PA als (vorübergehender) Ersatz für ein Glocken-Geläut

  • die oben verlinkten Monacor-hörner klingen tatsächlich erstaunlich ausgewogen. mit einem highend-LS sind sie natürlich nicht vergleichbar, aber den quäksound so mancher hörner haben die tatsächlich nicht oder nur sehr wenig davon.
    da würde ich den tröten auf dem gezeigten minarett-bild erstmal eher weniger vertrauen ;)


    tipp:
    da du ja sehr wahrscheinlich auch die aufnahmen des geläutes machen wirst und als musiker mit dem nachbearbeiten am rechner sicherlich vertraut bist, könntest du da ja entsprechende klangliche nachhilfe bereits in den soundfiles hinterlegen.
    also quasi "mastern" für genau diesen zweck ;)
    so würde ich das jedenfalls machen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Guten Morgen!


    Ich habe das Thema gerade mal überflogen, leider jetzt erst gesehen.
    Mediaspectrum ist ne d&b Bude und hat Dir vermutlich was nettes angeboten.


    Mein Vorschlag wäre folgender:
    Kaufe Dir vier GAE Director Tops (wo es die gebraucht gibt vor Deiner Haustür schicke ich Dir gerne als PM auf Anfrage).
    Dazu ein langes Lautsprecherkabel bis in die warme Sakristei, dort steht eine bekannte asiatische Variante einer nordischen Endstufe mit einem passenden Controller (wo es die gebraucht...). Im Controller sind etwas mehr low-mids eingestellt als eigentlich üblich.
    Anschließend noch ein Monitor in sehr gedämpfter Lautstärke irgendwo in eine Ecke des eigentlichen Kirchenraumes (kann auch ne Aktivboxsein, Hauptsache 15").


    Dann läuft die Nummer meines Erachtens. Budget dürfte insgesamt grob bei 6500 netto liegen (Schätzung!!).


    Die GAE Tops kommen anschließend entweder in den Kamin, auf den Gebrauchtmarkt oder mit ein paar Bässen auf Discos kräftiger Jugendlicher.


    Die Einspieler selber würde ich mit ein oder zwei oder drei einfachen CD-Playern machen. Pro glockengeläut einer.
    Ein CD Player kostet heute nix mehr und kann jeder Rentner bedienen und sollte einer wider Erwarten das zeitliche segnen (der Player..!), kann man ja direkt einen anderen als Havarie nutzen.
    Aber sonst muss man eben nur die Play Tasten auf dem Gerät mit dem richtigen Geläut drücken und das wars. das schafft jeder. Auf einer CD ist auch nur der eine Track drauf.
    Alternativ ein vergleichbarer MP3 Player mit nur einem Track drauf.


    Das ganze solle man vielleicht noch irgendwie vor Kindern schützen, sonst trötet irgendwann Benjamin Blümchen aus dem Turm...


    VG aus Kempen,
    Volker
    p.s. ich kann Dir auch 24 Kara für die Nummer vermieten, aber Sinn macht das nicht und ins Budget passt das auch nicht :)

  • Eigentlich wollte ich mich ja raushalten, aber warum baust Du nicht 4 Hörner in die Du je einen PD 121 montierst?
    Kostet "nix" und trärgt, oben in einem Kirchturm montiert richtig weit. Ein kleineres Dorf mit gebimmel zu versorgen ist damit kein Problem. Sogar das Budget ist damit fast einzuhalten.


    Ich finde diesen Druckkammertrötensound schrecklich. Für ne Notfalldurchsage sind die ok, aber dann hörts auch gannz schnell auf. :?


    Gruß Wolf

  • Lange Rede, kurzer Sinn - Probier das ganze doch einfach mal aus.


    Stell eine 15" Aktivbox da hoch und häng einen Zuspieler zum Test dran.


    Wenn das ausreicht würde ich zu sowas greifen:
    https://www.thomann.de/de/the_box_pyrit_15.htm


    4 Stück dazu ein Amp und ein Zuspieler, das liegt locker im Budget.
    Keine Ahnung, wie die klingen, aber der Spl klingt brauchbar.
    Zudem haben sie einen 5 Grad Flansch, das finde ich ideal für die Anwendung.


    Wegen der Leitungslängen brauchst du dir gar keine Gedanken zu machen, das ist unkritischer wie man denkt.
    Ich hab Kabeltrommeln mit 50m 2,5mm2 - den Unterschied zu einem 10m Kabel muss man an einer fullrangebox schon hören wollen :lol: .

  • Zitat von "FF"


    Ja, aber das wäre Low-Tech, das geht gar nicht. Hier ist High-Tech. :D


    Ehrlichgesagt hab ich als ich das mit dem Splitter gelesen hab auch Zweifel daran empfunden,
    ob der Themenstarter der Sache als solche gewachsen ist.


    Daher meine Empfehlung das einfach zu testen und nicht tausende von Euros in den Sand zu setzen.

  • Nochwas zur Wiedergabe:


    Da bietet sich sowas an:
    http://www.elv.de/mp3-soundmodul-msm3-komplettbausatz.html


    Dazu noch paar Taster, fertig.
    Hat den Vorteil, das die Taster frei positionierbar sind und nicht das Audiokabel sonstwohin verlegt werden muss.
    Wenn ich richtig gelesen hab kann man auch die Schaltausgänge programmieren.
    Das ist enorm praktisch, da man über diese per Relais die Endstufe automatisch anschalten kann. Man muss halt die Anlaufzeit im File berücksichtigen (was lustigerweise der Realität sehr entgegenkommt- so ein Geläut braucht auch paar Sekunden, um einzuschwingen vorm ersten Ton :D ).


    Sogar ein kleiner Verstärker ist mit drinn- falls wiedererwarten ein Kontrollmonitor nötig ist :lol: .

  • Das ELV-Modul macht einen sympathischen Eindruck auf mich, vor allem, wenn man die Schalter/Taster abgesetzt in einem eigenen Gehäuse unterbringt das ausführlich und eindeutig beschriftet werden kann.
    Das bestehende Läutwerk wird ebenfalls über große, beschriftete Taster bedient, das sollte also jeder, der dort dafür zuständig ist beherrschen und übertragen können.


    Zum weiter oben empfohlenen Akai MPX8 hatte ich die Info gefunden, dass sich die Anschlagsdynamik der Tasten nicht abschalten lässt (man findet dazu jedenfalls einige kritische Kommentare, und so wird es auf der AKG-Produktseite auch beschrieben). Es wäre schon blöd, wenn ein zu zarter Fingerdruck ein pp-Geläute zur Folge hätte.


    Ansonsten konnte ich den Geschäftsführer bisher noch nicht erreichen um die offenen Fragen zu klären. Was mir noch in den Sinn kam: Gibt es auch Arbeiten in der Glockenkammer und wenn ja, in welchem Umfang und könnte die Technik dann überhaupt dauerhaft dort stehen bleiben, würde noch zusätzlich verdreckt usw. ... (die Glocken selber werden allerdings nicht abgehängt, das war schon geklärt).


    Wenn dem so wäre, hätte die Druckkammertechnik für mich den zusätzlichen Vorteil, dass man die (wetterfesten+staubdichten - IP66) Trichter einfach außen an das Gerüst montieren könnte. Relativ klein wie sie sind bieten sie auch keine nennenswerte Windlast und mit den Gerüstbauern sollte das zu verabreden sein.

  • Zitat von "kristian w."

    btw, in Dubai haben sie keine Druckkammertröten an den Minaretten, sondern eine standesgemäße Meyer.


    Grüße, Faxe


    Die haben dort auch goldene Waschbecken - ich glaube aber nicht, das die aufgrund dieser Verschwendung im Doppel - blindtest besser funktionieren / waschen :D .

  • Zitat von "LoboMixX"

    ...
    Wenn dem so wäre, hätte die Druckkammertechnik für mich den zusätzlichen Vorteil, dass man die (wetterfesten+staubdichten - IP66) Trichter einfach außen an das Gerüst montieren könnte. Relativ klein wie sie sind bieten sie auch keine nennenswerte Windlast und mit den Gerüstbauern sollte das zu verabreden sein.

    aha, es gibt also aussen ein gerüst? ja, dann bieten sie sich hier definitiv an.
    und sowas klaut auch keiner ;)


    nochmal zum sound solcher druckkammerhörner:
    nicht alle diese dinger klingen gleich (schrecklich)!
    ausserdem handelt es sich hier ja ohnenhin um eine übergangslösung, also selbst wenn sie nicht ganz genau so schön klingen wie die originalen glocken wäre das bei vertretbarer klangtreue sicherlich verschmerzbar.
    und selbst wenn sich hierbei eine unschöne resonanz herausstellen sollte, wäre das problem durch ein einfaches nachbearbeiten der soundfiles mit leichtigkeit zu lösen. :wink:


    fehlt im moment also nur noch die angabe, wie laut sie mindestens sein müssen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kann es sein, das du diese hochkomplexe, vielschichtige, technologieintensive Angelegenheit nicht 100% ernst nimmst? :D


    In unserer Kirchgemeinde wurde die Umbauzeit des Turmes und Geläutes einfach mit Einspielungen im Kirchraum selbst überbrückt. Eine hochwertige PA und CD Player waren ohnehin vorhanden. Nicht meine favorisierte Variante, aber es hat sich absolut niemand beschwert. Wenn man das ganze noch mit einem Außenlautsprecher (nicht auf dem Turm, sondern z.B. an einem Fenster in Ausgangsnähe) ergänzt hätte, währe das auch in meinen Augen ein guter Kompromiss aus Kosten/Nutzen/Ästhetik. Nur um die Diskussion von 12000€ Miete oder sonstigem Materialverwuchs mal auf eine simple Aktivbox runter zu bringen, die zudem danach in der Kirchgemeinde garantiert noch 100 Einsatzmöglichkeiten findet.


    Laut, günstig und gutklingend (speziell für die Nachnutzung) finde ich die RCF Art Serie 4xx und 7xx. Die sollte dann aber wirklich nicht vom Turm, sondern durch ein zu öffnendes Fenster schallen, um die Elektronik zu erhalten.