Beiträge von oton

    Zitat von "Fischback"

    ja ok danke euch mal soweit.
    an d&b Q dachte ich auch schon, irgendeiner von den entscheidungsträger hatte irgendein BMS coda ausgekramt, muss da nochmal die bezeichnung raussuchen. aber davon ist ihm wohl eher abzuraten oder ?


    Da ist es mit der Ridertauglichkeit halt wieder dahin. Bei diesem Budget wäre es doch eh ratsam, sich z.B. mal mit L-Acoustic und d&B direkt in Verbindung zu setzen und die Sache mal durchzusprechen.


    Ich denke an Denkanstössen gab es hier jetzt genug, wenn du dich mit den 4-5 Firmen in Verbindung setzt die Sinn machen solltet ihr schnell merken was das Beste für euch ist, auch in Bezug auf Service etc.

    Zitat von "Hami"

    Vorne J, hinten Q - wenn es denn Array sein muss.


    J finde ich für die Location zu groß. Nimm Q, dvDosc & Konsorten, das langt vollkommen und dann ist die Höhe auch nicht das Problem. Und geflogen bekomme ich auch die 40m gleichmäßig beschallt und brauche keine Delays.

    Zitat von "wora"

    tja, wenn die ridertauglichkeit an erster stelle steht, kommen wohl nicht so viele in frage :
    L-Acoustic, Meyersound, EAW, d&b, JBL


    sehe ich ähnlich. Meine Favoriten wären bei der Grösse L-Acoustic DV-Dosc, Meyer Mica oder d&B Q, entsprechend viele incl. ordentlich Subs, mit allen drei Alternativen solltest du keine Diskussionen haben und viel Freude .. :D ... wieviel und was genau muss man dann ja eh auf den Raum zuschneiden, da ist eine Empfehlung von aussen eher schwierig

    Zitat von "wora"


    apropos monitor: wie hattet ihr das denn gelöst?
    gleiches pult?
    wie waren dort die erfahrungen?
    das wär durchaus auch mal interessant zu wissen :wink:


    Nee wäre schön gewesen, aber erstens liess sich das nun wirklich nicht mehr mit dem Budget der Veranstaltung vereinbahren, und der Monitormann ist auch nicht so wagemutig wie ich ... :D


    Als Monitorpult stand das normale MH3, das normalerweise in der Front steht.


    Ich kann mir übrigens, wie Klaus schon geschrieben hat, das VI6 sehr gut als Monitorpult vorstellen, hier spielen Digitalpulte imho noch stärker ihre Vorteile aus als am FOH.

    Zitat von "wora"


    ausserdem ist eine digitale übertragung (zumindest theoretisch) störsicherer und verlustfreier.


    Ist sie auf jeden Fall. Wie gesagt, wenn man den Master PFL abhört bei ca. 40 offenen Kanälen von der Bühne, und man hört NICHTS (ausser den Gitarrenamps), dann ist das schon ein Schritt nach vorne.


    Im Prinzip kann man ja auch ein PM5D auf digitalcore umrüsten, nur bezahlt man halt dann die Vorstufen doppelt. Aber wie Klaus schon gesagt hat, als Übergang war das von Yamaha schon geschickt plaziert.


    Diese "Tie Lines" im VI6 sind übrigens wirklich gut gemacht, du patcht dem Monitorman ein paar Strippen aufs Pult, und kannst ihn dann den ganzen Abend wahlweise mit ausgesuchten Signalen bewerfen ... :D

    hier noch eine PM von midas, die ich aber für alle beantworten kann:


    Zitat von "midas"


    Hallo, habe gerade Deinen Bericht über die Vi6 gelesen, und ich kann dir da voll zustimmen. Hatte das Pult bis jetzt nur im Seminar unter den fingern.
    Ich finde das das Thema Bedienung von Digi-Pulten, spätestens seit Vi6, iLive, Digico D5 usw. wirklich kein Problem mehr ist. Im Gegenteil. Einige Sachen gehen sogar schneller.
    Was allerdings noch ein ganz großes Thema ist, ist die Ausfallsicherheit!
    Wie würdest du das bei der Vi6 sehen? Ist dir beim gig oder auch sonst an dem Pult etwas aufgefallen, bzw ausgefallen?


    Nein, lief vollkommen Problemlos.


    Zitat von "midas"

    die beste Option finde ich immernoch bei der iLive, Bedienoberfläche stürzt ab oder Verbindung zum Stagerack fällt aus.....Stagerack spielt ohne unterbrechung weiter bis die Kontrolle wieder da ist. Ausserdem finde ich das A&H die flexibleren Surfaces in Sachen Größe hat und zwar -immer- auf 64in/32out egal mit welchem Surface. Bsp. Vi4 mit 48in/24out.


    Soviel ich weiss spielt das Vi6 auch einfach weiter. Habe es aber nicht ausprobiert, und da M.A.X. eine dicke USV im Local Rack hat hätte ich es auch kaum ausprobieren können ... Ich denke diese Themen nehmen alle Hersteller von digitalen Mischern inzwischen sehr ernst. Und bei aller Sensibilität des Themas in Bezug auf digital, in den letzten Jahren sind mir einige Analogpulte auf Baustellen gestorben, z.B. wg. defekter Netzteile (midas Verona), ausetzender Masterbusse (A&H ML4000) oder komplett abgestorbener VCA´s (Midas H2000), die Digitalpulte haben immer gespielt ....


    Das mit den verschiedenen Surfaces ist eine feine Sache bei A&H, allerdings weiss ich nicht ob das betriebswirtschaftlich bei den relativ kleinen Stückzahlen so eine super Idee ist ... da hätte erst mal eine Grösse gelangt finde ich.


    Bei Soundcraft ist wohl eher die Klientel im Blick die nicht so viele Kanäle braucht und dadurch billiger fährt, aber man grenzt das kleinere Pult wohl absichtlich von den Features her vom Grossen ab, so wie es z.B. Yamaha ja auch macht. Det soll ja ooch noch eina koofen ...


    Zitat von "midas"

    Eine Frage noch die mich brennend interessiert:
    beim Seminar habe ich mir pro stereo FX return immer zwei physikalische fader verschwendet so das die physikalischen eingänge zwar noch vorhanden waren, aber logischerweise nichtmehr als "normaler" inputkanal verwendet werden konnten. Wie bist du damit zurecht gekommen? Ist das immernoch so?


    Das ist immer noch so, wenn du dir meine FOH Belegung ziehst kannst du es auch sehen. Bei 64 Eingangskanälen allerdings nicht sooooo das Problem. Und es gibt ja noch ein unbenutzes Layer auf dem Pult (Anwahlknopf), da könnten ja auch z.B. FX Returns landen, mal sehen was da Softwaretechnisch noch kommt, ich kann es dir nicht sagen.

    Zitat von "wora"

    oTon, du erlaubst mir sicher, deinen bericht ein klein bisschen zu relativieren? ;)
    du hattest ja vorher ein paar stunden zeit, dich mit dem pult auseinanderzusetzen und vorzuprogrammieren.
    dies ist ein nicht zu unterschätzender vorteil, den man im reinen festivalbetrieb als bandmischer in der regel nicht hat!


    Das mag sein, allerdings ist es ja auch nur eine Frage der Zeit, bis du als Mischer die wichtigsten Digitalpulte kennst, viel mehr als die analogen Standarts werden das auch nicht, also sagen wir mal vielleicht 4-5 Firmen. Ein H3000 oder ein Cadac muss man sich beim ersten Mal auch genauer anschauen und greift ein paar Mal daneben. Und auf Yamaha, egal ob klein oder groß, muß man heutzutage ja auch fast schon selbstverständlich zu Hause sein, da steht doch meistens schon gar kein Baybsitter mehr.



    Zitat von "wora"

    und 20 bands über eine feste backline spielen zu lassen erleichtert den job auch enorm. das hätte man mit ner analogen konsole auch machen können ;)


    Kurz: Beim Drumkit durften Becken & Snares getauscht werden, die Bassisten hatten sich auf 3 Amps geeinigt, die Keyboarder auf eine grosse Burg (wie damals ...) + ein paar Specials (Rhodes etc.). Nur die Gitarristen haben natürlich fast alle auf eigenem Amp gespielt, geht wohl nicht anders.


    Wenn es 2-3 Band am Abend gewesen wären, mit individuellen Soundchecks, hätte ich mir die auch gespeichert. In einer Festivalsituation, die der Abend ja irgend wie war, macht das erfahrungsgemäß keinen Sinn, zumal der Sound hier quasi wie bei einer einzigen Band langsam über den Abend "wächst". Und natürlich habe ich auch nur Soundcheck mit einer Band gemacht, der Rest war Blindflug ...:D



    Zitat von "wora"

    was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann:
    du musstest nur einmal ins handbuch schauen?
    also da musste ich den FOH-betreuer vor dem gewitter schon deutlich mehr ins heft schauen lassen, bis er meine fragen beantworten konnte


    Ich hatte ja schon eine längere Einweisung vom Mike, so das mir die Grundbedienung im Prinzip klar war. Und da Soundcraft das in der Oberfläche sauber durchhält, konnte ich mir den rest quasi selbst zusammenreimen. Nur am bilden eine Stereogruppe für das Recordimng bin ich mal kurz gestrauchelt und musste ins Manual schauen. Aber wie schon geschrieben, ich habs auch eher mit der Digitaltechnik.




    Zitat von "wora"

    als großen vorteil gegenüber PM5D sehe ich übrigens die voll digitale signalübertragung zwischen FOH und bühne. ich sag mir immer: wenn schon digital, dann aber auch wirklich konsequent von der stagebox bis zur endstufe!


    Finde ich auch, allerdings kommt das halt vielen Verleihern entgegen, die nun mal analoge Multicore haben ... und ob die Hands ein sauschweres störrisches Analogcore oder eine kleine Glasfasertrommel ziehen, ist mir als Mischer auch erst einmal egal ... :wink:


    Allerdings ist es schon schön, z.B. mal kurz dein Talkback dem Monitorkollegen aufs Pult zu patchen, ohne irgend etwas wirklich physikalisch zu stecken ... Und die Ruhe, die bei 64 fast vollbelegten Kanälen herrschte war auch beeindruckend.

    Zitat von "soundworx"


    Was mich ein wenig wundert ist, daß Soundcraft (und Midas wohl auch) unfertige Geräte verkaufen, bei denen doch einige Funktionen noch nicht vorhanden sind und für die es noch keinen Offline Editor gibt.
    Da scheint entweder ein enormer Finanzdruck dahinter zu stehen oder vielleicht benutzt man diese Beta Phase auch um ein "letztes" Anwender Feedback vor der Fertigstellung einzuholen.


    Ich denke beides .. wobei Soundcraft offen zugibt das das Pult noch nicht ganz fertig ist, und auch um Feedback der Benutzer wirbt. Ich denke es sollte einfach raus, um Erfahrungen zu sammeln und den Vorsprung von Yamaha nicht zu groß werden zu lassen. Ich sehe die Vorgehensweise auch kritisch, weil man sich so auch schnell den Ruf versaut, wenn dann mal etwas klemmt, aber bis jetzt hat Soundcraft ja Glück gehabt.

    So, wie hierschon angekündigt ein Bericht über eine Show mit dem VI6.



    Dieser Test ist, um es gleich zu sagen, natürlich stark subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit . Auch ist er nicht unbedingt als "Production Partner" Test gedacht, bezahlt hat mich auch keiner dafür. Ich werde aber Auszüge daraus der Veranstaltungsfirma M.A.X und dem Soundcraft Vertrieb zur Verfügung stellen.


    Vielleicht noch ein paar Info´s zu den Begleitumständen.


    Zu meiner Person: Ich stamme ursprünglich eher aus der Studioecke (aha...), bin die letzten 10 Jahre aber auch mehr und mehr ins Livemischen "hineingerutscht" (soso). Aus diesem Grund habe ich auch ein gutes Verhältnis zu digitalen Systemen und arbeite im Zweifelsfall lieber auf einem Digitalpult als analog. Ich arbeite als Freelancer, viel für SWR3 in Baden-Baden(Radio naja ..), und bin ausserdem seit 3 Jahren technischer Leiter & Dozent an der Popakademie in Mannheim, zuständig für Studio & Livetechnik, ausserdem gebe ich kommerzielle Technikschulungen & Seminare (... Schleichwerbung ...).
    Erfahrungen habe ich mit der kompletten Yamaha Palette (PM1D/PM5D/M7CL,DM2000) und mit dem Digidesign Venue, Digico D5 und Innovason habe ich mir angeschaut, aber bis jetzt noch keine Show gemischt.


    Zum Event: Einmal im Jahr veranstaltet die Popakademie ihr Abschlusskonzert, das schon immer lang war und von Jahr zu Jahr noch monströser wird. Dem Konzert gehen 4 Tage Prüfungen voraus, in den die Bands einer Jury vorspielen, das ist Teil der Semesterabschlußprüfung. Die Jury wählt dann in der Nacht vor dem Konzert die Bands & Titel aus, die auf dem Konzert spielen, d.H. eine Running Order gibt es am Morgen des Konzertes. Ich habe natürlich alle Bandrider schon vorher, um das Konzert selber wenigstens halbwegs zu planen.
    Am Abend selber spielen ca. 20 Bands, jede zwischen 1-3 Songs. Es gibt quasi keine Umbauzeiten, die Backline steht komplett auf der Bühne und wird nur noch wenig umgebaut. Das Ganze ist ein kleiner Marathon und geht wirklich Schlag auf Schlag, dieses Jahr betrug die längste Umbauzeit 2.15 min, die Meisten unter einer Minute. Es gibt 5 Backliner und 2 Stagemanager, um das Ganze am laufen zu halten, trotzdem ist es natürlich immer sehr stressig und hektisch, trotz aller Vorplanung.


    Zur Location: Dieses Jahr fand die Veranstaltung im Capitolstatt, einem Club in Mannheim, der ursprünglich mal ein altes Kino war. Das Capitol ist eine sehr schöne Location mit einem ganz eigenen Charme, mit einer grossen Empore mit roten Plüschsesseln. Allerdings ist die Akustik etwas schwierig, im Bass/Lowmid Bereich verschwimmt es schnell, und es gibt durch die hohe Kuppel seltsame Echos, viele Leute hier im Forum werden es kennen ...;-))
    Betreut wird die Technik im Capitol von der Firma M.A.X. Veranstaltungstechnik, als Anlage haben wir die Hausanlage benutzt, die aus 5x VRX Tops pro Seite und 2x 2x18 JBL Subs pro Seite besteht. Amping sind Crown iTechs.



    Als ich mitbekam, das M.A.X. seit neustem ein Soundcraft VI6 besitzt kam bei der Planung die Idee, das Pult für diesen Event zu benutzen, und zwar aus folgenden Gründen:


    - Erstens war ich natürlich gespannt wie sich das Pult schlägt, und ich probiere immer gerne Neues aus.


    - Bin ich inzwischen oft schneller auf Digitalpulten als analog, und fühle mich hier auch wohler. Ausserdem war es so möglich, sich ein paar "Specials" wie eine dazwischengeschobene Preisverleihung für Liveclubs in Baden-Würtemberg vorzuprogrammieren.


    - Gab es mit dem VI6 und seiner eingebauten MADI Karte die Möglichkeit, relativ unproblematisch die ganze Show auf 32 Spuren mitzuschneiden, da der entsprechende Powermac mit RME MADI-Karte in der Popakademie vorhanden ist.



    Eine Woche vor der Show bin ich, nachdem die allgemeine Vorplanung abgeschlossen war und ich alle Bandrider zusammen hatte, zu M.A.X. ins Lager gefahren, um mir das Pult für die Show vorzuprogrammieren. Leider ist die Offline-Software noch nicht verfügbar, hier sollte Soundcraft wirklich Gas geben, weil das imho einer der grossen Vorteile eines Digitalpultes ist, das ich das Pult in Ruhe zuhause auf dem Sofa vorbereiten kann und so eine Menge Zeit auf dem Job spare. Die die sich dafür interessieren können sich die FOH Pultbelegung hier als Exel-File herunterladen.


    Mike Haymann, der Chef vom M.A.X. , gab mir ca. eine Stunde einen grundlegenden Überblick über das Pult, dann habe ich mich selber hineingewühlt. Allererster Eindruck: Sieht geil aus !!! ... :D ... Klingt jetzt etwas platt, aber das Auge mischt doch schließlich mit ... und es macht einfach Spaß, an dem Pult zu stehen. Durch die vielen Screens und beleuchteten Regler braucht man hier wirklich keine Pultlampen mehr. Ich habe erst einmal die Kanäle beschriftet (sechs Buchstaben, sehr schön), Phantomspeisung, Panning, Low Cut Filter, Phase Reverse etc. gesetzt, die Effekte eingerichtet und die ganzen Routings für das Recording eingerichtet. Dabei musste ich nur ein mal ins Manual schauen, ansonsten erklärt sich das Pult ziemlich von selbst, allerdings muss man erst einmal die grundliegende Bedienung verstanden haben. Es ist doch vieles anders als bei den mir vertrauten Yamaha Pulten.



    Das Soundcraft VI6 verfolgt eine andere Philosophie. Während man z.B. beim PM5D einen Kanal selektiert, hat man alle Regler des Kanals vor sich, sieht aber nur DIESEN Kanal. Beim VI6 sieht man die grundlegenden Einstellungen ALLER Kanäle, muss nach dem selektieren aber einen weiteren Bedienschritt gehen, um sich EQ/Kompressoren etc. auf die Regler zu holen.
    Es gibt schon einige Tricks & Kniffe, um den Zugriff zu beschleunigen, z.B. einen Fast Assign Modus, mit dem man sehr schnell an die Auxe für z.B. Effekte kommt, und der auch eine Aux to Fader Funktion bietet, allerdings merkt man bei der Bedienung, das einige Dinge, die man bei anderen Pulten schon gewöhnt ist, vor allem frei belegbare Taster für direkten Zugriff auf Pultparameter/Seiten, noch nicht implementiert sind und so einige Taster schlicht noch nicht funktionieren.
    Auch hier sollte Soundcraft schnell weitere Updates zur Verfügung stellen, da dadurch die Bedienung doch um einiges erleichtert und beschleunigt wird. Es ist z.B. im Augenblick ziemlich umständlich, an die Tap-Taste eines Delays zu kommen.Was die Bedienung allerdings wieder beschleunigt, sind die sehr guten Touch Screens, die um einiges besser mit meinen Fingern zusammenspielen als der eines M7CL. Es lässt sich mit ihnen wirklich hervorragend arbeiten, auch die allgemeine Darstellung ist gut gemacht und übersichtlich.


    Was allgemein auffällt, ist das das VI6, ähnlich dem M7CL, mit relativ wenig Untermenüs auskommt und so den eher "analogen" Technikern entgegenkommt, weil man sich nicht so in den Weiten der Untermenüs verstricken kann wie z.B. beim PM1D.


    So aber nun mal ans Eingemachte, wie klingt das Pult denn nun? Im Lager konnte ich nur ein wenig mit CD checken, Kompressoren & Gates klingen unauffällig, und es ist sehr schwer den Kompressor richtig ins Pumpen zu bekommen, der EQ gefällt mir sofort sehr gut !!! Mal sehen, ob das sich Live auch bestätigt. Die eingebauten BSS 31-Bänder klingen ebenfalls unauffällig aber gut, die Bedienung ist durch die komplette Benutzung aller Fader einfacher als die 8-Kanäle Umschalterei bei Yamaha. Die Effekte klingen wie ein gutes Lexicon FX halt klingt ... das einzige, was sich nicht 100% darstellen ließ war so ein schöner kaputter 990´er Gated Reverb ... :D


    Eine Woche später ... Showtime. Aufbau gestaltet sich einfach, auch wenn hier das Case mal wieder mehr wiegt als das Pult. Da die FOH "Nische" im Capitol sehr schmal ist, fällt sehr positiv auf das das VI6 selber nicht sehr tief ist, um die Touchscreens gut bedienen zu können, ich habe selten so entspannt an einem Pult geschraubt, man muss sich ausser ein wenig nach links & rechts kaum bewegen und kann viel im Sitzen arbeiten. Ich arbeite bis jetzt zwar lieber im Stehen, aber wer weiss wann einem alten Sack wie mir die Stunde schlägt ... auf jeden Fall Ergonomie 1a.



    Aufbau/Mikrofonierung/Linecheck ... Soundcheck. Nach ein paar Drumkanälen fange ich mich an zu entspannen, ich bin kaum langsamer als z.B. an einem PM5D, und trotz der schwierigen Akustik im Capitol gefällt mir was ich höre ... der EQ greift sehr gut, kleine Änderungen wirken sofort und im Bassbereich klingt es sehr schön straff, die Bassdrum fängt spät an zu "dröhnen", was in Locations wie dem Capitol wirklich wichtig ist. Trotzdem bin ich froh das ich einen SPL Transient Designer im Insert habe, was übrigens ohne Probleme geht, man kann sich im Pult eine Insert "Library" anlegen und das Outboard fest am Local Rack stecken lassen, und dann z.B. direkt "SPL1" in den Kanal zu inserten. Ausser dem SPL habe ich nur noch einen TC Finalizer als Drum&Bass Summenkompressor angeschlossen, alles andere läuft intern.
    Verglichen mit einem PM5RH klingt das Pult was die Vorstufen angeht etwas sauberer, das PM ist etwas "wuchtiger", was mir sehr gut gefallen hat ist das es nie spitz klingt, sondern immer relativ weich, gerade bei ordentlichen Lautstärken sehr schön.
    Spätestens bei den Vocalkanälen spielen auch die Kompressoren richtig auf, diese gefallen mir um einiges besser als die Yamaha´s, ich kann heftigst komprimieren ohne das man es hört, im Mainvocal-Kanal geht das bis zu 20 dB Gainreduction (Beatbox etc.), ohne das man irgendein unangenehmes Pumpen hört. Allerdings ist die "Auto Make-Up" Funktion mit Vorsicht zu geniessen, hier gibt das Pult imho doch etwas zuviel Gas ... ;-))


    Die Show geht los, und die Hektik auch ... jede Band spielt höchstens 10-15 Minuten, dann ist es schon wieder vorbei, Soul, Rap, Grunge, Etno, Hardrock .... alles geboten. Ich muss natürlich etwas mehr nachdenken als an gewohnten Pulten, aber mit der Zeit werde ich sicherer, und komme auch besser mit der Akustik im Capitol zurecht. Gottseidank ist die Bude auch gerappelt voll.
    Da man sich jeden Achterblock über den zentralen Touchscreen schnell auf die rechte Faderbank holen kann, komme ich auch ganz gut mit der Verwaltung des voll belegten Pultes zurecht. Pegelmässig bin noch nicht am Anschlag, fahre das Pult aber schon ziemlich "heiss", was ja gerade hier im Forum immer wieder kontrovers diskutiert wird .. ich habe keine Klangverschlechterung/interen Übersteuerung etc. gehört. Beim Mixen gefällt mir der EQ immer besser, es macht wirklich Spaß damit zu arbeiten, weil die Klangregelung wirklich gut greift und immer genau das tut was ich erwarte ... auch die Kompressoren machen immer noch genau was sie tun sollen und retten mir bei der chaotischen Show so manches Mal den Allerwertesten, wenn jemand auf einmal 200% gibt und man nicht rechtzeitig den Regler in der Hand hat ... ;-))


    Die Anbindung an den Recordingrechner klappt ebenfalls sehr gut, 2 Glasfaser MADI Kabel und gut. Da es die RME Karte wohl auch bald für Laptops gibt natürlich eine faszinierend einfache Sache, bis zu 64 Spuren mitzuschneiden.



    UND? Ich kann nur empfehlen, sich das VI6 selber mal anzusehen, ich denke, wenn Soundcraft noch ein wenig die Ecken & Kanten abschleift (Master EQ lässt sich nicht linken / noch keine definierbaren Buttons etc.) sollte das Pult auf jeden Fall eine Konkurrenz zu PM5D & Konsorten darstellen. Vielen Mischern wird die Bedienoberfläche mit der besseren Übersicht entgegen kommen, und im Gegensatz zu A&H iLive und EAW UMX96 scheint das Soundcraft ja auch langsam wirklich in der Praxis aufzutauchen. Ich war auf jeden Fall sehr angetan, und freue mich auf die nächste Veranstaltung mit dem Pult.


    Und ... habe ich es schon erwähnt ...egal .... es sieht echt richtig geil aus !!!!! Was meinte mein Stagemanager "na Thiel, da haste dir ja ne richtig ordentliche Schwanzverlängerung bestellt ...."


    Zitat von "Jack"


    Im Ernst. Ich mag die Anlage nicht so wie die meisten nicht wirklichen Lines. Weil der Mittelhochtonbereich meiner Meinung nach etwas problematisch klingt.


    Tja, erstens Q MIT J verwechselt und zweitens immer brav hier im Forum mitgelesen ...

    Zitat von "Jack"

    @ O-ton
    Was genau bringt dich dazu, so vom Thema abzuweichen?


    Na was wohl ... aber ich hör jetzt auf, sonst bekomme ich wieder berechtigterweise einen Einlauf von Oliver Rode ... und Recht hat er auch noch ... aber manchmal könnte man verzweifeln im Forum hier ...


    Jack: das liegt nicht an d&B, die Schweiz ist einfach zu klein um gute Bands oder Tontechniker hervorzubringen ... deswegen auch eure rigiden Lautstärkevorschriften, reiner Publikumsschutz ... :D ... und ausländische Bands kommen ja schon lange nicht mehr zu euch, da sie es einfach leid sind, die Zollerklärung in 5-facher Ausfertigung zu tippen ...

    Zitat von "David Prösler"

    Achso und was mich auch noch interessieren würde ist wer bei Lafee hinterm Pult saß. Denn da muss ich echt mal ein Lob aussprechen. Das klang richtig gut vorallem die BD war ein Traum :D .


    Ich muss mich jetzt einfach mal outen ... :D ... ich saß zu diesem Zeitpunkt inmitten einer Horde Kinder, spielte mit meinem Sohn und der Fernseher in selbigster Wohnung plärrte aus einer Ecke ... so wurde ich gezwungen, mit ca. eine Stunde dir KIKA Liveübertragung indirekt reinzuziehen .. unter anderem auch LaFee, eine deutsche Nachwuchskünstlerin, die bis jetzt noch nicht in mein aktives Bewußtsein vorgedrungen war ...


    ... und ich würde dem Mixer von LaFee gerne mein Beileid aussprechen, die Band war ja durchaus ok, leider hatte sich dieses Guano Apes Verschnitt(chen) für 14-Jährige auch entschlossen live zu performen, was massiv in die Hose ging ... und der Mann der den Sendeton gemacht hat hat doch glatt gemeinerweise den Gnadenhall weggelassen ... alter Falter, war das SCHLECHT gesungen. Mal wieder so eine Studioleiche. warum macht man da kein Vollplayback, fällt auf so einer Veranstaltung doch eh nicht auf und der technische Aufwand ist auch viel kleiner.


    ansonsten professionelle Bühne .. alles schick und aufgeräumt ... sah nach nem guten Job aus.

    Zitat von "wora"


    bei analogen kompressoren kennt man diese einstellungen schon auswendig, bei neuen digi pulten muss man sie sich erst noch erarbeiten.


    Ich weiss was du meinst. Allerdings geht das doch auch relativ schnell, und auch analog passt meine 08/15 DBX/BSS Einstellung nicht immer, Nachregeln uss man doch meistens. Ausserdem ist eine reine Frage der Gewöhnung, bei M7CL und PM5D weiß ich z.B. genau wie die Kompressoren/EQ´s klingen. Der EQ vom VI6 z.B. hat mir beim (kurzen) Testhören sehr gut gefallen, da sollten schon mal keine Probleme auftauchen.


    Im Grunde ist das Ganze für mich auch ein Test, ob ich schon fit genug bin auf einem Digipult, das ich nicht gut kenne, eine stressige Show zu fahren. Analog muss man ja auch oft ins kalte Wasser springen.

    Zitat von "wora"


    hmmmm, kann ich mir nicht vorstellen.
    wie soll das gehen?
    du musst bedenken, das man da ja auch die dynamics bearbeiten muss, die standardwerte sind ja selten passend. mit analogen dynamics geht das doch viel schneller.


    Wieso geht das mit analogen Dynamics schneller, verstehe ich nicht. Ob ich an ein paar Knöpfen am Pult oder an ein paar Knöpfen im Siderack drehe ist doch vollkommen egal. Beim Digitalpult muss ich unter Umständen noch Select drücken, zum Siderack muss ich mich dafür zur Seite drehen. Ich würde mal sagen, das das prinzipielle "vor meiner Nase" schneller geht als an einem analogen Frontplatz. Jedenfalls bei mir.

    Zitat von "klauston"

    Gerade bei solchen Sachen lernt man ein Pult kennen und schnell damit umzugehen.
    WEIL EINEM GAR NIX ANDERES ÜBERBLEIBT :D8)


    deswegen habe ich es mir ja bestellt ... sonst steht in der Location ein Soundcraft MH3, aber das wäre ja langweilig gewesen... :D ... Ausserdem bin ich inzwischen auf einem Digitalpult normalerweise schneller und kann mir einige Specials vorab speichern. Mal sehen wie es läuft, aber ich bin zuversichtlich.

    Zitat von "wora"


    dazu muss ich sagen, das ich unter diesen umständen den job glatt abgelehnt hätte.
    es sei denn, die 20 bands kommen mit playbacks... :D


    Der Job ist klasse ... mein persönliches Jahreshighlight ... und das mit VI6 wird spannend, ich werde berichten wie es war, dann kann ich auch mehr über das Pult sagen.

    Da ich am Freitag eine Show auf dem VI6 mische, habe ich mir das Pult heute vorkonfiguriert und mal ein paar Stunden in die Innereien gewühlt ... :D


    Kann bis jetzt eigentlich nichts Negatives berichten, die Oberfläche ist gut gemacht, nach ein wenig Übung gut zu bedienen und es sind einige gute Ideen eingebaut. Vieles anders als z.B. auf einem PM5D, aber relativ schnell zu erlernen. Am besten gefallen mir die Touchscreens, die sehr gut ansprechen und besser auf meine Wurstfinger reagieren als z.B. ein M7CL.


    Die Effekte klingen wie Lexicon halt so klingt, zu Vorstufen/EQ/Compressoren abschneiden kann ich erst am Wochenende sagen.


    Die Software ist an manchen Stellen noch nicht ganz fertig, einige Taster etc. gehen noch nicht, Tap Delay z.B. lässt sich auch noch nicht auf einen Button legen, auch wenn man in der FX Seite selber tappen kann. Aber man kann auf jeden Fall schon arbeiten. Was mir aufgefallen ist das die Software eher in Richtung M7CL geht, sprich wenig geschachtelte Untermenüs, deswegen ist das Pult für einen Neuling relativ schnell zu durchschauen.


    Die Show am Freitag wird ein guter Test, ca. 20 Bands an einem Abend mit ständigen fliegenden Changovers, incl. 32 Spur Mitschnitt über die MADI Schnittstelle, danach weiss ich ob ich an dem Pult schon schnell genug bin ... :D