Lagerumzug - welche Fehler kann man vermeiden?

  • Liebe Leute,


    wir ziehen in zwei Monaten in neue, größere Quartiere und planen nun fleißig die neue Lageraufteilung unseres aus allen Nähten platzenden Betriebs. .


    Hierzu würden mich eure Erfahrungen interessieren. Insbesondere natürlich die Fallstricke die lauern - also bspw. gibt es Planungsfehler die Euch bei euren Umzügen/Neubauten erst im Nachhinein klar geworden sind und die man auf jeden Fall vermeiden sollte.


    Ich freue mich auf euren Input.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • - anfangs denken "passt doch" und deswegen auf Regale verzichten

    - Dieselbe Fläche für Materialein- und Ausgang verwenden, wenn getrennte Flächen möglich sind.

    - Auf Beschriftung verzichten- "weiß man doch". -> Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter

    - Werkstatt/reparaturplatz irgendwie mittendrin

    - Toilettenzugang verbauen

    - Keine saubere Ecke/Raum für die Kaffeemaschine haben

    - Keine Pinnwände für Pläne, Listen, etc. an allen wichtigen Orten zu haben (oder zumindest fest montierte Klemmbretter)

    - Den Staubsauger in der Nebenhalle parken.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Stapler brauchen beim rangieren mehr Platz als man denkt.

    'Zwischenlagerfläche' in der Nähe des (Haupt-)Ladetores braucht man immer mehr als man denkt.

    Steckdosen aller Art braucht man überall immer mehr als man denkt.

    Entsorgungscontainer braucht man anlässlich eines Umzugs mehr als man denkt.

    Provisorien à la 'das muss für den Anfang auch so gehen' leben zehnmal länger als man denkt. (Und manchmal überleben sie auch noch den nächsten Umzug).

    Und die alte Halle fegt der Chef persönlich aus, weil Festangestellte und 'Freie' mit derlei berufsbildfernen Themen bzw. Tätigkeiten nur ungern belästigt werden möchten.


    Und genau für das geplante verlängerte Umzugswochenende kommt ganz kurz vorher noch ein umfangreicher, komplizierter und lukrativer Job rein, der sämtliche verfügbaren Kräfte in Anspruch nimmt. Todsicher!


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Es ist ausserdem auch wieder eine gute Gelegenheit sich zu überlegen, ob alles optimal gelagert ist - auch unter dem Standpunkt des aktuellen Wachstums. Wir hatten schonmal eine interessante Diskussion zum Thema "Lagerung der Stative" oder auch die Mikrofonkoffer-Ideensammlung.


    Wieso also nicht auch inhaltlich wieder einmal überdenken, ob alles noch den neuen Anforderungen gewachsen ist?

    Der Ton macht die Musik.

  • Beschriftung!

    Pläne/Mappe mit der Aufteilung.


    Selbst jemand völlig fremdes sollte anhand dessen jedes Teil finden ohne das man es erklären muß.


    Laufwege planen: nichts nervt mehr als für das packen unnötig ständig hin und her laufen zu müssen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • in meinen Augen goldenste Regel:

    nur umziehen was auch wirklich benötigt wird!!!


    Alles andere direkt verkaufen / verschrotten.


    Ein paar Firmen in meinem Umfeld trennen sich inzwischen regelmäßig von irgendwelchen "Altlasten" in großen Online-Auktionen, siehe z.B. hier:

    https://www.troostwijkauctions…/show-equipment/01-23814/


    Da bekommt man teils dann doch noch ein paar Kröten für Dinge, die man sonst nur zum achten Mal von einer Ecke in die andere schiebt um sie dann doch nicht zu verwenden. Unterm Strich deutlich effektiver als die Kosten für Lagerplatz, Umzug und Handling auf Dauer.

    (außerdem bekommt anders als bei Ebay eine einzige ordentliche Abrechung für die Buchhaltung, und habt das Zeug dank Auktionsgesetz "gekauft wie gesehen" von der Backe)



    Zweite goldene Regel: Think Big!

    Lasst für jeden "Schüttgut"-Artikel genug Platz! Also auch wenn es bisher nur 5 Stck 5m CEE-16A Kabel gibt eine halbe Gitterbox vorsehen, sonst beißt Ihr Euch in Kürze in den Hintern. Bei einem Artikel der plötzlich überhand nimmt mag das noch gehen, wenn es aber zehn Artikel werden dann fasst Ihr wieder das ganze Lager an.



    Dritte goldene Regel: keine verschraubten Regale - das kostet mehr Zeit und Nerven als man denkt!

    Nur Stecksysteme, egal ob Hobby-Kellerregal für die Besenkammer oder Schwerlastsystem für Gitterboxen und Paletten... Spätestens beim nächsten Umzug hat sich der Mehrpreis definitiv bezahlt gemacht.


    Ansonsten:

    Plant eher großzügig - für eine Kiste die 60cm breit ist solltet ihr mindestens 70 cm "Verkehrsfläche" einplanen, sonst spielt Ihr immer "Tetris".


    Alles was fertig gepackte Sachen sind (Lampendollies, Ampracks, Lautsprecherstacks, Pulte, Multicores, Trussdollies etc. nach Gewerken getrennt in einen Teil des Lagers.

    Alles was lose Zählartikel sind (Kabel, Riggingkrempel etc.) in eine andere Ecke, in der auch das zugehörige Leergut steht.

    Hatte früher mit einer Company zu tun bei der jedes Gewerk eine eigene Ecke hatte - da ist jeder immer von ünberall nach überall gerannt,

    Die Rigger vom Anschlagmaterial zum Starkstrom, die Videos von den BNC-Schnüren zu den Schäkeln, die Tonis von den Speakerschnüren zu den Anschlagketten und die Lämpis vom DMX zu den Netzwerktrommeln - kompletter Ameisenhaufen...

    Und am Ende ist man nirgends mehr durchgekommen weil beim Packen die Gänge langsam mit Vollgut zugewuchert sind.


    Sortiert Euer Zeug darüberhinaus nach Prioritäten, d.h. das 96-kanal Analogschiff steht sinnigerweise weiter hinten im Lager als der 48er Digitaltisch, die Röhrenfernseher weiter oben im Hochregal als die LCD-Displays etc.

    Klingt erstmal banal, aber wenn man sich vorher Gedanken und Notizen macht ist man dann am Umzugstag besser gerüstet, und spart sich im Nachgang den einen oder anderen "Lagertag" - leidvolle Erfahrung...


    Lasst großzügig Platz zwischen den Gitterboxenreihen für Hubwagenbetrieb (gefühlt 1,8-2m), mit der E-Ameise besser 2,5-3m. Gibos zum besseren rangieren mit ein paar cm Luft untereinander stellen, wenn doch mal die komplette Box mit auf den Job geht.


    Für den Anfang sind magnetische Beschriftungsstreifen am Hochregal sehr praktisch, dann ist erstmal alles beschriftet, man ist aber nicht final festgelegt.Für den Umzug jede Gibo direkt mit neuem Stellplatz beschriften.


    Für den Umzug selbst:

    Würde überlegen Cases auf Paletten vorzudisponieren und zweilagig mit dem Stapler verladen. Kostet zwar bisschen Ladevolumen, spart aber erheblich Fläche und Manpower beim ein- und ausladen bzw Stück für Stück einräumen, Sonst ist im Handumdrehen die Fläche voll und niemand kommt mehr irgendwo durch.

    Wenn Ihr sowiso alles einmal in die Hand nehmt kauft Euch einen Hubwagen mit Wägezelle und erfasst gleich das Gewicht von jedem Artikel, diese Chance bekommt Ihr so unkompliziert nie wieder.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • nehmt euch länger Zeit zum umziehen wenn die Lager nicht zu weit auseinander sind. Unser letzter Umzug hat innerhalb eines Monats stattgefunden (zumindest die Mietdauer hat sich solange überschritten). Neues Lager: neue Einrichtung. Dann kann man einfach Material vom alten Lager auf den Job schicken und ins neue zurückbuchen.

  • Achtet auf die korrekte Richtung der Lampen. Mittig über dem Gang ist ein Muss. Wenn die anders hängen, als ihr die Regale stellen wollt, dann ändert es, sonst ärgert ihr euch schwarz, weil das Licht immer zu schwach ist. 200 Lux sollten es in Arbeits-/Augenhöhe bei Leseaufgaben sein.

    -> Arbeitssicherheit, Koordination Arbeitssicherheit auf Großveranstaltungen

    -> Sicherheitskonzepte

    -> Schulungen

  • Vielen Dank schon einmal für den vielfachen Input. Das schöne an diesem Umzug ist, dass wir quasi nur einmal über den Hof rutschen müssen, wir wechseln nur einmal die Halle. Ich bin gespannt ob das alles so hinhaut wie geplant, insbesondere das Traversen/Wassertank/Bühnenteile-Lager macht mir im Moment noch viel Kopfzerbrechen. In Sachen Regale / Kisten / GiBolagerung sind wir (glaub ich) ganz gut aufgestellt, der "Resteflohmarkt" ist geplant und auch auf die Sache mit der Beleuchtung werden wir achten. Bei der Stativlagerung bin ich mir im Moment noch nicht so richtig sicher, aber da wird es wohl auf Taschen+Gibolagerung stehend hinauslaufen.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Nun, da gibt es viele Sachen; ich habe (m)eine Diplomarbeit über die technischen Umzugsplanung einer Großbehörde geschrieben.

    im Vorfeld planen: von Fußbodenbeschichtung, über Steckdosen, Netzwerktechnik, Alarmanlagen, Beleuchtung, Beheizung. Wenn die Halle erst mal belegt ist, wird die Nachrüstung um so schwieriger.

    Gute Beschriftung und Pläne, Einweisung der Mitarbeiter. Beschilderung der neuen Örtlichkeiten.


    Telefonleitung / Internetanschlüsse rechtzeitig beantragen bzw. Verlegung zum Umzugstermin beantragen - vorher Verfügbarkeit am neuen Standort prüfen!


    Auch diverse BG-Anforderungen beachten, von Feuerlöscher über Notbeleuchtung und Fluchtwege, Verbandskasten, kippsichere Regale, Beleuchtungsstärke ...

    Man-Power und Transportmöglichkeiten für den Umzugstag. Für den Umzugstag auch genug Verbrauchsmaterial einplanen: Klebebänder, Kabelbinder, Zurrgurte, Kartons und Verpackungsmaterial, Paletten, Werkzeug, Handschuhe, ...


    Im Vorfeld neue, einheitliche Regale aufzubauen ist vll teuer, aber auch am einfachsten.
    Wie oben schon einer schrieb dauern Schraubregale am längsten.


    Reserven planen, Material was unterwegs ist berücksichtigen.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
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