Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik nach SQQ1

  • Liebe Kollegen,


    Ich bin auf der Suche nach Weiterbildungskursen zur Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik nach SQQ1.
    Bisher gefunden:
    b-trend-setting, Berlin
    DEAplus, Hannover



    Bei beiden kollidieren die nächsten Kurse leider voll mit meinen laufenden Projekten :(
    Kurse als Abendschule oder mit hohem e-learning Anteil wären für mich ein Traum...


    Wer kennt noch Anbieter?


    Danke und viele Grüße
    Daniel

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Ich soll haufenweise Zeit verschwenden mir solche Seminare (so gut sie auch sein mögen) reinzuziehen um mit SQQX ein Stecker in die Steckdose stecken zu dürfen?


    20 Tage und 1.900.- Euro?


    Gut, das ich die überlebenswichtigen Erfahrungen ohne Schaden lange machen durfte.
    Kein Wunder, das sich nur wenige Praktiker hier noch aktiv einbringen, wenn "teure Scheine" die Arbeit wegnehmen (wollen).


    Die "Transition" unseres Gewerbes ist leider pervertiert.


    "Theorie" wird gelehrt, Erfahrungen nicht mehr weiter gegeben und durch "Ausbildungsbetriebe" die Arbeitskraft ausgenutzt.


    Ja, stramme Worte, aber ich stehe dazu.

  • ... ist ne Meinung. Und, ja ich habe auch bald 10 Jahre mein Geld ohne jeden Schein/Abschluss verdient und wenn es dabei nur dabei geblieben wäre einen Stecker in die Steckdose zu stecken...
    Als ich noch reiner Tonler war, waren mir die Scheine auch egal. Ich habe mein Equipment beherscht und meine Kunden waren zufrieden mit dem Sound. Die Welt war in Ordnung.


    Wie dem auch sei - ich hab einen Job in Aussicht für den ich den Meister brauche und den bekomm ich nicht ohne Elektrofachkraft.
    Und wirtschaftlich fallen die 1.900 bzw. ich hab noch weitere 6.000 für nen Meisterkurs kalkuliert nicht ins Gewicht, wenn ich dadurch 6 stellige Jahresumsätze generieren kann.
    Jetzt wo ich in der Planung von Großevents aktiv bin und das mit teilweise mehr als 100.000 Besuchern - ganz ehrlich - das geht nicht ohne Schein. Und nicht bloß um des Scheins wegen, sondern um sicherzustellen, dass ich das Wissen, dass hinter dem Schein steht wirklich habe. Das sind auch Dimensionen in denen Praxiswissen und Erfahrung wichtig sind, in denen es aber fatal ist, sich alleine darauf zu verlassen.



    Ist das wirklich so, dass "teure Scheine" Arbeit wegnehmen (wollen)? Ich habe bisher nur Jobs verloren, wenn jemand anderes meinte es deutlich günstiger zu können oder (was zum Glück ganz ganz selten vorgekommen ist) wenn ich wirklich mal ein schlechtes Ergebnis abgeliefert habe.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Ich behaupte mal vorsichtig, das "Zettel" nicht die einzige Voraussetzung sind, die

    Zitat

    wenn ich dadurch 6 stellige Jahresumsätze generieren kann.

    erreichen zu können.


    Gehälter oder Aufträge in dieser Größenordnung sind eher selten und aus meiner Erfahrung vom "Zettel" unabhängig.


    Was hilft ein Diplom, wenn man es einfach nicht gelernt hat. Echte Erfahrungen lernt man aus, öhm... Fehlern in der Praxis.
    So auch besonders in der so heilen digitalen "Nerd" Welt.


    Ich belustige mich seit Tagen über Themen wie "Digital", "Splitt" und "Analog". Die "alten Hasen ohne Diplom" geben Euch hier schon die richtigen Infos.


    Mal eine vielleicht blöde Frage: Ich habe eine VA Kauffrau ausgebildet, habe einen IHK Ausbilderschein, war zu meiner aktiven Zeit versichert als "beratener Ing. der VA Technik".


    Besteht ein Bedarf mein Wissen, wie ich es schon oft angeboten habe, weiterzugeben?

  • Zitat von "ThoSchu"

    Ich soll haufenweise Zeit verschwenden mir solche Seminare (so gut sie auch sein mögen) reinzuziehen um mit SQQX ein Stecker in die Steckdose stecken zu dürfen?


    20 Tage und 1.900.- Euro?


    Gut, das ich die überlebenswichtigen Erfahrungen ohne Schaden lange machen durfte.
    Kein Wunder, das sich nur wenige Praktiker hier noch aktiv einbringen, wenn "teure Scheine" die Arbeit wegnehmen (wollen).


    An dieser Stelle muss ich mal die SQQ1 und die von der IGVW mit den Handwerkskammern gefundene Kompromisslösung verteidigen: Gäbe es den EFKfVT-Schein nicht müssten geschätzte 80% der VT-Betriebe und VA-Stätten in Deutschland dicht machen. Und zwar weil sie sich weder den nach den gängigen Vorschriften der TRBS und den DGUV-Regeln geforderten Betriebselektrikermeister auf jeder Produktion noch die regelmässigen Geräteprüfungen bei einem externen Betrieb leisten könnten. Die zwischenzeitlich praktizierten Regelungen mit EFKfVT als Teil der Ausbildung zur Fachkraft VT waren in vielen Fällen Murks weil weder die Betriebe noch die Berufsschulen flächendeckend einen vernünftigen Standard gewährleisten konnten. Die nächste Stufe war der dreiwöchige zusätzliche IHK-Kurs mit Theorie bei einer IHK und Praxis bei einem Energieversorger; das hat aber auch nicht aus jedem Azubi oder Meisterschüler jemand gemacht den man guten Gewissens auf CEE125 oder Powerlock los lassen kann, dazu war der Kenntnisstand der Kandidaten zu unterschiedlich und die Zeit zu knapp. Aus diesem Grund hat man den Kurs jetzt auf die doppelte Zeit verlängert, der Preis ist im Verhältnis dazu sogar noch gesunken...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."


  • Jein.


    Zunächst einmal: Wenn jemand einen Schein hat, dann heisst das nicht zwangsläufig, dass er das kann. Und wenn jemand keinen Schein hat, auch nicht, dass er das nicht kann. (Sonst hätten wir schon ein Henne-Ei-Problem beim Dozenten des allerersten Kurses - woher soll der seinen Schein haben?)


    Dennoch ist der Grundsatz "wer gefährliche oder sicherheitsrelevante Dinge tut, hat das bitte vorher mal gelernt" nicht komplett unvernünftig.


    Und es wollen auch nicht alle Betriebsinhaber alle Bewerber erst mal zum Probearbeiten antreten lassen, ob die denn vernünftig mit größeren Mengen Kupfer umgehen können, sondern die binäre Aufteilung in "hat Befähigungsschein" und "hat nicht" bringt da schon eine Menge Arbeitserleichterung. Von den Fragestellungen im Schadensfall mal ganz abgesehen.

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