Soundanlage für "Komplizierte" Location

  • Hi.


    Ich plane gerade eine Soundanlage für eine stark verschnittene Location.

    Das ist nicht einfach eine Halle wo man irgendwo vorne 2 Boxentürme hinbaut und gut, sondern alles ist relativ verwinkelt und das auch noch auf 2 Etagen.


    Die Location ist vom Ambiente her im SciFi Design gehalten und dementsprechend wie es sich für eine "Raumstation" gehört auch etwas verwinkelt.

    In der Mainarea ist eine kleine Bühne, wo dann auch das Mischpult und die Anlage hin kommt. Dann gibt es mehrere Räume mit verschiedenen Themen, wo man sich aufhalten kann.


    Das Ganze ist eine Art "Hackerspace". Wobei es hier nicht darum geht, einen gemeinnützigen Raum zum Basteln und Fachsimpeln für Nerds und Freaks zu schaffen, sondern es ist mehr eine Fun-Location die nach kommerziellen Kriterien betrieben wird. Es richtet sich an Gamer und Fans von elektronischer Musik.


    Wenn man nur eine Haupt-Schallquelle an der Bühne baut, hat man in einem großen Bereich der Location nur indirekten Sound was sich nicht gut anhört. Deswegen wollte ich mit mehreren Zonen arbeiten und überall verteilt Lautsprecher anbringen.


    Ist wahrscheinlich nicht so leicht einzuregeln, das ganze, wegen Echos von anderen Lautsprechern oder?

    Und dann ist die Frage, baut man das dann mit Aktivboxen, bzw Sub-Amps auf oder muss man da massig Lautspecher-Kabeln durch die ganze Location ziehen?

  • So ganz erschließt sich mir noch nicht, was du da vorhast.


    Ich hab z.B. neulich eine ganze Reihe Behringer 1Control verbaut; als Amps alte HiFi-Amps, die eh vorhanden waren, an strategisch schlauen Punkten. So regeln die Kollegen von der Bar die Lautstärke der meißten Hintergrundbereiche. Wir sprechen hier ganz klar über Hintergrundbeschallung.

    Die Signale wurden über Lautsprechercontroller delayed und in der Lautstärke jeweils so angepasst, dass die Amps im Standardfall alle genau zur Hälfte aufgedreht werde.


    Bei mir war es aber ein gemeinnütziger Verein, der sich mit seinen Partys gerade so finanzieren kann und die Kosten standen ganz klar im Vordergrund.

    Bei mir wären Aktivboxen viel zu umständlich gewesen; wir hätten da überall erstmal Strom hinlegen müssen. Jetzt liegt der längste Kabelweg bei uns bei 25m bis zur Toilette im Keller (gerade an dem Standort wäre allerdings wirklich Strom vorhanden gewesen).


    Das Mal so als Anregung. Aber eine Skizze und was für Pegel wo erzielt werden sollen, wären schon wichtig für eine erste Einschätzung.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • So wie sich das liest ein klarer Favorite für 100V und Deckenlautsprecher (oder etwas in der Ecke Control1 mit Trafo für die 100V) für die Zonen. Das ganze über eine programmiere Matrix oder DSP wie Soundweb, EV Netmax oder ähnliches. Selbst ein Behringer X32 Rack würde das können. Kommt auf die Anzahl der Zonen an und wie hoch der Bearbeitungsaufwand sein soll.


    Für an der Bühne ein klassisches System, der Größe und Pegelanforderungen angepasst.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Grundsätzlich ist der Gedanke, dezentral zu beschallen, gut.

    Das Hauptsystem kann ja trotzdem gerne eine Nummer größer sein als die weiteren Systeme. Wichtig ist hier, gezielt nur das Publikum zu beschallen und nicht unnötig den Raum anzuregen.

    Akustisch wirst Du dann noch mit den Lowmids und einigen höherfrequenten unvermeidlichen Reflexionen zu tun haben. Auf diese kannst Du dann die Subsysteme verzögern.

    Wie Du das Ganze technisch aufbaust ist von vielen Faktoren abhängig. Einige Möglichkeiten:

    Zentralmatrix und zentrales Amping:

    + wartungsfreundlich

    - lange LS-Kabelwege

    Zentralmatrix und dezentrales Amping, analoge Signalführung:

    - Strom an den dezentralen Punkten nötig, Sternverkabelung empfehlenswert
    - lange NF-Kabelwege


    Zentralmatrix und dezentrales Amping, digitale Signalführung:
    + sehr flexibel
    - Strom an den dezentralen Punkten nötig, Sternverkabelung empfehlenswert

    DSP und Amping dezentral:
    + flexibel

    - lange NF-Kabelwege

    Bei Self-Powered Lautsprechern braucht man dann trotzdem wieder eine Zentralmatrix mindestens für die Delays und ich finde es unpraktisch bei der Wartung.

    Mein Favorit ist in der Tat alles zentral oder Zentralmatrix und dezentrales Amping, wenn ich lokale Eingänge ohne die Matrix einbinden möchte (dann Amping mit Matrix-Fähigkeit wie z.B. die M-Modelle der Lucia-Serie).

  • Auf alle Fälle hast du schonmal recht; du wirst viele Kabel verlegen müssen.;)

    Und wenn du niemanden kennst bzw. beauftragen willst; der das professionell betreibt, jede Menge probieren, hören, probieren, hören...


    Welchen Aufwand du treiben willst bzw. kannst, legt neben dem in der jeweiligen Ecke benötigte Pegel in erster Linie erstmal das Budget fest.

    Einfach ist sowas jedenfalls nicht und wird immer kompromissbehaftet sein.


    ich kenne einen Laden (alter Vierseitenhof), da hat man einfach jede Menge alte 15/2-3er aufgehängt und alle kriegen dasselbe Signal des meist einzigen DJs über im jeweiligen Raum verteilten Amps. Inklusive Innenhof im Sommer.

    Für mich als Gast ganz furchtbar; die anderen Suffköppe interessiert das nich die Bohne....

    Never stop a running System