Videobeamer für Zuhause

  • Hallo lieber Schwarm,


    meine Eltern ziehen in eine neue Wohnung und wollen eigentlich einen riesigen Fernseher kaufen...

    Ich möchte denen aber lieber einen Beamer mit elektrischer Leinwand aufschwatzen.


    Nun meine Fragen: Was nimmt man da für einen Beamer? Kann man die Inhalte auch ohne Kabel zum Beamer beamen? (Strom ist schon an der Decke) Was für Geräte brauche ich dafür?


    Danke!

  • Ist der Raum verdunkelbar bzw. wann wird hauptsächlich fern gesehen? Wie groß ist die Leinwand und welche Entfernung ist zwischen Beameroptik und Leinwand?


    Technisch gesehen ist ein LCD (nicht LED!!!!) Beamer beim Fernsehen besser als ein DLP. Bitte auch an die Nebenkosten für das Leuchtmittel denken und LED als Leuchtmittel ist nicht wirklich tageslichttauglich. Daher braucht es schon UHP Leuchtmittel.


    Der Beamer sollte 16:9 in FullHD können und einen möglichst hohen Kontrast bieten. Als tageslichttauglich gilt ab 6000 ANSI aufwärts. Hängt aber auch, wie schon erwähnt, von der Bildgröße, der Entfernung und der Leinwandgüte ab.


    Dann muss die Optik zur Entfernung passen. Kürzer die Entfernung desto eher brauchts eine Weitwinkeloptik.


    Die Leinwand ist auch entscheidend, Stichwort Gainfaktor bzw. Reflexionsfaktor. Hier gibt es schon gravierende Unterschiede.


    Zusätzlich zum Projektor und der Leinwand braucht es dann eben noch die Zuspielquellen, als DVD/BlueRay, Receiver für Sat/Kabel/Terrestrisch. Heute wird das alles per HDMI übertragen, was bei mehr als 10m nicht mehr richtig funktioniert. Wir hatten schon Fälle mit Chinaleitungen, bei denen war schon nach knapp 5m Feierabend. Daher würde ich das Signal in SDI wandeln und so übertragen. Je nach Leitungsqualität sind zwischen 30 und 80m drin.


    Es gibt zwar HDMI Funkkisten, ich weiß aber nicht ob die so wirklich gut und brauchbar funktionieren.


    Um die Quellen letztendlich zum Projektor zu bringen sollte man also auch über einen HDMI bzw. Quellenswitch nachdenken, denn sonst brauchts für jede Quelle eine gesonderte Übertragungslinie.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Daher würde ich das Signal in SDI wandeln und so übertragen. Je nach Leitungsqualität sind zwischen 30 und 80m drin.

    Also Zuhause finde ich Wandelung nach SDI übertrieben.


    Wenn das alles im Wohnzeimmer stattfindet gibts auch HDMI Verstärker oder HMDI über CAT5 Lösungen, recht günstig.


    Nur als beispiel:

    http://www.ebay.de/itm/HDMI2-0…505%26rk%3D1%26rkt%3D1%26


    http://www.ebay.de/itm/HDMI-Ex…f6e986:g:eC4AAOSwEzxYU5iU


    Wenns kein China-Händler sein soll, dann nach deutschem Händler suchen, kostet ein bisschen mehr.


    Da muss man nicht mit SDI kommen.

    Es gibt zwar HDMI Funkkisten, ich weiß aber nicht ob die so wirklich gut und brauchbar funktionieren.


    Um die Quellen letztendlich zum Projektor zu bringen sollte man also auch über einen HDMI bzw. Quellenswitch nachdenken, denn sonst brauchts für jede Quelle eine gesonderte Übertragungslinie.


    Die HDMI Funkkisten funktionieren im Wohnzimmer gut.

    Da gehts ja nur um ein paar Meter vom Quellenswitch zur Decke beim Beamer.


    Ein Quellenswitch ist eine gute Idee.



    gruß

    Andreas

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    Das beste ist, was man draus macht.

  • Danke soweit, Kabel will ich unbedingt vermeiden.


    Das Zimmer kann abgedunkelt werden (nicht zu 100%, Sonnenschutz ist das eher), vor einem Fenster würde auch die Leinwand hängen (ca. 2,60m Bildbreite). In der Tiefe habe ich zufällig auch genau 2,60m bis zum Strom an der Decke, zur Not auch 3,50m.

  • Um das zu rechnen brauche ich schon neben der Breite noch die Höhe der Leinwand.


    Abstand wäre dann zwischen 2,60 und 3,50, korrekt?


    Übertragung wäre dann per Funk. Tante Google spuckt dazu schon ein paar Funkkisten aus.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Danke soweit, Kabel will ich unbedingt vermeiden.


    Das Zimmer kann abgedunkelt werden (nicht zu 100%, Sonnenschutz ist das eher), vor einem Fenster würde auch die Leinwand hängen (ca. 2,60m Bildbreite). In der Tiefe habe ich zufällig auch genau 2,60m bis zum Strom an der Decke, zur Not auch 3,50m.

    Wenn wie beschrieben abgedunkelt werden kann würde ich den empfehlen:


    http://business.panasonic.de/v…bare-projektoren/PT-VZ570


    Die Tiefe von 3,5m brauchst du, um 2,6m Bildbreite zu erreichen.

    Sonst benötigst du einen ShortThrow-Beamer, die haben aber diverse Nachteile....


    Gruß

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  • OK, gehen wir mal von 16:9 aus.

    2,6m Bildbreite sind dann

    2,60 x 1,50 m.


    Bei einem Abbildungsverhältnis von 1:1,2 müsstest du 3,12 m weg, um das leinwandfüllend zu bekommen. Also läuft das auf ein Weitwinkel heraus. Ideal wäre ein Abbildungsverhältnis von 1:0,8-1,2.


    Ein lichtdurchfluteter Raum hat um die 500 LUX. Du sagst, dass man das leicht abdunkeln kann. Gehen wir mal von 300 LUX aus. Das macht bei der Leinwand, ausgehend von einem Gainfaktor von 1, mind. 5850 ANSI Lumen. Also kommst du mit 6000 - 6400 ANSI Lumen recht gut hin.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Nachtrag: Gain liegt meist zwischen 1 und 1,2.


    Bei einem Gain von 1,2 braucht es nur noch 4875 ANSI Lumen für 300 LUX.


    Also würde der von xandix vorgeschlagene Beamer, bis auf die nicht wirklich passende Optik, passen. Man muss bei dieser Optik halt mindestens 3,12 m weit weg.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Also würde der von xandix vorgeschlagene Beamer, bis auf die nicht wirklich passende Optik, passen. Man muss bei dieser Optik halt mindestens 3,12 m weit weg.


    hatte ich ja geschrieben, daß man die Tiefe von 3,5m braucht.

    Es ist ja auch noch die Gehäusetiefe zuzurechnen, denn deine Berechungen beruhen auf Optik-Vorne.

    3,12m + Gehäuse das wird gerade so reichen bis zur Wand, denn die meisten Beamer haben die Anschlüsse hinten, da brauchen die Kabel auch noch ein paar cm.


    Gruß

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  • Schon klar, deswegen schrieb ich ja auch

    bis auf die nicht wirklich passende Optik,

    Beamer mit entsprechendem Weitwinkel (Wechseloptik) wäre hier eher angebracht. Leider haben die wenigsten Consumergeräte die Möglichkeit einer Wechseloptik.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Schon klar, deswegen schrieb ich ja auch

    Beamer mit entsprechendem Weitwinkel (Wechseloptik) wäre hier eher angebracht. Leider haben die wenigsten Consumergeräte die Möglichkeit einer Wechseloptik.

    Ja das ist eben so.


    Und ob sich die Eltern ein Profi-Gerät ins Wohnzimmer hängen wollen, weiss nicht.

    Solche Kisten sind ja meist Lauter und Grösser....

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  • Hallo lieber Schwarm,


    meine Eltern ziehen in eine neue Wohnung und wollen eigentlich einen riesigen Fernseher kaufen...

    Definiere "Riesig" und addiere mal zusammen, was der ganze Gerätepark (Beamer, AV-Receiver, motorisierte Leinwand, Verkabelung, Heimkino-Beschallung, Beistelltisch für die ganzen Fernbedienungen) kostet, multipliziere das ganze mit Deiner Zeit, die Du wirst aufwenden müssen, um den zweifellos erforderlichen End User Support zu leisten, und entscheide dann, ob die Idee mit einem Riesen-TV nicht vielleicht doch besser ist. Gut, ich kenne Deine Eltern nicht, aber dafür meine um so besser.

    Ich bin ein erklärter Feind davon, Beamer und Leinwand ins Wohnzimmer zu hängen, da fehlt es noch an der problemlosen Usability für die Quality Couch Time.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Sie wollen einen 75" plus...


    Damit sich das Wohnzimmer zu verstellen finde ich bescheuert, dafür das dann am WE Helene Fischer flimmert oder Urlaubsvideos vorgeführt werden. Genau genommen brauchen die einfach nichts dergleichen.


    Die Fernseher für den Alltagsgebrauch sind ja in den Schlafzimmern.


    Da ist schon ein Hintergedanke bei. Sie werden den Beamer nicht benutzen und dann kann ich den mal "leihen".

  • Ich würde bezweifeln, dass ein Beamer hier wirklich Sinn ergibt. Letztlich sieht ein Beamerbild nur bei (fast) absoluter Dunkelheit gut aus. Der Schwarzwert kann prinzipbedingt nie höher sein, als die Umgebungshelligkeit. Dazu kommt, dass die Inbetriebnahme vergleichsweise lange dauert: Abdunkeln, Leinwand herunterfahren, Beamer starten und warten bis die Lampe ihre volle Helligkeit erreicht hat. Das ist eher etwas für Enthusiasten, die wirklich in aller Ruhe einen Film genießen wollen und weniger als kurzweiliger Zeitvertreib geeignet. Dazu kommt, dass ein heller und leiser Beamer nicht gerade günstig ist. Will man wirklich das volle Programm (UHD) ist man beim Preis eines Kleinwagens. Folgekosten (Leuchtmittel) nicht zu vergessen.

    Die üblichen ANSI-Lumen-Angaben sind auch mit Vorsicht zu genießen. Viele günstige Beamer sind in einem Modus gemessen, bei dem massive Farbverfälschungen auftreten. Die angegebene Lautstärke wird meistens nur (wenn überhaupt) im ECO-Modus erreicht (bestenfalls halbe Helligkeit nach Datenblatt). Mit korrekten Farben und angenehmer Lautstärke wird damit aus einem 5000-ANSI-Lumen-Beamer schnell einer mit nur 1000 ANSI-Lumen.
    Ein aktueller Oberklasse-TV mit 75" und UHD ist mit 3000 - 5000 Euro damit gar nicht mal so teuer. Wenn du den noch in ein ordentliches Case packst, kannst du dir den auch bestimmt ab und an mal ausleihen. ;)
    Ob es deine Eltern so lustig finden, wenn du den Beamer von der Decke schraubst, würde ich nämlich auch stark bezweifeln. :S

  • je nachdem wieviel Fernsehen die schauen und schauen werden würde ich auch den Strombedarf einkalkulieren. Ist ja schon ein Unterschied ob der (dann wohl doch) Profibeamer 1kw braucht oder der Flachbildschirm nen Bruchteil davon.

    Ein 65 Zoll Consumer TV in der brauchbaren Version (Sony, Philips) liegt aktuell bei 1300 Euro brutto in 4k. Das Budget ist bei Deiner Lösung eigentlich schon nach dem zwingend nötigen AV-Reciever nebst Boxen weg. Wenn Geld kein Rolle spielt schlag denen doch nen vielleicht optisch im Wohnzimmer akzeptablen 50" vor UND den Beamer. Dann kannst Du den Beamer im Zweifel sogar leihen wenn Helene Fischer läuft...

    Es gibt funktionierende HDMI Funkstrecken, Preis etwa 400 Euro. Bleibt die Frage ob Dein Wunsch-AV Reciever so ein Delay hinbekommt, sonst ist der Ton schon in der Werbung während Helene im Bild noch singt...

  • Ich werfe mal meine privaten Ausgaben in den Raum, die für die Einrichtung meines persönlichen Heimkinos im Keller angefallen sind. Man muss vorausschicken, dass wir dort einen passenden (verdunkelbaren) Raum gleich von Anfang an mit einer passenden weißen Wand vorgesehen und über Jahre für Dias verwendet hatten, bevor die bessere Hälfte endlich weichargumentiert war.


    Das ganze Paket ist eher Budget- als HighEnd-orientiert:


    Beamer: BenQ TH 681, 3000 ANSI-Lumen, ca. 750 EUR

    Receiver: Yamaha RXV irgendwas, das Nachfolgemodell heißt inzwischen RX-V683, ca. 650 EUR

    Speaker: Irgendwas von Teufel in 5+1, noch zu DM-Zeiten gekauft, vergleichbare Ausstattung jetzt ca. 650 EUR, da der Subwoofer inzwischen den Geist aufgegeben hat wurde er durch einen von Klipsch ersetzt, als Aktionsware damals ca. 250 EUR. Stromversorgung des Beamers über einen auf Dauerstrom umgeklemmten Lichtauslass an der Decke, Signalversorgung über rd. 10m hochwertige HDMI-Nabelschnur vom Receiver.


    Zuspieler waren alle schon vorhanden, zudem kostet ein HD-Sat-Reveiver je eh nur unwesentlich mehr als nichts. Dass gut und gerne noch ein paar Euros für Montage- und Verkabelungsmaterial anfallen, brauche ich hier ja nicht zu erklären, eine Leinwand ist bei mir auch weggefallen. Also gehe ich für eine budgetorientierte, aber durchaus brauchbare Ausstattung mal von ungefähr 2.500 Euros aus. Dafür gibt es anschließend eine Fernbedienung für den Beamer, eine für den AV-Receiver, eine für den TV-Receiver, eine fürs BlueRay, eine für den Amazon Firestick (oder ein vergleichbares Ding, falls die Eltern auf sowas stehen) und ein Telefon mit Deiner Nummer auf der Kurzwahltaste 1.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • da wir ja von (nicht absetzbaren) Privatausgaben reden - beim Receiver tut es auch ein gebrauchter, einen nicht zu klein geratenen Denon oder Yamaha bekommt man schon für 200,- in der Bucht.


    Trotzdem bleiben die Punkte Gesamtkosten und umständliche Handhabung mit mehreren Fernbedienungen - um letztere zu vermeiden kommt man scheinbar selbst heutzutage noch nicht um eine ordentliche Mediensteuerung herum.


    Wenn ich allein daran denke dass man mit einem AppleTV zwar wunderbar alles vom ipad streamen, aber teilweise die Lautstärke nicht direkt am selbigen einstellen kann... :rolleyes:

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zum Teil habe ich das Gefühl, dass ihr mit dem falschen Massstab messt. Wenn ich an meine Eltern denke, hätten die nicht professionelle Ansprüche, um mal einen Film zu schauen.


    Im Prinzip kann ein Laptop mehr oder weniger alle Anforderungen erfüllen, wenn wir an die Quellen denken. Damit lässt sich TV schauen oder auch Netflix und dergleichen, auch eine DVD oder Blueray kann man abspielen oder auch eine ganz gewöhnliche AudioCD.


    Dann gibt es die ganzen Wireless-Dockings (z.B. Dell Wireless Docking).


    Am Ende kann man damit quasi alles abspielen und das Ding auch für die Emails oder Youtube-Filmchen brauchen. Kostet sicher auch nicht mehr, als ein HIFI-Gerät.


    Zur Beschallung, masse ich mir jetzt nicht an, dich zu beraten ;)

    Der Ton macht die Musik.