• Jo ist leider wirklich so. Schade, damit reiht sich auch diese Serie in die Riege der Pulte mit deutlichen Einschränkungen bei der Flexibilität der individuellen Gestaltung der Oberfläche ein...


    Über die Set Spill Bänke Funktion man sich noch verschiedene Oberflächen bauen, aber erstens ist dort die Anzahl je nach Modell begrenzt, desweiteren ist die Flexibilität auch hier recht eingeschränkt (keine individuellen CH-Reihenfolgen, Startpunkt des Spills nicht wählbar).


    Ich persönlich hasse es, wenn mir der Mischtisch bei der Verwaltung von mehr als 15 Kanälen eine saubere Ordnung derselben verwehrt... Keine Ahnung ob das dem Rest der Welt egal ist, für mich jedenfalls ist das ein echtes Ausschlusskriterium gerne und viel mit solchen Pulten zu arbeiten!

  • Ja, das ist bei allen SD Pulten so, da es eine Mehrheit unter den Anwendern gibt, die das nicht haben wollen. Begründung:

    1. für alle nicht szenischen Anwendungen gibt es genügend andere Möglichkeiten sich über 'set spills' und 'multichannels' zusätzliche Stripkonstellationen aufs Pult zu legen.

    2. Auf den ersten Blick hat natürlich die Vorstellung einen großen Charme, sich für szenische Abläufe immer genau die Strips hoch zu legen, die in einer Szene tatsächlich gebraucht werden. Auf der anderen Seite würde man sich dadurch auch einen gewissen "Kontrolverlust" einbauen, was viele Pultbediener nicht mögen und sich daher ihre Bänke und Spills davon unabhängig organisieren, was sehr gut geht, weil man die Spills auch als macros abfeuern kann und das in sich auch wieder eine szenische Automationsoption darstellt. Daher hat man Szenen und Bankbelegung getrennt gehalten.


    Bei A&H geht das Gewünschte ja bereits ab dem GLD und dort habe ich mir über Szenen eine Bankerweiterung gebastelt, da es im GLD80 schlicht für eine Anwendung zu wenige Bänke gab. Dumm ist dort allerdings, dass das das updaten ziemlich umständlich macht, sodass ich damit keine Theaterproduktion mit vielen Szenen fahren wollte.

  • Ich persönlich hasse es, wenn mir der Mischtisch bei der Verwaltung von mehr als 15 Kanälen eine saubere Ordnung derselben verwehrt... Keine Ahnung ob das dem Rest der Welt egal ist, für mich jedenfalls ist das ein echtes Ausschlusskriterium gerne und viel mit solchen Pulten zu arbeiten!

    Ein Missverständnis?

    Das gilt nur für die Spills als "add on" ist aber natürlich für das normale Ordnen von Kanälen in den Bänken nicht so. Dort kann man Strips jeden Typs 1. in jeder beliebigen gewünschten Reihenfolge anordnen, was dann 2. über 'move' und 'swap' auch recht komfortabel 'on the fly' wieder zu ändern geht. Daher finde ich die "von links nach rechts"- Regel, die nur für die 'spill sets' gilt, in Ordnung.

    Es gibt in den SDs keine unveränderbaren Bänke wie bei Yamaha sondern alle Bänke sind 'User-Bänke'. Du hast im SD12 2x4x3 = 24 Bänke = 288 Stripslots, für die Du in der Kanalanordnung in jeder Hinsicht völlig frei bist, also wenn's sein muß auch Input 1/25/3/Aux7/input5/DCA23/ u.s.w. jeder Unsinn ist machbar. Wenn Du damit fertig bist, ist es durchaus sinnvoll noch einen anderen Kanalsortiervorgang zu haben, der die ausgewählten Kanäle nach einer einfachen Regel aufs Pult schmeißt.

  • In meinem Fall war die Anwendung Monitorpult mit einem gemeinsamen 48CH Festivalpatch für alle Bands. D.h. es wäre sinnvoll gewesen in der Vorbereitung je ein Snapshot pro Band zu bauen in dem die benötigten Inputs auf der Oberfläche in sinnvoller Reihenfolge aufliegen (was im Festivalpatch auf Grund von verschiedenen Subcore Bühnenposition nicht immer automatisch der Fall ist).


    Das wäre zu lösen gewesen indem man:


    1) die Kanalzuordnung in den Snapshots hätte speichern können

    2) in den "Set Spills" Reihenfolge der Kanäle hätte ändern können


    Was die Implementierung dieser Funktionen mit Kontrollverlust zu tun hat erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht ganz. Hat man sich einmal alle Bänke umgestrickt, kann ich mir auch nicht mit einem Knopfdruck wieder alles klassisch sortieren lassen - ergo: diese Form von "Kontrolle" gibt es auch jetzt nicht.


    War alles kein Drama, ich habe meinen Workaround über die Set Spills und die Layerbelegung gefunden und es hat alles gespielt und ich bin am Ende ganz gut damit zurecht gekommen. Schlimmer war, dass die Fader beim Versuch sie zu bewegen teilweise komplett blockiert haben :cursing: Doch das ist eine andere Geschichte...

  • Wie so oft wäre es besser gewesen, bei der Fragestellung die reale Aufgabe mit zu verpacken. ;)

    Das ist beides nicht der Weg für diese Aufgabe. Die Snapshot-Automation ist als Theaterautomation gemacht und nicht für die Aufgabe "mehrere Bands auf Festival".


    Der richtige Pfad geht über das Anlegen und Verwalten von Sessions. Für den Monitorjob ist es völlig humpe wenn da beim Laden 5 Sekunden mal kein Audio ist.

    Entweder macht man es so, dass man die Sessions zum richtigen Zeitpunkt im Ablauf vervielfacht und dann die gewünschte Stripanordnung in die Bandsessions einpfegt oder man nutzt 'load session' -> 'partial load' -> 'fader banks & layout' und überschreibt die Festivalszene nur mit der geänderten Stripanordnung'

    Was die Implementierung dieser Funktionen mit Kontrollverlust zu tun hat erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht ganz. Hat man sich einmal alle Bänke umgestrickt, kann ich mir auch nicht mit einem Knopfdruck wieder alles klassisch sortieren lassen - ergo: diese Form von "Kontrolle" gibt es auch jetzt nicht.

    Die Idee ist genau umgekehrt:

    Du machst Dir Deine Wunschsortierung mit den entsprechenden Werkzeugen in den "normalen" Bänken und legst auf die Spills die klassische Anordung oder Teile davon, um dort hin zurück kehren zu können. :) Z.B. gibt es bei mir neben Spills, die für FOH den VCA rollout machen, immer einen spill 'all inputs'. Das hört sich banal an aber ich weiß dann ganz genau, dass der dritte Fader der dritten Spill Bank der Input 27 ist. ;)


    Mit Kontrolverlust wäre z.B. Das unbeabsichtigte Erzeugen von Geisterkanälen oder umgekehrt vergessene Kanäle, die man erst wieder aus der Channel List holen muß, gemeint. Dann ist ein spill mit der klassischen vollständigen Kanalanordnung hilfreich.

    War alles kein Drama, ich habe meinen Workaround über die Set Spills und die Layerbelegung gefunden und es hat alles gespielt und ich bin am Ende ganz gut damit zurecht gekommen. Schlimmer war, dass die Fader beim Versuch sie zu bewegen teilweise komplett blockiert haben :cursing: Doch das ist eine andere Geschichte...

    Kann es sein, dass Du über den 'protected' mode für die Fader gestolpert bist?

  • Mal so generell:


    Es ist auch bei den Yamaha, Midas Pro und A&H Pulten keine gute Idee, einen Festivalablauf über Szenen ( = Snapshots in der DiGiCo-Terminologie) abwickeln zu wollen. Wie das bei Soundcraft oder Avid ist, weiß ich nicht aber die einzige Kiste, die ich kenne, bei der das, was in Szenen gespeichert wird, so vollständig ist, dass das als "Bandfile" einigermaßen funktioniert, ist X/M32. Dort mache ich es trotzdem bewußt nicht so sondern speichere shows.

    Als Vorlage dafür, wie es sein sollte mit den Speicherebenen taugt die Behridas-Denke in meinen Augen jedenfalls nichts.

  • Moin,


    OK, mit dem Partial Load der Sessions funktioniert das natürlich genau so wie ich das gern gehabt hätte. Danke für den Hinweis, da bin ich fürs nächste Mal schlauer. :thumbup:


    Zum Thema "Generell": Ich bin bisher mit Szenen in so einer Anwendung besser klargekommen als mit seperaten Showfiles, weil die Recall Safe Möglichkeiten innerhalb der Szenen meist besser ausgearbeitet sind als das partielle Laden von Showfiles. In so einer Anwendung ergeben sich dann vor Ort immer wieder Änderungen die man dann nicht wieder manuell in jedes Showfile reinhacken will, insofern eignen sich Szenen da meienr Erfahrung nach besser. Aber wie mans macht ist im Endeffekt auch egal, Hauptsache es funktioniert. Die Arbeitsweisen, Vorlieben und Anwendungsfälle sind da sicherlich zu unterschiedlich um hier eine Verallgemeinerung zu machen.


    Bzgl. der Fader: Die Kiste war wohl ein Montagsmodell. Die Fader blockierten auch in ausgeschaltetem Zustand wenn man die Mulde benutzen wollte. Oben und unten mit zwei Fingern anfassen ging einwandfrei. Der Digico Vertrieb Deutschland und später auch die Engineering Abteilung von Digico in England hatten keine Lösung, wohl auch weil es die Funktion den protected Mode auszuschalten für die SD12 nicht mehr gibt... War dann ein bischen Umgewöhnung die Fader immer mit zwei Fingern anfassen zu müssen, ging dann aber irgendwie... 8)

  • Nachdem ich den zitierten Beitrag von Pfeiffe nochmals gelesen habe, habe ich noch weiteres Mißverständnis gefunden:


    Zitat

    Hat man sich einmal alle Bänke umgestrickt, kann ich mir auch nicht mit einem Knopfdruck wieder alles klassisch sortieren lassen

    Doch genau das können die spill sets:

    1. Ein spill kann genau so lang sein wie alle möglichen Strips zusammen und nicht nur eine Bank lang. D.h. ein spill mit 48 Inputs und 12 Aux Master Mono oder Stereo Strips wäre 5 Bänke lang und klassisch sortiert.

    2. Die spills werden am besten in einer Spill Liste angeklickt, einzeln oder 'all' für jede Strip-Art, für die es wiederum völlig egal ist, was wie vorher im normalen Bank-layout zusammengestrickt wurde. Auf jeden Fall werden alle gewählten Strips nach Drücken eines einzigen Macrobuttons oder F-Taste von links nach rechts in der Rangfolge Inputs, Aux Master, Groups, Matrix, Control Groups = DCA ..., wählbar über die linke, rechte oder alle Faderbänke verteilt und vertikal auf den layern und Bänken gestapelt. Man muß sie eben nicht aus dem "Stripwunschkonzert" zusammenpicken sondern kann sie unabhängig davon bequem in einer Liste wählen. Die Verteilregel ist so einfach, dass ich immer vorhersagen kann wo ein Strip im spill aufpoppen wird.

  • Mal so generell:


    Es ist auch bei den Yamaha, Midas Pro und A&H Pulten keine gute Idee, einen Festivalablauf über Szenen ( = Snapshots in der DiGiCo-Terminologie) abwickeln zu wollen. Wie das bei Soundcraft oder Avid ist, weiß ich nicht aber die einzige Kiste, die ich kenne, bei der das, was in Szenen gespeichert wird, so vollständig ist, dass das als "Bandfile" einigermaßen funktioniert, ist X/M32.

    Hm - wieso? Ich mache das in iLive und jetzt auch in der dLive eigentlich immer so. Die Szenenverwaltung, gerade in der dLive ist so umfangreich, dass man ohne Probleme von alles bis nix in den Szenen untergebracht bekommt, von den reinen Audio-Rahmendaten der Konsole mal abgesehen. Oder habe ich deinen Punkt einfach nicht verstanden?


    Viele Grüße,


    Thomas

  • jo stimmt, wenn man ein weiteres spillset für die konventionelle Sortierung benutzt geht das. Ist beim zweiten Hinschauen dann doch ein recht flexibles System. Ich bleibe aber dabei dass die beiden Funktionen cool wären

    1) die Kanalzuordnung in den Snapshots hätte speichern können

    2) in den "Set Spills" Reihenfolge der Kanäle hätte ändern können

    Das Argument mit den Geisterkanälen find ich nur bedingt gültig, immerhin muss man die Funktionen ja nicht benutzen und wie guma ja schon schrob kann man sich ja über eine SetSpill die gewohnte Reihenfolge ohne Geisterkanäle auflegen wenn man das braucht.

  • Thomas

    1. Ich habe das bei A&H mal anfänglich mit den Szenen probiert, dann aber gemerkt, dass das nicht in meinen setup- und Speicherworkflow passt, selbst wenn ich "Alleinmischer" bin. Ist schon ne Weile her, sodaß ich nicht mehr weiß, was genau da alles nicht funktioniert hat.


    2. Für das seriöse Verarzten eines Gastmischers ist das ein absolutes Nogo. Gerade neulich wieder erlebt. Stressige Suche nach Sachen, die weg waren, z.B. der insert Patch nach dem ein Kollege aus meiner GLD-Show versucht hat, eine Szene in sein Setup zu schneiden. Ebenso kann 'recall safe' zur Falle werden.

  • Richtig. Denn es gibt (von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich) immer Dinge, die in 'Szenen' nicht mitgespeichert werden, und die einem dann beim Wiederaufrufen einer solchen unter Umständen die gewohnte Arbeitsoberfläche verhageln. Vorgehensweise daher entweder

    • in einer ruhigen Minute das eigene komplette Setup laden, es vom Örtlichen auf etwaige situationsbezogene Besonderheiten (Patching) anpassen lassen und anschließend wieder speichern/ sichern ("Band X Startfile Festival Y"), oder

    • wenn das aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist erst zum Changeover laden und zuvor mit dem Örtlichen abklären, dass er den Patch dann eben noch anpassen muss.

    Selbst patchen per Editor o.ä. lasse ich mal bewusst außen vor – so was führt nur zu überflüssigem Schuldzuweisungsstress wenn's dann anschließend nicht funktioniert... ^^


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Bei einer FOH Anwendung mit Gastmischern stimme ich voll und ganz zu. Am Monitorplatz trifft man den Fall "Gast ohne eigenes Pult" jedoch nur sehr selten an. Wenn man vorher weiß, dass man allein am Pult stehen wird und das File vorher selbst gestrickt hat, hat die Arbeitsweise über Szenen wie gesagt mE den großen Vorteil der umfangreicheren Recall Safe Möglichkeiten. Fallstricke gibts immer, die muss man halt kennen und entsprechend damit umgehen...


    Das Ganze muss jetzt hier aber auch nicht in einen Glaubenskrieg ausarten. Jeder Weg hat Vor- und Nachteile. Verschiedene Anwendungsfälle stellen unterschiedliche Anforderungen. Und dann gibts noch die ganz persönliche Vorlieben. Da gibts am Ende des Tages (zum Glück) nicht immer nur den einen "richtigen" Weg.

  • Ja, lass uns zum SD12 zurückkehren. Tut mir echt leid mit dem Ärgernis mit den Fadern. Wenn Du einen Zugang zum Pultbesitzer hast, wäre natürlich der Reparaturbericht interessant. War das nur auf einer Bank oder waren beide Bänke betroffen?