Neutrik NC10FXX - Ersatz für RJ45?

  • Für Cat5e sieht das sehr gut aus. Kompakter als ein M12, möglicherweise auch kostengünstiger. Das lässt auf eine Verbreitung hoffen.


    Leider nicht Cat6-tauglich und schon gar nicht Cat7 (wie der RJ45 auch). Da liegt der M12, X-Codiert wieder vorne. Dort liegen die Pins für die Aderpaare im Stecker räumlich getrennt auf. (Cat 6A, bis 10 Gigabit, IP65/67). Gut, ein Stecker kostet dann eher in der Richtung 20 Euro.


    Ganz grundsätzlich haben wohl alle Hersteller auf eine RJ45-Kompatibilität geachtet und deshalb zuverlässigere Industrie-Steckverbinder links liegen gelassen. Obwohl es ja nun auch schon seit Ewigkeiten fertige Hardware-Lösungen (Gigabit-Switche) mit M12-Steckern und -Buchsen gibt. Das lässt für das Neutrik-System dann wieder eher nicht hoffen.

  • Wie werden denn dann eigentlich die Kabel konfektioniert? Male-Male bzw. Female-Female oder Male-Female? Auf Grund der mitgeführten Spannungsversorgung und der einfachen Verlängerbarkeit wäre wohl letztere Variante am besten.

  • Dieser Stecker bietet endlich die geniale Möglichkeit eine digitale Stagebox von einem zentralen Hub aus mit nur einem Kabel (Strom + Daten) anzuschließen. Dann hat sich der Quatsch mit Daten und Stromkabel - evtl. sogar als Daisychain endlich erledigt.


    Das währe ein echter Fortschritt - bisher waren analoge Subcores immernoch erheblich einfacher und sicherer zu verwalten als das mit Digitalen Stageboxen zu versuchen.

  • Zitat von "ERICH"

    Dieser Stecker bietet endlich die geniale Möglichkeit eine digitale Stagebox von einem zentralen Hub aus mit nur einem Kabel (Strom + Daten) anzuschließen. Dann hat sich der Quatsch mit Daten und Stromkabel - evtl. sogar als Daisychain endlich erledigt.


    Das währe ein echter Fortschritt - bisher waren analoge Subcores immernoch erheblich einfacher und sicherer zu verwalten als das mit Digitalen Stageboxen zu versuchen.


    Da ist was dran.
    Analoge Stageboxen haben aber auch anständige Stecksysteme. LK37 ist mal ein völlig anderer Schnack, was mechanische Sicherheit betrifft. Auch gegenüber dem neuen Neutrik-Stecker. Und an der Substagebox ist es ja noch viel wichtiger, mechanisch stablie Verbindungen zu haben, als am Pult. Also die Umgebung betreffend, jetzt.


    Andererseits ist das analoge Subcore in manchen Situationen auch logistisch nicht so einfach durch digitale Lösungen zu ersetzen. Nehmen wir mal ein klassisches Linecheck-Festival. Da möchte ich:


    - Hotplugbare Stageboxen auf den Risern
    - fest verlegte Kabel an den nötigen Stellen auf der Bühne
    - schnelles Hardpatching am Master-Split


    Das in Digital, ohne Zittern, kenne ich noch nicht.

  • Fehlt nur ein Kabel das 2x2,5qmm und cat5e vereint :wink: . Für cat gibt es in der Industrie ein Haufen Lösungen die sich mehr oder weniger bewährt haben. Nur jeder setzt da auf seine Lösung am Ende passt nichts wirklich zusammen.


    Der Stecker wird so wie es ausschaut gelötet. Das hat die folge das die Twisted-Pair Leitung möglicherweise zu weit aufgetrennt wird. Signal technisch fällt der Stecker nicht so gut aus. Cat Kabel lassen sich schlecht Löten bzw. sie sind so dünn das sie an dieser Stelle brechen. Für das Löten sind diese Kabel ja auch nicht gedacht. Typische Montageart ist die Schneidklemmen Technik. Dieser Stecker lässt sich nur mit manuellen Aufwand montieren. Außerdem ist er zu allem RJ45 Lösungen nicht kompatible das lässt die Adapter Flut ansteigen. Jede Steckverbindung ist aber für das Signal Gift.


    Die Spannungsversorgung im Stecker ist in der Tat eine interessante Idee. Leider gibt es noch keine PCB fähigen Ausführungen.

  • Zitat von "ThoSchu"

    Also Moment mal...


    Ihr sprecht hier über Stromversorgung über diesen Stecker (der ganz nett anzusehen ist)?


    Ich hoffe Ihr meint dabei nur Gleichstrom...


    Ich meine auch, daß da Gleichstrom gemeint ist. Es gibt 8 Daten-Pins und 2 Extra-Pins für Strom.

  • laut Tech-Specs sind die zwei zusätzlichen Pins für 16A und 50V DC vorgesehen.
    (also der Ersatz für die klassische PoE-Versorgung)



    Die Chassisbuchsen sind mit Lötkelchen ausgeführt,
    außerdem ist das Teil nur für Cat5e spezifiziert,
    d.h. meiner Auffassung nach ist alles was über 1Gigabit-Ethernet hinausgeht
    erstmal "nur so irgendwie vielleicht" möglich , aber nicht herstellerseitig vorgesehen.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Ich find's so gar nicht mal schlecht. Vor allem wegen des D-type-Formats.


    z.B. als Alternative für's CAT5-Muco, wenn man eh noch eine der üblichen Blenden montiert hat.
    Oder als Alternative zu den 4-Kanal-Analogauflösungen, die z.Z. mit RJ45 den Markt überschwemmen. Kann man ja auch parallel verdrahten, dann geht beides. RJ45 für Rack-Patchanwendungen, NC10 für die lange Zuleitung.


    Die beiden dicken Stifte würde ich dabei eher als zusätzlichen Massekontakt nutzen oder evtl. für Schaltkontakte o.ä.


    Mal sehen. Ich werde mir dann wohl mal welche bestellen, das Sommercable Quantum 4 welches hier herum liegt bekomme ich da bestimmt noch rein gequetscht... :D

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  • Ich tippe mal darauf, daß die Crosstalk-Werte zu hoch sein werden. Der gleiche Grund, aus dem Cat7 bessere Werte hat als ein RJ45-Stecker/eine RJ45-Buchse. Dafür gab es dann mal die Idee von GG45, wo immerhin die Buchsen zu RJ45 abwärtskompatibel sind. Hat sich wohl nicht so ganz durchgesetzt am Markt. Man nimmt wohl lieber gleich Glas statt Kupfer. Bzw. hat man es geschafft, 10GBaseT über RJ45 und Cat7 laufen zu lassen. Dann mit ein paar Besonderheiten, die Verdrillung darf nicht zu früh im Stecker aufhören, die Buchsen in den Patchfeldern müssen versetzt eingebaut sein etc. Man nutzt die 600 MHz Grenzfrequenz des Kabels nicht voll aus, aber für 10 Gigabit reicht es.


    Aber so irre hohe Datenraten brauchen wir ja erstmal gar nicht. Es wäre auch schwierig, die Biegeradien immer einzuhalten, jedenfalls bei mobiler Anwendung. Wichtiger ist da schon die absolute Stabilität der Clock. Was eine absolute mechanische Stabilität voraussetzt.

  • Ich träume von einem System, das mittels eines zentralen Verteilers das anschließen mehrerer Stageboxen bzw. "Subcores" und Mixer
    (das leidige Thema Gainsharing / AD ohne Preamp müsste dazu noch gelöst sein) auf einfache Art und weise erledigt.


    An jeden Anschluss am Verteiler (in meinem Beispiel A bis L) kann eine Stagebox/Subcore angeschlossen werden.
    Das ganze Subcore ist eine Kiste, die mit einem einzigen Kabel (dieser neue Neutrik währe ideal)
    angeschlossen und die Steckmöglichkeiten nebst Wandler beherrbergt - das ganze ohne Lüfter und halbwegs wasserdicht.


    Durch verschiedene Varianten der Subcores hat man die Möglichkeit das ganze auf seine Bedürfnisse anzupassen.



    Der ganze Patch im Pult würde dann etwa so aussehen:



    Mir ist bewusst, das das noch einige Ecken und Kanten hat (z.B. mehrfachbelegte Ausgänge), die aber in den Griff zu bekommen ein sollten.
    Das ganze sollte an dem Verteiler natürlich noch Statusleds und Prüfknöpfe für kurzen Check der angeschlossenen Sobcores,... haben.


    Eventuell ist ja dieser Steckverbinder der ausschlaggebende Punkt für einen Hersteller das ganze mal in ein so einfaches System zu bringen. :)

  • Auf meine Rückfrage bei Neutrik hin ist inzwischen auch eine Montageanleitung
    sowie "offizielle" Pinbelegung auf der Homepage als Download verfügbar.


    Wie vermutet sind die Pins 1-8 parallel zu den Pins 1-8 am RJ45 vorgesehen,
    die Stromversorgung auf den Pins 9 (+) und 10 (-)
    http://www.neutrik.de/de-de/da…eckverbinder/nc10frx-14-b



    Was allerdings komplett unter den Tisch fällt ist die Schirmung der Netzwerkleitung,
    das könnte noch ein Thema werden.
    (siehe z.B. der Faden hier: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=29&t=91201)


    Es scheint zwar ein Massefähnchen aufs Gehäuse zu geben,
    da ist aber die schwarze Beschichtung vermutlich nicht sehr dienlich.
    So vollständig überzeugt bin ich noch nicht...
    Entweder lässt man die Schirmung komplett weg, oder legt sie auf DC-,
    was eine ggf. erwünschte galvanische Trennung von Signalmasse und Spannungsversorgung aushebelt.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


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  • Interessant finde ich auch, dass sowohl bei diesem neuen Stecker als auch bei den EtherCons gleich viele Steckzyklen (>1000) angegeben sind.
    Ich kann mir zwar vorstellen, dass in der Praxis durchaus mehr Zyklen erreicht werden und der Stecker im gesamten etwas (steck-)sicherer ist, aber ich hätte da doch etwas "mehr" erwartet.

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • ich komme mit ethercon (also im prinzip RJ45) nach wie vor gut zurecht.
    in den ca. 8jahren, seit ich diese digitalen mucos verwende, hatte ich bisher nur ein einziges mal stress mit dieser verbindung, und da war das kabel kaputt, nicht der stecker.


    ich möchte aber dazu sagen, dass ich diese steckverbindungen genau so schütze wie früher meine analogen multipinstecker und buchsen: wenn ich die buchsen gerade nicht benötige und wenn die kabel in die kiste kommen, dann mache ich da grundsätzlich einen deckel drauf, damit kein staub und schmutz eindringen kann.
    Neutrik NDF und NDM nennen sich diese wirklich preisgünstigen lösungen. ;)


    in der täglichen praxis sehe ich dagegen immer wieder, das Ethercons nicht geschützt transportiert werden. möglicherweise besteht hier ein zusammenhang mit versagenden steckverbindungen?


    gegen grundsätzlich noch bessere steckverbindungen habe ich aber definitiv nichts. wie heisst es so schön: das bessere ist des guten feind.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang