Neues aus Frankreich

  • Nein, das interpretierst du m.E. gänzlich falsch (oder ich interpretiere es falsch:/). Das Messsignal wird abgeschaltet bzw. nicht weiter erhöht, sobald 10% Klirr erreicht sind; und dieser kräftige Anstieg kennzeichnet eben die Schwelle, ab der die Schwingspule das Magnetfeld verlässt und dem Signal nicht mehr voll umfänglich folgen kann (und dementsprechend natürlich auch keine Schalldruckerhöhung mehr möglich ist). Deshalb siehst du auch bei 10% THD eine Treppe mit beinahe 20dB Schwankungsbreite aus der sich erkennen lässt, wie schlecht der Wirkungsgrad der Konstruktion in bestimmten Bereichen ist. Der Systemlimiter hat damit erst mal nichts zu tun.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Hmmh, billbo reden wir aneinander vorbei? Ich hab mal aus dem o.g. Testbericht was rauskopiert (Zitat):

    "Abbildung 15 zeigt hier für die Tieftöner einen bereits recht früh
    einsetzenden Limiter. 118 dB bei 100 Hz in Relation zu einer Sensitivity
    von 94 dB bedeuten einen Limitereinsatz bei ca. 250 W. In den Mitten
    steigt die Kurve dann auf 130 dB und separiert sich typisch für einen
    Kompressionstreiber in die 10 %- und 3 %-Kurve mit 10 dB Abstand. Ein
    solches Verhalten deutet auf einen k2 dominierten Klirr hin, was ein
    gutmütiges klangliches Verhalten bei hohen Pegeln vermuten lässt"

  • Billbo, das Abbruchkriterium ist ENTWEDER das Erreichen von 10 % Oberwellen bei der gemessenen Frequenz ODER das Einsetzen eines Limiters (Pegelschritt Stimulus >> akustisches Signal am Mikrofon).

    Wenn die Kurven zusammenfallen, hat das in den meisten Fällen keine mechanischen Ursachen (Begrenzung der Einspannung oder Spule aus dem Spalt, so wie von dir geschrieben).

    Deshalb habe ich ein paar Beiträge vorher auch gefragt, ob die Limiter-Einstellungen seit dem Test unverändert geblieben sind, da der 12"er (wie alle anderen marktüblichen auch) mehr kann.


    Mit dem sehr weit vorgeschrittenen Entwurf einer neuen Lautsprechernorm (vollständige Überarbeitung der noch gültigen EN 60268-5) wird der Begriff des Maximalpegels übrigens eindeutig festgelegt.

  • Mit dem sehr weit vorgeschrittenen Entwurf einer neuen Lautsprechernorm (vollständige Überarbeitung der noch gültigen EN 60268-5) wird der Begriff des Maximalpegels übrigens eindeutig festgelegt.

    ...so dass die Daten tatsächlich vergleichbar werden? Oder können sich die Marketingabteilungen immer noch rauswinden?

    Der Ton macht die Musik.

  • Intermodulationsverzerrungen zu sehen finde ich auch immer interessant.

    Insgesamt finde ich die Messungen in der PP als bisher seriöseste Quelle.


    Durfte ja auch schon beim "foltern" beiwohnen. Da ist guter Rat teuer, wenn die Messungen nicht wie erwartet ausfallen. Ich kann versichern, das die dann eher auf Wunsch des Herstellers nicht gedruckt werden anstatt bei den Messungen zu schönen.

  • Also ich sehe hier keine Vorverurteilung, sondern eine Diskussuion um Sinnhaftigkeit/Sinnlosigkeit von Messmethoden und deren Veröffentlichung - insbesondere wenn noch eine professionellecKommunikationsabteilung mit im Boot ist :P;):thumbup:

  • sicher könnte man das so eine art vorverurteilung sehen. denn wir wissen ja erstmal nicht, ob der hersteller tatsächlich irgendwelche wunderchassis gefunden hat. manchmal macht die technik ja tatsächlich einen größeren schritt nach vorne ;)


    andererseits darf man hier doch sicher ein bisschen fachsimpeln und vermutungen anstellen, ob es nach unseren bisherigen erfahrungen mit den versprochenen 140dB bei so kleinen pappen klappen könnte... newwoar? ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Vorbemerkungen:

    1. Ich bin Nutzer der Lautsprecher dieses Herstellers stelle meine neutrale Sichtweise des Sachverhalts gleich selbst in Frage.

    2. Lautsprechermessungen und die verschiedenen Verfahren sind nicht wirklich mein Fachgebiet.


    Zur Situaltion:

    Aus anderen technischen bereichen weiß ich, dass die Ergebnisse von Messungen sehr stark von den Verwendeten Verfahren und den zu Grunde liegenden Rahmenbedingungen abhängen.

    Der Satz "Traue keiner Messung, die Du nicht selbst gefälscht hast" ist keine Erfindung aus unserer Banche.

    So lange ich die angegebenen Pegel also nicht mit solchen vergleichen kann, die auf der gleichen Grundlage entstanden sind, haben diese für mich erst mal keinen echten Wert. Grundsätzlich schaue ich bei keinem Hersteller auf diese Werte, weil ich darin keine verlässliche und vergleichbare Größe sehe.

    Im konkreten Fall erwarte ich aber schon, dass die Werte eines Herstellers einen Vergleich der Systeme des Herstellers untereinander zulassen sollten, wenn alle Messungen unter den selben Rahmenbedingungen entstehen.

    Die Folgerung: System x spielt z.B. 4dB lauter als System y sollte schon Bestand haben.


    Top: 6 x 5", 3 x 1,75", passiv

    140db? Man darf gespannt sein.

    Hier muss ich leider sagen: Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

    In den Werbetexten steht eindeutig, dass sich dieser Wert (genauer sogar 142dB) auf den Einsatz in Verbindung mit den beiden Subs bezieht. Das wären dann lt. Systemdatenblatt noch eine 2x12er und zwei 1x12er Kisten zusätzlich. Das ist aus meiner Sicht im bereich des Möglichen.


    Grundsätzlich finde ich die hier entstandene Diskussion zu den Messverfahren und Rahmenbedingungen aber interessant und größtenteils lesenswert. Also gerne mehr davon.

    ...Holz ist braun!

  • ...Grundsätzlich schaue ich bei keinem Hersteller auf diese Werte, weil ich darin keine verlässliche und vergleichbare Größe sehe.

    das kann man so stehen lassen.


    ...

    In den Werbetexten steht eindeutig, dass sich dieser Wert (genauer sogar 142dB) auf den Einsatz in Verbindung mit den beiden Subs bezieht. Das wären dann lt. Systemdatenblatt noch eine 2x12er und zwei 1x12er Kisten zusätzlich. Das ist aus meiner Sicht im bereich des Möglichen.

    das bedeutet wiederum, dass die vier 12"er diese box dann bis zu deutlich höheren frequenzen als für einen bass üblich unterstützen müssten. das kann man einem 12"er natürlich zutrauen, keine frage.


    ich bleibe dabei: erstmal abwarten ist die korrekte devise.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Fabian: natürlich wird ein Systemhersteller möglichst zielgenau ab dem Punkt seine Chassis schützen (müssen), ab dem ein Mehr an zugeführter elektrische Leistung keine Erhöhung der Schallleistung mehr ergibt – deshalb schrieb ich 'erst mal', und deshalb ist das 10% THD Gebirge auch etwas flacher als das 3% THD Gebirge.

    Trotzdem erlauben nur solche 'Leistungsfrequenzgangsdiagramme' demjenigen der sie lesen kann deutliche Rückschlüsse darauf, was aus der Kiste wirklich herauszuholen ist (oder eben auch nicht herauszuholen ist). Genau genommen sind sie in Zeiten beliebig gestaltbarer Systemverstärkerkennlinien die (auf dem Papier) einzig verbliebene Vergleichsmöglichkeit. Ohne sie kann jeder Hersteller nach Belieben schreiben/ suggerieren, was er will.


    Simples Beispiel, zu was das in der Praxis führt: so ziemlich jeder ordentliche Treiber an einem 60x40 Horn erreicht an irgendeinem Punkt seiner Übertragungskennlinie mühelos den Bereich von um die 140dB peak. Der Einzöller in der 10“/1“ Fullrange- Zigarrenkiste genau so wie der Zweizöller mit 4“ Membran im 2x15“/ 2“ Männertop. An beide schreibt jetzt der jeweilige Hersteller 'Schalldruck 140dB Peak' dran und malt einen annähernd linealgeraden Systemfrequenzgang daneben, ist ja kein Problem mit dem richtigen EQ im Systemverstärker. Und der schlaue Jungfestivalbeschaller erkennt mit fachmännischem Blick "supi, beide genau gleich, da kauf' ich doch mal das moderne Kompaktprodukt, stecke es mit einem Stäbchen dazwischen auf einen hübschen 12“ Sub, und baue das Ganze als Sidefill aufs Metal Open Air. Die freuen sich bestimmt".


    Nein, das Beispiel ist leider nicht erfunden.


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo


    p.s.: dass man diesen Leistungsschrieb bei einem zum Clustern bestimmten Spezialprodukt (ARCS) dann anders bewerten muss als bei einer typischen Single Point- Kiste ist natürlich auch klar...

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Und der schlaueJungfestivalbeschaller erkennt mit fachmännischem Blick "supi,beide genau gleich, da kauf' ich doch mal das moderne Kompaktprodukt,stecke es mit einem Stäbchen dazwischen auf einen hübschen 12“Sub, und baue das Ganze als Sidefill aufs Metal Open Air. Die freuensich bestimmt".


    Nein, das Beispiel ist leider nicht erfunden.

    aus genau diesem grunde habe ich ja eingangs die idee mit der stadionbeschallung mit stäbchen-PA mit eingebracht. 8o

    denn wären die genannten 142dB in der realität tatsächlich nutzbar, dann müsste das ja durchaus funktionieren. ^^

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hatte vor einiger Zeit einmal das "Vergnügen", wie versucht wurde, in einem nicht allzu großen Saal eines Dorfgasthofes die Sängerin mittels Bose- Stäbchen neben einer unverstärkten Bigband hörbar zu machen. Seitdem bin ich bei Minipappen sehr skeptisch.

  • Ich hatte vor einiger Zeit einmal das "Vergnügen", wie versucht wurde, in einem nicht allzu großen Saal eines Dorfgasthofes die Sängerin mittels Bose- Stäbchen neben einer unverstärkten Bigband hörbar zu machen. Seitdem bin ich bei Minipappen sehr skeptisch.

    die Bose L1 hat keine chance gegen eine bigband.

    das hätte ich dir vorher sagen können - bzw. habe ich hier vor jahren schon geschrieben ;)


    in der L1 werden sogar nur 3" pappen verwendet, die oben genannte L-acoustics ist da schon deutlich üppiger "bewaffnet" 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • verstärkerberserker :


    Moin!

    Du hast recht, es war von mir allerdings nicht kritisch gemeint, sondern nur pauschal allgemein.


    Nur der guten Ordnung halber:

    Das Top alleine ist mit 137dB angegeben (übrigens 21 kg), das Gesamtsystem laut Datenblatt mit

    "142 dB max SPL down to 35 Hz", siehe auch Homepage.


    Scheint ein optisch schickes System zu sein. Die Bässe sind aber z.B. mangels Griffen kein SB15 Nachfolger, sondern mit ner völlig anderen Intention geschaffen. Ein System meiner Ansicht nach vorwiegend für Installationen.


    Ich wünsche mir eher ein K3 (2x10", unter 30kg) oder nen KS18, aber das sieht man in Frankreich anscheinend anders :-). Auch kleine Dinge würden mich glücklich machen, wie z.B. ein Stackrahmen vom Hersteller für Arcs Wifo auf SB18 (ohne M!)...


    Für uns ist die Stäbchen-PA keine Option, weil wir die Zielgruppe nicht regelmäßig bedienen. Ne Ansage ist auch dass der Listenpreis eines Tops in etwa gleich auf liegt mit nem KS28(!).

    Aber je nachdem welche Events man bedient ist es genau das optisch dezente System, was bisher fehlte.



    Viele Grüße,

    Volker




  • Von mir war das auch nicht als Kritik in Deine Richtung gemünzt, sondern als allgemeines Beispiel, dass blanke Zahlen ohne den ursprünglichen Kontext schnell einen falschen Eindruck erwecken. Gerade hier im Forum geht das schnell. Das ist genauso wie mit den Messwerten ohne Vergleichbare Rahmenbedingungen. Die sind prinzipiell wertlos.


    Zu diesem System:

    Die Zielgruppe ist bestimmt eine andere als die bisherigen Anwender. Ich kann mir zwar schon vorstellen, dass die mal den Weg zu uns ins Lager finden, aber bestimmt nicht in den Stückzahlen, wie andere Systeme (liegt natürlich auch daran, dass man die nicht im Rudel aufhängen wird).

    Ein System meiner Ansicht nach vorwiegend für Installationen.

    Da liegst Du bestimmt nicht komplett verkehrt. Ein 140 Grad System in dieser Größe ist natürlich perfekt für L-ISA geeignet. Auf der dazugehörigen HP sind die Bilder der neuen Lautsprecher übrigens schon ziemlich lange zu sehen.


    Für kleine Veranstaltungen oder Stadtfeste kann ich mir das aber trotzdem gut vorstellen. Haken montieren, in die Truss und mit 2x140 Grad genügend Abstrahlung.


    Der Vergleich oben mit z.B. Bose L1 ist für mich übrigens nicht so gut - vor allem auch für die L1.

    Die L1 ist der typische "Zeilenlautsprecher". Syva sehe ich als Punktschallquelle, in der eben mehr kleinere Pappen in einer ungewöhlichen Anordnung verbaut sind.

    ...Holz ist braun!

  • der gravierendste unterschied zur L1 ist, dass man hier nicht mit breitbandchassis arbeitet, sondern mit einer zwei-wege konstruktion mit richtigen hochtonhörnern.

    beide konstruktionen arbeiten aber eindeutig nach dem selben grundprinzip der linienquellen, was eine horizontal sehr breite und vertikal sehr schmale abstrahlung bedeutet.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das ganze System weitergedacht entsteht ein System wie das K&F Vida, 3-Wege, vollaktiv prozessorgesteuert mit Beamsteering. Kenne den Entwickler der Elektronik und Software. Aber egal wie gebaut, die angegebenen Schalldrücke erscheinen mir als nicht sinnvoll

  • Hallo,

    bitte nicht über Bose schimpfen, die steht bei mir (meistens) im Wohnzimmer zusammen mit dem kl. Bose Mischpult. Klingt immer gleich, egal ob ich stehe, sitze oder am Boden liege ^^