Beiträge von java4ever

    Zitat von "HenrySalayne"

    Es gibt viele Punkte, die für einen Gehörschutz sprechen:
    - Arbeitsschutz: Ab 85 dB(A) gemittelt über 8 h muss ein Gehörschutz getragen werden
    - das Gehör ist das wichtigste Arbeitswerkzeug eines Tonlers, eine mittelhohe Schallexposition über einen längeren Zeitraum kann auch schon schädlich sein
    - der Gewöhnungseffekt des Gehörs wird gemildert
    - die Ermüdung des Gehörs wird reduziert


    Klar, das Gehör ist das wichtigste Werkzeug des gemeinen Tontechnikers. Er muss es schützen, um nicht Arbeitsunfähig zu werden.
    Doch was nützt es mir, mein Gehör zu schützen, wenn ich dadurch meinen Job schlicht nicht (richtig) machen kann?


    Um auch vorher angesprochene Punkte nochmal aufzugreifen:
    Wenn ich als Mischer so laut mische, dass ich es selbst nicht aushalte, dann ist es schlicht zu laut, meiner Meinung nach. Vor allem steht der Techniker dann doch meistens nicht unbedingt am aller lautesten Punkt... Und wenn ich den zugelassenen Pegel (sofern eingehalten) zu laut finde, hab ich wohl den falschen Job angenommen und sollte lieber... sanfte Akustik Bands mischen :D


    Es scheint dann doch ein guter Kompromiss zu sein, regelmäßig zu wechseln, praktisch seinem Gehör mal "eine Entspannung zwischendrin" gönnen, aber das Hauptaugenmerk auf das Mischen ohne Abdämpfung zu legen... Abgesehen davon, sollte man natürlich einen möglichst linearen, angepassten Gehörschutz besitzen, damit man selbst während den "Entspannungspausen" noch angemessen reagieren kann!

    Die Vermutung mit der Jahrhunderthalle war richtig ja.
    Aber der Raum war mit Sicherheit nicht der Grund, für die Erzeugnisse im Mid/High Bereich.


    In der Zeit, in der ich ohne Stöpsel gehört hab, hab ich folgendes festgestellt:
    1. Es war brachial laut. Selbst weiter hinten kann ich mir nicht vorstellen, dass das 99db(A) im Mittel waren, fühlte sich definitiv lauter an, kann mich aber auch verschätzt haben...
    2. Der Hochton war verklirrt. Zwar war er auch zu laut, was das Klirren verstärkt haben dürfte (oder erst dazu geführt hat), aber da sind definitiv Treiber am Limit gelaufen, denn das war an der Kotzgrenze der Hochtontreiber
    2. Der Mittelton war vergleichbar mit einer Säge. LowMids waren praktisch nicht vorhanden, dafür bei den (High)Mids so ne richtige Säge
    3. Der Bass wummerte. Anders kann man es nicht beschreiben. Es wurde zum Ende hin besser, dann war es fast gut. Ich zugeben: Ich mag Bass. Manchmal etwas zu viel, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden.


    Klar ist es verständlich, dass man als Person, die ihr Geld damit verdient, die Ohren möglichst lange schützen möchte. Vor allem so, dass man mit 60 kein Hörgerät braucht :D
    Aber man sollte einen Kompromiss finden.
    Zum einen wäre eine Investition in hochwertige Filter sinnvoll, dann sind die Folgen nicht ganz so verheerend. Zum anderen, wie oben gesagt, sollte man immer zwischendrin mal hören, was man denn dem gemeinen Fußvolk denn da an akustischem Ausfluss zumutet.

    IDN: Mischer die mit (schlechten) Ohrstöpseln mischen.


    Long story short:
    Am Freitag war ich in FFM auf dem Nightwish Konzert.
    Der Sound der 1. Vorgruppe (Amorphis) war unterirdisch.
    Die Gitarren haben nur gekrischen und der Hochton war ein undefinierbares Klirrmeer (tolles Wort, nich?).
    Mit Ohrstöpseln drin gings dann, der Sound klang dann auch vermutlich so, wie er gedacht war.


    Später bei der Hauptgruppe, Nightwish, wurde es etwas besser. Ohne Ohrstöpsel wars ebenfalls nicht so dolle, aber mit wars dann doch perfekt. Der Hochton war angenehm, der Gitarrensound war gut.


    An der PA hats mit ziemlicher Sicherheit nicht gelegen.
    Subwoofer genau hab ich nicht gesehen, aber ich Tippe mal auf J-Subs.
    Die LAs waren mit ziemlicher Sicherheit J8 von D&B, breite und Flyframe Form passen zumindest.


    Sowas kann einem echt den Spaß an einem Konzert nehmen...