Ich hoffe, meine Frage ist an dieser Stelle im richtigen Unterforum. Ansonsten gerne verschieben.
Worum es geht:
Eine Kirchengemeinde (genauer eine GdG - Gemeinschaft der Gemeinden mit mehreren Kirchen und Pfarren), von der ich angesprochen wurde, muss an einer ihrer Kirchen den Kirchturm renovieren lassen. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen und werden voraussichtlich gut zwei Jahre dauern. Während dieser Zeit dürfen die Glocken nicht läuten. Nun ist diese ehemalige Stadtteil-Pfarrkirche heute eine Grabeskirche. Dort finden immer noch einige Gottesdienste statt, aber vor allem regelmäßig Grablegungen (Urnen-Beisetzungen).
Insgesamt gibt es vier verschiedene Geläut-Klänge bzw. Zusammenstellungen und man will vor allem nicht auf das Begräbnisgeläut verzichten während der Renovierung, was wegen der großen symbolischen Bedeutung sehr gut nachvollziehbar ist.
Nun hat man mich angesprochen, ob ich eine Idee habe, wie und mit welcher Technik so ein Geläut-Ersatz zu bewerkstelligen sein könnte und zu welchen Kosten.
Eine erste Anfrage bei einer großen Veranstaltungstechnik-Firma in der Region hatte als ziemlich ernüchterndes Ergebnis einen Mietpreis von über 12.000,- € für beide Jahre. Dabei handelt es sich allerdings um wirklich hochprofessionelle und sehr hochwertige PA-Technik im Gesamtwert von über 18.000,- € (´kleinere´ und billigere Technik bietet diese Firma nicht an). Auch wenn definitiv davon auszugehen ist, dass diese Technik inkl. des darin inbegriffenen Service die Aussicht auf zwei absolut sorglose Jahre bieten würde, liegt diese finanzielle Größenordnung leider weit über dem dafür zur Verfügung stehenden Budget.
Dieses ist in der Tat eher auf eine Größenordnung auf ca. 3.000,- € beschränkt.
Daher bin ich auf der Suche nach konkreten Tipps insbesondere für die Lautsprecher und Amps (bzw. alternativ aktive Systeme) welche für den Zweck taugen würden und dennoch preiswert genug sind.
Mir ist schon klar, dass Glocken eine ziemlich hohe Schallleistung abgeben und die Ersatz-PA daher ebenfalls in der Lage sein muss, hohe Schalldruckpegel einigermaßen verzerrungsfrei wieder zu geben. Boxen mit hohem Wirkungsgrad wären daher sicher empfehlenswert.
Hingegen sind die Anforderungen an den Frequenzumfang weniger anspruchsvoll. Ich habe zwar noch nicht die Tonfolge dieses Geläuts, würde aber schätzen, dass es kaum unter ca. 100 Hz gehen wird wo die Boxen noch ordentlich Pegel bringen müssen.
Da die Boxen im Kirchturm stehen werden, je eine vor jeder Schallblende, braucht die Technik nicht wetterfest zu sein. Alles steht trocken und sicher.
Weiter würde ein ´narrensicheres´ Abspielgerät für die vier verschiedenen Geläut-Klänge benötigt. Da es wirklich sehr einfach bedienbar sein muss (von verschiedenen Personen), scheiden PC/Notebook oder Handheld-Geräte wie z.B. ZOOM mit einem eher etwas umständlich zu bedienenden Menu leider aus.
Der Rest ist Kleinkram:
- Kleiner Vorverstärker zur Symmetrierung des Signals (wenn das Abspielgerät selbst keinen symmetrischen Ausgang hat, Mini-Mixer würde sicher reichen)
- Splitter um das (Mono-)Signal auf die Endstufen/Aktivboxen weiter zu verteilen (wenn z.B. zwei Stereo-Endstufen mit brückbaren Eingängen zum Einsatz kämen, würde als Splitter auch hier ein einfaches Mini-Mischpult reichen)
- ca. 100 m Mikrofonkabel das ausreichend witterungsfest und UV-beständig ist, da das Kabel voraussichtlich die 2 Jahre über min. 50 m im freien liegen wird, u.a. auf dem Flachdach der Kirche (Nachkriegsbau). Die Stecker können vor Ort konfektioniert werden.
- Boxenständer (einfach und preiswert, im Turm gibt es keinen Publikumsverkehr)
Ein Dauerbetrieb ist nicht vorgesehen. Die Amps im Turm werden von der Sakristei aus am Sicherungskasten eingeschaltet. Danach wird das jeweilige Geläut gestartet, nach der Beerdigung/dem Gottesdienst wird alles wieder ausgeschaltet. Laufzeit (d.h. eingeschaltete Zeit) je Woche insgesamt nicht mehr als einige Stunden. Die Geläute selber dauern von einigen Minuten bis max. 15 Minuten.
Meiner Meinung nach sollte das alles im Rahmen der angepeilten Größenordnung machbar sein. Es wird auch nicht davon ausgegangen, dass die Ersatz-PA das Geläut wirklich 1:1 reproduzieren kann. Es soll sich aber brauchbar anhören und bei den Menschen auf der Straße nicht den Eindruck erwecken, als würde da irgendwo entfernt ein merkwürdiges Handy klingeln.
Schon mal vorab vielen Dank für konstruktive Hinweise!