bis hin zu: "ach, das kann ich dir schenken, ich bekomm wieder ein neues wenn ich es will".
    ich finde den trend sehr gut, dass die hersteller ihre endorsements nicht mehr ganz umsonst machen, sondern ein bisschen geld dafür verlangen. schon ist die wertschätzung gegenüber den ausgeliehenen materialien deutlich höher ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Letztlich läuft's immer wieder auf die selbe alte Erfahrung hinaus: wenn ein Mensch irgendetwas unbedingt braucht, will, oder gar 'fordert' – sorge einfach dafür, dass er auch wirtschaftlich selbst dafür zuständig ist. Und schon klären sich die meisten vermeintlichen Probleme im Nu ganz unspektakulär von allein.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "guma"


    Einzig genervt hat mich die Editorvorbereitung, weil der wirklich aus heutiger Sicht langsam und umständlich ist. Das geht heute bei anderen Herstellern viel besser. Da kann ich verstehen, warum manche Leute keine Lust drauf haben, obwohl ich das Teil als online Mehrkanaldarstellung beim Mischen immer noch praktisch finde.


    Was mir hierzu noch einfällt:


    Der CL/QL Editor hat ja an sich nur ein paar wenige, zwar hilfreiche aber kleine Veränderungen gegenüber dem M7/LS9 Editor erhalten. Früher fand ich die Viel-Fenster-Technik und die Übersichtsdarstellungen schon sehr gut, allerdings hat mich auch schon früher an den Yamaha-Editoren genervt, dass es z.B. keine popups gibt, wenig Tastaturhilfe u.s.w. d.h. das Teil war lahm im Zugriff und lahm im Abarbeiten von Konfigurier- und Editierroutinen.
    Das machen DiGiCo ( schon immer ) Behringer/Behridas seit neusten ( V3.1 ), alle Avids und A&H d-Live besser, Midas pro ( leider nur offline ) etwa genauso gut oder schlecht, A&H GLD leider durch den nicht vorhandenen Overview etwas schlechter und Soundcraft bleibt weiter eine Katastrophe.
    Will sagen: Vom Editor aus betrachtet ist ein CL5, obwohl an sich ein sehr gutes und zuverlässiges Misch-Gerät auch ein "altes" Mischpult und Yamaha sollte sich da mal dransetzen, das gründlich zu erneuern. Für Genres, in denen Produktionen auch am Schreibtisch oder im "home office" vorbereitet werden ( Theater und Musical ) bedeutet das möglicherweise auch verkaufte b.z.w. nicht verkaufte Pulte. :wink:

  • hmmm, ich weiß nicht ob die argumentation wirklich so geführt werden kann. siehe soundcraft, die verkaufen ja trotzdem weiterhin pulte auch in theatern.


    und dann kommt noch das thema geschmack dazu: mir persönlich gefällt z.b. der neue editor für die dLive nicht mehr so gut wie der für die iLive. er lehnt sich einfach zu sehr an die pultbedienung an, verschenkt dagegen aber die möglichkeiten der voreinstellung über große bildschirme. man kann es vermutlich auch hier einfach nicht jedem recht machen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    hmmm, ich weiß nicht ob die argumentation wirklich so geführt werden kann. siehe soundcraft, die verkaufen ja trotzdem weiterhin pulte auch in theatern.


    Das liegt in vereinzelten (Un-)Fällen eher daran, dass die Entscheider b.z.w. die, die das kaufen nicht die sind, die es bedienen und diese nicht auf ihre Mitarbeiter hören und nicht daran, dass Soundcraft tolle Theaterpulte macht. Du hättest für Deinen neuen Arbeitsplatz vermutlich auch kein Vi1 ausgesucht. :lol:


    Zitat von "wora"


    und dann kommt noch das thema geschmack dazu: mir persönlich gefällt z.b. der neue editor für die dLive nicht mehr so gut wie der für die iLive. er lehnt sich einfach zu sehr an die pultbedienung an, verschenkt dagegen aber die möglichkeiten der voreinstellung über große bildschirme. man kann es vermutlich auch hier einfach nicht jedem recht machen.


    Das hat aber nicht nur was mit Geschmack sondern auch was mit Gewöhnung zu tun. Ausserdem ist es ja nicht so, dass es im d-Live Editor nicht noch einiges zu verbessern gäbe. :wink: