Vorgehensweise beim Urei 1176 (-Nachbildungen)

  • Weshalb ich viel stärker und öfter komprimiere als früher, ist oft das Problem mit der Lautstärke. Das ist ein Kompressor sicher nicht das all-Heil-Mittel, aber eben ein Baustein von vielen.

    Früher gab es bei mir Bassdrum & Vocals; Optional Snare und gerne ein wenig Parallel auf den Keyboards (man weiß ja nicht, was für einen komischen Sound der beim nächsten Song wählt...)

    Heute kommen eben noch die ganzen Subgruppen mit dazu und zur Sicherheit noch einer in der Summe (der aber so eingestellt ist, dass eher nur bei den absoluten Spitzen eingreift).

    Gerade da finde ich den 1176 interessant, da ich ihn erstmal als unauffällig empfinde. Jetzt fehlt mir nur noch die Routine, ihn auch sinnvoll einzustellen wenn die Zeit knapp ist.

    Auf dem Monitor hatte ich Kompressoren, bisher höchstens auf der Bassdrum.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • alles geschmackssache.

    - auf den monitor gebe ich seltenst mal kompression (ich mache in der regel monitor aus der front)

    - die bassdrum komprimiere ich nie (nutze hier aber gerne einen transientdesigner)

    - und im master nutze ich weder kompressor noch irgendwelche anderen apparate.

    ich komprimiere in der regel nur in den kanälen und in manchen subgruppen.


    die gefahr, dass ich aus versehen zu viel komprimiere, ist bei mir also eher nicht gegeben ;)


    nochmal zum 1176:

    ich habe mir jetzt mal ein einzelspur-recording ins pult gespielt und ein bisschen damit rumprobiert. für bassgitarre ist das z.b. sicher ein heisser kandidat für meine "startaufstellung".

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Es ist ja auch nicht alles nur schlecht. 8)

    Die Verfügbarkeit von modernen Multibandkompressoren z.B. Früher gab's da allenfalls den einen heiligen 901 im Siderack (oder zuhause im Stahlschrank). Heute in fast allen neueren Pulten eine mehrfach vorhandene echte Waffe wenn's darum geht, gezielt und schmalbandig Problemzonen zu bearbeiten. Oder auch nur um den maximal zugebilligten SPL/ Leq punktgenau einzuhalten...

    Darüber hinaus kann ich eigentlich mit dem ganz normalen Kanalkompressor jedes heutigen Pultes so ziemlich jede sinnvolle Regelcharakteristik nachbilden – sofern ich denn a) weiß, was die komischen Zahlen daneben genau für eine Bedeutung haben, b) meinen Ohren und meiner Erfahrung einigermaßen trauen kann, und c) mich nicht von hinterhereiernden Anzeigen (eine echte Krankheit in so ziemlich allen Digitalpulten, die ich kenne) verwirren lasse. Dafür braucht's also eigentlich gar keine schicken Bildschirmvisualisierungen von Elektronikaltlasten. Aber 'Vintage' ist nun mal in – und es kommt halt enorm wichtig rüber. Gerade junge Musikerkundschaft ist von 'irgendwas mit dicken Knöpfen und Zeigern' immer gleich schwer beeindruckt.

    Und, wie's der Kollege im Video mehrfach betont: Kompressor immer so einstellen, dass man ihn gar nicht bemerkt. Dann ist auch die Sache mit dem Bypassschalter unkritisch.


    So, morgen muss ich unbedingt mal diesen Neve EQ im CL5 ausprobieren. Neve soll ja echt super sein; was meint ihr?


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat

    Es kann schon reichen, diese außerordentlich hochwertigen Modelle
    einfach nur zu insertieren, um einen besseren Sound zu erlangen.

    Gerade auf der Yamaha Produktreklameseite dazu entdeckt. Copy & Paste; das steht da echt so drin. :rolleyes:


    Was soll man dazu noch sagen?

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • waaas... echt ey, ein Neve EQ? ich glaub ich muss mir jetzt unbedingt ein neues pult kaufen ... verdammicheinsnochmal... :/


    und wann gibt´s denn endlich diesen blöden "talent-knopf" um die musiker zu verbessern??


    :P:P

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gerade auf der Yamaha Produktreklameseite dazu entdeckt. Copy & Paste; das steht da echt so drin. :rolleyes:


    Was soll man dazu noch sagen?

    Das es stimmt, auch wenn man sich jetzt streiten kann was "besser" ist, aber auf jeden Fall anders .. ;-)) ... Yamaha macht hier auch nichts anderes als viele andere Plugin Hersteller, wenn es um die Nachbildung von alten analogen Schätzchen mit bedeutenden Namen geht (Neve, API, Calrec etc. pp.). Hier werden schon beim reinen Inserten eine Menge Obertöne generiert, ohne das das Plug-In erst mal "etwas tut".


    wora ... gibt es bestimmt auch bald in der dLive .. keine Sorge.

  • und wann gibt´s denn endlich diesen blöden "talent-knopf" um die musiker zu verbessern??

    `n Autotune würde mir für den Anfang ja schon mal reichen... 8o


    Was soll man dazu noch sagen?

    Das Marketing hat immer recht.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat

    Das es stimmt, auch wenn man sich jetzt streiten kann was "besser" ist, aber auf jeden Fall anders .. ;-))

    Verdammt! :/ Jetzt hast du mich tatsächlich neugierig gemacht ...

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • in den 90ern hat sich ein bekannter für sein studio ein paar Neve kanäle für unglaublich viel geld gekauft. er ist auch ein fantastischer saxophonist, deshalb hab ich ihm durchaus geglaubt als er mir sagte, dass das bloße einschleifen der kanäle genügt, damit ein signal besser klingt.

    in sofern kann man das mit dem anreichern der obertonstruktur sicher glauben.


    [ oton: obertonanreicherung gibt es in der dLive schon - in den Preamp kann man eine röhrenemulation laden. ^^)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich schlage deshalb einen Kompromiss vor: meinetwegen lasst euch von buntem Plugin- Spielkram nach Belieben von der Arbeit abhalten. Aber lasst dabei wenigstens den Insert auf Bypass.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    Rofl. You made my day!