CDJ 2000, was gibts zu beachten?

  • Gruß in die Runde,
    die letzte Zeit muss ich mir regelmäßig CDJ 2000 zumieten.
    Beim Rumgammeln im Internet klickt man sich ja hin und wieder durch die einschlägigen Verkaufportale.
    Dabei fiel mir eine Sache auf: es werden viele CDJ 2000 mit einem Alter von 3-4 Jahren verkauft, 1-2 Jährige Geräte sind selten.


    Deshalb meine Frage: gibt es bei den Geräten ein typisches Problem das nach ca 4. Jahren auftritt, oder ist das "Standard Verkaufsalter" ein Zufall?


    Gruß Wolf

  • Moin!


    Das liegt am Modellwechsel.
    Die Dinger funktionieren meiner Ansicht nach absolut zuverlässig, nur etwa alle 4 Jahre gibt es eine neues Modell und die professionellen Vermieter müssen dann natürlich durchtauschen, da die DJs im Normalfall das aktuelle Topmodell haben wollen.
    Im Übergang vom 2000er zum 2k Nexus war es etwas hakelig wegen Softwareproblemen, aber als die beseitigt waren stand auf allen Ridern nur noch "Nexus".
    Vor einem Monat wurde dann der 2000er Nexus 2 vorgestellt, der seit etwa 2 Wochen ausgeliefert wird und auch den Weg in unser Lager gefunden hat.
    Die alten 2000er wurden dann auch wegen zu erwartender schrumpfender Nachfrage, bzw. erhöhtem Wertverlust wenn die Verfügbarkeit der neuen Player steigt inzwischen weiterveräußert.


    Also kurz: wenn du welche kaufen willst, kauf Dir das aktuelle Modell und Du kannst es in ca. 4 Jahren mit überschaubarem Verlust verkaufen, wenn wieder neue Modelle auf den Markt kommen.


    Viele Grüße,
    Volker

  • Pioneer verkauft für Festivals gesponserte aktuellste Geräte irgendwo im Netz.
    Die Teile kommen jeweils neu & originalverpackt und werden danach verkauft.
    Wo weiß ich leider auch nicht; ließe sich aber sicher rausfinden.
    Habe nie danach gefragt; da ich mir sowas wegen der schnellen Mode(ll)wechsel ohnehin nicht ins Lager stelle.


    CDJ 2000er würde ich mir jetzt aber (besonders ab einer bestimmten zu bedienenden Liga) nichtmehr anschaffen.
    Das sind die Herren Künstler relativ empfindlich und was heute noch gut war, ist morgen plötzlich schon hinten runter.
    Da ist man oft wenig kompromissbereit und das läßt man den Veranstalter dann meist recht deutlich wissen...

    Never stop a running System

  • Oh ja! Da kann ich nur zustimmen, wobei das Bestehen auf das aktuellste, teuerste (usw.) Gerät meist nur der Bestätigung des Persöhnlichen Egos dient.
    Die allermeisten nutzen genau folgende Funktionen Play/Pause, ejekt, den "wickiwckiwah" Teller, Track vor/zurück. Und ich habe mittlerweile scho einige dieser "Oberliga Helden" durch.
    Mein persöhnlicher Favorit räumte den auf der Bühnenanweisung geforderten "extradicke Hose" DJ-Mixer ab und ersetzte ihn durch einen 400 € Nurmark. Auf meine Nachfrage ob alles ok ist und das genau der auf der Anweisung stand meinte er: Der ist mir viel zu kompliziert! Die 2000er nutzte er auch nicht, er machte alles mit dem Controller und dem Klapprechner. :D:D
    Die Bühnenanweisung wurde übrigens von ihm selbst geschrieben :wink:


    Egal wurde bezahlt und dem Veranstalter, der daneben stand froren die Gesichtszüge ein. Das war schon fast wieder lustig, zumal ich den Ausgang in der Vorbesprechung vorhersah. :lol: :lol:

  • Ab einer bestimmten Liga bedeutet aber auch
    Kein 2000er in der Wunschversion = no Show.


    Es gibt ja Wichtigtuer, Wichtigtuer in der Oberliga, aber auch Leute die das Ding wirklich brauchen oder wollen.
    Und es gibt die Bundesliga, in der das Ding auch steht wenn der Künstler nur was in der Höhe ablegen will.


    In der Bundesliga gibt es keine Alternative zum aktuellsten 2000er. Punkt.
    Aber da kommt man auch mit mk2 oder mk5 nicht weit, wenn m5g nunmal im Rider steht.


    Eigentlich macht pioneer alles richtig. 200 Euro für den Player mit allem drum und dran und ein Vielfaches für Name und Image...



    Vg

  • Noch eine Anmerkung:


    Djs mit echten Schallplatten bekommen bei mir einen absolut seriösen Service. Man will ja zusammen das beste daraus machen.


    "Digitale" Djs bekommen auch Service von mir. Aber ich bin kein Klärwerk.


    Da entscheidet sich, wie kooperativ die Person ist. Ich helfe gerne, aber so Djs sollen einfach mitbringen, was sie beherrschen.


    Würfele ich da Zeug zusammen, was keinen hilft, bin ich der Arsch.


    Und noch einmal: das ist Backline!

  • Ich bin da ganz auf deiner Seite. Es nervt ziemlich, selbsternannten DJs das Equipment erklären zu müssen. Ok, bei uns fordert niemand etwas, aber es gibt dafür auch absolutes Standard-Material (Technics, DJM, CDJ). Damit sollte jeder umgehen können. Ich erkläre einem Gitarristen ja auch nicht, wo er seine Kabel einstecken muss...
    Aber Musik auflegen ist so "einfach" (und günstig) geworden, dass es jeder glaubt zu können. Nichts anderes in der Fotografie - DSLRs überall. Im Automatik-Modus. Fotos der echten Profis erkennt man aber weiterhin.


    Und zum Thema: wenn man die CDJ2000 nur für sich selbst nutzt und dabei nicht auf die Funktionen der Nexus' angewiesen ist, sind das immernoch gute Geräte und auch gebraucht ganz klar zu empfehlen (wenn nicht total abgerockt). Wer sie vermieten möchte/muss, sollte lieber zum aktuellsten (Neu-)Gerät greifen. Und die Marketingspirale dreht sich weiter... :roll:

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Hallo ThoSchu,
    ich stimme Dir komplett zu, allerdings musste ich lernen das die DJ/Disco- Scene in einem paralleluniversum existiert, in dem andere Regel herschen. Die DJs verlangen, bekommen und werden regelrecht hofiert, sonst treten sie nicht auf und das zu teils bemerkenswerten Gagen! Ein Gig blieb mir echt in Erinnerung 8K€ für 30min, da dachte ich mir ich bin zu billisch! :lol: :lol:

  • Zu den angefragten technischen Problemen,
    ich hatte hier 2 Stk. 2000er Player bei denen die Netzwerkbuchse ausgerissen ist.


    Letzt endlich wird eine China RJ45 Buchse mit etwas Heißkleber und ein bischen Lötpampe direkt auf die Platine gebraten....
    Da ist die Solchbruchstelle vorprogrammiert.

  • Zitat von "Pfälzer"

    das die DJ/Disco- Scene in einem paralleluniversum existiert, in dem andere Regel herschen. Die DJs verlangen, bekommen und werden regelrecht hofiert, sonst treten sie nicht auf und das zu teils bemerkenswerten Gagen!


    Das ist absolut kein anderes Universum als das ganz normaler Rockstars.
    Im ganz Großen wie im ganz Kleinen.
    Und da gibt es auch keine Unterschiede mehr.
    Die Top-100 DJ's der Welt sind allesamt Multimillionäre und kommen auch schonmal per Privat-Jet zum Festival.
    Ob das hier so Manchem gefällt oder nicht mag eine andere Frage sein. Nur sollte man sich im klaren sein, das Musik von DJ's -und wenn es nur Remixe aktueller "Livekünstler" sind- heutzutage vielleicht 80% aller in der Öffentlichkeit wiedergegebenen Musik ausmacht. Zumindest in Europa.


    Zitat von "ThoSchu"

    Djs mit echten Schallplatten bekommen bei mir einen absolut seriösen Service.


    Tja warum gibts die heute kaum noch. Das könnte man ja mal beleuchten:


    DJ's bekommen die Masse ihrer Musik per Bemusterung von der Industrie.
    Nun war das so; das der professionelle DJ früher zu Zeiten von DMC & Blackpool je nach zu bedienenden Genre und Status bis zu 100 Platten pro Monat zugeschickt bekam. Um diese dann zeitnah zu bewerten und das Brauchbare rauszufischen.
    Heutzutage ist das im Prinzip immernoch so, nur das es jetzt halt MP3's sind.
    Bei der musikalischen Schnelllebigkeit lohnt es außerdem kaum, teure Platten zu kaufen, welche man dann vielleicht 20 Mal spielt.


    Ein weiterer Grund ist; das viele DJs international unterwegs sind und fliegen müssen. Und es ist wie mit jedem Gepäck vorgekommen, das die Kisten entweder ganz oder auch nur temporär abhanden gekommen sind.


    Auf Festivals sind entlegene Bühnen oft nur zu Fuß zu erreichen. Im Strobe-Gewitter oder auch richtigem Regen/sengender Hitze mit 70 Kilo Platten paar hundert Meter durch Massen von Leuten über einen Acker auf Dauer kein Spaß.
    Sagt dir einer, der das als Hand schonmal paar WE's gemacht hat.


    ...Und als Techniker kann man eigentlich ganz froh sein, das keine Plattenspieler mehr stehen.
    Bei heutigen Basspegeln würde das nur zu haufenweise Problemen mit Rückkopplungen führen...


    TOPIC:
    Zur Zeit geistern haufenweise gebrauchte Nexusse durch die Bretter.

    Never stop a running System

  • Zitat

    Nur sollte man sich im klaren sein, das Musik von DJ's -und wenn es nur Remixe aktueller "Livekünstler" sind- heutzutage vielleicht 80% aller in der Öffentlichkeit wiedergegebenen Musik ausmacht. Zumindest in Europa.

    Musikalisches Junk Food im Überfluss ist keine Erfindung von 'DJs' – das gab's schon vor Jahrzehnten. Gerne beschäftig(t)en die Produzenten dabei menschliche Tanzbären, um dem Ganzen ein optisch vermittelbares Profil zu geben. Übrigens auch damals bereits mitunter ungeheuer erfolgreich. Warum auch nicht? Die Gebrüder Albrecht oder McDonald sind ja auch nicht gerade in völliger Armut verstorben; allerdings kämpfen ihre Erben mittlerweile mit Umsatzrückgängen und Verlusten an Marktanteilen.
    Bzgl. der 80% vermag ich keine belastbaren Quellen zu finden. Für meinen persönlichen beruflichen PA-/ Musik- Mikrokosmos darf ich aber ungefragt bescheinigen, dass es da zu praktisch 100% um von (mal stinkreichen, mal bettelarmen) Musikern live dargebotene Musik geht. Mal mit der Betonung auf dem u, mal auf dem i. Und das, obwohl ich hin und wieder auch mal beim Aldi einkaufe - allerdings niemals Musik, und auch beim Rest passe ich da ziemlich gut auf.


    Augen auf bei der Berufswahl! :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • vielleicht habe ich das auch falsch formuliert;
    wieviel % allen Umsatzes in der Branche (vom im Internet gekauften Billigklinkenstecker bishin zur Festivalproduktion) wurden früher und werden heute von welchem Künstlergewerk generiert??
    Ich vermute jetzt mal keine konkrete Zahl.
    Will sagen, das sich die Zeiten schwer geändert haben.


    DJ's begeistern heutzutage genausogroße Auditorien wie Livemusiker, haben ähnliche Gagenforderungen. Im ganz Kleinen wie im ganz Großen.
    Ob uns das gefällt oder nicht.
    Und sind damít in der Lage, genausolche Anforderungen in den Rider zu schreiben, wie mancher Rockstar. Vom CD-Player bis zur Whiskysorte.


    Zum Tomorrowland in Belgien kommen 200000 Leute, man könnte theoretisch 2 Millionen Tickets verkaufen.
    Auf solchen Festivals hängt technisch nur vom Feinsten und Teuersten.
    Bei einem Anderen wird auf der Mainstage ausschließlich K1 hochgezogen. Sonst wird nichts akzeptiert.
    Zu den dargebotenen Licht/Laser/Feuer/Feuerwerksshows bleibt dir der Mund offen stehn. Da ist selbst Rammstein Kindergeburtstag.
    Sind alles eigene Erfahrungen, da ich im Sommer bei sowas gelegentlich mein Geld verdiene. :wink:

    Never stop a running System

  • Keine Frage – ich habe selbst mal einige Jahre lang große 'DJ- Veranstaltungen' (nannte sich damals z. B. Megarave) tontechnisch betreut und ausgestattet. Konnte man mit dem richtigen Material gutes Geld verdienen; und auch dort war der Tisch mit Technics und Pioneer und der richtigen Whiskeysorte drauf heilig. War aber trotzdem immer ganz froh, wenn's vorbei war. Irgendein rein elektronisches Playbackbummbumm so laut wie irgend möglich zu drehen - das war einfach nicht das, was ich mir unter meinem Beruf auf Dauer so vorgestellt hatte. Hätte ich auch gleich Dampframmenführer werden können... :|
    Und auch heute noch verlässt, vor allem im Sommer, gelegentlich der eine oder andere Sattelschlepper mit tonnenweise Boxen mit absurden Wattzahlen drauf den Hof, um in irgendeinem Land/ an irgendeinem Strand mit seltsamen rhythmischen Geräuschen in Brachiallautstärke seltsam desorientiert wirkende Menschen dazu zu bewegen alles supi zu finden, die Arme in die Luft zu heben und zu hopsen. Nenn' mich alt: ich bin froh, wenn ich da nicht mit hin muss.


    Und freue mich natürlich um so mehr, dass es nach wie vor genügend Alternativen gibt, die mir persönlich einfach sehr viel mehr Spaß machen. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ...kann dir versichern; das es -u.a. durch die technischen Entwicklungen auf dem Markt- in den letzten Jahren noch viiiel dampframmiger geworden ist... :wink:


    Ständig möcht' ich das aber auch nicht machen.
    5 Tage mit je 14 Stunden Goa oder Hardstyle ohne dem; mit was sich die Crowd das Hirn bunt macht, sind schon heftig.


    Entschädigend ist einfach das, was dir vor allem optisch geboten wird.
    Tags Massen spärlich bekleideter Mädels, wo dir nixmehr einfällt.
    Nachts spektakuläre Lichtshows....

    Never stop a running System

  • Ich hätte noch was beizutragen.


    Bei gebrauchten 2000ern (geht es wirklich um die erste Generation?) unbedingt auf den Teller achten. Teilweise werden die schwergängig und das ist mechanisch schon recht filigran und nicht ganz so einfach zu beheben.


    Nebengedanke:


    Wäre ich ein gut gebuchter, angesagter DJ, würde ich nur aktuelles Material in meinen Rider schreiben, um genau solche Probleme allein durch das Alter der gestellten Geräte zu minimieren. Oder gleich meine Arbeitsoberfläche selbst mitbringen. Wobei das sehr wahrscheinlich nicht 2 CD-Player und ein Pult wären.


    Das nur so am Rande.


    Durch diesen Fakt sind ja auch die Vermietpreise für aktuelle DJ-Geräte ziemlich hoch, die älteren Geräte werden dann entweder verkauft oder wandern auf die B- und C-Plätze, die dadurch ein Feature-Upgrade erhalten.

  • Hallo Christian,
    vielen Dank für die Tipps.
    Aufgrund der Diskusion habe ich mir jetzt zwei Nexus 2 der momentan aktuellen Generation bestellt. Somit sollte ich für 4 Jahre save sein.
    Und die aktuell vorhandenen 850er wurden in den gängigen Verkaufsplatformen eingestellt.


    Gruß Wolf