Jetzt bin ich auch ein paar Mal pro ja an Großveranstaltungen und deren Sicherheitskonzepten beteiligt.
In der Praxis hat sich da für uns als Veranstalter nur ein relevanter Punkt geändert:
Ich bekomme kaum noch große Versammlungen ohne Taschenkontrolle genehmigt. Je nach Event, war das vorher überhaupt nicht nötig und stellt schon einen gewissen Aufwand da, wenn man das plötzlich bei 70.000 Leuten machen muss.
Betonsperren und Co? - da hab ich netterweise neulich der Polizei meinen Stapler für einen halben Tag ausgeliehen (nein halt: vermietet!) - hatte ansonsten bisher aber nichts mit mir zu tun. Auch die Jungs, die die Dinger positionieren mussten hielten das ganze für eher politisch motiviert (Die Bevölkerung muss halt sehen, dass etwas unternommen wird, egal wie sinnvoll das jetzt ist).
Personal akkreditieren ist mal ein Anfang und da gibt es eine gewisse Routine von Veranstaltungen mit Politikern. Ist aber auch nicht ohne, wenn dir der Containerlieferant 100 LkW-Fahrer nennt, weil er seine Dispo noch nicht fertig hat und dir alle Fahrer nennt, weil er noch nicht weiß wer in den sicherheitsrelevanten Bereich reinfahren wird. Aber eben wegen der Routine schockt es das BKA auch nicht, wenn man mal eben 1.500 Leute abchecken lässt. Ich denke also, dies ließe sich schnell umsetzen, aber vermutlich sind wir dann wieder nur dabei den Ort des Geschehens zu verlagern.
Insgesamt ist das wirklich ein Thema für Veranstalter und Behörden und weniger für Techniker, oder?
Wir können Auflagen wie Notfalldurchsageanlagen umsetzen und auch unsere Augen und Ohren offenhalten, aber dann war es das irgendwie auch schon.
Ich hab da auch einen Satz für Reaktorunfälle in meinem Sicherheitskonzept stehen... ist aber auch kein Ereignis, auf das wir irgendwie Einfluss hätten.
Ich fühl mich auf meinen Events immer sehr sicher. z.B. weil ich bei einem Herzinfarkt dreimal schneller versorgt werden würde, als zu Hause. Und den Herzinfarkt finde ich statistisch sehr viel relevanter, als viele andere Dinge.
btw.: ich hab doch letzten Monat tatsächlich erlebt, dass das Funknetz meines Funkgerätes wegen Überlastung ausgefallen ist und mein Handy dann dank Vorrangschaltung das ideale Kommunikationsmittel war...