Kopfhörer an XLR

  • Hallo zusammen,


    Seit ein paar Tagen beschäftigt mich die Frage, ob es möglich ist einen Kopfhörer direkt an einem symmetrischen XLR Ausgang zu betreiben.
    Mir ist absolut klar, das ich mit einem Standard Adapter irgendein phasendrehsignal bekomme.


    Daher habe ich folgenden Adapter ersonnen:
    Klinkenbuchsen - Seite: Spitze und Ring gebrückt um beide Hörer parallel Mono zu versorgen.
    XLR - Seite: Pin2 (+) und Pin 3 (-) genutzt und mit der Klinkenbuchse verbunden.


    Getestet hab ich das ganze auch schon - und siehe da es kommt ein Ton aus dem Kopfhörer.
    Jetzt stellt sich die Frage, ob das ganze auch für den Ausgangsverstärker verträglich ist.
    Ich bin mit dem Gedanken rangegangen, das die kurzschlussfest sein müssen, um z.B. unsymmetrisch beschaltete Kabel aufnehmen zu können.


    Was ich nicht abschätzen kann ist, ob der Ausgang damit dauerhaft überlastet werden könnte.


    Viele Grüße Robert

  • Ohne die Sinnfrage anzureißen: klar geht das. NF- Ausgänge sind heutzutage niederohmig und dauerkurzschlussfest.
    Wie sich das klanglich darstellt ist natürlich eine andere Frage. Versuch's mit einem hochohmigen Kopfhörer; dann hast du auch die Chance, wenistens ein bisschen was zu hören.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "guma"

    Ja, daran mußte ich auch als erstes denken. Ich hab so'n Ding seit Jahren um mal eben irgendwo rein zu hören. Ist dafür der Klassiker. ...

    jepp, die Q-box habe ich auch seit vielen jahren im einsatz.
    die hat mir schon oft das leben vereinfacht, vor allem in festinstallationen. weil man da z.b. auch den internen lautsprecher nutzen kann und nicht zwingend einen kopfhörer aufsetzen muss.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ehrlich gesagt verstehe ich eure Ablehnung gegenüber XLR-> Jack-Adapter zum schnellen reinhören nicht: Neutrik NA3 FJ, kostet 10 Euro, wiegt nichts, nimm nicht viel zusätzlichen Platz im Kopfhörerbeutel weg, braucht keine Batterie, kein extra Verbindungskabel, man muss nichts einstellen und doch erkennt man zuverlässig ob (bei Linepegel) ein symetrisches Signal anliegt oder die Zuleitung einbeinig ist. Klar hat auch die Q-Box ihre Berechtigung, Kopfhörer und den Adapter habe ich jedoch immer zur Hand. Tatsächlich gehe ich seit über 10 Jahren auf diese Weise auf Fehlersuche und hatte währenddessen noch nie den Gedanken, ich bräuchte jetzt etwas besseres. Es ist eher die digitale Umgebung, die einem da einen Strich durch die Rechnung macht.


    Die gewünschte Variante vom Treadstarter finde ich jedoch auch nicht schlüssig, das klingt wie der Versuch einen Kopfhörerverstärker einsparen zu wollen... wahrscheinlich wäre das genau der Einsatz für dieses PM1-Dingens.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • So, nach langer Stille von mir jetzt das Ergebnis meines Versuchs:


    Grundsätzlich funktioniert das mit der Belegung:

    Code
    Klinkenbuchsen - Seite: Spitze und Ring gebrückt um beide Hörer parallel Mono zu versorgen.
    XLR - Seite: Pin2 (+) und Pin 3 (-) genutzt und mit der Klinkenbuchse verbunden


    erstaunlich gut, sogar die Lautstärke ist OK.


    Gegenprobe mit einem einfachen Kopfhörerverstärker am Ausgang: erstaunlich, geht auch :D
    Und das gar nicht mal so viel lauter - wenn überhaupt :shock: .


    Zudem intressant - der symmetrische XLR Ausgang hat eine Impedanz von 50 Ohm,
    der Ausgang des Kopfhörerverstärkers 75 Ohm :roll: .


    Zur Sinnfrage - es geht mir um 2 Dinge:
    - zu einem darum mal einfach in einen Ausgang reinhören zu können ohne L/R Phasendreher zu haben
    - und dann noch als schnelle Variante, ein kabelgebundenes IEM anschließen zu können


    Jetzt wirds richtig spannend - zum Powerplay PM1.
    Das Teil ist dazu gedacht nach einem Kopfhörerverstärker passiv die Lautstärke zu regeln.
    Wer da einfach mit einem symmetrischen Signal rangeht beschert seinen Musikern wohl Kopfweh :D ,
    da Links und Rechts zu einander invertiert sind.
    Das Teil ist nichts anders, als ein Standard XLR zu Klinke Adapter mit Poti dazwischen
    und gehört zwingend an einen Kopfhörerausgang.

  • ich habe mir vor kurzem einfach mal so einen festadapter XLR female auf stereoklinke 6,3 gekauft (um danach eher zufällig festzustellen, dass ich bereits mehrere solcher adaper besitze ;) )


    das überprüfen von linepegelausgängen geht damit erstaunlich gut. man hört auch schön die phasendrehung zwischen pin2 und pin3.

    damit kann man also durch einfaches hineinhören sofort sehr gut erkennen, ob ein fehler vorliegt.


    nochmal vielen dank für diesen einfachen, aber sinnvollen trick.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ein kleines Update zur Sache:

    In der aktuellen Tools4Music ist ein Artikel, in dem unter anderem der Fischer Amps "Mini Body Pack 2" behandelt wird.


    Eben dieser lässt sich intern auf die von mir oben beschriebene Belegung umschalten, um den Betrieb eines Kopfhörers (mono) an einem normalen XLR Out zu ermöglichen.


    Als Beispiel wird ein X32 genannt, das genug Ausgangsleistung hat um die Kopfhörer zu betreiben.

    Das deckt sich ebenfalls mit meinen Beobachtungen.


    Ich denke ich werd mal ein paar Kabel mit XLR (W) zu Miniklinkenbuchse löten und sehen, wie das ganze in der Praxis angenommen wird.


    Intressant, das es bis vor kurzem kein Gerät mit dieser Möglichkeit gab ...

    Ich denke es lesen hier weit mehr Leute mit, als es zugeben würden :huh:

    Einmal editiert, zuletzt von ERICH ()

  • Die Sinnfrage möchte ich auch nicht beantworten,

    habe aber schon mit einigem Erstaunen erleben dürfen,

    das ein technisch völlig unbedarfter Mensch seine Lautsprecherboxen direkt an den Line-Out seines CD-Players angeschlossen hat.

    Das Bedürfnis nach geringerer Lautstärke kann nicht auf, die Regelmöglichkeit wurde von daher nicht vermisst. Insgesamt hat das für dezente Zimmerlautstärke gereicht und hat wohl so schon mehrere Jahre funktioniert. Warum also nicht einen Kopfhörer direkt irgendwo anschließen. Das sollte - siehe oben - auch mit einem eher niederohrigen HD25 funktionieren.

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

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