Klangverbesserung vs. Selbstverarschung

  • Eben auf facebook entdeckt:


    Den nachträglichen Standpunkt, dass der neue Player einfach nur lauter ist, hat der Autor in den Kommentaren noch etwas genauer ausgeführt.


    Bei welchen Gelegenheiten und Effekten/Plugins habt ihr euch schon gedacht "Wow, klingt das jetzt geil", bis ihr dann ernüchtenderweise die Lautstärkeverhältnisse angeglichen habt?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Mir erst letzte Woche noch passiert: Veranstaltungs-Jingle einmal über Laptop-Minijack abgespielt und dann noch QL-Inside - der Laptop klang vergleichsweise (noch während des Aufbaus) irgendwie erschreckend langweilig, unpräzise und irgendwie mittig im direkten Vergleich. War mir vorher noch nie aufgefallen...


    Etwas später nach etwas konzentrierter Einrichtungsphase inkl. Pegelanpassung hätte ich Bedenken gehabt, den Unterschied in einem Blind-A/B-Vergleich heraushören zu können

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  • Bei mir waren's damals ganz klar die ersten Versuche mit BSS901 (Hardware). Ich fand auf Anhieb alles super. 'Bypass' dann allerdings meist eigentlich auch... :rolleyes:

    Hat (bei mir zumindest) auf jeden Fall ziemlich lange gedauert zu lernen, mit dem Ding wirklich substantielle Verbesserungen zu erreichen.


    Das könnte ein schöner Thread werden. ^^


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ich finde da so Transientendesigner ganz gefährlich; ich bin da immer versucht noch ein wenig weiter zu drehen und ein Lied später noch ein wenig weiter... und dann kommt die Pause und die Pausenmusik und wenn es dann weiter geht, kommt dieser Aha-Moment, an dem ich mir denke "was hast du da eigentlich für einen Sch... produziert"


    Ist vll. auch nur meine Masche, bei der ich anfällig bin? Oder geht das anderen auch so?


    Inzwischen habe ich mir da angewöhnt, dass Gerät nur noch in den ersten 5 Minuten vom Soundcheck anzufassen. Hilft.


    Und ganz ehrlich, bei dem Gerät bin ich mir nie ganz sicher, was es wirklich macht und wie viel davon auf Lautstärkeverhältnisse o.ä. zurückzuführen ist.


    Aber hey, ich wollt ja mein Beta91 zukünftig eh auf dem Pult doppeln - das gibt noch richtig lustige Experimente und A/B Vergleiche ^^

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Bei mir war es der SPL Vitalizer. Als ich das Dingens das erste mal im Einsatz gehabt habe: WOW! Viel mehr crispy, luftiger und Bass kann das Ding auch noch. Ganz wie es die Werbung damals versprach. Das ganze voll auf die Summe.


    Leider war es im Bass dann zu viel des Guten, d.h. die Bässe kamen nicht mehr nach und im A/B Vergleich (nachdem sich die Ohren wieder normalisiert hatten) erschreckenderweise mehr mulm. Das musste ich erst mal lernen.


    Dann wurde die Kiste nur noch bei den Vocalgruppen benutzt oder ganz gezielt auf dünne Gesangskanäle oder eben auf Kanäle wo eben die Höhen fehlten (vornehmlich billige Keyboards) losgelassen. Da war und ist das Ding immer noch ein sehr gutes Werkzeug.


    Am besten ist es immer noch direkt an der Quelle und dem Quellwandler anzusetzen. Dann brauchst man auch das nicht.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Die Signalkette ist doch: Musiker - Instrument - Band - Zusammenspiel - Mikrofon oder DI - Pult - Pa: Oder?


    In der Reihenfolge!


    Ab Zusammenspiel können Techniker helfen durch gutes Monitoring. Helfen! Mir ist es am liebsten, die Band kann das auch selber.


    Danach kommt der Techniker, der Dokumentieren sollte, wenn er nicht zum Produzenten werden will.

    Der Rest ist Handwerk und kein Voodoo.


    Klar, gewisse Helferlein sind aus meiner Sicht erlaubt, aber der Trent alles zu "Produzieren" geht mir zu weit.

  • Das unterschreibe ich so.

    Ich bin ganz oft Purist, vor Allem, wenn ich unbekannte Bands auf der Bühne habe. Ich frage dann oft auch nach, ob und in welcher Form Dynamikbearbeitung okay ist. Außer natürlich bei Genres, bei denen das klar ist.
    Und natürlich die Stärke des EQ-Einsatzes. Manchmal muß eine Kick einfach pappig klingen. Oder die Subs sollten besser ausbleiben, wenn die Main PA bis 80 Hz spielt und die Musikrichtung die Oktave darunter einfach nicht braucht. Alles schon gehabt.
    Bei einem Toursetup ist dann natürlich die Versuchung groß, zu spielen. Da klopfe ich mir regelmäßig auf die Finger.

  • ende der 90er hab ich mir mal einen Höfex Spectral Exciter gekauft. war auch wirklich nicht billig!

    also ab in die summe damit.

    zu der zeit hatte ich jede woche zwei gigs in einem club, immer die gleichen (profimucker-)bands mit verschiedenen gästen. die hausanlage war eine audio-performance SLII, also erste sahne material!

    am anfang fand ich den schimmer, den der Höf zaubern konnte, genial.

    nach einer weile hat mich das teil aber so dermaßen angeödet, dass ich ihn nach wenigen monaten wieder verkauft habe.

    übrigens ganz im gegensatz zum damaligen BSS 901 dynamicEQ, den ich von woche zu woche mehr schätzen lernte!


    etwas ähnliches ist mir zu der zeit (und im selben laden) übrigens mit dbx DDP kompressoren passiert. am anfang fand ich die dinger echt geil, aber von job zu job hat das dann nachgelassen - bis ich die apparate ganz entnervt verkauft habe.

    und ich habe dann wiederum bei BSS zugeschlagen: die angeschafften DPR404 kompressoren haben mich lange begleitet, einen davon hab ich sogar noch im lager... irgendwo... ;)


    ach ja, der BSS Varicurve aus dieser zeit schlummer auch noch irgendwo in einem rack8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hab noch einen, der wieder voll und ganz zum Ausgangspost passt:


    Vor 15 Jahren, war ich mal als Bandmischer gebucht, um einen Kollegen zu vertreten. Kam an die Location, alles war schon aufgebaut und wundere mich schon von der Ferne, warum da so viele kleine Patchkabel am bandeigenen Pult hängen. Genau eines an jedem Kanal.

    Hab direkt den Gitarristen gefragt, was das denn soll - Antwort "Das klingt so besser".

    Aus der Nähe entpuppte sich das ganze dann als eine Verbindung, zwischen direkt Out und Insert ^^

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  • Thema PlugIns:


    Vor einer Weile hatte ich auf meinem Recordinglaptop ein paar PlugIns von der "Minimal System Group" installiert - coole Dinger zum kleinen Kurs, würde ich tatsächlich auch heute noch verwenden wenn sie Mac-kompatibel wären.


    Als ich das Gate (!!!) damals erstmalig geladen hatte dachte ich "boah, geil, das lässt die Toms ja mal richtig fett knallen - um nach ein paar Minuten zu merken, dass es den Pegel um 3dB angehoben hat... :D

    Aber der (9,95£ "teure") 1176-Clone wurde trotzdem schnell mein Lieblingsplattmacher... ;)


    Waves neigt übrigens auch öfter dazu, erst einmal den Pegel etwas anzuheben...

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  • Schöner Beitrag: Leider am Grundgedanken des Threads vorbei... ;) :P

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