Moin zusammen!
Welcher Hobby Musik-mach-Mensch kennt nicht das Problem, seine Sachen kostengünstig und vorallem trotzdem sicher auf höhe zu bringen?
Professionelle Traversensysteme sind oft teuer. Billige Stative, Traversen und co sind mir immer ein Risiko. Halten die was sie versprechen? Ist das echt sicher? Kann ich mich auf die Angabe "bis maximal x Kilo" bei Fernost Herstellern verlassen?
Für alle die eine vernünftige, bezahlbare Alternative suchen und ein wenig Handwerkliches geschickt mit bringen habe ich hier einen Testbericht mit dazugehörigem Tipp wie man die größte Schwachstelle des Stairville LB-3 Lighting Stand Systems ausmerzen kann.
-Darum gehts:
Stairville LB-3 Lighting Stand
Stairville ist Thomanns Hausmarke.
https://www.thomann.de/de/stai…ting_stand_set_bundle.htm
2 Lichtstative, zwei mal (Deko) 3 Punkt Traverse â 1,50 Meter, 2 Traversen Aufnehmer
Angegeben wird das Set mit einer maximal zugelassenen Traglast von 60KG bei gleichmäßiger verteilung. Besser als billige Lichtstative oder noch schlimmer die preiswerteren billigen 2 Punkt Deko Truss, die mir bei einem bekannten auch schon über den Weg gelaufen sind und mit maximal 12 Kilo angegeben werden.
Grundsätzlich bin ich bei Sicherheitstechnischen Dingen eher der Konservative Part. Alles was später mal Scheinwerfer tragen soll wird vorab getestet.
zuerst mal der optische Eindruck
Anlieferung:
Ein bisschen angepisst war ich ja schon als der Karton von Thomann hier zerfleddert mit Löchern ankam. Auch die eingetüteten Traversenteile hatten an den Kanten einige Kratzer. Zwar nur Lackschäden, aber hey ich habe Neuware bestellt Thomann!
Nach eine kurzen email mit angehängten Fotos (Beim auspacken sofort welche geschossen) hat Thomann einen kleinen Preisnachlass gegeben sowie einen Umtausch angeboten. Da es sich wirklich nur um kleine Lack kratzer handelt, habe ich zufrieden den Preisnachlass genommen.
Die Teile unter der Lupe:
Alles schön leicht aus Alu! Kein spiel in den beweglichen Teilen, fühlt sich alles gut an. Die 3 Punkt Traversen wirken stabil und werden in der mitte durch Stahlhülsen sowie Schrauben und selbstsichernden Muttern verbunden. Sehr schön da hat bei der Planung einer nachgedacht!
Die Stative machen auf den ersten Blick ebenfalls einen guten Eindruck. Ebenfalls aus Alu.
Und hier kommt die Schwachstelle des Sets!
mit diesen Drehknöpfen wird das Stativ auf höhe fixiert und mit Bolzen gesichert. Von meinen Boxenständern und meinem bisherigen Lichtstativ bin ich es gewohnt das schön fest zu drehen. Falls ihr vor habt euch das Set ebenfalls zuzulegen, macht es nicht! :roll:
Schöne Beulen an den Stellen wo das Stativ fest gedreht wird. Jetzt könnte man sagen jo Bedienerfehler, das ist Alu Mensch. Richtig.
Zu meiner Verteidigung sei aber gesagt dass der Grad zwischen "sitzt fest" und "beule" so minimal ist, dass das eime Glücksspiel gleicht. Ich habe keinen wirklichen Widerstand gemerkt oder je das Gefühl so, nun ist fest.
Das Problem ist eher Konstruktionsbedingt. Das Alu des oberen Stativrohres ist aus so weichem Alu, dass man esmit dem Daumen problemlos eindrücken kann!!!! Mittels Elektronischen Mess Schiebers wurde übrigens eine sagenhafte Wandstärke von 1,5mm ermittelt.
So, was machen?
Wir haben für den Preis zwei für unsere Zwecke brauchbare 3 Punkt Traversen, 2 schöne Lichtstative bei denen des obere Rohr aber lächerlich weich mit einer Wandstärke unter aller Kanone ist.
Ein bekannter meines Vaters spielt in einer kleinen Band. Auf das Problem angesprochen sagte er, er kennt das Problem. Die Dellen bei mir wären harmlos. Bei denen sehen die Stative aus als hätte jemand mit dem Hammer drauf eingeprügelt und es passiert nichts :shock:
Kommt für mich garnicht in die Tüte! Für mich sind das tragende, sicherheits relevante Elemente.
Um das Set sicher verwenden zu können wurde also Handwerklich verbessert
Maß genommen und ab zum Stahlhandel.
Das entfernen des Rohrs ist garnicht einfach.
Der untere Aludeckel muss entfernt werden. Dazu müssen die Schwarzen Stangen am Stativende entfernt werden.
Die Plastikpropfen heil heraus zu bekommen ist ziemlich schwer. Die müssen aber raus sonst geht das Rohr nicht raus.
Tipp: Das obere Rohr fliegt eh in die Tonne. Sägt es ab und dann von innen mit einer Stange davor. Dann fliegen sie heil heraus.
In die neuen Stahlstangen mit 2 mm Wandung (Da verbeult nichts mehr!) eben mit einem Bohrer passende Löcher für den Bolzen rein:
Hier eins für Pfusch am bau Veranstaltungstechnik:
Wenn man mit einem Körner schön makiert wo man Bohren will und dann doch woanders landet :grin:
Das ganze vorher schön lackiert, wieder zusammen gesetzt und am Ende haben wir zwei Stative mit Stahlrohr:
Statt 1,5 mm Wandung aus Alu haben wir nun 2 mm Wandung aus Stahl. Die Plastikpropfen gingen zwar etwas schwerer rein (klar, etwas mehr Wandung) aber nachdem nun alle an seinem Platz ist bin ich zufrieden!
Die 3 Punkt Traversen lassen sich übrigens nicht mit den Händen verbiegen (oder wie beim Stativ mit dem Finger....)
Wer also eine bezahlbare Möglichkeit sucht seine Sachen auf höhe zu bringen kann mit dem Stairville LB-3 Lighting Stand Set einen Volltreffer landen. Die größte Schwachstelle sollte man allerdings Stiefmütterlich behandeln, oder wie ich auf Stahl an der Stelle setzen.
Zum Abschluss villeicht nocht ein zwei Sätze da wir hier im PartyPA Forum sind, ich auch mal Jünger war und hier oft auch junge Kollegen ohne jegliche Erfahrung mit lesen:
Bei diesem Set handelt es sich nicht um ein Truss System das für den professionellen Bereich, das fliegen von Boxen o.ä. Lasten ausgelegt ist. Es handelt sich um ein Preiswertes Set das dafür gedacht ist Schweinwerfer, leichte Scanner o.ä, auf höhe zu bringen! Die maximale Traglast von 60 Kilo bei gleichmäßiger Verteilung darf niemals überschritten werden und stellt eine leichtsinnige Gefahr da! Wer das nicht glaubt soll sich die Fotos vom zerbeulten Stativ ansehen! Das ist das beste Beispiel dafür! Man kann preiswerte Dinge verwenden. Man sollte sie nur für das verwendet, wofür sie gedacht sind :wink:
Meinungen oder Kommentare ausdrücklich erwünscht!
grüße, Manuel!