Hallo Leute,
in diesem Jahr startete ich das erste mal zum Airbeat One auf dem Flugplatz in Neustadt-Glewe. Mit einem der größten Festivals für EDM und Hardstyle klang das LineUp sehr vielversprechend. Schön war es die "alte Hasen" aus den 90ern mal wieder gehört zu haben.
Anfahrt | Campingbereich:
Die Anreise über die Autobahn gestaltete sich problemlos. Wir waren nach wenigen Stunden Fahrt bereits im Ort, das Navi sagte uns noch 3km bis zum Ziel voraus. Bis hierhin verlief noch alles recht entspannt, doch dann kam das erste Schild mit einem Pfeil "Airbeat". Eine junge hübsche Polizistin stoppte uns und informierte alle darüber das es sich bei dem Eingang nur um den VIP Bereich handelte. Gefühlte 10.000 weitere Autos hinter uns musste ebenfalls wieder umkehren. Es stand da nichts von VIP!!! Auf die Frage hin wo denn dann der Eingang für die normalen Camper sei konnte uns keiner weiterhelfen. Wir fanden noch 5 weitere Polizisten die ebenfalls nichts wussten. Also irrten wir noch etwa 30 weitere Minuten durch die Ortschaft ehe uns ein Fußgänger helfen konnte. Wie trafen am Ende der Schlange zum Flugplatz ein, das Navi sagte uns noch 2000m bis zum Ziel. Es war 19 Uhr, wir freuten uns darauf noch bei Tageslicht aufbauen zu können.
Das Ende vom Lied war das sich mehrere Schlangen eine einzige Zufahrtsstraße teilen mussten und wir so nach 11!!!!!!!! Stunden Wartezeit den Zeltplatz betreten konnten. Mittlerweile war es wieder hell :grin:
Gerüchten zufolge muss wohl am Anfang noch jedes Fahrzeug auf Glasflaschen und Drogen hin kontrolliert worden sein. Uns hat man dann nur noch die Karten in die Hand gedrückt und wurden durchgewunken.
Nun die Ironie: Bei einer so immensen Wartezeit bleibt man natürlich nicht in seinem Auto sitzen. Daher wurde bereits am Straßenrand schon recht straff gefeiert. Es war klar das Alkohol getrunken wurde. Kurz vor dem Eingangsbereich ließ man nun willkürlich die Fahrer pusten, welche leider nicht immer mehr nüchtern waren und so den Umweg über das Revier nehmen mussten. Das Auto mit geballter Kraft aller Mitfahrer zu schieben war aber erlaubt :lol:
Am Campingplatz angekommen, aufbauen, das erste Bier öffnen. Prost! Von da an lief wirklich alles glatt.
Was mir ein wenig fehlte war auch die Kommunikation unter dem Personal. Die Security wusste beispielsweise nur die Fahrzeuge einzuweisen und auf dem Campingplatz zu verteilen. Alle anderen Informationen zur Veranstaltung selbst (Beispiel Anlieferung personalisierter Toiletten, wo sind die Duschen, wo kann man sich Wasser holen, etc.) fehlten zu Beginn komplett.
All in all gestaltete sich soziale Komponente untereinander ziemlich entspannt. Die Leute waren gut drauf, immer mal für Späße bereit und nicht aggressiv.
Zwischen 4 und 9 Uhr stellte sich auf dem Platz meistens etwas Ruhe ein, Zeit zum schlafen! Für Leute die Tagsüber akustische Ruhe brauchten empfiehlt sich auch ein Besuch am See.
Vom Wetter her war es zu 80% bewölkt aber warm. Zum Teil regnete es auch ab und an mal. Ich fand es für mein Empfinden jedoch sehr angenehm! Das letzte Jahr auf dem Deichbrand in brütender Hitze ist noch wesentlich anstrengender als ab und an mal Regen. Der Kälteeinbruch Freitagnacht auf 6°C wurde so auch problemlos überwunden.
Party auf dem Campingplatz | Nahrung
Es gab vorher bereits heftige Diskussionen um die Aktualisierung der FAQ auf der Veranstaltungsseite. Hier hieß es man dürfe auf dem Campingplatz nur kleine Anlagen (Topteil bis 1kW ohne zusätzliche Bässe) mitbringen. Zusätzlich waren nur kleine und leise Stromaggregate erlaubt. Zwischenzeitlich durfte man sogar mal überhaupt keine Stromerzeuger nutzen.
In der Praxis lief es dann wie folgt ab: "Scheiß egal!"
Es kontrollierte wirklich niemand etwas. Anlagen in der Größenordnung "Dorffestzelt" wurden aufgefahren, die Stromaggregate sorgten Tag und Nacht für einen brummligen Grundton auf dem Platz.
Auch was die Information zum Pavillon angeht (grundsätzlich 3x3m, erst ab 10 Personen 6x3m) ist es völlig egal gewesen.
Da war ich auf anderen Festivals unterwegs wo es um Welten strenger ablief!
Nun haben wir also den Campingplatz kennen gelernt, bereits etwas vorgeglüht, mal kurz auf der Tanze im Nachbarzelt vorbei geschaut und möchten es nun ordentlich krachen lassen.
Da sich nun der kleine Hunger regt, komme ich nochmal auf die Versorgung mit Nahrung zurück:
Es gibt im Bereich der Bühnen eine ganze Menge Stände und auch auf dem Campingplatz. Bei der Preisgestaltung kann man grob sagen das man auf unserem Stadtfestniveau nochmal 100% Zuschlag drauf wirft. Soll heißen Döner ab 6€, Stück Pizza ab 4,00€, Burger ab 4,50€ (Cheeseburger 5,50€).
Neben Bier für 4€ haben wir uns im Stagebereich auch mal einen Vodka-E für 7€ gegönnt. Ich habe ernsthaft danach gefragt ob man den Vodka später nachgeschenkt bekommt oder das da so sein soll?!
Bühne und Technik
Neben dem Zeltplatz erstreckte sich nun ein wirklich großzügiger abgesperrter Bereich, auf dem Insgesamt 4 Bühnen verteilt wurden.
Sehr positiv fiel mir hier der große freie Raum zwischen den einzellnen Bereichen auf! Daher kam es mir auch bei der Masse an Besuchern nie beengt vor. Alles verlief sich sehr angenehm.
Ich beginne hier mal mit dem kleinsten Bereich:
Second Stage
Ein wirklich traumhaft dekorierter gestalteter Tanzbereich. Ganz im Sinne des hier gespielten Hauptgenre "Goa".
Diese Bühne lag genau gegenüber der Mainstage, weshalb ich hier bereits mit Problemen bezüglich der von der Mainstage kommenden Lautstärke gerechnet habe. Allerdings ging das Beschallungskonzept sehr gut auf.
Man hat innerhalb einer 8-Punkt Anordnung jeweils einen Gerüstturm stehen gehabt. Darin befanden sich Martin W8LM auf Turbosound TSE218. Alles wurde mittels Podest auf etwa 1m Höhe aufgebockt.
Wenn ich richtig gesehen habe wurde die gesamte Veranstaltung von "ProAudio Technology" ausgestattet. Demnach müssten die 18er die SW28 sein und im Hochton das VT20 Modul.
Es klang alles sehr natürlich und präzise. Im Mittelpunkt der Tanzfläche löschte sich der Bass merklich etwas aus. Aber das hielt sich auch hier in Grenzen.
Bezüglich der Lichttechnik gab es jede Menge LED Flat Pars für das Grundlicht, UV Kanonen und die üblichen Wackelköpfe als Spot und Washer. Für Effekte bei Nacht gab es etwas Videomapping und Lasersysteme. All in All empfand ich das Lichtkonzept sehr ausgewogen und nicht übertrieben schrill!
Q-Dance Stage
Das ist nun der Bühnenbereich mit dem ich am wenigsten zutun hatte. Hardstyle ist mir schlichtweg zu schnell :oops:
Daher kann ich hierzu auch nichts weiter sagen.
Sound: K2 mit SB28
Im Grunde ist es die kleinere Version der Lion Stage des Festivals "Defqon".
Terminal Stage
Dieser Bereich befand sich nun im Zelt. Bezüglich des Genre liefen hauptsächlich sehr housige und minimalische Stile.
Sound:
- 2x9 VT20
- 2x6 VS18F geflogen in cardioider Anordung
- 36x VS18 als 3er gestapelte Zahnlücke, cardioide Anordung
Nach etwa 20 Metern noch ein Delay aus 3x Arraymodul pro Seite. Klanglich empfand ich es hier schon eher etwas schrill und brummelig. R&R wöllte ich über dieses System nicht unbedingt hören. Das kann natürlich auch an den akustischen Gegebenheiten des Zeltes liegen. Für House und Co. aber definitv genug!
Sehr positiv empfand ich hier jedoch das Lichtkonzept! Es wurde eben nicht stur ein Rechteck gebaut und daran alles hinein gehangen, sondern viel mit unterschiedlich großen Elementen an Truss gearbeitet. Dadurch bekam der eigentliche Raum wesentlich mehr Tiefe und man fühlte sich "mittendrin".
Das erste mal habe ich hier auch solche "LED Leisten Moving Heads" gesehen (ähnlich dem Futurelight Color Wave). Es ist nichts was ich unbedingt selbst haben wöllte, trotzdem in Formation sehr schön anzusehen!
Sonst gab es auch hier wieder die üblichen MH Washer und Spots, sowie eine große LED Panelanordnung hinter dem DJ. Diese hatte meiner Meinung nach einen viel zu großen Pixelabstand (geschätzt 10cm). Gerade wenn filmähnliche Animationen abliefen hätte ich mir hier schon etwas mehr gewünscht.
Teil zwei siehe Beitrag drei